
Lofoten: Wanderung auf den Reinebringen (442m)
Am Morgen das gewohnte Bild: es stürmt und schneit. Wir entscheiden uns, noch etwas im mollig warmen Bett zu bleiben und erst später aufzubrechen. Ein Fehler. Kurz vor Sonnenaufgang ist von dem Sturm nichts mehr zu sehen und die Wolkendecke reißt auf. Die Landschaft wird in ein mystisches Licht getaucht, wie wir es so noch nie zuvor gesehen haben. Wir haben keine Zeit, noch irgendwo hinzufahren. Ich schnappe mir Stativ und Kamerarucksack und stürme vor unsere kleine Fischerhütte in Ramberg. Die liegt natürlich direkt am Wasser - das ist unser Glück, denn so schlecht ist die Aussicht wirklich nicht. Glück haben wir heute noch einmal: Nämlich, als Biggi auf dem verschneiten Reinebringen (auch Reinebriggen genannt), der 442 Meter hohe Hausberg des malerischen Örtchens Reine, in die Tiefe rutscht. Doch dazu später mehr.

Hi! Wir sind Biggi & Flo
Wir sind zwei reiselustige Abenteurer, die es in die Ferne zieht. Auf unserem mit viel Herzblut geschriebenen Reiseblog findest du spannende Tipps und Berichte zu den Themen Reisen, Outdoor und Fotografie.
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Auf dem Weg nach Reine machen wir Halt in Hamnøy, einem idyllischen Fischerdörfchen und ein bekanntes Postkartenmotiv. Von der Autobrücke haben wir einen ganz tollen Blick auf Hamnøy. Klar, dass sich hier am Morgen die Fotografen drängen, um das beste Foto zu schießen. Es ist aber auch eine tolle Kulisse, die sich da vor uns auftut. Die kleinen roten Fischerhäuser direkt am Meer, dahinter die imposante Felswand – wie aus dem Bilderbuch.
Unser nächster Halt ist Reine. Der Blick auf das Fischerdorf ist weltbekannt und verzaubert auch uns. Wir schlendern durch den kleinen Hafen und stärken uns bei einer heißen Schokolade – im Anschluss wollen wir schließlich auf den Reinebringen.





Winterwanderung auf den Reinebringen
Etwas außerhalb von Reine beginnt die Wanderung auf den Reinebringen. Vom Gipfel hat man eine fantastische Aussicht auf Reine und die umliegenden Berge. Spuren im Schnee oder Schilder sehen wir keine. Wir müssen uns ganz auf unser GPS-Gerät verlassen. Es geht zunächst eben durch ein kleines Wäldchen. Den Weg verlieren wir hier schon. Wir müssen uns immer wieder durch dichtes Gestrüpp schlagen. Für den Aufstieg legen wir Grödel an – anders ist die Tour bei diesen Bedingungen kaum zu bewältigen. So schlagen wir uns durchs Gebüsch und durch den tiefen Schnee. Wir gewinnen schnell an Höhe. Am Fuße des Reinebringen ist die Steigung noch moderat. Das ändert sich im oberen Teil der Wanderung. Wir erreichen 150 Meter Höhe – das Gelände ist inzwischen extrem steil und auch die Grödel bieten kaum noch Halt. Die Steigung dürfte um die 45 Grad betragen.


Auf allen Vieren in Richtung Reinebringen-Gipfel
Laut den Wegbeschreibungen im Internet kommt man nur auf allen Vieren vorwärts – und das auch nur im Sommer. Meter für Meter kriechen wir dem Gipfel entgegen. Der Schnee ist stark vereist – das macht es nicht einfacher. Wir nutzen die Bäumchen, die aus dem Schnee ragen, um wenigstens ein wenig Halt zu haben. Endlich erreichen wir ein Plateau. Zum Gipfel, so scheint es, ist es noch ein recht weiter Weg. Biggi will weiter aufsteigen, mir ist die Tour bei diesen Verhältnissen – auch noch ohne Steigeisen und Pickel – aber zu gefährlich. Außerdem schlägt das Wetter schon wieder um. Beim Abstieg passiert es schließlich: Biggi verliert den Halt und rutscht den steilen Abhang in die Tiefe. Ihr Fall wird erst nach etwa zehn Sekunden an einem Bäumchen, das aus dem Schnee ragt, gebremst. Biggi ist sichtlich geschockt klagt über Schmerzen im Bein und in der Schulter, gebrochen ist aber offenbar nichts. Glück im Unglück!




Sonnenuntergang in Reine
Nach diesem kleinen Schock-Erlebnis warten wir ganz entspannt in Reine auf den Sonnenuntergang. Der Ort ist auch zur Dämmerung, wenn die vielen Lichter angehen, ein tolles Fotomotiv. Zuhause erwartet uns auch noch eine kleine Überraschung: Ronny, unser Vermieter, hat uns fünf Kilo frischen Fisch vor die Tür gelegt. Der Abend ist gerettet. Jetzt sehen wir auch das Malheur: Biggis Schulter und Oberschenkel sind übersät mit blauen Flecken.

Hey Biggi, Hey Flo,
wow, was für tolle Fotos. Dieses Licht ist ja der absolute Hammer.
Für uns geht es in knapp zwei Wochen nach Norwegen und wir können es kaum erwarten.
Danke, für die tollen Eindrücke von den Lofoten. Die Fotos haben unsere Vorfreude definitiv noch einmal erhöht.
Viele Grüße,
Tanja
Hi Tanja,
vielen Dank, eure Reise wird bestimmt toll! Norwegen ist einfach der Hammer :-)
Liebe Grüße
Flo