
Canyonlands Nationalpark: Wanderung auf dem Joint Trail
Auf dem Plan steht heute der Joint Trail im Canyonlands Nationalpark. Wie gestern schon stelle ich den Wagen am Parkplatz und Trailhead am Elephant Hill ab. Die erstenfünf Kilometer der Wanderung bis zum Chesler Overlook absolviere ich in rund einer Stunde. Auf dem Trail begegne ich einigen anderen Wanderern, heute scheint hier recht viel los zu sein.

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Das ändert sich aber schnell. ImCheslerpark bin ich ganz auf mich gestellt, lediglich ein junges Pärchen kommt mir entgegen. Einen Teil der Wanderung bin ich gestern schon auf dem Rückweg vom Druid Arch gelaufen. Ein schmaler Pfad führt fast vollkommen eben durch die atemberaubende Landschaft. Riesige rot-orange Sandsteingebilde wohin das Auge reicht. Am Himmel ziehen dicke Wolken zusammen – Dramatik pur. Von einem Gewitter ist zum Glück weit und breit keine Spur – hier draußen wäre das eine nicht ganz ungefährliche Sache. Vor dem Blitz findet man keinen Schutz, außerdem drohen gewaltige Blitzfluten, die alles mitreißen, was ihnen in die Quere kommt.
Nach einer Weile erreiche ich die bunten Steinriesen, die dem Needles District ihren Namen geben. Ein unscheinbarer Wegweiser führt von der Route ab. Hier lohnt es sich, ein paar Meter weit auf eine kleine Ebene zu klettern. Der Blick über den Chesler Park von hier oben ist grandios. Gleichzetig fegt mich der Wind fast von den Beinen. Die Naturgewalten hier draußen sind wirklich enorm. Die Wanderung ist deshalb auch kein Spaziergang, zumal die Temperaturen im Sommer weit über 30 Grad erreichen und Schatten Mangelware ist. Das gleiche gilt für Wasser. Ausreichend Verpflegung, Sonnenschutz und gutes Schuhwerk sind oberste Pflicht. Außerdem sollte man sich wie überall in dieser Region vor Klapperschlangen hüten.

Nach etwa sieben Kilometern erreiche ich den Joint Canyon. Die Wände sind stellenweise nicht mehr als 60 Zentimeter breit. Wer Platzangst hat, könnte hier arge Probleme bekommen. Man sollte diesen relativ kurzen, aber wirklich sehr engen Canyon nur bei sicherer Wetterlage durchqueren. Regen kann hier in Windeseile eine tödliche Sturzflut auslösen, aus der es kein Entkommen gibt. Eine Felsstufe wird durch ein wackliges Stück Holz entschärft. Der Joint Canyon wird wieder etwas breiter und schließlich geht es rechts ab. In einem Felsdurchgang haben Wanderer hunderte von Steinmännchen gebaut.


Nach diesem abenteuerlichen Teil des Joint Trail gelange ich wieder in offenes Gelände. Nach zehn Minuten erreiche ich einen kleinen Picknickplatz mitten in der Wildnis. Ich folge ein Stück weit einer sandigen Offroad-Piste, bevor rechts ein schmaler Trampelpfad zurück in die Felslandschaft führt. Die Eindrücke sind wirklich überwältigend. Der Weg ist stellenweise nur schwer zu erkennen und die Suche nach dem nächsten Steinmännchen erfordert manchmal etwas Geduld.





Die Rundwanderung Chesler Park und Joint Trail hat es durchaus in sich. Die Wanderung ist knapp 19 Kilometer lang und es sind über 800 Höhenmeter zu überwinden – im Sommer bei Temperaturen jenseits der 35-Grad-Marke. Dazu kommt, dass das letzte Stück des Trails recht anspruchsvoll ist und einem noch einmal viel Kraft abverlangt. Der fantastische Ausblick macht das allerdings mehr als wett. Einen Teil des Trails teilt man sich mit den 4WD-Freaks, die ihre geländegängigen Monster den Elephant Hill Trail hochjagen. Kleine Warnung am Rande: Mit einem normalen SUV ist die Strecke definitiv nicht machbar. Wobei Paul den Trail hier mit seinem umgebauten VW Touareg gut meistert.

Ziemlich abgekämpft erreiche ich schließlich den Parkplatz am Elephant Hill. Die Wanderung durch und um den Chesler Park gehört für mich zusammen mit dem Druid Arch einem der Highlights in diesem Teil des Canyonlands Nationalparks.