
Korsika: Wanderung durch die Spelunca-Schlucht
In der Nacht regnet es in weiten Teilen Korsikas und auch am Morgen ziehen noch dunkle Regenwolken am Himmel entlang. Der Wetterbericht sagt für den Tag sogar Gewitter voraus. Auf eine Bergtour verzichten wir.
Stattdessen beschließen wir, in die Spelunca-Schlucht abzusteigen. Die Wanderung durch die Spelunca-Schlucht zählt zu den bekannteste und beliebtesten Touren auf Korsika. Klar, dass wir uns das einmal anschauen wollen.

Hi! Wir sind Biggi & Flo
Wir sind zwei reiselustige Abenteurer, die es in die Ferne zieht. Auf unserem mit viel Herzblut geschriebenen Reiseblog findest du spannende Tipps und Berichte zu den Themen Reisen, Outdoor und Fotografie.
Werbehinweis: Alle mit einem * markierten Links sind Affiliate-Links. Bestellst du etwas über diesen Link, erhalten wir eine kleine Provision – am Preis ändert sich nichts.Die Spelunca-Schlucht ist eines der bekanntesten Wanderziele auf Korsika
Von unserem Hotel in L’Île-Rousse ist die Spelunca-Schlucht leider recht weit entfernt. Gut zwei Stunden brauchen wir mit dem Auto bis nach Evisa. wo die Wanderung startet. Immerhin geht es so noch einmal über die D84 durch die Défilé de la Scala di Santa Regina-Schlucht. So kann Biggi auch noch einmal dieses Naturwunder genießen. Die Straße schlängelt sich in scharfen Kurven durch das karge, von knorrigen Pinien und stacheligen Ginsterbüschen bewachsene Tal. Wir halten immer wieder an und steigen aus, um die Landschaft auf uns wirken zu lassen.





Wanderung durch die Spelunca-Schlucht – lohnt sich das?
Gegen Mittag erreichen wir Evisa. Wir starten unsere Wanderung in die Spelunca-Schlucht direkt am Friedhof (GPS: N 42 15.134, E 8 47.626 – Google Maps). Wir folgen einem alten Muliweg zackig in unzähligen Serpentinen nach unten. Auf dem ersten Teil der Wanderung verdeckt dichtes Gebüsch die Sicht, nur ab und an gibt die Vegetation einen Blick in die Spelunca-Schlucht frei. Nach einer Stunde Abstieg erreichen wir die Ponte de Zaglia, eine genuesische Bogenbrücke, und die ersten Wassergumpen. Hier beginnt die eigentliche Wanderung durch die Spelunca-Schlucht.






Der Wanderweg führt immer am Rande der Spelunca-Schlucht entlang und steigt rasch wieder auf. Von hier oben hat man einen schönen Blick in den Canyon, aber wirklich spektakulär finden wir die Aussicht auch nicht. Zu oft sind wir in den vergangenen Jahren schon durch ähnliche Täler gewandert – oftmals nur als Zustieg zu deutlich aufregenderen Zielen. Wir folgen dem Wanderweg in der Schlucht etwa eine Dreiviertelstunde und erreichen schließlich eine Straßenbrücke. Hier gibt es einige schöne Becken, die im Sommer sicher Massen an Badegästen anziehen dürften. Wer nur zum Baden kommt, kann übrigens direkt mit dem Auto herfahren. Das erklärt auch, weshalb uns plötzlich Touristen in Badelatschen entgegenkommen.




An der Brücke machen wir kurz Rast, bevor wir uns an den Rückweg machen. Den etwa zehnminütigen Weiterweg zur alten Genuesenbrücke Ponte Vecchiu sparen wir uns und machen uns wieder auf den Rückweg. Vor allem der Aufstieg – es sind über 600 Höhenmeter – zieht sich. Das liegt wohl vor allem daran, dass man beim Aufstieg, insofern man nicht anhält und sich einmal umdreht, überhaupt keine Aussicht mehr genießen kann. Am Parkplatz werden wir von einer wildgewordenen Horde Hunde laut bellend empfangen – zum Glück sind die Tiere aber eingeschlossen.

Plage de Bussaglia
Am Abend machen wir noch einen Abstecher zum Strand Plage de Bussaglia. Zum Fotografieren ist es hier aber am Abend eher schwierig. Das Abendshooting verlegen wir kurzerhand zurück an die Küstenstraße, von der aus wir einen tollen Fernblick und einen grandiosen Sonnenuntergang genießen.







Der Rückweg nach L’Île-Rousse zieht sich. Wir entscheiden uns, die alte, extrem kurvige und holprige Küstenstraße D81 zu fahren. Die zieht sich aber und so kommen wir erst spät in der Nacht an. Diese Strecke in der Nacht zu fahren ist wirklich kein Spaß. Am Tag ist die Küstenstraße aber mit Sicherheit ein ganz besonderes Highlight auf Korsika.
Tourdaten Spelunca-Schlucht
Reisezeitraum: Oktober 2016
Gesamtweglänge: 8,9 Kilometer
Höhenmeter: 660 Meter
Reine Gehzeit: 3:45 Stunden
Das musst du über die Wanderung durch die Spelunca-Schlucht wissen
Die Wanderung durch die Spelunca-Schlucht hat uns ehrlich gesagt nicht besonders gut gefallen. Wir können die Tour deshalb auch niemanden wirklich ans Herz legen. Der Ab- und Aufstieg geht zumeist durch den Wald und die paar Ausblicke, die man erhascht, sind die Mühe kaum wert. Die Wanderung durch die Spelunca-Schlucht empfanden wir ebenfalls als wenig spannend. Wer die Spelunca-Schlucht unbedingt besuchen will, kann getrost mit dem Auto fahren (Parkplatz: N 42 15.134, E 8 47.626 – Google Maps) und ein Stück weit in die Schlucht wandern. Das spart viel Zeit und man verpasst nicht wirklich viel.
Wir waren Mitte September 2019 in der Spelunca-Schlucht. Start war in Evisa, wo wir unser Wohnmobil parkten. Der Abstieg war sehr enttäuschend. Nur steiniger Weg bei Null-Aussicht. Unterwegs lernten wir ein Ehepaar aus Kanada kennen, die den gleichen Weg nahmen. Wir vereinbarten, dass wir uns in Ota treffen und dann zusammen mit einem Taxi nach Evisa zum Standort unserer Fahrzeuge zurückfahren. Leider gab es kein Taxi, das uns frühestens ab 18.00 Uhr abgeholt hätte (wenn überhaupt). Wir entschlossen uns, die ganze Strecke wieder zurück nach Evisa zu laufen. Das Ehepaar aus Kanada zog es vor, per Anhalter nach Evisa zu kommen. Durch Zufall haben wir uns nach 1 Stunde 30 Minuten am Parkplatz in Evisa nochmals getroffen. Wir empfehlen, die Wanderung von Ota aus zu starten und nach dort auch wieder zurück laufen. Den Weg nach Evisa muss man wirklich nicht gelaufen sein. Er ist einfach unbequem, steinig und steil noch dazu.
Hallo ihr zwei,
Ja, wir fanden die Wanderung insgesamt auch sehr enttäuschend. Besser einfach mit dem Auto runterfahren und mal reinschauen.
Viele Grüße
Florian
Hallo, wir waren vor zwei Wochen in der Spelunca-Schlucht. Haben das Auto in Evisa geparkt und sind mit dem Taxi nach Ota gefahren. Die Ponte Vecchiu (auch Pont de Pianella genannt) ist wunderschön, schade dass ihr die nicht besucht habt. Die Schlucht selbst, und auch der Anstieg nach Evisa, war etwas enttäuschend, wie ihr auch geschrieben habt. Der Name Spelunca verheißt mehr.
Eine absolute Enttäuschung war die Ponte Zaglia. Wir waren nämlich 1983 schon mal dort. Da sah die Brücke richtig morbid aus, völlig ohne Seitenwände, ich (nicht ganz schwindelfrei) habe mich kaum drüber getraut. Und jetzt ist sie mit Betonmauern bestückt, wie in eurem Bild zu sehen. Kein Vergleich! Komisch iat, dass dieser Umbau nirgends im Internet beschreiben ist, auch nicht auf der Wiki-Seite https://fr.wikipedia.org/wiki/Gorges_de_Spelunca – obwohl dort noch ein Bild vom alten Zustand gezeigt wird (man sieht die Personen bis zu den Füßen, heute unmöglich).
Weiß jemand etwas über diese Umgestaltung?
Gruß – Heinrich
Hallo Heinrich,
danke für dein Feedback! Wegen der Brücke, das wissen wir leider auch nicht. Wie gesagt fanden wir die ganze Wanderung eher enttäuschend. Da gibt es definitiv spannenderes auf Korsika!
Viele Grüße
Florian