
Ausflug in Oberbayern: Hochmoor Grassau
In Grassau in Oberbayern befindet sich ein ganz besonderes Kleinod. Das Hochmoor, auch genannt Kendlmühlfilze. Früher wurde in dieser Gegend viel Torf gestochen. Eine Bedrohung für Moore.
Heute gibt es dort an der Stelle ein großes Naturschutzgebiet. Zudem kannst du dich im Klaushäusl in Grassau - einer ehemaligen Solestation - im Moor- und Salzmuseum vorab informieren. Wir raten dir, eine Führung vor Ort zu machen. Es lohnt sich. Ich zeige dir nun, was du in Grassau im Hochmoor alles erleben kannst.

Hi! Wir sind Biggi & Flo
Wir sind zwei reiselustige Abenteurer, die es in die Ferne zieht. Auf unserem mit viel Herzblut geschriebenen Reiseblog findest du spannende Tipps und Berichte zu den Themen Reisen, Outdoor und Fotografie.
Werbehinweis: Alle mit einem * markierten Links sind Affiliate-Links. Bestellst du etwas über diesen Link, erhalten wir eine kleine Provision – am Preis ändert sich nichts.Die erste Solestation in dieser Gegend
An der Soleleitung von Reichenhall nach Rosenheim stand das Klaushäusl in Grassau. Es war die erste Solestation in dieser Gegend. Und es ist heute noch der einzige Ort, an dem alle Teile der Solestation, auch die Pumpe, erhalten sind. Der Brunnwärter im Brunnhaus hatte die Möglichkeit vor Ort Metall zu drehen und Ersatzteile für die Pumpe zu bauen.
Übrigens liegt Grassau auf dem Wasserradlweg Oberbayern. Es lohnt sich ein Ausflugsstopp an diesem Ort.

Das Moor- und Salzmuseum
Heute befindet sich in den Gebäuden das Moor- und Salzmuseum, das besonders kinderfreundlich ist. Vor Ort erhalten wir eine Führung von Stefan Kattari. Er ist Diplom Biologe mit Schwerpunkt auf Botanik sowie der Museumsleiter vor Ort.
Zusätzlich hat Kattari auch noch eine kleine Gärnterei. Dieser Mann war äußerst beeindruckend und kann die Augen der Botaniker, aber auch die der Laien wie wir es waren, zum Leuchten bringen.
Tipp: Der Kuchen im Museumscafé soll sehr lecker sein.
Alle Infos:
Klaushäusl 9
Von Mai bis Oktober, täglich von 11 bis 17 Uhr, Montag geschlossen (außer feiertags)
Erwachsene zahlen 4 Euro, Kinder 2 Euro
Termine immer donnerstags im 14-tägigen Wechsel, 11 – 13 Uhr (Webiste)

Empfehlenswerte Reiseführer für deine Ausflüge in Oberbayern
Um dich vorab zu informieren, welche Ausflüge du in Bayern machen kannst und dir einen Überblick über dein Reiseziel zu verschaffen, empfehle ich dir folgende Reiseführer.
*Werbelink / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Führung durchs Hochmoor
Stefan Kattari gab uns dann im Anschluss auch noch eine Führung durchs Hochmoor in Grassau, genauer durch die Kendlmühlfilze. Filze ist die Bezeichnung für das Hochmoor. In den 70er und 80er Jahren wurde hier Torf entgegen das Gutheißen der Bevölkerung abgebaut. Schließlich wurde die Kendlmühlfilze ein Naturschutzgebiet. Heute ist es es eines der größten Hochmoore Süddeutschlands.
Das Moor konserviert sehr gut. Daher kann man über Moore beispielsweise Aufschluss darüber erhalten, welche Pflanzen in einer Region wann vorherrschten. Zum Beispiel kann man in Grassau auf Grund der Pollenvorkommen im Boden des Moores sehen, ab wann es die Buche, den Ackerbau und Getreide gab.
Der Boden im Moor ist ein sehr nasser, sehr saurer und sehr nährstoffarmer Lebensraum. Das macht die dort wachsenden Blumen- und Pflanzenarten zu echten Überlebenskünstlern. Der Sonnentau etwa ist eine Fleischfressende Pflanze und holt sich Nährstoffe über Insekten oder aus dem Boden.
Dass das Moor zum Naturschutzgebiet wurde, konnte jedoch nicht mehr dazu helfen, dass der Hochmoorgelbling weiterhin in dieser Region leben kann. Diese Schmetterlingsart ernährt sich als Raupe ausschließlich von der Rauschbeere – diese kommt im Moor noch vor. Doch der Schmetterling braucht den Nektar der früher vorherrschenden Blumenwiesen. Diese wurden nicht zusammen mit dem Moor erhalten. Somit gibt es leider den Hochmoorgelbling nicht mehr im Chiemgau.
Auch die Blumenerde mit Torf sei eine Erfindung und Geldmacherei der Torfindustrie, erzählt der Botaniker. Blumenerde solle man ohne Torf kaufen und könne so dazu beitragen die Hochmoore zu schützen. Moore speichern CO2 – das bedeutet, dass der Atmosphäre dauerhaft CO2 entzogen wird. Werden Moore jedoch zerstört, führt das dazu, dass Jahrhundertelang gespeichertes CO2 wieder freigelegt wird.
Das Hochmoor – perfekt für einen Ausflug
Das Hochmoor in Grassau ist 9000 Jahre alt. Vor Ort befinden sich ein Kinderwaldlehrpfad, ein Spielplatz, viele Picknickgelegenheiten und schöne, ausgebaute Wanderwege, auf denen jeder Gast das Moor erkunden kann.
Tipp: Der Museumsleiter bietet auch Mondscheintouren an.