
Alpe Adria Trail Etappe 23: Von Kranjska Gora nach Trenta
Nachdem wir in der gestrigen Etappe bereits die schroffe und beeindruckende Bergwelt Sloweniens bewundern durften, tauchen wir heute tiefer ein in den Triglav Nationalpark. Die 23. Etappe des Alpe Adria Trails führt uns zu den beliebten Seen von Jasna. Sie sind bekannt auf Grund ihrer smaragdgrünen Färbung. Wir folgen einem Waldweg in den Ort Erika und laufen am Bergbach Pisnica entlang.
Das Highlight dieser Etappe ist auf jeden Fall die uralte russische Kapelle, bei der wir eine tolle Führung erhalten haben. Dann steigen wir steil bergauf zum Vršičpass. Wir genießen eine grandiose Aussicht, um dann zum Soca Ursprung über einen Klettersteig zu gelangen.
Du siehst also, dass diese Etappe zahlreiche Eindrücke bereithält. Wir haben wieder die besten Highlights der Wanderroute, einen super tollen Übernachtungstipp und die besten Fotospots für dich.

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- Dauer: 8:00 Stunden
- Kilometer: 20 Kilometer
- Höhenmeter: 920 Höhenmeter hinauf und 1100 Höhenmeter hinunter
- Schwierigkeitsgrad: mittel
- unsere persönliche Bewertung der Tour: 4 von 5 Sterne
Hier findest du unsere Packliste für den Alpe Adria Trail und hier gibt’s alle weiteren Informationen inklusive einer Gesamtübersicht über alle Etappen des Alpe Adria Trails.
⭐ Werbehinweis: Wir wurden auf dem Alpe Adria Trail von Slowenien (Website) unterstützt. Auf den redaktionellen Inhalt des Artikels hat dies jedoch keinen Einfluss.
Video: Der Alpe Adria Trail
Start der Wanderung in Kranjska Gora
Nach unserem Frühstück laufen wir direkt in Kranjska Gora los. Erst einmal folgen wir dem Flussufer neben der Straße. Bald kommen wir an das erste Highlight der 23. Etappe des Alpe Adria Trails: Die Seen von Jasna. Smaragdgrünes Wasser liegt vor uns. Im Hintergrund ragen die Berge in die Höhe. Am Morgen ist noch wenig los und wir können dieses wunderschöne Bild fast alleine genießen.

Falls du hierher einen Ausflug planst, kannst du an den Seen auch in ein Restaurant einkehren. Wir sind ja frisch gestärkt und lassen die Seen hinter uns. Der Weg verläuft zunächst an der Straße. Neben uns plätschert der Fluss ins Tal. Wenige Minuten später erreichen wir den Eingang zum Triglav Nationalpark.


Wanderung im Triglav Nationalpark
Nachdem wir natürlich am Eingangsschild des Triglav Nationalparks das obligatorische Foto machen, verlassen wir die Straße vor einer Brücke über den Fluss und folgen diesem nun auf einem breiten Weg. Wir laufen lange am Ufer und kommen nun in den Wald. Wenig später queren wir ein großes ausgetrocknetes Flussbett. Hier laufen wir nun am Fuße der steilen Felswände.
Ab jetzt wird die Natur interessant. Liefen wir zuvor nur an abgeholzten Bäumen und Baumstämmen vorbei und auf Schotterweg, eröffnet sich vor uns nun eine wunderschöne Ebene. Vereinzelt stehen Bäume in der Landschaft. Jetzt ist das Flussbett auch mit Wasser gefüllt. Auch hier ist es smaragdgrün und türkis. Wir lieben den Triglav Nationalpark jetzt schon.


Die russische Kapelle
Wir steigen nun über eine breite Forststrasse durch den Wald auf und laufen parallel zur Straße. Bald kommen wir zur russischen Kapelle. Die Straße über den Vršičpass wurde von russischen Kriegsgefangenen im ersten Weltkrieg erbaut. Wir haben Glück und treffen einen Slowenen, der diese Kapelle betreut. Er gibt uns eine kleine Führung und zeigt uns Fotos. Leider ist er nicht immer anzutreffen. Er kommt nur zur Kapelle, wenn er Lust hat.
Die Kapelle erinnert an einen Lawinenabgang 1916. Damals wurden 200 russische Arbeiter, Kriegsgefangene und Soldaten getötet. Danach haben andere russsiscge Gefangene die Kapelle gebaut. Als Andenken an ihre gestorbenen Kameraden.


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Über den Vršičpass
Von der russischen Kapelle aus folgen wir der Beschilderung des Alpe Adria Trails. In Serpentinen geht es steil durch den Wald den Berg hinauf. Schließlich kommen wir nach einer halben Stunde aus dem Wald heraus und blicken auf ein imposantes Bergpanorama.

Wir folgen nun der Straße. Kurz darauf an der Tonkina Koca auf 1380 Metern biegen wir wieder in den Wald ab. Jetzt führen uns Serpentinen immer höher hinauf. Über eine Stunde später erreichen wir die Tičar Lodge, in der du im Sommer einkehren kannst.
Der Vršičpass ist der höchste Gebirgspass Sloweniens und der höchst gelegene Straßenpass auf 1.611 Metern im östlichen Teil der julischen Alpen. Er bildet die Verbindung unserer heutigen Etappe von Kranjska Gora zum Dorf Trenta im Soča-Tal.
Das Felsengesicht und alte Bunker auf dem Vršičpass
Das Highlight des Vršičpasses ist der Blick auf das Felsengesicht des sogenannten heidnischen Mädchens. Einer Sage nach prophezeite sie den Tod eines sagenumwobenen Gamsbocks. Zur Strafe wurde sie in den Fels verwandelt. Wir haben heute Pech: dichter Nebel versperrt uns die Sicht auf das beeindruckende Bergpanorma, das man eigentlich hier sehen könnte. Das Felsenmädchen sehen wir ebenfalls nicht.
Der Weg verläuft auf einem breiten Panoramaweg, der uns an Bunker aus dem ersten Weltkrieg vorbei bringt. Jetzt geht es für uns schon wieder den Pass hinunter in Richtung Trenta. Die Straße führt uns an der zweiten Hütte vorbei. Hier kannst du einkehren und Rast machen, wenn du möchtest.



Durch den Wald zur Quelle der Soča
Für uns geht es dann direkt auf der Straße weiter den Berg hinunter, bis wir auf einen Bergweg abbiegen. Der Trail führt relativ gemütlich bergab, hin und wieder ist aber Trittsicherheit gefragt. Es geht durch dichten Mischwald. Jetzt folgt ein genialer Moment. Kurz führt der Wanderweg aus dem Wald heraus und eröffnet uns einen atemberaubenden Blick auf die Berge. Das Bergpanorama ist anders, als wir es kennen. Es sieht schroffer, wilder aus und lässt unseren Atem stocken.



Der Soča-Ursprung
Die nächsten 20 Minuten folgen wir einem gerölligen Bergpfad mit grandioser Aussicht direkt am Bach. Schließlich erreichen wir eine Straße. Rechts gehts zur Quelle der Soča.

Direkt an einer Hütte mit kleinem Imbiss kannst du dich noch einmal stärken. Dann folgst du einfach den Schildern. Zunächst steigt der Pfad ein wenig an. Nach 15 Minuten hast du die Quelle der Soča erreicht. Allerdings musst du ein wenig kletterfest sein, es führt nämlich ein kurzer Klettersteig zur Quelle hinunter. Für uns war es ein Klacks, einige Menschen fanden den mit Stahlseil versicherten Abschnitt allerdings zu steil.
Unten angekommen, blicken wir in ein Loch in der Felswand. Hier entspringt die Soča. Wir starren ehrfürchtig in die dunkelblaue Tiefe. Diesen Anblick werden wir so schnell nicht mehr vergessen. Wie hypnotisiert verbringen wir hier eine recht lange Zeit. Die Schönheit unserer Natur wird dir hier an diesem Ort besonders bewusst.


Da es jetzt schon spät ist, müssen wir aufbrechen. Wir lassen also die Quelle hinter uns und folgen der Straße, bis es rechts in den Wald hinein geht. Unter uns rauscht die Soca entlang. Der Trail wechselt sich jetzt immer mal mit der Straße ab. Dann kommt eine Hängebrücke und der Weg führt wieder zum Fluss hinab. Jetzt wird es leider etwas unschön. Wir haben ja schon eine lange Strecke hinter uns und der kleine Waldpfad geht über Stock und Stein.


Wir fassen einen Entschluss und laufen ein wenig auf der Straße. Viel Verkehr ist hier eh nicht. Und so kommen wir wahrlich schneller voran. Zudem war es aus fotografischer Sicht die beste Entscheidung. Wir sehen noch wie die Sonne sich vom Bergpanorama verabschiedet. Erneut war es eine tolle Tour.
In Trenta – wie viele Kilometer waren es wirklich?
In Trenta laufen wir zunächst auf einem kleinen Dorfplatz zu unserem Endpunkt. Wir machen ein Selfie und sind stolz, dass wir es heute wieder geschafft haben. Unser GPS zeigt allerdings eine ganz andere Länge der Strecke an, als angegeben. Waren es nun die angekündigten 20 Kilometer, oder mehr? Komoot hat allerdings 26,7 Kilometer angezeigt.
Unser Tipp: Diese Route musst du wirklich früh anfangen. Wir sind erst gegen 19 Uhr in der Unterkunft gewesen und es war schon dunkel.
Wo auf der 23. Etappe des Alpe Adria Trails übernachten?
Zu unserer Unterkunft mussten wir noch ein Stück weiter laufen. Etwas mehr als einen Kilometer hatten wir noch von Trenta aus. Dafür folgt nun ein richtig toller Tipp für eine Übernachtung. Wir kamen unter auf dem Biobauernhof Ekološka turistična kmetija pri Plajerju. Der Biobauernhof (Adresse: Trenta 16, Soča) hat sich auf die Fahne geschrieben, fast alle Produkte selbst zu erwirtschaften.
Der Bauernhof vermietet Ferienwohnungen oder die Möglichkeit für weniger Geld im Heu zu übernachten. Wir würden dir fast letzteres empfehlen, weil es eine unglaublich tolle Erfahrung ist. Auf dem Hof werden alle Fleisch- und Wurstwaren selbst hergestellt. Zu Essen gibt es saisonales Gemüse aus dem Gemüsegarten. An den Obstbäumen kannst du dir einen Apfel schnappen.
Das Abendessen war vorzüglich und wird von der Familie gekocht. Wir haben vegetarisch bestellt und es war kein Problem. Als Vorspeise gab es eine super leckere Kürbissuppe, als Hauptspeise Reis mit Bohnen und der Nachtisch war ein selbst gemachter Kuchen. Vorzüglich!! Das Frühstück war ebenfalls bio und sehr sehr lecker. Hier sind auch viele Familien. Perfekt für Wanderer.

Jetzt hoffe ich, dass du von Slowenien und dem Triglav Nationalpark genauso begeistert bist wie ich. Die Strecke am Fluss ist sehr schön und der Weg zum Soca Ursprung ein absolutes Erlebnis. Einen sehr ausführlichen Bericht über alle Infos zum Alpe Adria Trail haben wir dir auch zusammengefasst.