
Arc’teryx Alpine Academy Tag 1: Mer de Glace – das erste Mal auf dem Gletscher

Hi! Wir sind Biggi & Flo
Wir sind zwei reiselustige Abenteurer, die es in die Ferne zieht. Auf unserem mit viel Herzblut geschriebenen Reiseblog findest du spannende Tipps und Berichte zu den Themen Reisen, Outdoor und Fotografie.
Werbehinweis: Alle mit einem * markierten Links sind Affiliate-Links. Bestellst du etwas über diesen Link, erhalten wir eine kleine Provision – am Preis ändert sich nichts.Mer de Glace – mit Steigeisen über den Gletscher
Das Mer de Glace ist der größte Gletscher Frankreichs
Der kanadische Ourdoor-Hersteller Arc’teryx hat wieder nach Chamonix zur Alpine Academy gerufen. Wir haben gleich drei Kurse gebucht und waren natürlich extrem gespannt, was uns in Chamonix am Fuße des Mont Blanc erwartet. Bevor es aber losging, stand uns die anstrengende Anfahrt aus München bevor – rund sieben Stunden Autobahn. Wir brechen tief in der Nacht auf und stehen gegen sechs Uhr am Morgen auf dem Parkplatz der Bergbahn Aiguille du Midi und sind schon ganz gespannt auf die Gletschertour auf das Mer de Glace.
Guten Morgen

An der Bergbahn Aiguille du Midi hat Arc’teryx bereits einige Stände, an denen man auch Material zum Testen ausleihen konnte, aufgebaut. Bepackt mit Rucksack, Steigeisen, Eispickel und Regenklamotten – leider ist das Wetter alles andere als einladend – warten wir mit vier anderen Mitstreitern auf unseren Guide Jose Carron, einem der Arc’teryx-Athleten und ein ehemaliger Snowboard-Profi.


Der 3.842 Meter hohe Aiguille du Midi ist heute aber nicht unser Ziel. Mit der Zahnradbahn geht es auf 1.913 Meter zur Bergstation Montenvers, einem Aussichtspunkt über dem Mer de Glace. Das Eismeer ist der größte Gletscher Frankreichs und der viertgrößte der Alpen. Natürlich sind wir viel in unseren Bergen unterwegs, aber eine Gletscherwanderung stand bisher nicht auf dem Programm. Das liegt auch daran, dass es in Deutschland gerade einmal fünf Gletscher gibt. Der größte ist der Nördlicher Schneeferner auf der Zugspitze. Im Vergleich zum Mer de Glace ist der Schneeferner aber geradezu winzig.

Mit Steigeisen über den Gletscher
Über einen gut ausgebauten Wanderweg geht es im Nieselregen ersteinmal abwärts und dann über eine Absperrung in Richtung Mer de Glace. Beinahe beängstigend sind die kleinen Hinweisschilder mit Jahreszahlen, die das massive Abschmelzen des Gletschers in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten eindrucksvoll belegen. Der schmale Trampelpfad führt uns anfangs über grobes Geröll, vom Eis des Gletschers ist hier noch nicht viel zu sehen. Das ändert sich bald. Unter dem Schutt glitzert immer wieder das Eis hervor. Schon bald wird das ganze Ausmaß des Gletschers sichtbar. Höchste Zeit, die Steigeisen anzuschnallen. Wirklich nötig ist das hier zu Beginn des Gletschers sicher nicht, aber um ein Gefühl für die spitzen Metallkrallen zu bekommen ist das Terrain ideal.





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Anseilen nicht vergessen
Inzwischen hat es auch aufgehört zu Regnen und die Sonne spitzt hin und wieder durch die Wolken. Jose lässt uns alle anseilen, bevor wir weiter in des Eis vordringen. Das ist natürlich mehr ein Spaß und soll uns das Gehen in einer Seilschaft näherbringen. Nach ein paar Minuten gelingt es uns, gleichmäßig zu laufen und das Seil immer schon gespannt zu halten. Immer wieder geht es auch über kleine Gletscherspalten, die wir aber leicht mit einem weiten Schritt überwinden. Je weiter wir auf dem Mer de Glace vordringen, desto unwirklicher wird die Landschaft. Auf dem Eispanzer liegen noch riesige Feldbrocken, die der Gletscher im Laufe der Jahre nach unten befördert hat. Besonders beeindruckend ist der zentrale Eiskanal, durch den das türkis schimmernde Schmelzwasser abfließt und irgendwann in einem Loch verschwindet, um dann unter dem Eispanzer abzulaufen.








Wir sind jetzt schon eine ganze Weile unterwegs – höchste Zeit für einen kleinen Snack. Jose präpariert inzwischen eine Eiswand mit einem Seil. Unsere nächste Aufgabe ist es, mit Steigeisen und Eispickel die etwa sechs Meter hohe Wand, die nach oben hin senkrecht in den Himmel ragt, zu bezwingen. Ob das wohl mit unseren für Steigeisen eigentlich viel zu weichen Wanderschuhen gelingt? Ich ramme die Steigeisen in die Eiswand – den Eispickel dresche ich schwungvoll hinterher und steige immer höher. Nach kurzer Zeit stehe ich oben und blicke auf unsere Gruppe. Ich hätte nicht gedacht, dass ich diese Wand so schnell und problemlos nach oben komme. Runterwärts wird abgeseilt. Ich hänge mich ins Seil hängen und hämmere die Steigeisen wieder in das Eis. Sekunden später stehe ich schon wieder unten. Klar, dass ich das ganze auch noch einmal mit zwei Eispickeln versuchen will – das hat irgendwie etwas martialisches.



Nach einigen Stunden auf dem Gletscher treten wir den Rückweg an. Angeseilt wird jetzt nicht mehr und Jose wählt eine etwas andere Route, um uns noch einmal ein paar andere Facetten des Mer de Glace zu zeigen.



Das Video unserer ersten Gletscherwanderung
Fazit unserer ersten Gletscherwanderung
Der Einführungskurs in die Gletscherwelt hat unsere Erwartungen bei Weitem übertroffen. Die Landschaft und die Stimmung auf einem Gletscher ist einfach unbeschreiblich. Da kein Schnee auf dem Gletscher lag, hatten wir auch keine Probleme mit Gletscherspalten. Mit Schnee sieht die Sache anders aus. Schon zu Beginn des Mer de Glace gibt es tiefe Löcher, die potenziell gefährlich sind. Wer also wie wir noch nie auf einem Gletscher unterwegs war, tut gut daran, nicht einfach die Steigeisen anzuschnallen und loszuziehen, sondern einen Profi zu Rate zu ziehen.
Ein schöner Eindruck von Eis und Kälte…. Für mich vielleicht eher nicht so geeignet, aber es hat was….
Aber auf jeden Fall :-)
Toller Bericht und geniales Video! Nächstes Jahr bin ich dabei!