Sirmione ist einer der schönsten Orte am Gardasee
Leichte Familienwanderung rund um Sirmione
In der Nacht regnet es heftig am Gardasee. So stark, dass sogar etwas Wasser in unser Zelt dringt. Am Morgen lassen wir es erst einmal langsam angehen – unsere Regenklamotten haben wir im Auto und bei dem Wetter will eigentlich niemand raus aus dem schützenden Zelt. Aber es hilft ja alles nichts und zumindest im Süden soll es zumindest trocken sein – sagt zumindest unsere Wetter-App. Also nichts wie los. Der schnellste Weg nach Süden führt über die Autobahn. Wir wollen aber zumindest ein wenig am Gardasee entlangfahren und nehmen dafür auch eine längere Fahrt in Kauf.
Anfangs kommen wir wirklich flott voran und auch das Wetter scheint sich ein wenig zu bessern. Wir halten immer wieder an, um den tollen Blick auf den Gardasee, der im Norden zwischen hohen Bergen liegt, zu genießen. In den ersten Stau kommen wir kurz vor Malcesine. Hier lohnt ein Stopp an der Scaligerburg von Malcesine (Castello Scaligero di Malcesine), die hoch über dem Gardasee thront. Das Castello Scaligero ist das Wahrzeichen des kleinen Örtchens und beeindruckte schon Goethe auf seiner Italienreise. Heute erinnert eine Büste an den berühmten Besucher und eine kleine Ausstellung informiert über die Geschichte. Goethe wurde einst aufgrund seiner deutschen Herkunft fälschlicherweise der Spionage bezichtigt und festgenommen – auf Reisen in fremde Länder passierte so etwas in der damaligen Zeit einfach.
Malcesine im Nebel
Die Scaligerburg in Malcesine liegt am Morgen noch im Nebel
Auf der Küstenstraße entlang des Gardasees wird es in Richtung Süden inzwischen immer voller. Vor jedem kleinen Örtchen stehen wir jetzt im Stau – offenbar will der halbe Norden in den Süden. Ganz besonders heftig wird es vor Garda, wo wir kaum noch vorankommen. Kurz vor Bordolino biegen wir daher in Richtung Autobahn ab – unser Ziel Sirmione liegt schließlich noch ein ganzes Stück entfernt. Auf der Autobahn kommen wir flott voran, erst vor Sirmione wird es wieder voll. Wir fahren deshalb mit dem Auto auch gar nicht direkt bis vor die Altstadt Sirmione, sondern parken ein gutes Stück davor. Mit einem Euro die Stunde zahlen wir hier nur die Hälfte – außerdem sparen wir uns den Stau. Wie viele andere auch laufen wir den restlichen Weg bis in die Altstadt.
Die Scaligerburg von Sirmione
Nach einer guten halben Stunde Fußmarsch stehen wir vor der Scaligerburg mit dem großen Hafenbecken und der Ringmauer, die das Städtchen vom Festland abschirmt. Tausende Besucher tummeln sich vor der beeindruckenden Wehranlage und strömen in das kleine Örtchen. Wir haben Glück: Der Eintritt ist heute frei, was aber offenbar die wenigsten Besucher mitbekommen und die Scaligerburg links liegen lassen. Aber selbst die paar Euro für den regulären Eintritt lohnen sich. Es macht einfach Spaß, durch die Innenhöfe der mächtigen Scaligerburg zu spazieren und die gewaltige Wehranlage anzuschauen. Das Highlight ist natürlich der obere Verteidigungsring, von dem aus man einen ganz tollen Blick auf Sirmione und den Gardasee genießt.
Die Scaligerburg in Sirmione ist ein absoluter Touristenmagnet
Schön, wie sich die Verteidigungsmauer im Hafenbecken spiegelt
Der 47 Meter hohe Mastino-Turm der Scaligerburg im großen Hof war im Mittelalter Waffenkammer und Hauptgebäude der Militäranlage
Blick durch ein vergittertes Fenster auf Sirmione
Von der Burg hat man einen tollen Blick auf den kleinen Ort am Gardasee
Der Wehrgang der Burg
Im Innenhof zeugt noch dieser alte Brunnen vom anstrengenden Leben im Mittelalter
In Sirmione selbst fallen uns gleich die ganzen Besucher mit riesigen Eistüten in der Hand auf. Inzwischen scheint auch die Sonne und so ein Eis passt da genau ins Programm. Fünf Euro kostet die Kugel – aber selbst zu zweit schaffen wir die riesige Portion kaum. Es gibt übrigens mehrere Eisdielen, die diese Riesenkugeln Eis verkaufen. Irgendwie kommt man ja nicht daran vorbei, eine dieser Eistüten zu kaufen, schon alleine fürs Familienalbum. Schöner ist es aber doch, wenn man mehrere Sorten probieren kann.
Die mit Abstand größte Kugel Eis, die wir je gegessen haben
Kein Besucher verlässt Sirmione ohne ein Bild dieses Blumenhauses
Wein und andere Köstlichkeiten werden überall angeboten
Kleine Läden wie dieser machen das Flair in Sirmione aus
Wanderung rund um Sirmione
In Sirmione selbst herrscht Hochbetrieb. Dazu kommt, dass sich immer wieder Autos durch die engen Gassen und die Menschenmassen quetschen. Das macht es ein wenig unentspannt. Wir verabschieden uns von dem Trubel und laufen am Ostufer der Insel in Richtung Norden. Es dauert nicht lange, bis wir einen schönen Steinstrand erreichen. Von hier aus startet auch unsere kleine Wanderung rund um den Nordteil der Insel. Nur die wenigsten wissen, dass ein Wanderweg einmal komplett um die Nordseite führt. Der Blick auf den Gardasee ist wirklich traumhaft und der Strand lädt zum Verweilen ein. Nach einer halben Stunde stehen wir wieder mitten in Sirmione und im größten Trubel – vor fünf Minuten hatten wir noch völlige Ruhe.
Wir folgen dieser Allee raus aus dem Örtchen
Wenig später erreichen wir den Steinstrand. Wir folgen dem Weg am Ufer des Gardasees
Immer wieder stoßen wir auf kleine Buchten wie diese
Badesachen haben wir nicht dabei – aber mit den Füßen gehen wir schon ins kühle Nass
Das Panorama am Gardasee ist schon beeindruckend
An der Nordseite der Insel hat man einen tollen Blick auf den Gardasee
Inzwischen sind auch fast keine Wolken mehr am Himmel zu sehen
Nach einer kleinen Stärkung uns einem leckeren Spritz – einer Mischung aus Weißwein, Mineralwasser und einer Spirituose – machen wir uns auf den Rückweg zum Parkplatz. Inzwischen ist kein Wölkchen mehr am Himmel zu sehen und auch im Norden scheint sich das Wetter gebessert zu haben. Auf dem Rückweg nach Arco machen wir noch einmal Stopp kurz vor Malcesine. Am Strand genießen die letzten Sonnenstrahlen und den schönen Sonnenuntergang.
Restaurant-Tipp in Torbole
Zum Abendessen verschlägt es uns heute nach Torbole, direkt am Nordufer des Gardasees. Die Pizzerien in der Innenstadt sollen ganz hervorragend sein – das müssen wir natürlich ausprobieren. Vor dem Ristorante Al Porto und dem Hotel Centrale haben sich schon lange Schlangen gebildet. Wir stellen uns ebenfalls an, es geht aber überhaupt nicht vorwärts. Nur wenige Meter weiter haben wir Glück im Al Pescatore. Nach zehn Minuten ergattern wir einen Tisch im Freien. Die Pizzen sind wirklich riesig und äußerst lecker. Wir können den Laden wärmstens empfehlen.
Am Abend lassen wir uns die Pizza in der Pizzeria Al Pescatore schmecken
Unsere Gardasee-Reise im Überblick
Tag 1 Wanderung auf den Monte Cadria (2254m) | Tag 2 Wanderung rund um Sirmione | Tag 3 Wanderung auf dem Monte Baldo (2132m)
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