Von Khumjung nach Tengboche
Sternenklare Nacht unter der Ama Dablam
Um vier Uhr morgens klingelt mein Wecker. Beim Blick nach draußen ist klar: der “Nebel des Todes” hat sich verzogen, der Himmel ist sternenklar. Schnell packe ich meine Sachen, ziehe mich dick an und gehe in die sternenklare Nacht hinaus. Ich suche einen Fotospot für den Sonnenaufgang. Khumjung ist noch wie ausgestorben, nur ein paar Hunde sind wach und bellen. Mit der Stirnlampe bewaffnet bahne ich mir den Weg. Kurz hinter Khumjung zweigt ein Weg rechts ab und bringt mich einige Höhenmeter nach oben. Ich gehe ein Stück querfeldein und stoße auf riesige Felsen inmitten der Landschaft. Das Mondlicht erhellt die Landschaft in fahlem Licht. Und am Himmel funkeln Millionen Sterne. Die Ama Dablam liegt unter Millionen Sternen. Es ist der Hammer.
Um den starken Kontrast in den Griff zu bekommen, nutze ich Lee-Grauverlaufsfilter
Dick eingepackt harre ist stundenlang aus und warte auf den Sonnenaufgang
Inzwischen dämmert es. Die Landschaft erinnert an “Herr der Ringe”
Das erste Sonnenlicht strahlt die umliegenden Berggipfel an
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Aufbruch nach Tengboche
Zum Frühstück gibt es – eigentlich wie jeden Morgen bisher – Eier mit Toast und das erste Mal Honig. Für Biggi ein Highlight. Wir brechen in Khumjung bei schönstem Sonnenschein auf – aber nicht, ohne vorher Gesicht, Nacken und Hände einzucremen. Da die Sonne bereits in der Früh brennt, ist da enorm wichtig. Gestern hat sich Biggi einen schmerzhaften Sonnenbrand an der Hand zugezogen. Wir laufen den Hang hinunter und verlieren wieder einige der zuvor hart erarbeiteten Höhenmeter. Teilweise sind noch Abschnitte des Weges gefroren. Das Eis taut erst, wenn die Sonne hoch genug am Himmel steht. Auf dem Weg nach Tengboche auf fast 3900 Metern Höhe kommen wir durch malerische kleine Dörfer. Frauen waschen Wäsche. Ein älterer Mann schleppt einen riesigen Sack Heu an uns vorbei. Wie immer sind wir schwer beeindruckt von den Kräften, die die Porter hier Tag für Tag aufbringen. Auch Yaks, Esel und Pferde sind wieder schwer bepackt unterwegs.
Am Morgen brechen wir in Khumjung auf nach Tengboche
Der Weg führt durch die imposante Landschaft
Touristen-Trek ins Everest Base Camp
Über uns kreisen im Halbstundentakt Helikopter, die Ausrüstung ins Everest Base Camp schaffen oder höhenkranke Trekker ausfliegen. Langsam merken wir, dass sich der Trek füllt. Ja, viele Möglichkeiten gibt es auch nicht, ins Everest Base Camp zu kommen. Mehrere große Trekking-Gruppen laufen wie wir am Morgen in Richtung Tengboche. Wir erreichen ein kleines Dorf und überqueren eine Hängebrücke, die extrem stark schwingt. Für Menschen mit Höhenangst ist das nicht einfach. Unter uns fließt wieder der eisblaue Fluss. Ein herrliches Fotomotiv. Direkt nach der Brücke kehren wir zur Teepause ein und füllen unsere Wasservorräte auf. In dem kleinen Dörfchen steht auch eine richtig ursprüngliche Toilette – ein Bretterverschlag mit Plumpsklo und Laub. Dieses stille Örtchen ist tausend Mal besser als die versifften Klos in den Lodges. Warum es nicht mehr solcher Plumpsklos hier in Nepal gibt, ist uns ein Rätsel.
Auch eine lange Hängebrücke gilt es wieder zu überwinden
Von der Brücke blickt man auf den Fluss Dudhkoshi
Der Blick nach unten
Der Weg führt durch die imposante Landschaft
Ein Träger macht kurz Pause inmitten dieser atemberaubenden Kulisse
Aufstieg bei Sonne, Staub und Sand
Jetzt steht der beschwerliche Teil der Wanderung an – der Aufstieg nach Tengboche. Wir müssen fast 600 Höhenmeter nach oben. Die Sonne brennt. Trinkpausen sind ein Muss. Unsere Gruppe stöhnt gehörig, das Panorama um uns herum, lässt uns die Strapazen aber schnell vergessen. Zwei Stunden geht es steil den Berg hinauf. Der Weg ist sandig und es staubt stark – besonders, wenn eine der zahlreichen Yak-Karawanen vorbeikommt. Ich empfinde den Aufstieg als extrem schlimm. Allerdings bin ich auch schon seit vier Uhr wach und schon weit gelaufen. Ich laufe sogar in kurzer Hose, aber Hitze und Staub setzen mir zu.
Tengboche
Endlich kommt Tengboche in Sichtweite. Ein äußerst schönes mit Malereien verziertes Tor empfängt uns. Wir laufen auf einen großen Platz zu, an dem sich das Dawa Choling Gompa, eines der größten Kloster der Region, befindet. Das buddhistische Kloster wurde 1923 erbaut, 1989 durch einen Brand stark zerstört und dann wieder aufgebaut. Übrigens besitzt das Kloster den größten Tempel der Region. Direkt gegenüber befindet sich unsere Lodge. Von der Terrasse haben wir einen traumhaften Ausblick auf Everest, Lhotse und Ama Dablam. Zum Mittag teilen wir uns wieder einen Teller leckerer Kartoffeln und genießen die Sonne auf der Terrasse. Allerdings schwant uns schon übles: von überall her ziehen Wolken auf. Und tatsächlich: In wenigen Minuten wird das phantastische Bergpanorama eingehüllt in eine dicke Wolkendecke. Die Sonne ist weg. Es wird sofort kalt.
Der öde Dorfplatz von Tengboche mit Mount Everest, Lhoste und Ama Dablam im Hintergrund
Besichtigung des Dawa Choling Gompa
Am Nachmittag besichtigen wir das Dawa Choling Gompa. Der Onkel einer unserer Guides lebt dort schon sehr lange als Mönch. Leider darf man in dem Kloster nicht fotografieren – und wie üblich müssen wir unsere Schuhe zur Besichtigung ausziehen. Der Fußboden im Inneren ist wirklich kalt, weshalb wir uns nicht lange im Kloster aufhalten wollen oder vielmehr können. Im Inneren des Hauptraums thront eine riesige goldene Buddha-Statue. Sie ist hier vor Ort aus Ton gefertigt worden, wie uns der Mönch erzählt. Nach ein paar Minuten verlassen wir das Kloster wieder. Tengboche liegt da bereits in einer dicken Wolkenschicht. Mit ein paar Leuten aus der Gruppe machen wir noch einen kurzen Stopp in einer kleinen süßen Bäckerei. Wir bewundern die Auslage an Apfelkuchen, Mokka-Torte, Schokokuchen und Brownies, entscheiden uns dann aber für Erdnusskekse, die wirklich super lecker schmecken.
Blick auf das Kloster von Tengboche
Das Kloster ist frisch renoviert
In der kleinen Bäckerei gibt es allerlei Leckereien
Sonnenuntergang im Nebel
Es zieht immer stärker zu. Teilweise sieht man kaum noch die Hand vor Augen. Am Nachmittag klart es plötzlich für wenige Minuten auf und Everest, Lhotse und Ama Dablam tauchen zwischen den Wolken auf. Wir stürzen ins Freie und steigen auf einen Hügel – leider vergeblich. Wir machen uns wieder auf den Rückweg und warten mit einem anderen Fotografen auf dem großen Dorfplatz auf den Sonnenuntergang. Leider wird das Wetter nicht mehr besser.
Am Abend steigen wir auf einen Hügel. Leider sehen wir nichts
Die Hoffnung stitbt zuletzt. Wir bauen die Kamera auf und warten – vergebens
Auf der Hauptroute zum Everest Base Camp
In unserer Lodge ist am Abend einiges los. Tengboche liegt schließlich genau auf der Hauptroute zum Everest Base Camp. Mehrere Gruppen sitzen beim Essen, trinken und spielen Spiele – dazu laufen aktuelle Charts aus dem Radio. Das erleben wir hier das erste Mal auf dieser Tour. Bisher war alles sehr familiär und oft war unsere Gruppe die einzige in der Lodge. Mit der Ruhe scheint es jetzt vorbei zu sein.
Zum Abendessen gibt es in der Lodge das Nationalgericht Dal Bhat
Unsere Nepal-Reise im Überblick
Tag 1 Ankunft in Kathmandu | Tag 2 Der Horror-Flug von Kathmandu nach Lukla | Tag 3 Über die Hillary-Bridge nach Namche Bazar | Tag 4 Wanderung von Namche Bazar nach Khunde | Tag 5 Wanderung von Namche Bazar nach Thame | Tag 6 Wanderung von Thame nach Khumjung | Tag 7 Wanderung von Khumjung nach Tengboche | Tag 8 Pangboche und Ama Dablam Base Camp (4600m) | Tag 9 Wanderung von Pangboche nach Dingboche | Tag 10 Wanderung auf den Nangkartshang Peak (5068 Meter) | Tag 11 Wanderung von Dingboche nach Lobuche | Tag 12 Wanderung auf den Kala Patthar (5625m) | Tag 13 Wanderung zum Everest Base Camp (5364m) | Tag 14 Wanderung Lobuche, Pheriche, Upper Pangboche | Tag 15 Wanderung zum Mong La Pass | Tag 16 Wanderung von Mong nach Namche Bazar | Tag 17 Rund um Namche Bazar | Tag 18 Wanderung von Namche Bazar nach Lukla | Tag 19 Lukla-Flug, Kathmandu und Patan | Tag 20 Die Pashupatinath-Tempel und der Stupa von Bodnath | Tag 21 Der Swayambhunath-Tempel in Kathmandu
Du willst es lieber kurz und knackig? Eine Zusammenfassung unseres Trekkings zum Everest Base Camp → findest du hier
Wissenswertes, Reiseführer und Literatur zu Nepal
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- Die beliebtesten GPS-Geräte für Wanderer*
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