
Nepal Tag 12: Wanderung auf den Kala Patthar (5625m)
Um halb vier begebe ich mich mit zwei anderen aus unserer Gruppe auf Sternenjagd. Wir haben Lobuche kaum verlassen, da zieht in der Ferne dichter Nebel auf. In den Nebelschwaden blitzt es sogar. Ich beeile mich, um noch ein paar Fotos der Milchstraße zu schießen.

Hi! Wir sind Biggi & Flo
Wir sind zwei reiselustige Abenteurer, die es in die Ferne zieht. Auf unserem mit viel Herzblut geschriebenen Reiseblog findest du spannende Tipps und Berichte zu den Themen Reisen, Outdoor und Fotografie.
Werbehinweis: Alle mit einem * markierten Links sind Affiliate-Links. Bestellst du etwas über diesen Link, erhalten wir eine kleine Provision – am Preis ändert sich nichts.Der Kala Patthar
Der Kala Patthar ist der höchste Punkt unserer Nepal-Reise
Nach wenigen Minuten stehen wir aber in einer dichten Nebelsuppe, in der man kaum die Hand vor Augen erkennt. Fotografieren macht überhaupt keinen Sinn. Lobuche ist inzwischen überhaupt nicht mehr zu sehen. Wir machen uns auf den Weg zurück in die Lodge. Das ist einfacher gesagt als getan. Die ersten Häuser Lobuches finden wir recht schnell wieder, aber durch die extrem schlechte Sicht irren wir doch eine Weile umher, bis wir wieder auf den ursprünglichen Weg stoßen.


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Wanderung nach Gorak Shep
Unser heutiges Ziel ist Gorak Shep auf 5140 Metern. Das Everest Base Camp kommt in greifbare Nähe. Gorak Shep ist schließlich die letzte dauerhaft bewohnte Ortschaft vor dem Südaufstieg zum Mount Everest über das Tal des Schweigens. Wir brechen zeitig auf, um nicht nur Gorak Shep, sondern auch den Gipfel des Kala Patthar zu erreichen, bevor die Wolken am Nachmittag wieder alles einhüllen. Die Wanderung führt uns immer weiter hinein ins Kumbu-Tal. Der Weg führt uns zunächst relativ eben immer weiter hinein ins Tal. Obwohl wir nur wenige Höhenmeter machen, ist sogar das extrem anstrengend. Auf dem Boden glitzert das Eis der vergangenen Nacht im Licht der aufgehenden Sonne. Später wird der Weg immer schottriger und es geht ständig auf und ab. Vor jeder Kurve hoffen wir, dass wir endlich Gorak Shep erreichen. Doch die Wanderung zieht sich. Auf den schmalen Wegen drängen sich Yaks, Träger und unzählige Trekker. Nach zweieinhalb Stunden erreichen wir endlich Gorak Shep. Der Ort liegt auf 5140 Metern und besteht nur aus ein paar Häusern inmitten des Khumbu-Tals. Wer auch nur ein wenig Komfort sucht, ist hier am völlig falschen Ende der Welt gelandet.






Der Kala Patthar – ein erstklassiger Aussichtsgipfel
Nach einer kurzen Rast packen wir unser Tagesgepäck und brechen zum Kala Patthar auf. Vom laut GPS 5625 Meter hohen Gipfel des Kala Patthar – andere Quellen sprechen von 5550, 5640 und 5675 Metern, so genau weiß man das wohl nicht – hat man einen fantastischen Blick auf den Khumbu-Gletscher, das Everest Base Camp und natürlich auf den Mount Everest (8848m). Die Wanderung auf den Kala Patthar, einen schwarzen Schuttberg und nichts anderes als ein kleiner Vorgipfel des 7161 Meter hohen Pumori, hat es aber in sich. Nicht technisch, der Weg ist wirklich keine Herausforderung und von jedem zu schaffen, der bis nach Gorak Shep gekommen ist. Die Höhe aber – wir sind auf über 5000 Metern – hat es trotz der langen Akklimatisierung in sich. Wir steigen immer weiter auf und jeder Schritt wird zur Qual. Die Beine brennen und die Luft wird knapp. Biggi verträgt die Höhe besser als ich und muss immer wieder auf mich warten. Alle paar Meter stoppe ich und schnaufe tief durch. Ich habe ständig das Gefühl zu ersticken und der Kopf brummt. Ein leichter Kopfschmerz ist auf dieser Höhe aber nicht ungewöhnlich.



Der Kala Patthar ist aber auch eine Qual
Bis zum unscheinbaren Vorgipfel des Kala Patthar brauchen wir etwa eine Stunde – eine Stunde voller Schmerzen und Qualen. Wer den Gipfelerfolg nicht braucht, genießt hier schon einen tollen Blick auf Everest, Lhotse und Nuptse. Aufgeben ist aber natürlich keine Option. Biggi voran steigen wir Schritt für Schritt immer weiter auf. Der Gipfel kommt nur langsam näher, aber jeder Höhenmeter wird mit purer Willenskraft erkämpft. Endlich! Nach … Stunden stehen wir auf dem 5625 Metern hohen Gipfel. Wir fallen uns in die Arme und feiern diesen Gipfelerfolg. Wir haben Glück und genießen einen traumhaften Blick auf die umliegenden Bergriesen. Der berüchtigte Nebel ist noch in weiter Ferne. Wir genießen die Sonne und das unglaubliche Gefühl, hier oben zu stehen, umringt von den höchsten Bergen der Welt.






Das Video zur Wanderung auf den Kala Patthar
Höhenkrank am Kala Patthar
Der Aufstieg auf den Kala Patthar war ein gewaltiger Kraftakt. Auch der Abstieg ist anstrengend – diese Höhe macht einem einfach zu schaffen. Die letzten Minuten zurück zur Lodge und der kleine finale Anstieg sind noch einmal eine extreme Qual. Im Hof der Lodge werfe ich den Rucksack auf den Boden und lasse mich irgendwo auf den Boden fallen. Ich habe heute keine Lust mehr, auch nur einen Meter zu laufen. Das Herz pumpt wie verrückt und die Beine brennen wie Feuer. Nach einer längeren Pause rapple ich mich wieder auf. In der Lodge treffen wir auf Stefan, der offenbar akut höhenkrank ist. Der Arme klagt über migräneartige Kopfschmerzen und muss sich übergeben. Den Rückweg vom Kala Patthar hat er nur mit Hilfe unserer Guides bewältigt. Kurz vor dem Everest Base Camp bleibt für Stefan leider nur der Abstieg auf ein deutlich tieferes Niveau. So kurz vor dem Ziel ist das extrem frustrierend. Wie wir erfahren, hat er aber wohl auch zu wenig getrunken. Ich selbst musste mich auch zwingen, jeden Tag mindestens drei bis vier Liter Wasser zu trinken. Auf dieser Höhe ist das aber unerlässlich.


Sonnenuntergang in Gorak Shep
Am Abend schöpfe ich neue Kraft und ziehe zusammen mit einem unserer Guides los, die Gegend ein wenig zu erkunden. Belohnt werden wir mit einem tollen Sonnenuntergang in dieser unwirklichen Landschaft aus Fels und Eis.




