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Sønderborg und Strände mit Karibik-Feeling
Sønderborgs spannende Geschichte
Sønderborg befindet sich in Süddänemark und wurde in der Vergangenheit Schauplatz verschiedener Schlachten. Und genau das macht diese Stadt an der Flensburger Förde und in der Nähe der deutschen Grenze super spannend.
Doch nicht nur die Geschichte ist äußerst attraktiv, sondern auch die Stadt an sich. Hier gibt es Strände, die mehr an die Karibik erinnern, als an dänische Stadtstrände. Aber genau das ist der Fall. Mitten in Dänemark findest du türkises Wasser, weiße Sandstrände – das ist Sønderjylland mit Blick auf Deutschland.
⭐ Alle Bilder entstanden mit der → Sony Alpha 6000 und wurden diesmal alle von mir geschossen ;-) Handybilder sind auch dabei.
1864 – Das Geschichtszentrum Düppeler Anhöhe
Mein erster Stopp auf meiner Radtour rund um Sønderborg ist das Historiecenter Dybbøl Banke (übersetzt: Geschichtszentrum Düppeler Anhöhe). Es gedenkt der Schlachten zu Düppel im April in 1864, als Dänemark gegen Bismarcks preußische Truppen kämpfen musste sowie der Schlacht von Alsen im Juni 1864.
Das Zentrum sieht nicht nur von außen sehr stylish aus, es verbirgt hinter der Fassade die Behausungen und Räume, die der Zeit um 1864 nachempfunden wurden. Dieses Museum ist eine wahre Attraktion. So wie es dort aussieht, haben damals die Soldaten hier wirklich gelebt. Im Zentrum selbst erfährst du super viele wichtige Informationen rund um die Schlacht zu Düppel, als auch die Schlacht bei Alsen.
Ich schaue mir zunächst einen sehr informativen und toll gemachten, spannende Film rund um die Düppel-Schlacht an und komme mit Gänsehaut wieder aus dem Raum. Nach dem Sieg über die dänischen Truppen mit besonders modernen Kanonen, brachten die Deutschen die dänischen Kanonen als Siegesbeute nach Berlin. Später wurde die neu errichtete Berliner Siegessäule mit den damals eroberten dänischen Kanonen geschmückt.
Nachdem die Dänen im April 1864 gegen die preußischen Truppen verloren haben, mussten sie um die Herzogtümer Holstein, Schleswig und Lauenburg bangen. Da sich Dänemark aber dagegen sträubte, die Herzogtümer abzugeben, hatte das erneute Konsequenzen.
Am 29. Juni 1864, überquerten die preußischen Truppen mit Ruderbooten den Alsensund. Die dänischen Truppen hatten keine Chance und mussten sich zurückziehen. Im Oktober 1864 musste Dänemark Schleswig, Holstein und Lauenburg abtreten. Somit wurde die dänische Monarchie auf das Königreich Dänemark verkleinert. Ungefähr die Größe, die es heute hat. Erst 1920 kehrte Südjylland wieder nach Dänemark zurück.
Der Alltag eines Soldaten
Nach zwei sehr gut gemachten Filmen zu den jeweiligen Schlachten, gibt es im Außenareal eine Führung. Hier kannst du dir die der damaligen Zeit nachempfundenen Hütten ansehen. Der Leiter zeigt uns die verschiedenen Räumlichkeiten. Schuster, Hufschmied und eine Post waren dort vorhanden.
Bei der Führung erzählt er eine sehr lustige Anekdote, wonach die Soldaten auf Heulagern schlafen mussten. 17 Soldaten insgesamt lagen dort beisammen. Das Heu wurde allerdings nie getauscht. Daher bewegte es sich nach einiger Weile, weil dort so viele Flöhe und Läuse ihr Unwesen trieben. Offenbar war wohl eher der Floh der Feind der Soldaten, statt der Gegner.
Täglich bekamen die Soldaten eine Ration an Essen. Allerdings im Rohzustand. Das bedeutete: die mussten sich das Essen erst einmal kochen. Da es früher jedoch die Aufgabe der Frau war für das Essen zu sorgen, konnten die Soldaten nicht kochen. Eine Frau aus Sønderborg, sie hieß mit Nachnamen Frau Mango, war damals berühmt für ihre Kochbücher. So schrieb sie auch eines für die Soldaten, damit die künftig wussten, wie sie Fleisch, Fisch oder auch Eier zubereiteten. In jenem Kochbuch ist alles wirklich super einfach erklärt. Quasi kochen für Dummies.
Unser Gruppenleiter lässt es sich zum Abschluss nicht nehmen und feuert dann auch noch eine orginial Waffe aus dem damaligen Krieg ab. Jetzt hat man endgültig das Gefühl hautnah in Dänemarks Geschichte dabei zu sein.
Wissenswertes, Reiseführer und Literatur zu Dänemark
- Pollmann, Bernhard (Autor)
- 172 Seiten - 01.07.2015 (Veröffentlichungsdatum) - KOMPASS (Herausgeber)
- Eckert, Thomas (Autor)
- 152 Seiten - 13.09.2017 (Veröffentlichungsdatum) - MAIRDUMONT (Herausgeber)
- Sörensen, Sven (Autor)
- 168 Seiten - 14.08.2019 (Veröffentlichungsdatum) - Droste Verlag (Herausgeber)
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Erkundung der Stadt und karibische Strände
Nachdem ich die Geschichte der Dänen erleben durfte, geht es für mich weiter in die Stadt Sønderborg. Ich fahre eine idyllische Landstraße entlang. Während ich an Kuhherden vorbeiradel, habe ich einen traumhaften Ausblick auf die Stadt und die Flensburger Förde. Hier muss ich dann doch öfter mal anhalten, um diesen tollen Blick auf Video oder Foto festzuhalten. Schließlich führt mich mein Weg über die lange Stadtbrücke. Von dort aus hast du ebenfalls einen tollen Blick auf die Stadt und das Schloss.
Das Schloss Sønderborg tront majestätisch am äußeren Zipfel der Förde. Es ist von der Brücke bereits gut zu sehen. Ich fahre nun weiter am Hafen entlang, um näher ans Schloss zu kommen. Es ist zwar sicherlich nicht eines der schönsten Schlösser, es diente jedoch früher gut zur Verteidigung.
Nachdem ich das Schloss ausgiebig fotografiert habe, fahre ich weiter am Hafen und der Hafenpromenade entlang. Der Radweg führt mich an zahlreichen, wunderschönen Stränden vorbei. Je weiter ich fahre, habe ich das Gefühl, wird das Wasser türkiser und der Sand weißer. Bald könnte ich vermutlich auch in der Karibik sitzen. Dabei bin ich am Den Sorte Strand im schönen Dänemark.
Ich lasse meine Zehen im weißen Sand versinken und schaue auf die Ostsee. Übrigens ist das Wetter den vierten Tag in Folge bombastisch. Ich genieße es sehr bei 27 Grad unterwegs zu sein.
Ich fahre weiter den Radweg entlang und komme durch kühle Wäldchen, weiter an Stränden vorbei. Dieser Abschnitt ist wirklich ein Erlebnis für die ganze Familie. Wer hätte gedacht, dass man hier an unglaublich schönen Stränden baden kann? Die Umgebung Sønderborgs hat mich wirklich überrascht. Schließlich lasse ich bei diesem tollen Ausblick meine Fahrradtour für heute ausklingen und begebe mich mit dem Bike in die Innenstadt.
Der Dänische Coffee-Table – die dänische Kaffeetafel
In der Perlegade 48 befindet sich nicht nur das Headquater von #visitsønderjylland, sondern auch ein wunderbares Cafè im Erdgeschoss. Es heißt „Det Sonderjyske Kokken“ und bietet täglich eine Auswahl des berühmten dänischen Coffee-Tables an. Auf deutsch: die dänische Kaffeetafel.
Nachdem Dänemark den Preussen in der Schlacht und im dänischen Freiheitskampf unterlegen war, missfiel das vielen Südjytländern. Sie trafen sich in sogenannten Gemeindehäusern zu Kaffee und Kuchen – das war damals erlaubt. Alkohol war jedoch nicht gestattet. Während sie Kaffee und Kuchen genossen, kamen natürlich auch die dänischen Lieder nicht zu kurz. Obwohl auch das verboten war.
Da die Männer damals ihr Können im Beruf zur Schau stellen konnten, die Damen jedoch im Haushalt aktiv waren, war die dänische Kaffeetafel für die Frauen die Möglichkeit zu beweisen, wie gut sie in der Küche waren. So legte jede Hausfrau ihr Herzblut in die Kaffeetafel von meistens 14 verschiedenen Kuchensorten.
Natürlich handhabte das schon damals jede Runde anders. Auch die Rezepte waren vermutlich immer etwas unterschiedlich. Was jedoch feststand war eine kleine Regel, die besagte, dass es sieben Soft Cakes (weiche Kuchen) sein sollten und sieben Hard Cakes (etwa Plätzchen und Co). In einigen Familien wird die Kuchentafel sogar mit 21 verschiedenen Kuchensorten gefeiert.
Hier kommen dann noch sieben Cream-Cakes (Sahnekuchen) dazu. Die Tradition der dänischen Kaffeetafel wird heute noch zu Taufen, Hochzeiten oder anderen Festlichkeiten gewahrt. Man beginnt ürigens immer mit der Bread-Roll – einer halben Semmel mit Butter. Danach folgen in verschiedener Reihenfolge die anderen Köstlichkeiten.
Die sahnigen Teile behielt man sich bis zum Schluss auf, weil Sahne damals teurer war, als die restlichen Zutaten. Auch gab es damals Unterschiede zwischen Festen in der Stadt und auf dem Land. Auf dem Land waren Zutaten wie Eier und Milch billiger und mehr vorhanden, als in der Stadt.
Ich durfte eine Auswahl der leckeren Köstlichkeiten probieren, und kann nur jedem empfehlen, wenn du in Dänemark in Südjütland bist, dann solltest du dir die dänische Kaffeetafel im Café Det Sonderjyske Kokken nicht entgehen lassen. Die Kuchen und Kekse schmecken hervorragend.
Adresse: Perlegade 48
Die Feier der Schlacht zu Alsen
Da ich zufällig am 29. Juni vor Ort bin, kann ich ein wenig an den Festlichkeiten der Stadt teilnehmen. Nachmittags gegen 17 Uhr findet eine kleine Parade im Ort statt. Hier verkleiden sich Schauspieler in Kostümen aus der damaligen Zeit und ziehen durch die Stadt.
Sie setzen sich beispielsweise an einen Tisch im Café in ihrem Kostüm und führen einen Dialog. Es macht Spaß die Akteure zu beobachten. Auch die kleine Parade war sehr nett. Die Kostüme sind sehr authentisch. Mit Trommel und Trompete zieht die Truppe durch die Stadt.
Rundgang durch die Straßen Sønderborgs und Livemusik
Nachdem ich der Parade beiwohnen konnte, laufe ich noch ein wenig durch die Straßen Sønderborgs. Auch hier reihen sich niedliche Häuschen aneinander. Ich komme noch zu einer weißen Mühle, die sich in der Nähe des Schlosses befindet.
Hier und da ergibt sich ein nettes Fotomotiv. Allerdings muss ich sagen, dass die Altstadt nicht so hübsch ist wie die von → Aabenraa. Das ist jedoch Geschmackssache. An die Stadtstrände Sønderborgs kommt allerdings keine andere Stadt ran. Ich setze mich noch in ein Café und gönne mir ein dunkles Bier zu Salat, während ums Eck eine Liveband spielt. So kann man den Abend ausklingen lassen.
Rückfahrt nach Vollerup und ein kleiner Zoo
Gesättigt und gestärkt fahre ich mit meinem Citybike nun zurück zu meiner Unterkunft in das Danhostel in Vollerup. Und hier erlebe ich eine kleine Überraschung. Die Anlage des Danhostels besteht aus verwinkelten, immer wieder neu angebauten, kleinen Gebäuden. Alle Häuschen sind unterschiedlch bunt gestrichen. Toll sieht es hier aus.
Der Garten ist eine kleine Oase. Doch das Highlight der Unterkunft ist nicht der Garten, sondern ein kleiner Zoo, der sich hier befindet. Von Nasenbären, Ziegen, flauschigen Hühnern, Chinchillas, Meerschweinchen bis hin zu kleinen Papageien, kann der Gast hier eindeutig eine große Tierauswahl bestaunen. Ich schaue noch ein wenig den Nasenbären beim Rumtollen auf dem Baum zu und gehe dann unter die Dusche. Erneut hatte ich einen abweschlungsreichen und tollen Tag.
Meine Fahrradtour durch Dänemark im Überblick
Tag 1 Hadersleben erkunden | Tag 2 Aabenraa und Umgebung | Tag 3 Flensburger Förde und Umgebung | Tag 4 Sønderborg mit Karibik-Feeling | Tag 5 Historisches Sønderborg
Ich hoffe dir hat mein Ausflug mit dem Bike nach Sønderborg ebenso gut gefallen wie mir. Warst du auch schon in Sønderborg? Was war dein persönliches Highlight dort? Berichte doch davon in den Kommentaren – wir freuen uns sehr darüber :-)
⭐ Dieser Reisebericht entstand im Rahmen einer Recherchereise mit → VisitDenmark. Das hat aber keinen Einfluss auf den journalistischen Inhalt.
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Hallo Biggi, das war eine sehr interessante Einführung in die Geschichte, und mir bis dato echt unbekannt. Zum Glück sind die kriegerischen Ereignisse jetzt Historie, und Preußen existiert ja auch nicht mehr….
Trotzdem sollte man als Touri ja schon auch mal was zu den historischen Zusammenhaengen wissen.
Die Fotos sind übrigens echt nahe Karibik!
Danke dir Birgit für den lieben Kommentar. Die Geschichte hatte mich auch echt gepackt! oh ja, die Strände dort waren super. Glaube diesen Sommer hat man dort absolutes Karibik-Feeling. Liebe Grüße, Biggi