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Namche Bazar: Infos zu Anreise & Sehenswürdigkeiten

In der Nacht schneit es. Der Blick am Morgen aus dem Fenster unseres kleinen Zimmers ist ernüchternd. Der Himmel ist grau und noch immer fällt Schnee. Die sonst blauen und grünen Dächer in Namche Bazar sind alle weiß. Wir können heute noch nicht weiterziehen. Aber nicht etwa wegen des Schnees. Wir müssen uns erst an die Höhe gewöhnen. Die Regel besagt, dass man auf über 3000 Metern Höhe pro Tag nicht mehr als 300 bis 600 Höhenmeter aufsteigen darf.

Aktualisiert am 26.08.2023
Die Reiseblogger Biggi Bauer und Florian Westermann

Aufstieg nach Khunde

Wanderung nach Khunde und der erste Blick auf den Mount Everest

Entscheidend ist dabei die Schlafhöhe, nicht die maximal erreichte Höhe einer Tagestour. Wer etwa mit der Bergbahn auf die  Aiguille du Midi, einem felsigen Vorposten im Mont-Blanc-Massiv auf über 3800 Metern fährt und nur ein paar Stunden bleibt, verkraftet das in der Regel ganz gut. Fährt man aber ohne Akklimatisierung auf diese Höhe und übernachtet dort oben, können schon heftige Probleme auftreten. Zur Akklimatisierung bleiben wir noch eine Nacht in Namche Bazar. Wir können uns am Morgen ein wenig Zeit lassen. Am frühen Vormittag klart es auf und die imposanten Berge rund um Namche Bazar kommen zum Vorschein.

Namche Bazar im Schnee
In der Nacht hat es in Namche Bazar geschneit

Das Kloster von Namche Bazar

Nur einen Steinwurf von der Lodge entfernt liegt das Kloster von Namche Bazar. Es gibt sogar ein kleines Museum, das die Geschichte der Sherpas erzählt. Bilder dokumentieren alte Trachten und Feste. Hier erhält der Besucher einen schönen Einblick in die Kultur. Auch das Kloster ist wirklich imposant. Umringt von bunten Gebetsmühlen in allen Größen ist die Anlage recht imposant. Bevor wir das Innere des Klosters betreten, ziehen wir natürlich unsere Schuhe aus. Ein Mönch empfängt uns und macht eine kleine Führung. Im Kloster selbst ist es ziemlich dunkel und kalt. Am Boden liegen dünne Matten und Mäntel für die Mönche, wenn sie hier beten. Im Zentrum des Hauptraums steht eine große Statue, die verehrt wird. Gebetsbücher stecken in der Wand. Das Kloster sieht toll aus und wir dürfen sogar fotografieren. In den meisten Klöstern in Nepal ist das strengstens verboten.

Gebetsmühle
Es braucht ganz schön Kraft, diese riesige Gebetsmühle zu drehen
Bunte Truhe im Kloster
Die bunten Farben sind typisch für die Klöster in Nepal
Kloster Namche Bazar
Im Inneren des Klosters
Gebetsmühlen
Auch rund um das Kloster gibt es dutzende Gebetsmühlen

Sherpa Tensing Norgay

Auf einem Weg oberhalb von Namche Bazar laufen wir am Klinikum vorbei – das ist natürlich überhaupt nicht vergleichbar mit einem Krankenhaus in Deutschland – und erreichen einen Aussichtshügel mit herrlichem Blick auf Lhotse, Everest, Ama Dablam und Nuptse. Leider liegen die imposanten Gipfel heute in einem dicken Wolkenkleid. Aber hin und wieder lugen sie aus den Wolken hervor. Der ultimative Blick auf den höchsten Berg der Welt bleibt uns aber auch heute verwehrt. Für Besucher ist die große Statue von Sherpa Tensing Norgay. 1953 hatte Tenzing Norgay mit dem Neuseeländer Edmund Hillary als erster Mensch den „dritten Pol“ erreicht, den 8848 Meter hohen Gipfel des Mount Everest. Auf dem kurzen Weg zurück nach Namche Bazar kommen wir an einem imposanten Stupa mit dutzenden Gebetsmühlen vorbei. Auch ein kleines Museum mit Fotografien gibt es hier.

Blick auf Namche Bazar
Der Schnee ist schon wieder geschmolzen und die bunten Dächer kommen zum Vorschein
Thamserku
Der Thamserku im Vormittagslicht
Statue von Sherpa Tensing Norgay
Die Statue von Sherpa Tensing Norgay. Bei guter Sicht blickt man auf den Mount Everest
Stupa in Namche Bazar
Die Stupas sind ganz typisch für Nepal und ein beliebtes Fotomotiv
Mädchen in Namche Bazar
Ein kleines Mädchen in Namche Bazar. Die Menschen haben hier nicht viel Geld, sind aber trotzdem im Reinen mit sich und glücklich

Akklimatisierungslauf nach Khunde

Am Nachmittag brechen wir mit einer kleinen Gruppe auf nach Khunde. Vor uns liegt ein steiler Aufstieg, aber jeder Höhenmeter bringt uns hoffentlich erfolgreich näher ans Everest Base Camp. Auf dieser Höhe merken wir jeden Schritt. Wir erreichen bald den Flugplatz Syangboche auf 3800 Metern, eine der höchsten Landepisten der Welt. Hier wird schon Expeditionsausrüstung für die kommenden Everest-Expeditionen verladen. Eine Herde Yaks wartet gerade darauf, beladen zu werden. Eine weitere Herde der riesigen Tiere stapft schwer beladen an uns vorbei. Die Landschaft liegt immer noch im Nebel. Wir hoffen, dass der Himmel am Nachmittag aufklart und wir einen Blick auf den Everest erhaschen. Das Wetter spielt aber nicht mit. Inzwischen schneit es wieder und die Aussicht ist gleich null.

Wegweiser nach Khunde
Wir folgen dem Wegweiser nach Khunde
Flugplatz Syangboche
Der Flugplatz Syangboche liegt im Nebel
Gebetsstein
Auf der Wanderung nach Khunde kommen wir immer wieder an Gebetssteinen vorbei, die man immer links umgehen muss. Inzwischen regnet es auch ein wenig

Dort liegt er, der Everest

Wir steigen weiter auf. Auf etwa 3840 Metern – das sagt das GPS – erreichen wir einen alte Stupa mit Gebetsfahnen. Unser Blick schweift in die Ferne. Dort hinten im Nebel, dort liegt er, der Everest. Wir machen kurz Rast und steigen auf dem Weg nach Khunde wieder einige Höhenmeter ab. Wir durchqueren das Tor am Dorfrand und kommen wieder an einer langen Reihe von Gebetstafeln vorbei. Auf den Feldern bestellen die Bauern mit Hand und Pickel die Felder, andere füttern das Vieh. In Khunde befindet sich auch das Hillary-Hospital, das wir heute aber nicht besuchen.

Gruppenfoto Nepal
Hier unsere kleine Gruppe vor einem Stupa. Wären die Wolken nicht, könnten wir den Mount Everest sehen
Landschaft Khunde
Wir steigen nach Khunde ab
Tor in Khunde
Der Ort liegt im Nebel
Gebetsmühlen in Khunde
Auch in Khunde heißt es wieder, Gebetsmühlen zu drehen

Teepause in Khunde und Rückweg nach Namche Bazar

Bei einem Tee in einer kleinen kalten Lodge warten wir darauf, dass der Himmel aufklart. Leider haben wir Pech. Aufgewärmt vom Tee brechen wir wieder auf zurück nach Namche Bazar. Nach der schweißtreibenden Wanderung  gönnen wir uns nach der Tour eine heiße Dusche in unserer Lodge. Die erste seit Kathmandu und die letzte für viele Tage. Wir wissen, dass es jetzt nicht mehr so komfortabel wird auf der ganzen Wanderung. Die Dusche hat ein großes Loch in der Mauer nach draußen. Es zieht kalt rein. Aber ein langer Aufenthalt in der Nasszelle war eh nicht geplant. Immerhin sind wir kurzzeitig aufgewärmt. In den Zimmern ist es heute wieder eisig kalt.

Teepause in Khunde
In der Lodge wird uns heißer Tee serviert
Eiszapfen
Die Nacht war kalt – die Eiszapfen zeugen davon
Beladener Yak
Yaks auf dem Weg zum Everest Base Camp
Pferd in Namche Bazar
Das Pferd wohnt hier – kein Witz. Gleich daneben befindet sich unsere Lodge
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