Inhalt: Diese Tipps findest du hier
Heiligenhafen und Fehmarn während Corona – ein Erfahrungsbericht
So war der Urlaub an der Ostsee während Corona
Seit dem 18. Mai 2020 sind Reisen nach Schleswig-Holstein wieder erlaubt. Diese Chance hat ein Bekannter von mir direkt genutzt, um dem eintönigen Corona-Alltag für ein paar Tage zu entfliehen und die schwächelnde Tourismusbranche, die gerade für Regionen wie die Ostseeküste so wichtig ist, zu unterstützen.
Das Ziel des Kurzurlaubs war Heiligenhafen (→ Google Maps). Normalerweise ist die Kleinstadt auf der östlichen Spitze der Halbinsel Wagrien gut besucht, da du von hier super schnell auf der Insel Fehmarn bist. Ob trotz der Corona-Pandemie viel los ist, wie die Hygienemaßnahmen und Abstandsregeln umgesetzt werden und was man unternehmen kann – das erfährst du hier.
Denn all diese und weitere Fragen habe ich meinem Bekannten gestellt, damit du weißt, was im Urlaub auf dich zukommt und ob eine Reise innerhalb von Deutschland zurzeit für dich in Frage kommt!
Stand der Informationen: 29.05.2020
Die Autorin
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Wichtiges zur Anreise
Egal ob du selbst mit dem Auto, der Bahn oder anderen Verkehrsmitteln anreist – bestimmte Regeln musst du auch hier schon beachten. Am wichtigsten ist, dass nach wie vor nur zwei Haushalte zusammen verreisen dürfen. Ein Urlaub mit einer größeren Freundesgruppe ist also leider noch nicht drin – schnappe dir stattdessen deinen besten Buddy oder plane einen Familienurlaub!
Welche Unterkunft habt ihr für euren Urlaub gewählt?
„Unser Hotel war die Bretterbude (→ Preise abfragen*) direkt am Strand von Heiligenhafen. In diesem neugebauten Areal gibt es viele Ferienwohnungen, direkt neben unserer Unterkunft liegt zum Beispiel das elegante Beach Motel Heiligenhafen (→ Preise abfragen*). Die Bretterbude an sich bietet kleine schöne Zimmer für 2 bis 6 Personen, die zwar eher einfach gehalten sind, aber mit maritimem Holz-Style überzeugen und sich besonders gut für junge Leute eignen.
Auf der einen Seite liegt übrigens direkt die Erlebnis-Seebrücke, wo zum Beispiel eine Aussichtsplattform, eine rundum verglaste Meereslounge und ein Bade- und Sonnendeck auf dich warten. Auf der anderen Seite unserer Unterkunft befindet sich das Naturschutzgebiet Graswarder – Naturliebhaber sollten sich einen Abstecher auf die spannende Halbinsel von rund 2,5 Kilometern Länge mit ihren Lagunen nicht entgehen lassen, sobald das wieder möglich ist. Das Gelände kann zurzeit zwar betreten werden, der Aussichtsturm und das Naturzentrum müssen aufgrund der aktuellen Lage aber geschlossen bleiben.“
Wie wurden dort die Hygienemaßnahmen und Abstandsregeln umgesetzt?
„Schon bei der Ankunft wurde auf eine Art ‚Kreissystem‘ geachtet, damit sich die Gäste im Hotel nicht begegnen. Das heißt, eine Tür wurde nur als Eingang und eine andere als Ausgang genutzt. Innerhalb des Gebäudes gab es dann quasi nur Einbahnstraßen, sodass man sich auch auf den Gängen immer nur in eine Richtung bewegen konnte. Außerdem mussten direkt beim Betreten des Hotels die Hände desinfiziert werden, bevor man zur Rezeption kam. Auch dort standen dann direkt kleinere Flaschen Desinfektionsmittel zum Mitnehmen für unterwegs bereit. Das Einchecken verlief dann aber ganz normal.
Im kompletten Gebäude herrschte außerdem Maskenpflicht – der Mund-Nasen-Schutz musste also immer getragen werden – außer auf dem Zimmer, am Tisch und draußen. Überall standen zudem Hinweisschilder, um die Gäste an die Hygiene- und Abstandsregeln zu erinnern. Hier wurde wirklich an alles gedacht. Selbst für den Fahrstuhl gab es eine Regel – der durfte nämlich nur alleine oder eben mit dem oder den Zimmerpartnern betreten werden.“
Was war anders als sonst im Hotel?
„Man hat gemerkt, dass gewisse Dekoelemente, zum Beispiel dekorative Kissen, aus Hygienegründen gefehlt haben, was aber überhaupt nicht gestört hat. Am auffälligsten war die Situation am Frühstücksbuffet, da momentan nur á la carte angeboten wird. Das heißt, man muss für eine feste Uhrzeit einen Tisch reservieren und wird dann am Tisch bedient, anstatt aufzustehen und sich sein Essen selbst zu holen.
Sowohl beim Frühstück als auch beim Abendessen im Restaurant des Hotels waren die Stühle so ausgerichtet, dass der Mindestabstand gegeben war. Deshalb durften sie auch nicht verrutscht werden und es war nicht erlaubt, Tische zusammenschieben. Damit sollte weiterhin gewährleistet werden, dass der Abstand eingehalten wird und nicht mehr als zwei Haushalte miteinander in Kontakt kommen.
Außerdem musste man auch vor Betreten des Restaurants seine Hände desinfizieren und bis zum Tisch Maske tragen. Zum Essen muss diese selbstverständlich abgenommen werden, aber wenn man sich im Restaurant bewegt, um zum Beispiel zur Toilette zu gehen, muss der Mundschutz wieder aufgesetzt werden. Übrigens herrscht auch in den Läden in der Umgebung Maskenpflicht.“
Waren viele Urlauber unterwegs?
„Im Hotel waren trotz allem recht viele Gäste, aber es hat sich dank des Kreis- und Einbahnstraßensystems gut verlaufen. Laut Mitarbeitern des Hotels lag die Auslastung bei 92 Prozent – das bedeutet wohl, dass sich viele andere einen Urlaub an der Ostsee nicht nehmen lassen und dass auch sie die Chance direkt genutzt haben. Man muss allerdings auch beachten, dass gewerbliche Ferienunterkünfte zum Beispiel in → Mecklenburg-Vorpommern bis zum 5. Juni nur maximal 60 Prozent ihrer Betten belegen dürfen.
Vor allem gegen Ende der Woche wurden es deutlich mehr Leute. Gerade an einem verlängerten Wochenende bietet sich ein Kurztrip innerhalb Deutschlands natürlich an.“
Was habt ihr unternommen und wo wart ihr überall?
„In Heiligenhafen selbst und an der ganzen Ostseeküste kann man hervorragend am Strand spazieren gehen. Davon hält einen ja auch momentan zum Glück nichts ab, solange man den Abstand einhält. Besonders am Abend ist der Strand ein magischer Ort – den Sonnenuntergang mit Blick auf die Seebrücke und das Meer zu genießen ist einfach toll. Mein Tipp: Von zuhause Gläser, Wein und eine Kühlbox mitnehmen und es sich am Strand gemütlich machen!
Wir haben außerdem einen Ausflug nach → Lübeck gemacht. Eine Bootstour durch die alte Hansestadt ist auch zurzeit möglich und eine tolle Erfahrung. Mit dem Auto ist man von Heiligenhafen aus in nicht einmal einer Stunde dort und kann die schöne Stadt in Ruhe erkunden.
Mein Highlight war die Insel Fehmarn. Wir haben uns in Heiligenhafen ein Fahrrad gemietet und sind von dort aus bis direkt auf die Insel gefahren. Hin und zurück war das eine Strecke von etwa 55 Kilometern, aber dadurch, dass alles sehr flach ist und man die ganze Zeit am Meer entlangfährt, verging die Zeit wie im Flug. Das war auf jeden Fall eine coole und empfehlenswerte Aktion!“
Anmerkung: Hier erfährst du mehr zu Fehmarn und weiteren spannenden → Ostseeinseln!
Konntet ihr wegen Corona etwas nicht machen, was ihr gerne gemacht hättet?
„Natürlich wäre es schön gewesen, abends in einer Bar etwas trinken zu gehen und mit anderen Leuten in Kontakt zu kommen. Dadurch, dass die Bars nur bis 18 Uhr geöffnet waren und man auch hier selbstverständlich Abstand halten muss, war das leider nicht möglich. Bis 22 Uhr haben allerdings die Restaurants geöffnet und bieten damit eine gute Alternative.
Außerdem haben einige Aussichtsplattformen und Orte, wo der Abstand eben nicht gewährleistet werden kann, geschlossen. Zum Beispiel konnten wir die Sauna im Hotel nicht nutzen und aufgrund der aktuellen Lage auch kein Cabrio mieten, was wir unter anderen Umständen gerne gemacht hätten.“
Welche Einschränkungen habt ihr sonst mitbekommen?
„Die Bars haben momentan ja nur bis 18 Uhr, die Restaurants derzeit bis 22 Uhr geöffnet. Außerdem muss man immer einen Tisch reservieren und Name, Anschrift und Telefonnummer angeben.
Bis einschließlich 31. August finden auch keine Großveranstaltungen statt. In Heiligenhafen werden zum Beispiel normalerweise jedes Jahr im Juli die → Hafenfesttage gefeiert – die müssen dieses Jahr ausfallen.
Und wie zuhause auch müssen natürlich überall die Abstands- und Hygieneregeln sowie die Maskenpflicht beachtet werden. Dazu muss man allerdings auch sagen, dass sich zum Beispiel an Orten, an denen tendenziell mehr los ist, wie zum Beispiel in der Haupteinkaufsstraße, leider viele Leute nicht daran halten.“
Wie war der Urlaub an sich, konntet ihr euch denn überhaupt entspannen?
„Man konnte sich definitiv entspannen. Dadurch, dass der Strand sehr weitläufig ist, haben sich die Leute gut verteilt. Man kann sich auch ganz normal einen Strandkorb mieten, da sie alle mit dem genügenden Abstand zueinander aufgestellt sind. Sie dürfen zur Sonne hin gedreht werden, nur Position darf eben nicht geändert werden. Dadurch hat man trotz allem das typische Ostseefeeling.
Wenn man sich an alle Regeln hält, hat man also trotzdem einen sehr schönen und entspannten Urlaub!“
Würdest du einen Urlaub in Deutschland zurzeit empfehlen?
„An sich war es wirklich ein schöner Urlaub und ich kann es nur jedem empfehlen, zu verreisen. Man sollte sich einfach vorab gut über die Bestimmungen und Maßnahmen im jeweiligen Bundesland informieren und sich vor Ort daran halten – dann steht einem entspannten Kurzurlaub nichts mehr im Weg.“
Anmerkung: In Deutschland gibt es viele tolle Reiseziele und Urlaubsregionen, die du dir unbedingt anschauen solltest. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Ausflug nach → Thüringen, → Brandenburg, → Baden-Württemberg oder → Rheinland-Pfalz? Und neben den → Ostseeinseln solltest du definitiv auch mal einen Blick auf die → 14 schönsten Nordseeinseln werfen!
Zahlen und Fakten
- Vom 18.03. bis zum 18.05.2020 waren touristische Reisen an die Ostsee verboten gewesen
- In → Mecklenburg-Vorpommern sind Reisen und Übernachtungen erst seit dem 25.5.2020 wieder für Gäste anderen Bundesländern erlaubt
- Weitere Corona-Infos und alle aktuellen Bestimmungen findest du zum Beispiel bei → Ostsee 24 oder speziell für die → Ostseeküste in Schleswig-Holstein
- Mehr Infos rund um Corona bekommst du auch hier auf dem Blog – zum Beispiel über deinen geplanten → Sommerurlaub, die → lustigsten Reiseziele oder → 13 Dinge, die du zum Thema Reisen und Corona wissen solltest
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