
Wasserradlweg Oberbayern – diese zauberhaften Orte musst du sehen
Radfahren in Oberbayern. Der Tourismusverband Oberbayern hat einen sogenannten Wasserradlweg für seine Besucher fertiggestellt. Ich durfte, eingeladen vom Tourismusverband Oberbayern München, diesen wirklich tollen Radweg testen und selbst auf den Wegen entlang radeln.
Ich zeige dir nun die Highlights, die es rund um die ganze Strecke von insgesamt 1.200 Kilometern zu entdecken gibt. Wir konnten zwei der drei Rad-Schleifen auf dem Fernradweg ein wenig austesten. Davon erzähle ich dir nun.

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Was ist der Wasserradlweg Oberbayern?
Prinzipiell kannst du den neuen Wasserradlweg Oberbayerns direkt in der Münchner Innenstadt starten. Musst du aber nicht. Je nach Fitness-Stufe bietet dir der Radweg drei Rad-Schleifen an, die sich auch verbinden lassen, oder jede losgelöst von der anderen gefahren werden können.
Der Radweg heißt deshalb Wasserradlweg, weil das Element Wasser alle Regionen verbindet. Im Norden fließt die Donau, Im Alpenvorland sind viele Seen, dann läuft die Isar durch Oberbayern, dazu kommt die Seenschifffahrt sowie Brunnenbetriebe wie Adelholzener. Das alles gibt es in Oberbayern. Zusätzlich hat sich der Tourismusverband zu jeder Themenschleife nochmal einen Überbegriff überlegt.
So prägt etwa die Nordschleife das Thema Hopfen und Bier. Mit der Hallertau bietet Oberbayern das größte Hopfenanbau- Gebiet der Welt und mit dem Erdinger Weißbräu, eine der ältesten aktiven Brauereien der Welt in Weihenstephan.
Dazu kommen hier Wassererlebnispunkte wie die Isar, der Eisbach mit seiner legendären Surferwelle, das Schloss Lustheim mit seinem Ringkanal in Schleißheim oder die Leopoldineninsel in Neuburg an der Donau.
Diese Strecke lassen wir auf unserem Ausflug jedoch aus, weil hierfür die beste Jahreszeit Juni, Juli, August sind. Dann kannst du dort die bis zu sieben Meter hohen Hopfengärten auf den Wasserradelwegen bestaunen. Diese Schleife ist auch die kleinste und misst 260 Kilometer.
Des weiteren gibt es noch die Salz-Schleife sowie die Kunst- und Kulturschleife. Diese beiden habe ich für dich besonders unter die Lupe nehmen können.


Die Highlights auf dem Wasserradlweg in Oberbayern
Generell ist Oberbayerns Wasserradlweg für den klassischen Tourenradler und für die ganze Familie gedacht. Die Wege sind bereits größtenteils ausgeschildert, die gesamte Strecke ist einheitlich beschildert. Insgesamt hat der Radfahrer die Möglichkeit auf 1.200 Kilometern ganz Oberbayern zu erkunden.
Mit der Hilfe von 20 Partnern aus den Landkreisen, konnte der Tourismusverband diese neue Strecke mit den Themenschleifen eröffnen und anbieten. Als Informationsmaterial dienen Broschüren, es gibt einen Onlineauftritt und Orientierungs-Karten zu den jeweiligen Schleifen. Auch eine App gibt es zum Wasserradlweg. Online sind zudem alle Bett- und Bike-Betriebe aufgezeigt, die den begeisterten Rad-Touristen als Schlaf- und Erholungsmöglichkeit nach der Tour dienen können.
Alle Übernachtungsmöglichkeiten liegen maximal einen Kilometer von der Strecke entfernt. Für den Wasserradelweg hat Oberbayern zwar nicht neue Radwege extra angelegt, sondern die vorhandene Facilities genutzt, dennoch wirst du ganz neue Gegenden erkunden.
Natürlich fährst du auch mal ein Stück auf dem Chiemseeradweg, auf dem Salzweg oder anderen bekannten Radwegen rund um den Chiemsee, der zu den schönsten Seen in Bayern gehört. Doch glaube mir: diese Wasserradlwege werden dir die Bedeutung Oberbayerns in Verbindung mit Wasser und Natur viel näher bringen.

Die Salzschleife des neuen Wasserradlweges
Rund um Rosenheim und der komplette Südosten Bayerns dreht sich alles um das Salz. Daher hat sich diese Schleife auf dem Wasserradlweg auch diesem Thema verschrieben. Auf insgesamt 360 Kilometern kommen Radfans vorbei an Mühldorf, Altötting, Burghausen, Traunstein, Freilassing, Rosenheim und Wasserburg. Seen wie der Wöhrsee, der Chiemsee oder der Simssee wirst du dabei auch zu Gesicht bekommen.
Wer mag, kann auch mal das Rad gegen die Wanderschuhe tauschen und den Fernwanderweg Salzalpensteig machen. Die Salzgewinnung und der Handel damit erhielten in der Gegend um Rosenheim eine starke historische Prägung, selbst München wurde durch die Zollerhebung früher auf der Isar reich. Alle anderen Städte in dieser Gegend profitierten ebenfalls davon.
Station 1: Rosenheim Stadt des Salzes und des Wassers
Rosenheim liegt direkt am Wasserradlweg Oberbayern. Sie ist eine der Städte, die durch den Salzhandel Aufschwung erhielten. Der Inn war als Verkehrsstraße besonders wichtig für die Stadt. Damals beförderte man das Salz über Schiffe, die von Pferden am Ufer gegen die Strömung gezogen wurden. Rosenheim war eine Hafenstadt. Erwähnt wurde sie 1234 erstmalig.
1803 kamen die Salinen nach Rosenheim und brachten der Stadt ihren Aufschwung. 1857 fuhr die erste Eisenbahn von München nach Rosenheim. Das war der zweite große Aufschwung. Rosenheim wurde eine bedeutende Eisenbahnerstadt. Sogar der Orientexpress hielt hier. 1864 erhielt Rosenheim dann die Stadtrechte.
Wir durften eine Stadtführung mit Rosi aus Rosenheim machen. Sie macht ihren Job schon seit 30 Jahren und weiß, wovon sie spricht. Kurzweilig erzählt sie uns die Geschichte der Stadt. Die Tour kann ich nur empfehlen.
Wusstest du, dass in Rosenheim die ZDF-Serie „Die Rosenheim Cops“ gedreht wird? Als wir vor Ort waren, baute die Filmcrew gerade auf. Welche weiteren Sehenswürdigkeiten die Stadt der Rosenheimcops bietet, das erfährst du in meinem Artikel zu den Sehenswürdigkeiten in Rosenheim.


Station 2: Mit dem eBike von Rosenheim nach Abersdorf
Der Wasserradlweg führt durch idyllische Strecken viel am Wasser entlang und durch die Natur. Ich hätte so oft anhalten können, um tausende Bilder zu machen. Am Inn kommen wir an einer großen Brücke vorbei, um dann nach links abzubiegen und weiter einen Schotterweg entlangzufahren. Vorbei geht es an idyllischen Wiesen und Äckern, langen Sonnenblumen-Feldern und schönen Häuschen, Cafes und Restaurants.
Die Strecke ist wirklich toll. Später geht es mit den eBikes ein gutes Stück den Berg hinauf. Aber mit der Boost-Funktion ist das kein Problem. Das Bike meistert jeden Hügel. Von hier oben hast du dann einen schönen Blick auf den Simssee. Generell ist die Strecke jedoch leicht auch ohne eBike-Motor zu fahren. Ich hatte meinen Motor eigentlich immer aus.

Station 3: Von Prien am Chiemsee auf die Fraueninsel
Unsere nächste Station auf dem Wasserradlweg lautet Prien am Chiemsee. Wir begeben uns gleich an die Anlegestelle in Prien und warten auf unser Boot. Wir wollen noch einen späten Abstecher auf die Fraueninsel machen. Übrigens darfst du auf die Boote, die über den Chiemsee fahren auch dein Fahrrad mitnehmen, um den See zu überqueren oder die Tour abzukürzen.



Auf den Inseln selbst ist Radfahren nicht erlaubt. Die Schiffe am Chiemsee sind seit über 150 Jahren in privater Hand. Unsere Bootsfahrt führt uns vorbei an der Herreninsel. Sie ist die größte der drei Inseln im Chiemsee mit 238 Hektar. 1873 legte sich König Ludwig II. von Bayern die Herreninsel zu, um dort sein Neues Schloss Herrenchiemsee erbauen zu lassen. Ebenfalls auf der Insel befindet sich das Altes Schloss Herrenchiemsee. Es war früher das ehemalige Kloster Herrenchiemsee.
Direkt nach der Herreninsel taucht vor uns die Fraueninsel auf. Sie ist mit 15,5 Hektar die zweitgrößte Insel auf dem Chiemsee. Auch sie ist autofrei und wird von 300 Einwohnern bewohnt. Insgesamt stehen auf der Insel etwa 50 Häuser.
Gleich von weitem siehst du die Kirche und das Kloster Frauenwörth. Es ist ein Wallfahrtsort und zugleich Zuhause der heiligen Irmengard. Sie ist die Schutzpatronin des Chiemgaus. Welche weiteren Sehenswürdigkeiten die Fraueninsel bietet, erfährst du in meinem Artikel zur Fraueninsel. Es lohnt sich auf jeden Fall einen Inselführer zu buchen, weil du viel mehr über die Insel erfährst. Meine Highlights der Fraueninsel findest du in meinem Extra-Artikel mit vielen weiteren Infos.
Mein Tipp: fahre lieber am Abend auf die Fraueninsel, dann sind nur noch wenig Touristen da, die Inselbewohner kümmern sich um ihren Garten und auch sonst wirkt alles wie in einer großen Nachbarschaft. Kein Trubel und keine Massen, die die Insel leider manchmal bevölkern. Kehr unbedingt bei einer der Fischerfamilien ein. Sie haben wirklich guten Fisch – jedenfalls hat das der Inselführer bekräftigt.
Station 4: Von Grassau mit Hochmoor nach Traunstein
Unser nächster Halt auf dem Wasserradlweg Oberbayern ist Grassau. An der Soleleitung von Reichenhall nach Rosenheim stand das Klaushäusl in Grassau. Es war die erste Solestation in dieser Gegend. Und es ist heute noch der einzige Ort, an dem alle Teile der Solestation, auch die Pumpe, noch erhalten sind. Heute befindet sich in den Gebäuden das Moor- und Salzmuseum, das besonders Kinderfreundlich ist.
Vor Ort erhalten wir eine Museumsführung von Stefan Kattari. Er ist Diplom Biologe mit Schwerpunkt auf Botanik sowie der Museumsleiter vor Ort.
Stefan Kattari gab uns dann im Anschluss auch noch eine Führung durchs Hochmoor in Grassau, genauer durch die Kendlmühlfilze. Das Hochmoor ist 9000 Jahre alt und lohnt einen Besuch. Es ist heute ein großes Naturschutzgebiet.



Für unsere Gruppe geht es jetzt weiter auf dem Chiemseeradweg zum größten Binnendelta Europas, dem Achendamm. Dort in der Hirschauer Bucht fließt die Ache in den Chiemsee. Vom Vogelbeobachtungsturm aus kannst du das Naturschauspiel beobachten.
Tipp: Das Wirtshaus zur Hirschauer Bucht ist ein kleiner Geheimtipp im Sinne des leckeren Fischangebotes. Hier solltest du unbedingt einkehren und dir eine Mittagspause gönnen.


Station 5: Die Stadt Traunstein mit dem Salzmaier erleben
Weiter führt uns der Wasserradlweg Oberbayern in das schöne Städtchen Traunstein. Hier angekommen wartet bereits der Salzmaier an der Touristeninformation auf uns. Josef Knott ist der Salzmaier, alias Franz Edler von Stubenrauch. Der Name Salzmaier kam daher, dass früher alle Chefposten die Bezeichnung „Maier“ trugen. Der Salzmaier war die wichtigste Prson in Traunstein in der Saline und der bestverdienenste Mann der Stadt.
Josef Knott weiß alles über Traunstein und führt uns durch seine Stadt. Er bringt uns zurück ins 18. Jahrhundert, als der Salzmaier durch die Straßen lief. Die Tour kann ich nur empfehlen. Im Anschluss der Tour geht der Salzmaier üblicherweise mit der Gruppe dann einen Salzkrustenbraten essen. So schließt sich der Salzkreis auch kulinarisch.
Die schönsten Sehenswürdigkeiten in Traunstein habe ich dir wieder in einem extra Artikel zusammengefasst.



Die Kunst- und Kulturschleife des neuen Wasserradlweges
Die letzte und dritte Schleife des neuen Wasserradlwegs in Oberbayern hat 320 Kilometer und dreht sich rund um das Thema Kunst- und Kultur. Der komplette Raum im Südwesten Münchens war lange geprägt vom blauen Reiter, im Pfaffenwinkel findet sich die höchste Dichte an kleineren Klöstern, aber auch die Bavaria Filmstudios bereichern diese Ecke.
Ebenfalls bekannt dürfte die Wieskirche sein, die zum UNESCO Weltkulturerbe zählt oder die Abtei St. Ottilien. Auch an Wasser spart diese Tour nicht. Vorbei geht es am Ammersee, am Walchensee, am Isartal mit Bad Tölz und an Deutschlands erstem Wasserkraftwerk in Schöngeising. Ebenfalls beeindruckend ist die → Partnachklamm in Oberbayern. An genau diesen Highlights führt die Schleife vorbei. Aber eben auch an der Stadt Landsberg am Lech.
Station 6: Die Stadt Landsberg am Lech
In Landsberg am Lech treffen wir direkt vom Rathaus unsere Stadtführerin „Hildegard“. Im schicken Gewand führt sie uns an das Lechwehr zu den Lechstufen und erzählt uns über die Zeit des Salzhandels in Landsberg am Lech. Natürlich hat auch diese Stadt am Fluss vom weißen Gold profitiert. Doch neben dieser Tatsache, erfahren wir spannendes über die Künstlerstadt Landsberg.
So beeinflusste zum Beispiel Sir Hubert von Herkomer Landsberg. Er wurde 1849 geboren und wuchs dann in England auf. Der Portrait-Maler und Musiker wirkt bis heute in die Gegenwart. Die Herkomer Konkurrenz, eine Tourenwagen-Rallye geht auf ihn zurück und sein sogenannter Mutterturm am Lech ist ein beliebter Ort für Hochzeiten. Ebenfalls interessant ist das künstlerisch beeinflusste Hexenviertel Landsbergs. Welche weiteren Sehenswürdigkeiten die Stadt bietet, erfährst du in meinem Artikel über die Top-Highlights Landsbergs.


Station 7: Radtour durch den Lechpark zur Hexenküche
Als Abschluss unserer Radtour an den Wasserradlwegen Oberbayerns hat sich der Tourismus Oberbayern München noch ein kleines Schmankerl aufgehoben. Wir erhalten eine Führung mit dem Chef des städtischen Forstamtes Landsberg, Michael Siller, durch den Lechpark. An Spitzentagen halten sich bis zu 3000 Besucher im Park auf. Der dort enthaltene Wildpark zieht besonders Familien an.
Nachdem wir am Lech am Radweg der romantischen Straße entlanggefahren sind, radeln wir an unserem heute letzten Stopp, an der Teufelsküche. Nach einer kurzen Wanderung erreichen wir einen kleinen Stau-Weiher, den Teufelsküchenstausee. Von einer Aussichtsplattform aus, bietet sich ein hübscher Blick auf das türkise, gestaute Wasser.
Ein kleiner Wasserfall ergießt sich in einen Bach, der über grüne Steine und Moos in den Lech plätschert. Wer mag kann noch ein wenig weiter den Berg links an der Teufelsküche hinauflaufen. Dort kommst du an einen tollen Aussichtspunkt auf den Lech.
Mein Tipp: Direkt an der Teufelsküche befindet sich auch das Restaurant Teufelsküche. Das Essen dort ist sehr zu empfehlen.




Hinweis: Ich wurde vom Tourismusverband Oberbayern München zu dieser Pressereise eingeladen.
Ich hoffe ich konnte dir den Wasserradlweg Oberbayerns schmackhaft machen. Die Strecken sind richtig toll und es macht unglaublich Spaß mit dem Fahrrad oder eBike entlangzuradeln. Vor allem die Mischung aus Kultur, Sport und Kulinarik hat mir sehr zugesagt.