Malereien auf Knossos
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Kreta: Der Palast von Knossos – lohnt der Besuch?

Der Palast von Knossos, rund fünf Kilometer südlich der Hauptstadt Heraklion gelegen, ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten auf Kreta und auch zur Nebensaison immer gut besucht. 

Lohnt sich ein Besuch der Ruinenstadt Knossos? Das erfährst du in unserem Artikel. Wir sind geschichtlich sehr interessiert und fanden die Ruinen des minoischen Palasts durchaus spannend. Was du in der Palastruine erleben kannst und ob sich ein Besuch lohnt, verraten wir dir nun.

Aktualisiert am 02.03.2022
Die Reiseblogger Biggi Bauer und Florian Westermann

Der Eintritt in den Palast von Knossos

Biggi im Palast von Knossos auf Kreta
Lohnt sich ein Besuch im Palast von Knossos? Wir verraten es dir

Der Eintritt für den minoischen Palast von Knossos (Google Maps) beträgt 15 Euro (Stand: 2021). Ob der Preis gerechtfertigt ist, musst du für dich selbst entscheiden. Eines vorweg: Wir empfinden den Preis als etwas zu teuer. Kinder zahlen acht Euro Eintritt.

Von der ursprünglichen Palastanlage ist natürlich nicht mehr viel zu sehen außer einigen Grundmauern. Allerdings sind viele Gebäude im Zuge einer aufwändigen Restaurierung neu aufgebaut worden – aber leider mit viel Stahlbeton und anderen modernen Baustoffen. Das stört das Gesamtbild etwas.

Der Palast war einst überaus imposant. Die Anlage soll über 1.000 Zimmer auf fünf Etagen beherbergt haben.

Hier findest du die offizielle Website mit allen Infos zu Öffnungszeiten und Preisen.

Wir schlendern durch die Ruinen

Wie bereits erwähnt wurde der Palast von Knossos mit vielen modernen Baustoffen wieder aufgebaut. So kann man sich ein gutes Bild machen, wie der Palast wohl früher ausgesehen hat. Allerdings hätte man die Anlage sicher auch mit weniger sichtbaren Beton restaurieren können. Das ist ein kleiner Wermutstropfen.

Ein aufgebautes Gebäude im Palast von Knossos
Der Palast ist zum Teil wieder aufgebaut worden. Leider sieht man auch viele moderne Baustoffe wie Beton

Trotzdem war die Stimmung des Ortes für uns etwas ganz besonderes. Es macht einfach Spaß in den zwischen 2100 und 1800 v. Chr. erbauten Grundmauern herumzulaufen und sich vorzustellen wie wohl das Leben bis 1370 v. Chr. hier so war. Am besten kommst du früh am Morgen – so hast du die Palastanlage fast für dich alleine.

Ruinen im Palast von Knossos
Der Palast von Knossos ist heute eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten auf Kreta

Der Palast von Knossos wurde durch ein Erdbeben zwischen 1750 und 1700 v. Chr. zerstört, danach aber noch prächtiger wieder aufgebaut. Um 1370 v. Chr. wurde Knossos schließlich in einer kriegerischen Auseinandersetzung mit den Achäern vollkommen zerstört.

1878 begannen die Grabungen auf dem Gelände. So lange war Knossos nur ein Mythos in der Geschichte Kretas. Insofern ist es schon erstaunlich, dass dieses Gelände heute so leicht begehbar ist.

Ruinen im Palast von Knossos
Dank der aufwändigen Rekonstruktion des Palastes kann man sich heute gut vorstellen, wie das Leben hier wohl früher war

Rekonstruierter Nordeingang

Der rekonstruierte Nordeingang zieht die Blicke der Besucher auf sich. So wurden bunte Säulen mit Wandmalereien wieder erschaffen, die früher zerstört waren.

Hier siehst du wie aufwändig die Treppenhäuser und Durchgänge mit Malereien gestaltet waren.

Der Thronsaal

Das bekannteste Stück der Ruinenstadt Knossos ist der Thronsaal. Hier wurde ein Thron aus Alabaster gefunden, weshalb der Raum seinen Namen hat. Im Vorraum stehen Bänke, eine riesige Schale ziert die Vorhalle. Hier könnten Waschungen stattgefunden haben.

Rote Wände sowie tolle Wandmalereien verzieren den Thronsaal. Hier wurde früher alles sehr aufwändig gestaltet und für den Obersten stilvoll eingerichtet.

Fresken und Malereien

Malereien im Palast von Knossos
Der Palast muss einst prächtig gewesen sein

Die Fresken und Malereien, die noch übrig sind und bei der Restauration von Knossos aufgefunden wurden, erzählen viel über die Gepflogenheiten der damaligen Zeit.

Malereien zeigen zudem auch die Mode und Kunst der damaligen Zeit. Frauen trugen Puffärmel und schmale Gewänder. Auch wurden sportliche Wettkämpfe auf den Wänden festgehalten.

Darüber hinaus findest du in der Anlage auch viele Vasen und Behältnisse aus der damaligen Zeit. Die Pithoi, das sind großes Vorratsgefäße, sind schön anzuschauen. Zum Teil stehen sehr viele Gefäße nebeneinander zwischen den Mauern.

Rekonstruierte Mauern

Alles, was du auf dem Gelände von Knossos siehst, ist natürlich eine Rekonstruktion. Dennoch geben die Geschosse, die Mauerreste sowie die Formen der Wände und Steine einen Überblick wie das Leben in Knossos wohl gewesen sein muss.

Besonders spannend finden wir die These, die ein Wissenschaftler aufgestellt hat, wonach es sich bei dem Palast von Knossos nicht um einen Palast, sondern um eine Stätte der Toten, also einen Friedhof handelt.

In den Ruinen von Knossos
Die Anlage war einst mit über 1000 Zimmern riesig und überaus imposant
Alte Mauern in Knossos
Hier siehst du die Grundmauern der uralten Anlage

Empfehlenswerter Reiseführer für Kreta

Ich empfehle dir noch einen tollen Reiseführer für deinen Aufenthalt auf Kreta. Die Insel hat uns wahrlich verzaubert und bietet tolle Sehenswürdigkeiten – neben der Ruinenstadt Knossos.

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Lohnt ein Besuch?

Unserer Meinung nach kann man Knossos durchaus besuchen. Du darfst dich dann aber nicht davor scheuen, dass hier Wagenladungen an Bussen ankommen und du zunächst eine lange Straße mit Verkaufsständen entlanglaufen musst, an der dir viele Touri-Sachen angeboten werden.

Als Touristenfalle würden wir den Palast von Knossos allerdings nicht bezeichnen. Denn die aufwändige Rekonstruktion haben wir durchaus geschätzt und verstehen auch, dass die Instandhaltung dieses riesigen Geländes einiges an Geld kostet. Wenn du Urlaub auf Kreta machst, empfehlen wir dir also durchaus einen Besuch in Knossos.

Wir hoffen, unsere Einschätzung zur Ruinenstadt Knossos hat dir gefallen und hilft dir weiter bei deiner Reiseplanung. Hier verraten wir dir übrigens die Top-Sehenswürdigkeiten auf Kreta. Darüber hinaus haben wir auch viele tolle Wanderungen auf Kreta gemacht.

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4 Kommentare

  • 1. Meines Wissens ist Knossos ca. 12.000 v. C. in folge der Explosion von Santorin untergegangen.

    2. Wer sich für die Geschichte von Kreta interesseiert, sollte sich auch Kloster Arcadi ansehen

  • Ja, Knossos da scheiden sich die Geister.
    Massen-Touris, die Busse-weise abgekippt werden und auch die Restaurierung
    kann abschrecken.
    Für Wanderfreaks wie uns kann es aber eine kleine Abwechselung sein.
    Es ist halt Kultur, keine Natur und wenn man sich einfach mal nur das Alter dieser Anlage vor
    Augen führt (ca. 4000 Jahre), so stellen sich bei mir dennoch die Nackenhaare auf.

    Ja, die Umsetzung der Restaurierungen sind mit den modernen Baustoffen nicht so schön gemacht worden, aber irgendwie mußte das alles ja gesichert werden.
    Wichtiger finde ich den Fakt, dass auch die Bemalungen in Knossos rekonstruiert wurden.
    Das einzigste was wirklich wohl noch original erhalten ist, ist wohl der Königsstuhl.

    Zudem wurde schon vor etlichen Jahren die Zugänglichkeit der Räume und Keller komplett eingeschränkt.
    Die Touris machten zuviel kaputt.
    So sieht man heute nur noch oberflächlich rudimentäre Grundmauern, oder eben die nachgestalteten Aufbauten.

    Noch ein Tipp, Kreta ist nicht nur für Wanderungen bekannt, sondern auch für seine Kultur.
    Neben Knossos, gibt es noch Pheistos und Zakros welche auf die jahrtausend alte Kultur der Minoer zurück geht.
    Ebenso haben sich die Venezianer, Osmanen und Römer hier verewigt, wie zum Beispiel in Chania wurde von euch PhotoTravellers schon beschrieben
    Daneben gibt es noch das Frangokastello an der Südküste und die beeindruckenden Zisternen hoch oben auf dem Berg von Eleutherna. Hier gibt es auch einen atemberaubenden Weg.

    • Hi Edisoft,

      stimmt, für Wanderer mag es eine Abwechsung sein. Ich finde Knossos im Vergleich zu anderen antiken Stätten dennoch nicht besonders gut.

      Danke für deine anderen Tipps.

      Viele Grüße
      Florian

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