
Madeira: Wanderung am Ostkap Ponta de São Lourenço
In tiefster Dunkelheit brechen wir auf in Richtung Ostkap. Um die Uhrzeit ist nichts los auf den fast durchgängig beleuchteten Straßen. Gegen halb sieben – gut eine Stunde vor Sonnenaufgang – erreichen wir den Parkplatz am Ostkap. Auch hier ist weit und breit kein Mensch zu sehen. Mit Stirnlampen bewaffnet machen wir uns auf den Weg. Noch ist es stockfinster. Es dauert noch eine Weile, bis die Dämmerung einsetzt. Da haben wir unser Ziel aber schon längst erreicht. In schwindelerregender Höhe baue ich das Stativ auf. Hier am Ostkap ist es extrem windig und nach drei Seiten fällt die Küste steil ab ins Meer. Ein falscher Schritt und es war der letzte. Das Motiv rechtfertigt aber den Aufwand. Der Sonnenaufgang wird nicht so spektakulär wie erhofft, trotzdem entstehen auf ihre Art ganz faszinierende Bilder.

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Wir verbringen über eine Stunde auf dem schmalen Felsvorsprung und saugen die Stimmung regelrecht auf. Inzwischen ist es hell geworden. Wir machen uns auf den Weg bis an die äußerste Spitze des Ostkaps. Wir folgen einem schmalen Wanderweg. Es geht immer wieder auf- und abwärts. Einige Stellen sind etwas ausgesetzt, aber alles ist bestens gesichert. Immer wieder werden wir mit faszinierenden Ausblicken belohnt.











Auf der einen Seite fällt die Küste hunderte Meter senkrecht ins Meer, auf der anderen Seite laden sanfte Hügel zum Verweilen ein. Wir erreichen schließlich den Aufstieg zum Morro do Furado (GPS: N 32 44.343, W 16 40.861 – Google Maps). Von dem 160 Meter hohen Gipfel haben wir einen atemberaubenden Blick auf die vorgelagerten Inseln und einen tollen Blick zurück. Der Aufstieg ist stellenweise sehr steil und im oberen Bereich ist der feine Schotter extrem rutschig. Aber auch hier ist alles bestens gesichert.

Erst auf dem Rückweg, der noch einmal eine völlig andere Perspektive verschafft, kommen uns die ersten Wanderer entgegen.

Inzwischen ist der Himmel deutlich zugezogen. Das frühe Aufstehen hat sich also gelohnt – auf dem Hinweg hatte wir schließlich zeitweise sogar etwas Sonne. Außerdem hatten wir das Ostkap für uns ganz alleine. Technisch ist die Wanderung absolut unproblematisch, das letzte Stück, das auch weggelassen werden kann, ist aber recht steil und recht schweißtreibend. Für die acht Kilometer lange Wanderung solltest du rund drei Stunden einrechnen.
Ein Video zur Wanderung auf dem Ostkap Madeiras gibt es natürlich auch
Bis zum Sonnenuntergang haben wir noch einige Stunden Zeit. Wir beschließen, nach Funchal reinzufahren. Im Hafen der Inselhauptstadt traue ich meinen Augen kaum: Da liegt doch tatsächlich die Queen Mary 2 vor Anker. Das Kreuzfahrtschiff gehört nicht nur zu den bekanntesten der Welt, sondern auch zu den größten. Ich bin wahrlich kein Fan großer Schiffe, aber hier schlägt selbst mein Herz höher.

Viel Zeit bleibt uns in Funchal nicht. Wir schlendern durch den paradiesisch angelegten Santa Catarina Park (GPS: N 32 38.722, W 16 54.864 – Google Maps) und von hier aus weiter in die Altstadt. Überall sind historische Gebäude zu sehen und selbst der Bodenbelag erinnert an die glorreiche Zeit der portugiesischen Seefahrer. Funchals Altstadt ist wirklich sehenswert und zählt zu den schönsten Innenstädten, die ich je gesehen habe.

Am Abend warten wir an unserem Black Beach auf den Sonnenuntergang. Es scheint wieder lange Zeit so, als würde die Sonne sang- und klanglos im Meer verschwinden. Doch dann geschieht das Wunder. Kurz nach Sonnenuntergang färbt sich der Himmel am Horizont knallrot.


Zum Abendessen kehren wir ins Mare Alta am Strand von Ponta do Sol ein. Wir lassen fast 50 Euro hier. Der Fisch, den wir mit Süßkartoffeln serviert bekommen, ist aber ausgezeichnet – und der Ausblick auf den Strand entschädigt sowieso. Zudem gibt es für 2,50 Euro einen extrem leckeren Poncha, eine Art Nationalgetränk auf Madeira. Alleine deswegen lohnt sich der Besuch. Wer allerdings noch Auto fahren muss, sollte aufpassen. Der süße Fruchtsaft überdeckt den hohen Alkoholgehalt perfekt.