
White Pocket: Geheimtipp & Eldorado für Fotografen in Arizona
Die Ranger haben uns gestern Mut gemacht: "Try it - on your own risk." Unseren Plan, nach White Pocket zu fahren, verwerfen wir deswegen aber nicht. Es hat allerdings lange nicht mehr geregnet und der Sand ist stellenweise sehr tief. Da kann es leicht passieren, dass man sich festfährt. Auf schnelle Hilfe darf man nicht hoffen. Das Handynetz funktioniert so weit draußen in der Wildnis nicht und White Pocket ist so abgelegen, dass man mitunter tagelang keinen Menschen zu Gesicht bekommt.

Hi! Wir sind Biggi & Flo
Wir sind zwei reiselustige Abenteurer, die es in die Ferne zieht. Auf unserem mit viel Herzblut geschriebenen Reiseblog findest du spannende Tipps und Berichte zu den Themen Reisen, Outdoor und Fotografie.
Werbehinweis: Alle mit einem * markierten Links sind Affiliate-Links. Bestellst du etwas über diesen Link, erhalten wir eine kleine Provision – am Preis ändert sich nichts.Die Strecke nach White Pocket ist eine Herausforderung für jeden SUV
Wir sind, so gut es geht, vorbereitet. Die GPS-Koordinaten sind im Navi gespeichert und eine Karte ist auch an Bord. Dazu genügend Wasser und Lebensmittel für mehrere Tage. Eine große Schaufel haben wir natürlich auch dabei. Das Abenteuer White Pocket kann beginnen.
Auf dem Weg nach White Pocket
Wir starten unser Abenteuer in Page. Wir folgen dem Highway 89 rund 27 Meilen nach Westen. Nach einer langen Rechtskurve geht linkerhand eine unscheinbare Schotterstraße ab – die House Valley Road (GPS: – Google Maps). Auch Besucher der Wave oder der Coyote Buttes South müssen diese Route nehmen. Die Straße ist in einem erstaunlich guten Zustand und wir kommen flott voran. Das ist allerdings nicht immer so. Je nach Jahreszeit kann für die House Valley Road auch ein richtiger Geländewagen nötig sein. Nach starken Regenfällen ist die House Valley Road gänzlich unbefahrbar. Nach etwa 20 Meilen geht in der Höhe des Corral Valley die BLM Road 1017 nach Osten ab. Hier geht der Spaß jetzt so richtig los. Bis zur verfallenen Poverty Flat Ranch (GPS: → Google Maps) wechseln sich Steinplatten mit teils recht tiefen Sandpassagen ab – das ist aber noch recht gut zu bewältigen. Ein Fahrzeug mit erhöhter Bodenfreiheit ist aber Pflicht. Nach der Poverty Flat Ranch wird es anspruchsvoll. Die Strecke führt uns durch extrem tiefen Sand. wir müssen immer auf dem Gas bleiben, wollen wir nicht steckenbleiben. Durch eine Senke brettern wir mit Vollgas. Es gibt einen Knall. Was war denn das? Bei nächster Gelegenheit halten wir an und begutachten den Schaden. Die Achsen sind ok, aber die Stoßstange ist hinüber. Unser Fahrzeug ist viel zu lang für diese Strecke – ein kleiner Geländewagen wäre definitiv die bessere Wahl. Es folgen unzählige weitere Tiefsandpassagen, die aber nicht ganz so große Probleme bereiten. Wir sind aber froh, dass uns kein Auto entgegenkommt. Ausweichen wäre hier unmöglich.

Wir scheitern kurz vor White Pocket
An einer langen Steigung bleiben wir schließlich stehen. Ich gebe Gas, aber die Räder schaufeln sich in den Sand. Auf halber Strecke bleiben wir liegen. Wir sitzen mitten in der Wüste fest, die Zivilisation ist ein paar Tagesmärsche entfernt. Wir versuchen, das Auto zu befreien und legen Matten und Gestrüpp unter. Aber wir haben keine Chance, der Wagen sitzt fest. Zurücksetzen ist auch heikel, hinter uns lauert eine fiese Tiefsandpassage. Aber uns bleibt nichts anderes übrig. Also den Rückwärtsgang rein und mit Gefühl zurück. Wir stecken wieder fest. Wir starten einen neuen Versuch. Es geht ein paar Meter vorwärts, jetzt mit Schwung zurück. Der Wagen quält sich, aber mit größter Not erreichen wir eine Felsplatte. Unser Ziel liegt Luftlinie nur etwa drei Kilometer entfernt. Aber wir messen fast 40 Grad und die Sonne prasselt mit voller Wucht auf uns ein. Wir beschließen umzukehren. Mit Horror denke ich an die Mulde, die unsere Stoßstange gekillt hat. Jetzt geht aber alles gut. Wir erreichen die Poverty Flat Ranch – das schlimmste Stück ist damit geschafft.
Auf der Strecke zurück zur House Valley Road treffen wir einen Deutschen auf dem Weg zu den Coyote Buttes South ist. “Mit eurem Dickschiff ist es ein Wunder, dass ihr überhaupt soweit gekommen seid”, raunzt er. „Die Strecke zu den Coyote Buttes South ist aber nicht ganz so schlimm.“ Das macht uns Mut für morgen – da stehen nämlich die Coyote Buttes South auf dem Programm.