Wanderung im Winter auf den Hohen Kranzberg
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Hoher Kranzberg Winterwanderung

Der Hohe Kranzberg ist mit 1391 Metern ein Winzling im Vergleich zu benachbarten Bergen wie die Westliche Karwendelspitze oder die Obere Wettersteinspitze. Trotz der geringen Höhe ist der Hohe Kranzberg ein Aussichtsberg par excellence. Vom völlig freien Gipfel eröffnet sich dem Wanderer ein faszinierender Blick auf Mittenwald, den Luttensee und viele Berggipfel.

Aber noch einen Vorteil hat der Hohe Kranzberg. Die Wanderung ist auch im tiefsten Winter bei Eis und Schnee ohne weiteres machbar - auch, weil die Lawinengefahr auf der gesamten Route äußerst gering und der Weg in der Regel geräumt und gespurt ist. Lediglich nach viel Neuschnee können Schneeschuhe nötig werden. Der Weg ist im Winter mitunter aber ziemlich vereist, Grödel sind daher eine gute Wanderhilfe.

Aktualisiert am 24.08.2022

Start der Wanderung in Mittenwald

Die Wanderung beginnt am kostenpflichtigen Parkplatz der Kranzberg-Sesselbahn (GPS: N 47 26.669, E 11 15.405  Google Maps). Bevor es losgeht, werfen wir aber noch einen Blick auf Mittenwald. Der verschneite Ort liegt uns von hier oben zu Füßen. Vom Parkplatz aus geht’s immer der Straße folgend gemächlich aufwärts. Wir folgen also nicht den Wegweisern in Richtung Kranzberg, sondern in Richtung Lautersee und Ferchensee. Man könnte vom Parkplatz natürlich auch direkt auf den Hohen Kranzberg – diesen recht langweiligen Weg heben wir uns aber für den Abstieg auf.

Tipp: Hier findest du unsere ausführlichen Tipps und Tourenvorschläge zum Thema Wandern in Bayern und hier unsere Übersicht über schöne Bergwanderungen in Bayern für Anfänger.

Blick auf Mittenwald
Unsere Wanderung auf den Hohen Kranzberg beginnt schon hoch über Mittenwald
Wegweiser
Direkt am Parkplatz halten wir uns in Richtung Lautersee, Ferchensee und Elmau

Wanderkarten, Reiseführer und Wissenswertes zur Region

Wanderung auf geräumten Wegen

Nach ein paar Minuten endet die Straße. Es folgt ein breiter Wanderweg, der im Winter regelmäßig geräumt wird. Auf Infotafeln am Wegesrand gibt es allerlei Wissenswertes etwa rund ums Gestein in den Alpen. Nach zehn Minuten sticht ein Schild ins Auge: „Zur Aussichtssbank“. Ein paar Meter abseits des Weges steht eine Bank, von der aus man einen wahrlich traumhaften Blick auf Mittenwald genießt. Kurz darauf gabelt sich der Weg. Im Prinzip ist es egal, für welche Variante man sich entscheidet. Links aber führt der Wanderweg durch das wunderschöne Laintal. Diese Variante spart nicht nur ein paar Höhenmeter, sondern ist auch landschaftlich schöner. Der Lainbach plätschert durch das verschneite Laintal – es ist traumhaft.

Verschneiter Wanderweg
Die Straße mündet in diesen breiten Wanderweg
Blick auf Mittenwald
Blick von der „Aussichtsbank“ auf Mittenwald
Lainbach
Wir wandern durch das Laintal – neben uns plätschert der Lainbach

Der Lautersee

Bald schon treffen beide Wege wieder aufeinander. Vor uns tut sich der gefrorene und schneeweiße Lautersee auf. Der Bergsee ist im Sommer inmitten der imposanten Bergkulisse traumhaft schön – jetzt im Winter ist der See leider nur eine riesige weiße Fläche. Trotzdem wählen wir die lange Variante rund um den Lautersee. Deutlich kürzer und schneller ist es, sich rechts am Ufer zu halten und direkt in Richtung der Häuser zu laufen. Am Hotel Lautersee biegen wir links in den Wald ab. Aber Vorsicht: Dieser Weg wird im Winter nicht geräumt. Ohne Schneeschuhe sinkt man bis zum Oberschenkel in der weißen Pracht ein. Ganz umsonst wollen wir die Schneeschuhe aber nicht mitgenommen haben. Wir steigen durch den Wald auf und kommen bald wieder auf den geräumten Winterwanderweg (dieser geht an den Bootshütten rechts ab), der uns weiter zum Ferchensee führt.

Kapelle am Lautersee
Wir erreichen den Lautersee. Die Kapelle ist ein schönes Fotomotiv
Zugefrorener Lautersee
Der Lautersee ist zugefroren und eingeschneit
Karwendel
Blick zurück ins Karwendel
Verschneiter Wanderweg
Wer mag, kann wie wir hier entlang. Es gibt aber auch einen geräumten Weg

Der Ferchensee

Links über uns inmitten der dichten Wolken thront der imposante Gipfel der Oberen Wettersteinspitze. Die anspruchsvolle Wanderung auf den 2298 Meter hohen Gipfel beginnt hier am zugefrorenen Ferchensee, den wir nach einer knappen Stunde erreichen. In der Ferne sehen wir schon das Gasthaus Ferchensee. Für viele endet der kleine Ausflug hier in atemberaubender Bergkulisse bei Speis und Trank. Kurz hinter dem Gasthaus führt rechts ein bestens gespurter Weg in den Wald. Laut Wegweiser sind wir noch eineinhalb Stunden vom Gipfel des Hohen Kranzbergs entfernt.

Zugefrorener Ferchensee
Der Ferchensee ist natürlich auch zugefroren

Durch den verschneiten Wald

Der Weg führt mäßig steil durch den wunderschön verschneiten Wald. Immer wieder eröffnen Lichtungen einen Blick auf die Obere Wettersteinspitze. Diese Wanderung ist schon im Sommer toll – jetzt im Winter ist sie aber geradezu atemberaubend. Wir steigen neben einem Bach immer weiter auf. Nach einer Stunde weiteren Stunde kommt schon das Kranzberghaus in Sichtweite – und der unscheinbare Gipfel des Hohen Kranzbergs. Der Weg führt fast eben in Richtung Gipfel, nur am Ende geht es noch einmal ein paar Höhenmeter nach oben.

Winterwanderweg
Kurz hinter dem Gasthaus Ferchensee geht es rechts in den Wald
Wettersteinspitze
Die Wettersteinspitze liegt im Nebel
Verschneiter Wanderweg
Der Weg führt uns durch die verschneite Landschaft mäßig steil nach oben
Eiszapfen
Eiszapfen
Verschneite Hütte
Wir erreichen eine tief verschneite Ebene mit einer Hütte im Schnee
Kranzberghaus
In der Ferne sehen wir schon das Kranzberghaus
Bäume im Schnee
Bis zum Kranzberg-Gipfel wandern wir noch etwa zehn Minuten durch die verschneite Landschaft
Verschneite Hütte
Noch eine verschneite Hütte – irgendwie ein knuffiges Fotomotiv
Schutzhütte auf dem Hohen Kranzberg
Die Schutzhütte auf dem Kranzberg-Gipfel

Blick vom Kranzberg-Gipfel

Am Gipfel, den wir nach zehn Minuten erreichen, steht eine kleine Schutzhütte, in der man sich bei der Kälte ein wenig aufwärmen kann. Draußen gibt es große Holzliegen – die sind im Sommer auch immer sehr begehrt. Der Blick vom Kranzberg-Gipfel hinab nach Mittenwald und auf die umliegenden Berge ist wirklich wunderschön. Leider sind inzwischen ziemlich dicke Wolken aufgezogen – aber auch das gehört schließlich zu den Bergen dazu. Für den Rückweg wählen wir den breiten Fahrweg, der im oberen Teil aber recht steil ist und ziemlich auf die Knie geht. Der Weg ist zwar nicht besonders spektakulär – dafür stehen wir eine Dreiviertelstunde später schon wieder am Parkplatz. Auf dem Weg könnte man einen Abstecher zur  Korbianhütte auf 1200 Metern machen. Außerdem kommt man direkt am  Berggasthof St. Anton vorbei. Eine Alternative zum Laufen ist im Winter der Schlitten. Die Rodelbahn führt wieder hinab ins Tal. Das geht deutlich schneller und macht auch mehr Spaß.

Blick auf Mittenwald
Unter uns liegt Mittenwald
Kranzberghaus im Schnee
Der Blick nach Süden – wir könnten auch irgendwo in Kanada sein
Aussicht Hoher Kranzberg
Obwohl der Gipfel nicht hoch ist, ist die Aussicht vom Hohen Kranzberg wirklich toll
Kapelle im Schnee
Ein Highlight auf dem Rückweg ist diese kleine Kapelle

Tourdaten Hoher Kranzberg

Datum: Februar 2018
Gesamtweglänge: 10,7 Kilometer
Höhenmeter: 460 Meter
Reine Gehzeit: 3:00 Stunden

Das musst du über die Wanderung auf den Hohen Kranzberg wissen

Die Wanderung auf den Hohen Kranzberg ist eine ideale Bergtour für Einsteiger und für Familien mit Kindern. Die Runde mit Lautersee und Ferchensee ist traumhaft schön und mit knapp elf Kilometern für eine Wanderung in den Bergen nicht besonders lang. Insgesamt sind 460 Höhenmeter zu überwinden – auch das ist für eine Bergtour nicht viel. Zudem gibt es keinerlei ausgesetzte Stellen. Bis zum Gipfel musst du in dieser Variante mit zweieinhalb bis drei Stunden Gehzeit rechnen. Für den Abstieg solltest du eine weitere Stunde einplanen. Wenn dir das zu viel ist, kannst du natürlich auch die Kranzberg-Sesselbahn (9:00 – 16:30 Uhr) für die Auffahrt oder die Abfahrt nutzen. Die Rundtour lohnt sich aber wirklich und ist an keiner Stelle gefährlich.

Nützliche Links

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