Die Kamera des iPhone XS im Test
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iPhone XS im Kamera-Test inkl. Testbilder

Mit dem im Herbst 2018 vorgestellten iPhone XS hat Apple die Messlatte für Smartphone-Kameras wieder ein Stück höher gelegt. Inzwischen machen die Top-Smartphones, egal ob von Samsung, Huawei oder Apple, beeindruckende Fotos.

Wer vor einigen Jahren Smartphone-Fotografen noch belächelte, muss heute einsehen, dass die Geräte dank mehrerer Kameralinsen inzwischen wirklich gute Bilder abliefern.

Doch kann das Smartphone die DSLR oder DSLM ablösen? Dieser Frage gehe ich in diesem Artikel ebenso auf den Grund wie die Frage, wie gut die Kamera des iPhone XS wirklich ist. Ich habe Apples Flaggschiff seit mehreren Monaten im harten Arbeitsalltag eines Fotografen im Einsatz. Zeit für ein Fazit.

Aktualisiert am 30.09.2023
Die Reiseblogger Biggi Bauer und Florian Westermann

Das iPhone XS im Foto-Test: das leistet die Kamera

1149 Euro ruft Apple für das iPhone XS in der kleinsten Speichervariante mit 64 GB auf. 1549 Euro kostet das Smartphone in der Top-Ausstattung mit 512 GB. „Die sind doch noch ganz richtig“, war mein erster Gedanke bei diesen Preisen.

Wer Apple kennt, weiß, dass es auch im Internet anders als bei Android-Smartphones quasi keinen Nachlass auf den Preis gibt. Selbst dann nicht, wenn ein Modellwechsel kurz bevorsteht. Das hat für den Käufer zwar den Vorteil, dass die Gebrauchtpreise selbst nach zwei oder drei Jahren noch vergleichsweise hoch sind.

Dennoch: Im Vergleich zu Android-Smartphones, die oft mit einer ebenbürtigen Hardware ausgeliefert werden, ist das ein stolzer Preis.

Hier findest du übrigens unseren Kamera-Test zum iPhone 11 Pro.

DJI Omso Pocket mit iPhone XS
Das iPhone XS – hier beim Test in den Bergen mit dem DJI Osmo Pocket

Für das Geld darf man einiges verlangen. Anders als der kleine Bruder, das iPhone XR (das mir überhaupt nicht gefällt), schmeichelt das iPhone XS den Händen. Ich habe selten ein Smartphone in Händen gehalten, das sich so gut anfühlt. Gewicht und Form, hier passt alles.

Aber das ist natürlich ein rein subjektiver Eindruck, der nicht weiter in diesen Test einfließen soll. Dass die Verarbeitung über jeden Zweifel erhaben ist, muss ich eigentlich nicht erwähnen.

Vorder- und Rückseite bestehen aus Glas. Das macht das Smartphone mehr zu einem Design-Objekt als zu einem Outdoor-Gadget, obwohl das Gerät IP68 klassifiziert und so vor eindringendem Wasser und Staub geschützt ist.

IP68 bedeutet, dass das Smartphone in einer Wassertiefe von zwei Metern 30 Minuten übersteht. Grundsätzlich könntest du das Smartphone damit sogar zum Schwimmen mitnehmen. Allerdings werden Wasserschäden nicht von der Garantie abgedeckt, weshalb ich dazu rate, das Gerät doch lieber an Land zu nutzen. Wenn du viel Outdoor unterwegs bist, rate ich dringend zu einer Outdoor-Hülle*. Damit geht aber natürlich die Filigranität des Smartphone verloren. Hier verrate ich dir übrigens, wie wasserdicht das iPhone XS wirklich ist.

Bei der Bedienung läuft Apples Betriebssystem iOS ohne Probleme. Es gibt keinerlei Ruckeln und auch Systemabstürze sind dem iPhone unbekannt. Das Display gehört zu den besten, die es auf dem Markt gibt.

Beim direkten Vergleich mit dem iPhone XR wird der Unterschied zwischen dessen LED-Display und dem OLED-Display des XS sofort eindrucksvoll klar. Auch Face ID – das Smartphone erkennt den Besitzer per Gesichts-Scan – arbeitet zumindest bei mir ohne Probleme. Selbst bei Dunkelheit und zum Teil mit aufgesetzter Sonnenbrille erkennt mich das Gerät und wird entsperrt.

Ich muss dazu aber sagen, dass Biggi mit Face ID immer wieder Probleme hat. Woran das liegt – keine Ahnung.

Noch ein Wort zum Akku: Bislang habe ich keinerlei Probleme. Bei mäßiger Nutzung hält das Gerät locker zwei Tage durch, bevor es ans Stromnetz muss. Auch Minusgrade machen dem Smartphone (bislang) nichts aus. Bei Minusgraden ging der Akku bei mir bisher nicht in die Knie.

Allerdings: Bei Minusgraden macht das Display ein paar Probleme. So ist es mir bei großer Kälte oft nicht mehr möglich, auf dem unteren Teil des Displays etwas zu „klicken“. Zum Glück lässt sich die Kamera durch die Lautstärke-Buttons auslösen.

Kommen wir aber zum eigentlichen Test: Was leistet die Kamera des iPhone XS?

Verschiedene Sensorgrößen im Vergleich
Hier siehst du die verschiedenen Sensorgrößen im direkten Vergleich

Weitere iPhone-Tipps

Die Bildqualität des iPhone XS

Das Smartphone hat auf der Rückseite eine 12 Megapixel Dual‑Kamera mit Weitwinkel- und Teleobjektiv verbaut. Nach zwei Monaten kann ich ein sehr positives Fazit ziehen.

Die Fotos, die das Gerät abliefert, sind in den meisten Situationen wirklich hervorragend. Die Farben sind in den meisten Situationen sehr natürlich und auch bei den Details gibt es überhaupt nichts zu meckern. Für Ausdrucke bis 40 Zentimeter auf der längsten Seite reicht die Auflösung locker. Es gehen auch größere Ausdrucke, das geht aber zu Lasten der Details.

Natürlich kann ein so kleiner Sensor nicht mit den geradezu riesigen Sensoren in einer Kamera mithalten. Aber wenn du deine Fotos hauptsächlich auf dem Handydisplay oder dem Computer anschaust und nur vergleichsweise kleine Ausdrucke anfertigst, wirst du tolle Ergebnisse erzielen.

Wenn du aber mehr willst (auch was den Einsatz verschiedener Objektive angeht), solltest du definitiv zur DSLM oder DSLR mit einem größeren Bildsensor greifen.

Damit du dir einen besseren Eindruck verschaffen kannst, habe ich einige Fotos eingefügt, die du hier (ausschließlich für private Zwecke) zur besseren Beurteilung auch in voller Auflösung herunterladen kannst, zumal die Bilder auf dem Blog natürlich stark komprimiert sind und eine realistische Einschätzung der Kameraqualität des iPhones so kaum zulassen. Die Fotos sind ausnahmslos mit Apples Standard-Kamera-App aufgenommen.

Worauf du achten musst, um auch mit dem Smartphone tolle Fotos zu machen, verrate ich dir in unserem Artikel  „Smartphone-Fotografie: Tipps für richtig gute Fotos mit dem Handy„. Willst du noch tiefer in die Materie der Fotografie eintauchen, empfehle ich dir unseren Artikel „Richtig Fotografieren lernen: Foto-Tipps für Anfänger„.

Testfoto iPhone XS bei Tageslicht
Bei Tageslicht hat das iPhone XS leichtes Spiel
100-Prozent-Ansicht des Testfotos bei Tageslicht
Die 100-Prozent-Ansicht des Testfotos: Die Kamera bildet viele Details ab. Selbst die Schrift auf dem Schild oben rechts ist problemlos zu lesen
Testfoto iPhone XS Nahaufnahme Blume mit Wespe
Auch Nahaufnahmen funktionieren gut mit dem Hitech-Gerät
100-Prozent-Ansicht des Testfotos Nahaufnahme
Die 100-Prozent-Ansicht des Testfotos: Bei der Nahaufnahme sind viele Details zu erkennen

Extrem-Test Dämmerung

Bei guten Lichtbedingungen machen die meisten Smartphones bekanntlich gute Fotos. Spannend wird es bei schwierigen Lichtsituationen. Was für Fotos spuckt das Gerät bei Sonnenauf- und Untergang und bei Dämmerlicht aus?

Das sind schließlich die Momente, in denen die besten Fotos entstehen. Auch hier kann ich sagen: Die iPhone-Kamera schlägt sich wirklich sehr gut. Die Software-Entwickler haben es geschafft, dass du selbst bei extrem schwierigen Lichtsituationen ohne weiteres Zutun eindrucksvolle Fotos zauberst.

Selbst bei extremen Gegenlicht gelingen überraschend gute Bilder. Bei solchen Lichtsituationen kommt Apples „Intelligentes HDR“ zum Einsatz. Hier werden unbemerkt mehrere Bilder geschossen und zu einem stimmigen Gesamtbild verrechnet

Testfoto iPhone XS
Dieses Foto zur Dämmerung entstand mit dem iPhone XS. Die Farben sind in diesem Fall etwas knallig, aber nicht übertrieben unrealistisch. Sehr überrascht bin ich vom hohen Dynamikumfang, den das Smartphone schafft
100-Prozent-Ansicht des Testfotos
Die 100-Prozent-Ansicht des Testfotos: Für ein aus der Hand geschossenen Smartphone-Foto bei so schwierigen Lichtbedingungen ist das ein Top-Resultat
Testfoto iPhone XS Aufnahme mit Mond
Das Bild entstand lange nach Sonnenuntergang mit Vollmond am Himmel
100-Prozent-Ansicht des Testfotos Mond
Die 100-Prozent-Ansicht des Testfotos: Um das Rauschen zu minimieren, haben Apples Software-Entwickler die Rauschreduzierung stark hochgefahren. Das Resultat sind verwaschene Strukturen. Zu erkennen ist das aber nur in der Großansicht

Extrem-Test Dunkelheit

Die Königsdisziplin sind Fotos bei Nacht. Viele Smartphones haben hier noch arge Probleme. Die Apple-Entwickler haben aber auch dieses Metier inzwischen sehr im Griff.

Testfoto iPhone XS bei Nacht
Selbst bei Nacht liefert das Smartphone überzeugende Ergebnisse ab
100-Prozent-Ansicht des Testfotos bei Nacht
Die 100-Prozent-Ansicht des Testfotos: Das Rauschen hält sich sehr in Grenzen, die Schrift ist gut zu lesen. Dass der Kaktus überstrahlt, ist kein Drama

iPhone XS vs. Vollformatkamera

Viele Nutzer stellen natürlich die Frage: Wie viel besser schlägt sich denn eine Kamera im Vergleich zum iPhone?

Ich habe für diesen Test meine Nikon D810 mit Vollformatsensor genutzt. Der Vergleich ist natürlich nicht ganz korrekt, weil an der Nikon das Ultraweitwinkelobjektiv Nikkor 14-24 mm 2.8 zum Einsatz kam und die 14 mm Brennweite in diesem Fall natürlich ein Extremfall ist. Ein direkter Vergleich ist allerdings nicht ganz einfach, weil das iPhone Fotos standardmäßig im Format 4:3 aufnimmt. Fotokameras mit APS-C-Sensor oder Vollformatsensor nutzen indes das klassische Kleinbildformat 2:3, wie man es aus analogen Zeiten kennt.

Bilder im Format 2:3 wirken für das menschliche Auge übrigens ausgewogener, weil sie mehr den Sehgewohnheiten des Menschen entsprechen. Das Format 4:3 nutzen Smartphone-Hersteller insbesondere wegen der kompakten Bauweise ihrer Kameras.

Zwei Vergleichsfotos: iPone XS gegen Nikon D810
Bild links iPhone XS: Die Farben sind sehr intensiv. Den meisten Smartphone-Nutzern gefällt aber natürlich genau dieser Touch. Bild rechts Vollformat: Das Foto entstand mit 14 mm Brennweite, also einem sehr viel (!!!) extremeren Blickwinkel als beim iPhone, es sind also viel mehr Bildbereiche zu sehen. Das Bild habe ich in Adobe Lightroom entwickelt und versucht, die Szene so realistisch wie möglich darzustellen
Zwei Vergleichsfotos: iPone XS gegen Nikon D810 in der 100-Prozent-Ansicht
Bild links iPhone XS: Die 100-Prozent-Ansicht des Testfotos mit dem Smartphone. Kurz nach Sonnenaufgang fällt natürlich schon recht viel Licht auf den Sensor. Bildrauschen ist da kein Thema mehr. Die Details sind gut zu erkennen, selbst die kleinen Antennen werden knackscharf abgebildet. Bild rechts Vollformat: Bei der Vollformatkamera ist das trotz des größeren Bildwinkels noch nicht die 100-Prozent-Ansicht. Heißt: Fotos mit der Vollformatkamera können deutlich größer ausgedruckt werden. Bei den Details ist hier indes kein großer Unterschied zu sehen. Das iPhone scheint sogar einen Ticken schärfer zu sein. Das liegt an der starken internen Nachschärfung beim Smartphone und dem deutlich größeren Bildwinkel bei der Vollformatkamera mit Weitwinkelobjektiv

Obwohl der Sensor des iPhones viel kleiner ist, überzeugt das Gerät mit einer sehr hohen Detailvielfalt. Die interne Bildbearbeitung des Smartphones ist sehr kräftig und ideal für alle, die knallige Fotos ohne aufwändige Nachbearbeitung wollen. Wie oben schon angesprochen, hinkt der Vergleich ein wenig, weil ich auf der Kamera ein Ultraweitwinkelobjektiv mit 14 mm Brennweite montiert hatte und so sehr viel mehr Bildteile abgelichtet habe. So oder so: Ich bin überrascht, wie viele Details der kleine iPhone-Sensor darstellt.

RAW-Dateien

Apples Standard-Kamera-App speichert deine Fotos ausschließlich im stark komprimierten JPEG-Format. Noch mehr Möglichkeiten bei der Entwicklung hast du, wenn du die Fotos im Raw-Format speicherst.

Apple nutzt hier das DNG-Format („Digital Negative“). Das sind unkomprimierte (und damit recht große) Rohdateien, die aber noch extrem viele Reserven haben. Das ist insbesondere bei schwierigen Lichtbedingungen sehr hilfreich. Es gibt diverse Apps, mit denen du auch mit dem iPhone XS Raw-Dateien abspeichern kannst (mehr Infos zum Raw-Format).

Ich selbst nutze die kostenpflichte App ProCamera, bei der du auch in den manuellen Modus gehen und Blende, ISO und Belichtungszeit selbst einstellen kannst. Selbst Langzeitbelichtungen von 30 Sekunden und mehr sind (mit einem → Smartphone-Stativ*) möglich.

Die Funktionen der Kamera-App

Foto

Der Modus „Foto“ kommt wohl bei den meisten Aufnahmen zum Einsatz. Hier musst du nichts anderes tun, als den Bildschnitt auszuwählen und auszulösen. Du kannst natürlich noch zwischen den beiden Linsen (Weiwinkel und Tele) wechseln. Du kannst auch einstellen, ob der integrierte Blitz auslösen soll oder nicht. Die Helligkeit der Fotos kannst du steuern, indem du auf dem Display entweder einen sehr hellen oder einen sehr dunklen Teil antippst oder per Wischen (Sonnensymbol) die Helligkeitsregelung verstellst.

Außerdem verfügt das Smartphone über den bei Apple bekannten Live-Modus. Hier werden mehrere Bilder gespeichert und eine kurze Animation erstellt. Ich nutze diese Funktion aber nie, da die Bilder deutlich mehr Speicherplatz benötigen und ich die Animationen nicht nutze.

Porträt

Der Porträt-Modus vom iPhone XS ist ziemlich genial. Genau wie bei einer richtigen Kamera kannst du mit Schärfe/ Unschärfe spielen. Das funktioniert aber nicht dank der Optik des Objektivs, sondern durch eine ziemlich ausgeklügelte Software. So kannst du Fotos, die du im Porträt-Modus aufgenommen werden, sogar im Nachhinein schärfer oder unschärfer machen. Okay, eine Kamera mit einem guten Porträt-Objektiv macht bei genauerer Betrachtung definitiv bessere Fotos. Der Laie wird den Unterschied auf dem Smartphone-Display aber kaum bemerken. Du musst im Porträt-Modus nicht zwangsläufig Menschen fotografieren. Der Effekt funktioniert auch bei Tieren und Gegenständen zuverlässig.

Hier findest du übrigens unsere Tipps für die Portraitfotografie.

Testfoto iPhone XS Porträt
Der Porträt-Modus ist ziemlich genial
100-Prozent-Ansicht des Testfotos Porträt
Die 100-Prozent-Ansicht des Testfotos: Das Bild entstand bei Schummerlicht. In der Vollansicht siehst du, dass das Smartphone bei diesen Bedingungen an seine Grenzen kommt. Fürs Web reicht die Bildqualität aber locker aus
Testfoto iPhone XS Porträt
Ob Mensch oder Lamm, im Porträt-Modus kannst du Motive schön freistellen
100-Prozent-Ansicht des Testfotos Porträt
Die 100-Prozent-Ansicht des Testfotos: Wer eine richtige Kamera gewohnt ist, wird mit diesem Resultat vielleicht nicht ganz zufrieden sein. Für den Alltagsgebrauch ist die Bildqualität mehr als ausreichend

Pano

Der Panorama-Modus schießt atemberaubende Panoramen. Einfach auswählen und das Smartphone langsam schwenken. Den Rest erledigt die Software. Übrigens: Du kannst Panoramen sogar im Hochformat erstellen. Dazu einfach das Smartphone quer halten und nach oben bewegen. Die Schwenkpanoramen sind natürlich nicht vergleichbar mit richtigen Panoramen, die auf dem Stativ und unter Beachtung aller Regeln entstehen. Aber für den Hobby-Fotografen sind die Ergebnisse überaus zufriedenstellend.

Hochkantpanorama in einer Schlucht
Auch Hochkantpanoramen gehören zum Repertoire des Smartphones

Quadrat

Hier nimmst du Fotos im praktischen Quadrat auf.

Video

Klar, im Video-Modus drehst du Videos. Natürlich kannst du zwischen Weitwinkel- und Teleobjektiv wechseln. Das iPhone XS nimmt Videos in 4K auf. 4K-Videos fressen aber enorm viel Speicher (und der ist auf dem iPhone bekanntlich nicht erweiterbar, außer mit diesem Gimmick*). Zudem stellen 4K-Videos hohe Anforderungen an die Hardware beim Videoschnitt. Wir filmen daher in HD. Apple hat seinem Flaggschiff übrigens einen elektronischen Bildstabilisator spendiert. Mit einer ruhigen Hand beim Filmen gelingen schon recht ruhige Aufnahmen. Als Action-Cam eignet sich das iPhone aber (noch) nicht.

Slo-Mo

Mit dem Slo-Mo-Modus kannst du tolle Zeitlupenaufnahmen erstellen.

Zeitraffer

Ich liebe den Zeitraffer-Modus. Selbst aus der Hand gelingen dir tolle Zeitraffer-Aufnahmen.

Die Frontkamera

Die Frontkamera kommt immerhin mit 7 Megapixel daher und filmt in HD. Die Frontkamera verfügt über die gleichen Funktionen wie die Rückkameras und ist ideal für Selfies. Die Bildqualität der Frontkamera übersteigt meiner Meinung nach die Qualität der Hauptkamera vieler Mittelklasse-Smartphones. Selbst bei schwierigen Lichtverhältnissen liefert die Frontkamera gute Ergebnisse ab.

Pro

Neutral

Kontra

Wichtiges Zubehör für dein Smartphone

Ein so teures Gerät verlangt einen sehr guten Schutz. Blank liegt das Gerät zwar besser in der Hand. Aber wer mehr als 1000 Euro für ein Handy investiert (hier kannst du das Gerät günstig bestellen*), will in der Regel, dass da keine Kratzer reinkommen.

Ohne Smartphone-Hülle* und Display-Schutz* (das sind die Teile, die ich auch nutze) verlasse ich das Haus nicht. Obwohl ich immer gut aufpasse, ist mir das Gerät doch tatsächlich schon zwei oder drei Mal aus der Hand gerutscht. Zum Glück ist dabei dank Schutzhülle nichts passiert.

Für richtige Outdoor-Abenteuer rate ich zu einer robusten Outdoor-Hülle*. Sollte dein Speicher einmal voll sein, solltest du über einen USB-Stick mit Lightning-Anschluss* nachdenken. Das ist sicher keine Lösung für alle Zeiten, aber auf langen Reisen eine gute Lösung zur Überbrückung. Eine Alternative ist ein mobiler WLAN-Kartenleser, der sich per App ansteuern lässt.

Mit einem Smartphone-Stativ* gelingen dir auch mit dem Handy tolle Langzeitaufnahmen. Es gibt übrigens auch aufsteckbare Linsen fürs iPhone, etwa ein Set aus Weitwinkel-, Fisheye- und Makro-Objektiv. Selbst ein Teleobjektiv* kannst du auf der Kameralinse montieren.

Um das Smartphone kabellos aufzuladen, brauchst du eine extra Landeschale, die Apple leider nicht mitliefert (warum auch bei dem Preis). Sehr zufrieden bin ich mit dem Ladegerät von Anker*.

Fazit: Ersetzt das iPhone XS die Kamera?

Die Kamera des iPhone XS gehört zu den besten, die es aktuell zu kaufen gibt. Sind zwei Objektive zu wenig? Andere Hersteller haben bereits drei oder mehr Objektive verbaut. Das muss jeder für sich entscheiden. Prinzipiell sind mehrere Objektive natürlich ein Vorteil. Ich komme mit den zwei Objektiven vom iPhone bisher gut aus, aber ich hätte auch nichts gegen eine weitere Brennweite.

Kann das iPhone eine richtige Kamera ersetzen? Das kommt auf deine Ansprüche an. Kommst du mit den zwei Brennweiten aus (also den zwei Linsen der Hauptkamera) und machst Bilder hauptsächlich für Instagram, Facebook und Whatsapp, brauchst du sicher keine Kamera mit größerem Sensor.

Für den Alltag ist die Kamera des iPhone XS mehr als ausreichend, zumal du mit Fremd-Apps sogar Langzeitbelichtungen machen und die Bilder im Raw-Format speichern und anschließend digital entwickeln kannst. Außerdem ist die iPhone-Kamera absolut idiotensicher. Wenn du keine Lust hast, dich mit Blende, ISO, Belichtungszeit und Nachbearbeitung rumzuschlagen, ist das Smartphone ideal für dich.

Wenn du aber Wert auf Wechselobjektive für alle möglichen Einsatzzwecke legst (kein Wildlife-Fotograf wird je auf die Idee kommen, Tiere in der freien Wildbahn mit dem Smartphone zu fotografieren), du Filter (Graufilter, Polfilter, Grauverlaufsfilter) nutzen willst oder du deine Fotos viel größer als 40 Zentimeter ausdrucken willst, kommst du an einer richtigen Kamera nicht vorbei. Als „Immerdabei“-Kamera ist das iPhone XS auf alle Fälle top.

Ich hoffe, dir mit meinem Testbericht ein wenig bei deiner Kaufentscheidung geholfen zu haben. Viel Spaß beim Fotografieren, egal ob mit Smartphone oder Kamera.

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5 Kommentare

  • Hallo, guter Artikel, ihr solltest aber darauf hinweisen, RAW geht nicht als Tele, d.h. da wird nicht das Tele als Raw abgespeichert sondern der Weitwinkel der Primärkamera.

    • Hallo Mike, das ist fast richtig. Da das Iphone xs einen optischen Zoom hat bei dem einfach zwei verschiedene Linsen im Einsatz sind, kann es doch RAW Dateien produzieren, wenn die Telelinse eingeschaltet wurde und eine zusätzliche App genutzt wird. Die Apple eigene App kann das nicht.
      Das ist ganz gut hier erklärt: http://dayart.de/mit-dem-iphone-im-raw-telehimmel/
      Aber ansonsten muß man sagen, daß dies alles nur im Iphone möglich ist mit Doppellinse, also 7+, 8+, x, xs. Mir ist nicht ein Android Smartphone mit RAW im Zoom bekannt und die sogenannten Fotowunder von Huawei können das schon gar nicht.

  • Hallo Flo,

    ich bin mit dem IPhone XS auch sehr zufrieden. Die Bilder sind wirklich top. Ich lasse inzwischen sogar meine Nikon immer öfter zuhause. Für die meisten Situationen reicht das IPhone echt aus. Wie du sagst, selbst bei Dämmerlicht sind die Bilder noch sehr gut.

    Liebe Grüße
    Luise

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