Tipps für die Wanderung zum Observation Point im Zion Nationalpark
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Observation Point: Wanderung im Zion Nationalpark

Die Wanderung zum Observation Point im Zion Nationalpark in Utah gehört zu den beliebtesten Touren im Südwesten der USA. Kein Wunder, im Zion Nationalpark ist es traumhaft schön. Ein Paradies für Wanderer. Was nur wenige wissen: Es führen zwei Routen zum Observation Point. Die anstrengendere, aber deutlich schönere Tour führt durch den Echo Canyon. Die einfachere Tour startet im Osten am Trailhead vom East Mesa Trail. Wir stellen dir hier beide Wanderungen vor.

Aktualisiert am 28.01.2024
Die Reiseblogger Biggi Bauer und Florian Westermann

Die Wanderung zum Observation Point durch den Echo Canyon

Der Observation Point bietet einen grandiosen Ausblick in den Zion Canyon und auf Angels Landing. Mit 12,9 Kilometern und 655 Höhenmetern ist die Wanderung durch den Echo Canyon auf den Observation Point als mittelschwer einzuordnen. Der Wanderweg ist überall bestens ausgebaut.

Festes Schuhwerk (gemeint sind Wanderschuhe, keine Sneaker) ist aber trotzdem dringend anzuraten, zumal es im oberen Teil der Tour mitunter neben dem Weg senkrecht in die Tiefe geht. Wer Höhenangst hat, könnte hier durchaus Probleme bekommen. Bei Eis und Schnee solltest du die Tour unter keinen Umständen gehen. Die Absturzgefahr ist dann sehr hoch!

Start der Tour an der Haltestelle „Weeping Rock“

Die Wanderung hinauf zum Observation Point startet an der Bushaltestelle „Weeping Rock“. Zunächst laufen wir über eine Brücke und folgen dann dem Wegweiser in Richtung Observation Point. Schnell geht’s auf dem East Rim Trail recht steil bergauf.

Wegweiser
Hier geht’s jetzt los

Der Ausblick ist jetzt schon einfach grandios. Wir laufen den gut ausgebauten Weg in zahlreichen Serpentinen immer weiter nach oben. Die Felsen sind farbig und das Laub der Bäume ist herrlich bunt. Der Weg führt weiter nach oben und der Blick in den Zion Canyon hinein wird immer spektakulärer.

Schild über Geschichte im Zion Nationalpark
Bevor wir uns auf den Weg machen, gibt’s noch ein wenig Geschichte zum Zion Nationalpark

Uns gegenüber sehen wir immer Angels Landing, den wir heute von der Höhe her aber bei Weitem übertreffen werden. Hier könnte man übrigens auch einen Abstecher in den Hidden Canyon machen – der war im November 2018 nach einem Erdrutsch im Sommer aber nach wie vor gesperrt.

Blick auf Angels Landing
Wir gewinnen schnell an Höhe und genießen die Aussicht auf Angels Landing
Wanderweg zwischen bunten Bäumen
Es ist Mitte November und die Bäume leuchten noch in den schönsten Herbstfarben
Baum in Felswand
Es ist faszinierend: Die Natur findet immer Mittel und Wege zu überleben
Blick auf Wanderweg
Blick zurück auf den ersten Aufstieg. Hier erkennst du auch gut den Abzweig in den (im November 2018 gesperrten) Hidden Canyon

Der traumhaft schöne Echo Canyon

Vor uns baut sich eine riesige Felswand auf. Nach einer knappen Stunde auf dem Trail zum Observation Point erreichen wir den Echo Canyon. Die Felsen sehen aus wie eine zu Stein gewordene Welle. Die Farben wechseln von orange zu grün und wieder zurück. Die Linienführung ist hier wirklich etwas Besonderes.

Echo Canyyon
Der Echo Canyon. Hier geht’s aber bald nicht mehr weiter. Der kurze Abestcher lohnt sich aber, um ein paar tolle Fotos zu machen

Wir sind jedes Mal wieder erstaunt, wie schön die Natur ist. Es lohnt sich, ein Stück in den Slotcanyon hineinzulaufen. Weit kommt man nicht, die Formen und Farben hier sind aber völlig abgefahren. Der eigentliche Wanderweg führt weiter oben durch einen halboffenen Tunnel.

Tunnel im Echo Canyon
Der Wanderweg führt über dem Slotcanyon durch diesen halboffenen Tunnel

Rechts können wir in den engen Slotcanyon blicken. Aber Vorsicht: hier sollte man nicht hinein fallen, es geht sicher zehn Meter oder mehr senkrecht in die Tiefe. Keine Frage die Tour im Zion Nationalpark zum Observation Point hat sich jetzt schon gelohnt.

Spalte im Echo Canyon
Hier geht’s steil runter

Der East Mesa Trail

Der Wanderweg führt uns wieder aus dem Echo Canyon hinaus und weiter bergauf. Hier hast du nochmal einen tollen Blick in den Canyon hinein. Kurz nach dem Canyon „verlassen“ wir den East Rim Trail (der zweigt nach rechts ab). Der Weg hinauf zum Observation Point heißt ab jetzt East Mesa Trail.

Baum in Felswand
Wir sind begeistert von der Landschaft

Wir wandern zahlreiche Serpentinen nach oben. Der Weg selbst ist nach wie vor gut ausgebaut. Wäre da nicht eine kurze Stelle weit am Anfang, könnte man den Weg fast mit dem Kinderwagen laufen. Wer keine Höhenangst hat, wird hier keine Probleme auf dem Trail zum Observation Point haben.

Wanderweg zum Observation Point
Der Wanderweg ist zwar bestens ausgebaut. Höhenangst sollte man aber nicht haben. Mitunter geht es neben dem Weg steil in die Tiefe

Festes Schuhwerk ist aber trotzdem Pflicht. Der Weg ist zwar nicht besonders herausfordernd, stellenweise geht es direkt neben dem Weg aber senkrecht in die Tiefe. Bei Eis und Schnee ist diese Wanderung also tabu! Je höher wir kommen, desto mehr bietet sich uns ein grandioser 360-Grad-Blick.

Aussicht
Diese tolle Aussicht begleitet uns eine ganze Weile

Der grandiose Ausblick vom Obervation Point

In der Ferne sehen wir schon unser Ziel: den Observation Point. Der Weg führt uns jetzt mehr oder weniger eben an dem steilen Kliff entlang. Kurz vor dem Ziel gibt es noch einen Wegweiser. Hier kommt man übrigens an, wenn man östlich (außerhalb des Zion Nationalparks) startet und über den East Mesa Trail (von Osten her) zum Observation Point wandert (mehr Infos zu dieser Variante weiter unten). Die Tour über den East Mesa Trail von Osten her ist deutlich einfacher, weil es kaum Anstiege und auch keine tiefen Abgründe gibt. Allerdings ist die Wanderung durch den Echo Canyon zum Observation Point um ein Vielfaches schöner.

Wanderin auf Wanderweg
Biggi schreitet flott voran. In der Ferne sehen wir schon unser Ziel: den Observation Point (direkt über den roten Linien im Fels)

Weit ist es nun nicht mehr. Noch ein paar Minuten durch den Wald, dann sind wir auch schon am Ende des Plateaus angekommen. Am Observation Point sitzen schon zahlreiche Wanderer in der Sonne und genießen den tollen Blick in den Zion Canyon und auf Angels Landing. Die Wanderung ist wirklich eine der schönsten im Zion Nationalpark – wir können die Tour nur jedem empfehlen.

Blick vom Observation Point
Geschafft! Am Observation Point machen wir erst einmal Pause und genießen den Ausblick
Blick in den Zion Canyon
Unter uns liegt der Zion Canyon. Rechts siehst du Angels Landing

Das musst du über die Wanderung wissen

Mit 12,9 Kilometern und 655 Höhenmetern (gemeint ist die gesamte Rundtour) ist die Wanderung durch den Echo Canyon auf den Observation Point als mittelschwer einzuordnen. Der Wanderweg ist stets gut ausgebaut und in der Regel sogar betoniert. Nur im oberen flachen Bereich läuft man ein wenig über Sand.

Gute Wanderschuhe und vor allem ausreichend Wasser, eine Mütze und Sonnenschutz – speziell in den Sommermonaten – sind auf der Tour trotzdem Pflicht. Nach dem Echo Canyon ist der Weg zum Teil ausgesetzt. Heißt: Direkt neben dem etwa einen bis eineinhalb Meter breiten Wanderweg geht es mehr oder weniger senkrecht in die Tiefe.

Wer aber keine Höhenangst hat, dürfte hier keine Probleme haben. Bei Eis und Schnee ist dieses Stück aber sehr gefährlich! Die Wanderung ist vom ersten Meter an eine echte Genusstour. Die Aussicht auf der Route ist grandios. Der Blick vom Observation Point auf Angels Landing und in den Zion Canyon sind das i-Tüpfelchen.

Das Video zur Wanderung Echo Canyon – Observation Point

Der perfekte Reiseführer für den Zion Nationalpark

Damit du dich vor deiner Reise bereits auf den Zion Nationalpark einstimmen kannst, habe ich für dich einen sehr guten Reiseführer rausgesucht. Glaube mir, da kannst du dich vorab gut einlesen und schon mal ein wenig stöbern.

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Die einfachere Alternative: Der East Mesa Trail

Wenn du dir die Wanderung von der Bushaltestelle „Weeping Rock“ durch den Echo Canyon nicht zutraust oder es die Bedingungen nicht zulassen, kannst zu trotzdem zum Observation Point kommen. Die Alternative ist, im Osten zu starten und nach Westen über den East Mesa Trail zu wandern.

Die Strecke ist etwas kürzer und es sind kaum Höhenmeter zu überwinden. Der Wanderweg führt gemütlich durch den Wald und steigt nur langsam an. Ausgesetzte Stellen wie auf der Echo-Canyon-Tour nah am Abgrund gibt es nicht!

Vom Highway 9 (noch vor dem Osteingang in den Zion Nationalpark) biegst du auf eine Schotterpiste ab, die zunächst zur Ponderosa Ranch führt. Von hier ist es nicht mehr weit bis zum Parkplatz und dem Trailhead vom East Mesa Trail (GPS: N 37 17.793, W 112 54.069, Google Maps). Die Straße ist bei Trockenheit problemlos zu befahren – bei starkem Regen könnte sich das aber ändern.

Der Wanderweg führt dich gemütlich durch den Wald und steigt nur langsam an. Bis zum Observation Point sind es rund fünf Kilometer einfach, nur das letzte Stück ist etwas steiler. Nach eineinhalb bis zwei Stunden erreichst du dein Ziel.

Auch wenn die Tour bei Weitem nicht so spektakulär ist wie die Route durch den Echo Canyon: Am Observation Point genießt du einen grandiosen Ausblick in den Zion Canyon mit Angels Landing. Die Felswand vor dir stürzt mehr als 600 Meter steil in die Tiefe.

Hier oben ist ein ganz wundervoller Ort für ein Picknick, zumal es hier auch nicht so überlaufen ist wie auf Angels Landing – der Berg, der dir zu Füßen liegt.

Der Shuttle-Bus im Zion Nationalpark

Shuttlebus Zion Nationalpark
Der Shuttlebus bringt uns am Morgen zum Trailhead der Wanderung auf den Observation Point


Damit der Zion Nationalpark nicht im Verkehrschaos versinkt, wurde im Jahr 2000 ein Shuttlebus-System eingerichtet. Bis dahin gab es angesichts der gerade einmal 450 Parkplätze damals und der bis zu 5000 Fahrzeuge im Park täglich regelmäßig lange Staus und frustrierte Besucher.

Früh ankommen lohnt sich trotzdem. Ganz besonders an den Wochenenden im Sommer. Heute gibt es zwar ausreichend Parkplätze am Westeingang bei Springdale, aber auch hier wird es ab Vormittag proppenvoll. Dann muss man sein Auto außerhalb des Parks parken und mit einem zweiten Shuttle in den Park fahren.

Die Parkplätze außerhalb des Nationalparks in Springdale sind übrigens kostenpflichtig, die Parkplätze im Park sind im Eintritt inbegriffen. Wenn du ein paar Nationalparks in den USA besuchst, solltest du ohnehin den „America the Beautiful„-Pass für 80 Dollar kaufen (gültig ein Jahr für alle Nationalparks; mehr Infos). Alleine der Eintritt in den Zion Nationalpark kostet nämlich schon 35 Dollar (gültig für sieben Tage).

Wir hoffen, du konntest mit unserem Tourenbericht etwas anfangen und hast genauso viel Spaß auf der Wanderung zum Observation Point im Zion Nationalpark wie wir. Die Tour durch den Echo Canyon ist wirklich absolut genial. Wir haben die Tour sehr genossen und können sie wirklich empfehlen. Der Ausblick oben wird dich sprachlos machen.

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8 Kommentare

  • Hallo Florian,
    wir haben die Tour noch vor uns. Fliegen Anfang Juni.
    Wollte nur nachfragen, ob der Weg zurück dann der Gleiche ist und wie lange man insgesamt braucht für hoch und runter zu wandern.
    Da wir noch andere Parks besuchen werden wollten wir uns die Eintrittskarte für 80$
    kaufen. Bekommen wir diese im Zion?
    Viele Grüße

    Michaela

    • Hallo Michaela,

      ja, man geht die gleiche Strecke. Ohne Pause braucht man für den Auf- und Abstieg etwa 3:30 bis 4:30 Stunden.

      Den Jahrespass für die Nationalparks in den USA bekommst du auch, wenn du in den Zion fährst.

      Viele Grüße und viel Spaß
      Florian

  • Hi,
    wir haben die Wanderung im letzten Mai gemacht, die lange wohlgemerkt als Abschluß der Zion Tage sozusagen und
    sie war nicht sonderlich anstrengend. Die schönsten Abschnitte für uns war, den überlaufenenen Aussichtspunkt am Ende mal aussen vor,das Stückchen Echo Canyon mit zwei vom Licht bedingten unterschiedlichen Perspektiven mit schönen Slots und anschliessend der East Rim Trail mit wunderbarem Blick ins Backcountry. Anstrengend nur ist der asphaltierte Einstieg von Weeping Rock bis zur Gabelung Richtung Echo Canyon. Das Stück ist in beide Richtungen nicht schön zu laufen. Der Blick vom Aussichtspunkt ist überragend, nur es war schwierig, einen Platz für das Stativ zu finden. Schätze mal, es waren ca. 60-80 Leute oben und da wird es schon etwas eng.

    • Hi Frank,

      ja, wenn wir wieder einmal in den USA sind, müssen wir auch die lange Tour angehen. Ist sicher traumhaft schön. 60 bis 80 Leute? Das ist ja irre!!! Als bei uns waren es vielleicht fünf bis zehn, allerdings nicht zur besten Fotozeit.

      Viele Grüße
      Florian

    • Hallo Florian
      Ja ich denke schon, dass er schöner ist, die lange Wanderung ist wirklich wunderschön, aber auf deine beschreibung hier haben wir uns entschlossen nächsten anfang Juni extra so von Monterey zum Yellowstone zu fahren, das es eine Nacht in Overton und eine Nacht am Zion werden wird und dan laufen wir nochmals zum Observation Point, aber eben die so wie Du beschrieben hast..

      Lg Roland

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