Der Timanfaya Nationalpark
Während das Gros der Touristen noch schlummert, zieht es uns in der Dunkelheit wieder an die Ostküste der Insel. Außer einem einsamen Angler erspähen wir keine Menschenseele. Leider macht uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung, der Himmel ist grau in grau. Aber vielleicht haben wir im Timanfaya Nationalpark mehr Glück. So früh am Morgen ist glücklicherweise noch nicht viel los und so bekommen wir fast eine Einzelvorführung der vulkanischen Kräfte, die tief im Erdinneren Lanzarotes schlummern. Faszinierend, wie Wasser innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde zu Dampf wird und mit einem gewaltigen Knall in die Luft schießt. Und auch der Lava-Grill beeindruckt.
Weiter geht es mit dem Bus durch die beeindruckende Landschaft des Nationalparks, vorbei an schwarzen Lava-Feldern, steilen Abhängen und Vulkankegeln. Stöhnend wie ein Saurier aus der Urzeit kämpft sich unser Ungetüm aus Stahl enge Straßen in die Höhe, um uns einen faszinieren Blick über die Landschaft zu ermöglichen. Ein kleiner Tipp am Rande: Im Bus einen Platz auf der rechten Seite wählen.
Leider sind individuelle Trips im Nationalpark nicht erlaubt. Andererseits ist das angesichts der vielen Ignoranten, die in der Welt rumlaufen, gar nicht so schlecht. Eine Ausnahme sind die geführten Touren durch den Park, die aber leider immer schon Wochen im Voraus ausgebucht sind sowie die Küstenwanderung. Das Fazit unserer Tour: Eine faszinierende Landschaft, die man leider wegen der Auflagen der Parkverwaltung nicht richtig genießen kann.
Da der Himmel noch immer ziemlich trüb ist, entschließen wir uns kurzerhand, dem Kaktusgarten (Jardín de Cactus) – für weitere Infos hier klicken – zwischen Guatiza und Mala einen Besuch abzustatten. Auf dem Areal finden sich vermutlich tausende der stachligen Wüstenbewohner. Von klein über groß bis hin zu riesig ist alles vertreten. Sehenswert!
Unser nächster Stopp führt uns in die La Cueva de los Verdes. Hierbei handelt es sich um einen riesigen Lavatunnel, der sich in die Erde gebrannt hat. Von dem rund sieben Kilometer langen Höhlensystem ist ein Kilometer begehbar – und das lohnt sich definitiv! Der absolute Höhepunkt ist ein riesiger Raum, in dem… Ach, das müsst ihr selbst erleben, ich verrate nichts! Noch eine kleine Anmerkung: Lasst eure Gruppe ruhig ziehen und genießt diesen magischen Ort ganz alleine, raus kommt ihr immer.
Weiter geht es ins Gebirge zum spektakulären Aussichtspunkt Las Nives. Leider ist es hier oben wolkenverhangen, windig und bitterkalt. Ohne winddichte Klamotten halten wir es keine fünf Minuten aus.
Wir treten die Flucht ins warme Auto an und machen uns auf zur Playa Famara – offensichtlich ein Surferparadies. Der kilometerlange, fast menschenleere Strand lädt ein zum Träumen. Wir kämpfen uns immer weiter in Richtung Norden. Dieses Unterfangen ist angesichts der riesigen Steinfelder, die man überqueren muss, nicht ganz einfach, aber es lohnt sich. Der Himmel ist noch immer wolkenverhangen, aber kurz bevor die Sonne im Meer verschwindet, glüht die Landschaft für einige Minuten. Mit knurrendem Magen erreichen wir unser Auto erst in der tiefsten Dunkelheit wieder.
Unsere Lanzarote-Reise im Überblick
Tag 1 Von Frankfurt-Hahn auf die Kanareninsel | Tag 2 Timanfaya Nationalpark, Jardín de Cactus & La Cueva de los Verdes | Tag 3 Montana Roja, Papagayo-Strände & Los Hervideros | Tag 4 Wanderung am Famara-Kliff | Tag 5 Montana Del Cuervo und andere Vulkane | Tag 6 Sturm über den Papagayo-Stränden | Tag 7 Castello Santa Barbara und die Naturbrücken von Los Hervideros | Tag 8 Wanderung um den Montaña Colorada
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