Tipps für deinen Ausflug ins Hochmoor Grassau
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Ausflug in Oberbayern: Hochmoor Grassau

In Grassau in Oberbayern befindet sich ein ganz besonderes Kleinod. Das Hochmoor, auch genannt Kendlmühlfilze. Früher wurde in dieser Gegend viel Torf gestochen. Eine Bedrohung für Moore.

Heute gibt es dort an der Stelle ein großes Naturschutzgebiet. Zudem kannst du dich im Klaushäusl in Grassau - einer ehemaligen Solestation - im Moor- und Salzmuseum vorab informieren. Wir raten dir, eine Führung vor Ort zu machen. Es lohnt sich. Ich zeige dir nun, was du in Grassau im Hochmoor alles erleben kannst.

Aktualisiert am 04.04.2022

Die erste Solestation in dieser Gegend

An der Soleleitung von Reichenhall nach Rosenheim stand das Klaushäusl in Grassau. Es war die erste Solestation in dieser Gegend. Und es ist heute noch der einzige Ort, an dem alle Teile der Solestation, auch die Pumpe, erhalten sind. Der Brunnwärter im Brunnhaus hatte die Möglichkeit vor Ort Metall zu drehen und Ersatzteile für die Pumpe zu bauen.

Übrigens liegt Grassau auf dem Wasserradlweg Oberbayern. Es lohnt sich ein Ausflugsstopp an diesem Ort.

Biggi auf dem Rad
Nach der Führung im Hochmoor gehts vom Museum in Grassau los auf den Radweg
Solepumpstation Grassau
Vom Eingang zum Moor aus hat man nochmal einen perfekten Blick auf die gesamte Solepumpstation in Grassau

Das Moor- und Salzmuseum

Heute befindet sich in den Gebäuden das Moor- und Salzmuseum, das besonders kinderfreundlich ist. Vor Ort erhalten wir eine Führung von Stefan Kattari. Er ist Diplom Biologe mit Schwerpunkt auf Botanik sowie der Museumsleiter vor Ort.

Zusätzlich hat Kattari auch noch eine kleine Gärnterei. Dieser Mann war äußerst beeindruckend und kann die Augen der Botaniker, aber auch die der Laien wie wir es waren, zum Leuchten bringen.

Tipp: Der Kuchen im Museumscafé soll sehr lecker sein.

Moor- und Salz-Museum Grassau
Das Moor- und Salz-Museum in Grassau ist super informativ gestaltet – auch für Kinder
Museumsleiter in Grassau
Der Museumsleiter im Moor- und Salz-Museum weiß so ziemlich alles
Schlüssel im Museum Grassau
Mit diesen alten Schlüsseln sperrt der Museumsleiter die Türen auf

Empfehlenswerte Reiseführer für deine Ausflüge in Oberbayern

Um dich vorab zu informieren, welche Ausflüge du in Bayern machen kannst und dir einen Überblick über dein Reiseziel zu verschaffen, empfehle ich dir folgende Reiseführer.

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Führung durchs Hochmoor

Stefan Kattari gab uns dann im Anschluss auch noch eine Führung durchs Hochmoor in Grassau, genauer durch die Kendlmühlfilze. Filze ist die Bezeichnung für das Hochmoor. In den 70er und 80er Jahren wurde hier Torf entgegen das Gutheißen der Bevölkerung abgebaut. Schließlich wurde die Kendlmühlfilze ein Naturschutzgebiet. Heute ist es es eines der größten Hochmoore Süddeutschlands.

Hochmoor Kendelmühlfilzen
Das Hochmoor Kendelmühlfilzen hat super ausgebaute Wege

Das Moor konserviert sehr gut. Daher kann man über Moore beispielsweise Aufschluss darüber erhalten, welche Pflanzen in einer Region wann vorherrschten. Zum Beispiel kann man in Grassau auf Grund der Pollenvorkommen im Boden des Moores sehen, ab wann es die Buche, den Ackerbau und Getreide gab.

Der Boden im Moor ist ein sehr nasser, sehr saurer und sehr nährstoffarmer Lebensraum. Das macht die dort wachsenden Blumen- und Pflanzenarten zu echten Überlebenskünstlern. Der Sonnentau etwa ist eine Fleischfressende Pflanze und holt sich Nährstoffe über Insekten oder aus dem Boden.

Hochmoor Kendlmühlfilzen
Der Blick ins Hochmoor Kendlmühlfilzen

Dass das Moor zum Naturschutzgebiet wurde, konnte jedoch nicht mehr dazu helfen, dass der Hochmoorgelbling weiterhin in dieser Region leben kann. Diese Schmetterlingsart ernährt sich als Raupe ausschließlich von der Rauschbeere – diese kommt im Moor noch vor. Doch der Schmetterling braucht den Nektar der früher vorherrschenden Blumenwiesen. Diese wurden nicht zusammen mit dem Moor erhalten. Somit gibt es leider den Hochmoorgelbling nicht mehr im Chiemgau.

Auch die Blumenerde mit Torf sei eine Erfindung  und Geldmacherei der Torfindustrie, erzählt der Botaniker. Blumenerde solle man ohne Torf kaufen und könne so dazu beitragen die Hochmoore zu schützen. Moore speichern CO2 – das bedeutet, dass der Atmosphäre dauerhaft CO2 entzogen wird. Werden Moore jedoch zerstört, führt das dazu, dass Jahrhundertelang gespeichertes CO2 wieder freigelegt wird. 

Das Hochmoor – perfekt für einen Ausflug

Das Hochmoor in Grassau ist 9000 Jahre alt. Vor Ort befinden sich ein Kinderwaldlehrpfad, ein Spielplatz, viele Picknickgelegenheiten und schöne, ausgebaute Wanderwege, auf denen jeder Gast das Moor erkunden kann.

Tipp: Der Museumsleiter bietet auch Mondscheintouren an.

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