
Korsika: Wanderung zur Felsenklippe Capo Rosso
Eine Stunde vor Sonnenaufgang erreiche ich den Gebirgspass Col de Bavella. Draußen ist es bitterkalt – das Thermometer im Auto zeigt frostige vier Grad. Die grandiose Aussicht entschädigt aber für das alles, zumal der Sonnenaufgang wirklich gigantisch ist. Der Himmel glüht in den schönsten Farben und als die Sonne über die Berggipfel spitzt, taucht sie die Landschaft in ein magisches Licht. Da vergesse ich sogar die Kälte und renne mit Stativ und Kamera von einem Spot zum nächsten. Klar, dass die Finger da einfrieren, aber das ist es wert.

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Grandiose Landschaften
Nach diesem genialen Abstecher zum Col de Bavella breche ich auf in Richtung Capo Rosso, etwa dreieinhalb Stunden mit dem Auto entfernt. Ich brauche natürlich viel länger, weil ich immer wieder anhalte, um die atemberaubende Landschaft aufzusaugen. Ich fahre eine ganze Weile durch die faszinierende Bergwelt und später an der Küste entlang. Es gibt dutzende Stellen, an denen ich einfach kurz Stopp machen und aussteigen muss.






Wanderung zum Capo Rosso
Erst gegen 14 Uhr erreiche ich den Parkplatz am Capo Rosso (GPS: N 42 14.122, E 8 35.028 – Google Maps). Ich haben noch etwas Zeit und genieße enfach die Aussicht bei einem leckeren französischen Baguette und aromatischem Käse. Gegen halb drei breche ich schließlich, schwer bepackt mit Kamera und Stativ, auf. Die vielen losen Steine machen den Weg extrem nervig zu gehen, jedenfalls empfinde ich das heute so. Dafür entschädigt der Ausblick auf die Küste. Nach einer knappen Dreiviertelstunde erreiche ich einen unscheinbaren Pfad, der rechts vom Hauptweg abgeht. Es ist die anspruchsvolle Variante zum Capo Rosso mit einigen leichten Kletterstellen. Diese Variante sollten nur Wanderer gehen, die absolut trittsicher sind.





Leichte Klettereinlagen auf dem Trampelpfad
Am Anfang ist der Pfad auch dank der Steinmännchen leicht zu finden. Je höher ich komme, desto anspruchsvoller wird der Weg. Es ist nie wirklich schwierig, ein paar Kraxelstellen sind aber durchaus zu überwinden. Außerdem ist die Wegführung nicht mehr ganz so klar. Im Prinzip geht es aber immer geradewegs nach oben. Kurz vor dem Gipfel stoße ich wieder auf zahlreiche Steinmännchen, die ich aber erst einmal ignoriere. Ein Fehler, denn nach wenigen Minuten stehe ich vor einer unüberwindbaren Abbruchkante. Dank dieses kleinen Umwegs bekomme ich aber einen tollen Blick zum Gipfel des Capo Rosso und dem Genueserturm „Turm von Turghiu“.





Auf dem Gipfel
Bis zum Sonnenuntergang ist es noch eine Weile hin. Ich nutze die Zeit und genieße die wärmenden Sonnenstrahlen. Der Blick vom Capo Rosso aufs korsische Festland ist grandios. Kurz vor Sonnenuntergang leuchtet die Landschaft in unbeschreiblichen Farbtönen. Für den Abstieg wähle ich eine andere, leichte Variante auf der Rückseite des Capo Rosso – es ist der normale Weg, den die meisten Wanderer nehmen. Die Strecke, die mich auf den Gipfel des Capo Rosso gebracht hat, dürfte bei Dunkelheit kaum mehr zu finden sein und bietet bei Nacht doch ein nicht zu unterschätzendes Unfallpotenzial.





In der Dunkelheit zurück zum Parkplatz
Der Rückweg durch die Dunkelheit zieht und zieht sich. Ab und zu blicken mich leuchtende Augen aus der Nacht an – in der Regel Rindviecher, die hier weiden. Ich erreiche das Auto bei tiefster Dunkelheit. Jetzt heißt es noch, einen Campingplatz zu finden. Kein einfaches Unterfangenn, aber es gelingt. In Ota finde ich noch ein Plätzchen im Funtana à l’Ora. Theoretisch könnte man natürlich auch wild campen hier auf Korsika, wer erwischt wird, zahlt aber eine saftige Strafe. Da ziehe ich den Campingplatz vor, zumal ich da auch die Chance auf eine warme Dusche habe.
Tourdaten Capo Rosso
Reisezeitraum: Oktober 2016
Gesamtweglänge: 7,2 Kilometer
Höhenmeter: 460 Meter
Reine Gehzeit: 2:45 Stunden
Die Wanderung auf das Capo Rosso ist auch für Familien mit Kindern kein Problem. Die Tour ist kurz und belohnt den Wanderer mit tollen Ausblicken. Wem der Normalweg zu langweilig ist, biegt nach einer knappen Dreiviertelstunde auf den Pfad ab, der rechts vom Hauptweg abgeht. Hier müssen immer wieder kleinere Kraxelstellen überwunden werden, außerdem ist die Wegfindung nicht ganz so einfach. Landschaftlich ist diese Variante aber eindeutig schöner.
Direkt unterhalb des Capu Rosso (3min. Fahrzeit) liegt der Campingplatz Plage d’Arone, von dem man theoretisch auch direkt starten kann. Dann nur etwas mehr Zeit einplanen!
Hi Benjamin,
super, danke für den Tipp!
Viele Grüße
Florian