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Korsika: Wanderung zur Felsenklippe Capo Rosso

Eine Stunde vor Sonnenaufgang erreiche ich den Gebirgspass Col de Bavella. Draußen ist es bitterkalt – das Thermometer im Auto zeigt frostige vier Grad. Die grandiose Aussicht entschädigt aber für das alles, zumal der Sonnenaufgang wirklich gigantisch ist. Der Himmel glüht in den schönsten Farben und als die Sonne über die Berggipfel spitzt, taucht sie die Landschaft in ein magisches Licht. Da vergesse ich sogar die Kälte und renne mit Stativ und Kamera von einem Spot zum nächsten. Klar, dass die Finger da einfrieren, aber das ist es wert.

Aktualisiert am 03.03.2022
Die Reiseblogger Biggi Bauer und Florian Westermann

Traumhaftes Morgenshooting auf Korsika

Sonnenaufgang Col de Bavella
Kurz vor Sonnenuntergang leuchtet der Himmel über dem Col de Bavella in den schönsten Farben
Col de Bavella Sonnenaufgang-3
Das frühe Aufstehen hat sich gelohnt: Der Sonnenaufgang am Col de Bavella wird dramatisch
Col de Bavella
Die Sonne kommt hinter den Bergen hervor und beschert mir dieses traumhaft schöne Bild. Ohne einen starken Grauverlaufsfilter ist an solche Aufnahmen aber nicht zu denken
Sonnenaufgang auf Korsika
Auch die Bäume geben am Col de Bavella ein tolles Fotomotiv ab
Sonnenlicht Col de Bavella
Die ersten Sonnenstrahlen bringen die Landschaft zum Leuchten

Grandiose Landschaften

Nach diesem genialen Abstecher zum Col de Bavella breche ich auf in Richtung Capo Rosso, etwa dreieinhalb Stunden mit dem Auto entfernt. Ich brauche natürlich viel länger, weil ich immer wieder anhalte, um die atemberaubende Landschaft aufzusaugen. Ich fahre eine ganze Weile durch die faszinierende Bergwelt und später an der Küste entlang. Es gibt dutzende Stellen, an denen ich einfach kurz Stopp machen und aussteigen muss.

Bergdorf auf Korsika
Auf dem Weg zum Capo Rosso halte ich immer wieder an – Motive gibt es schließlich an jeder Ecke
Küste Korsika
Endlich am Meer
Plage du Liamone
Am Strand Plage du Liamone ist um diese Jahreszeit nichts mehr los
Korsika See Spiegelung
Auf dem Weg zum Capo Rosso sticht mir dieses Motiv sofort ins Auge. Ich habe richtig viel Glück, dass der Wind kurz nachlässt und die Wasseroberfläche so glatt ist
Küste Korsika
Die Küste hier auf Korsika ist einfach grandios
Bergdorf Piana Korsika
Kurz bevor es zum Capo Rosso abgeht, komme ich am Bergdorf Piana vorbei – ein tolles Fotomotiv

Wanderung zum Capo Rosso

Erst gegen 14 Uhr erreiche ich den Parkplatz am Capo Rosso (GPS: N 42 14.122, E 8 35.028 – Google Maps). Ich haben noch etwas Zeit und genieße enfach die Aussicht bei einem leckeren französischen Baguette und aromatischem Käse. Gegen halb drei breche ich schließlich, schwer bepackt mit Kamera und Stativ, auf. Die vielen losen Steine machen den Weg extrem nervig zu gehen, jedenfalls empfinde ich das heute so. Dafür entschädigt der Ausblick auf die Küste. Nach einer knappen Dreiviertelstunde erreiche ich einen unscheinbaren Pfad, der rechts vom Hauptweg abgeht. Es ist die anspruchsvolle Variante zum Capo Rosso mit einigen leichten Kletterstellen. Diese Variante sollten nur Wanderer gehen, die absolut trittsicher sind.

Wanderweg Capo Rosso
Hier startet die kurze Wanderung zum Capo Rosso, das in der Ferne schon zu sehen ist
Capo Rosso
Der Wanderweg ist steinig und irgendwie nervig, aber nicht anspruchsvoll
Berge Korsika
Auch der Blick zurück auf Korsikas Bergwelt lohnt sich
Küste Capo Rosso
Im Meer erblicke ich diesen Felsen – leider gibt es keinen Weg dorthin
Wanderweg Capo Rosso
Hier biege ich rechts ab. Bei dieser Variante müssen einige leichte Kraxelstellen überwunden werden. Wer darauf verzichten kann, geht geradeaus

Leichte Klettereinlagen auf dem Trampelpfad

Am Anfang ist der Pfad auch dank der Steinmännchen leicht zu finden. Je höher ich komme, desto anspruchsvoller wird der Weg. Es ist nie wirklich schwierig, ein paar Kraxelstellen sind aber durchaus zu überwinden. Außerdem ist die Wegführung nicht mehr ganz so klar. Im Prinzip geht es aber immer geradewegs nach oben. Kurz vor dem Gipfel stoße ich wieder auf zahlreiche Steinmännchen, die ich aber erst einmal ignoriere. Ein Fehler, denn nach wenigen Minuten stehe ich vor einer unüberwindbaren Abbruchkante. Dank dieses kleinen Umwegs bekomme ich aber einen tollen Blick zum Gipfel des Capo Rosso und dem Genueserturm „Turm von Turghiu“.

Felsiger Aufstieg zum Capo Rosso
Hier suche ich mir meinen Weg zum Gipfel des Capo Rosso. Es folgen noch mehr solcher Stellen
Felsen Capo Rosso
Über große Felsplatten nähere ich mich meinem Ziel
Küste Capo Rosso
Der Blick zurück – hier bin ich gerade aufgestiegen
Tiefblick am Capo Rosso
Die Küste fällt steil ab, man kommt der Abbruchkante aber nie gefährlich nahe
Genueserturm Turghiu
Ich bin fast am Ziel: Der Genueserturm Turghiu auf dem Capo Rosso

Auf dem Gipfel

Bis zum Sonnenuntergang ist es noch eine Weile hin. Ich nutze die Zeit und genieße die wärmenden Sonnenstrahlen. Der Blick vom Capo Rosso aufs korsische Festland ist grandios. Kurz vor Sonnenuntergang leuchtet die Landschaft in unbeschreiblichen Farbtönen. Für den Abstieg wähle ich eine andere, leichte Variante auf der Rückseite des Capo Rosso – es ist der normale Weg, den die meisten Wanderer nehmen. Die Strecke, die mich auf den Gipfel des Capo Rosso gebracht hat, dürfte bei Dunkelheit kaum mehr zu finden sein und bietet bei Nacht doch ein nicht zu unterschätzendes Unfallpotenzial.

Wachturm Capo Rosso
Am Gipfel des Capo Rosso wartet dieser alte Wachturm auf euch. Wer mag, kann sogar ins Innere und auf’s Dach. Die Treppe ist allerdings steil und ungesichert – nicht jedermanns Sache
Ausblick Capo Rosso
Ich genieße die Sonne und die herrliche Aussicht
Fotoshooting Capo Rosso
Es ist zwar noch Zeit bis zum Sonnenuntergang, aber es schadet nie, die Kamera rechtzeitig aufzubauen
Sonnenuntergang Capo Rosso
Die Sonne geht bald unter und taucht die Landschaft in tolles Abendlicht
Dämmerung Capo Rosso
Die Berggipfel werden noch von den letzten Sonnenstrahlen angestrahlt – eine tolle Stimmung mit den Wolken. Leider hält das Licht nur wenige Minuten

In der Dunkelheit zurück zum Parkplatz

Der Rückweg durch die Dunkelheit zieht und zieht sich. Ab und zu blicken mich leuchtende Augen aus der Nacht an – in der Regel Rindviecher, die hier weiden. Ich erreiche das Auto bei tiefster Dunkelheit. Jetzt heißt es noch, einen Campingplatz zu finden. Kein einfaches Unterfangenn, aber es gelingt. In Ota finde ich noch ein Plätzchen im Funtana à l’Ora. Theoretisch könnte man natürlich auch wild campen hier auf Korsika, wer erwischt wird, zahlt aber eine saftige Strafe. Da ziehe ich den Campingplatz vor, zumal ich da auch die Chance auf eine warme Dusche habe.

Tourdaten Capo Rosso

Reisezeitraum: Oktober 2016
Gesamtweglänge: 7,2 Kilometer
Höhenmeter: 460 Meter
Reine Gehzeit: 2:45 Stunden

Die Wanderung auf das Capo Rosso ist auch für Familien mit Kindern kein Problem. Die Tour ist kurz und belohnt den Wanderer mit tollen Ausblicken. Wem der Normalweg zu langweilig ist, biegt nach einer knappen Dreiviertelstunde auf den Pfad ab, der rechts vom Hauptweg abgeht. Hier müssen immer wieder kleinere Kraxelstellen überwunden werden, außerdem ist die Wegfindung nicht ganz so einfach. Landschaftlich ist diese Variante aber eindeutig schöner.

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