Alle Infos zur Wanderung auf den Piz Boè
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Wanderung Piz Boè: Der leichteste 3000er der Dolomiten

Die auf den 3.152 Meter hohen Piz Boè (Boespitze) gehört zu den beliebtesten Touren in der Sellagruppe in den Dolomiten. Immerhin besteigst du hier einen echten 3000er. Das kann nicht jeder von sich behaupten. Mit etwas Kondition ist die Tour auch für Anfänger zu schaffen. Wenn dir der Aufstieg zu schweißtreibend ist, verkürzt du die Wanderung mit der Seilbahn.

Bei uns findest du alle wichtigen Infos zu dieser traumhaft schönen Wanderung in den Dolomiten.

Aktualisiert am 20.08.2022
Die Reiseblogger Biggi Bauer und Florian Westermann

Start der Wanderung auf den Piz Boè

Wir beginnen die Wanderung auf den Piz Boè am Pordoijoch (Passo Pordoi) an der Talstation der Seilbahn Sass Pordoi (Google Maps). Die Seilbahn (Website) zum 2950 Meter hohen Sass Pordoi, einem Nebengipfel des Piz Boè, nimmt dir etwa 600 Höhenmeter ab.

Mit etwas Ausdauer ist der Aufstieg auch für weniger geübte Wanderer zu schaffen, zumal der Wanderweg bei guten Bedingungen keine außergewöhnlichen Schwierigkeiten oder Gefahren (außer den allgemeinen Gefahren jeder Bergtour) aufweist.

Wanderweg zum Sass Pordoi und Piz Boè
Das ist der Wanderweg in Richtung Sass Pordoi und Piz Boè

Aufstieg zum Rifugio Forcella Pordoi

Von der Bergstation der Seilbahn erreichst du den Gipfel des Piz Boè übrigens in rund einer Stunde. Schöner ist aber, den Piz Boè zu Fuß zu erklimmen. Vom Parkplatz führt der Wanderweg anfangs über kleine Stufen und gut ausgebaute Pfade in Richtung einer Scharte. Nach 20 Minuten zieht der Weg spürbar an und es wird felsig. Technisch bleibt der Weg einfach.

Der Blick auf den Sass Pordoi
Im Sommer blühen die Alpenblumen. Hier blickst du übrigens in die Scharte, durch die der Weg führt
Die Seilbahn Sass Pordoi
Wer mag, verkürzt die Wanderung mit der Seilbahn. Laufen ist aber viel schöner
Ein Wanderer auf dem Weg zum Piz Boè
Hier wird es schweißtreibend
Flo in einer Scharte in den Dolomiten
Die Bergkulisse entschädigt aber für die Anstrengungen

Der Schotterweg wird steiler und steiler. Das Ziel immer vor Augen erreichst du das Rifugio Forcella Pordoi (hier kannst du auch übernachten; Website) bei gemütlicher Gangart in eineinhalb bis zwei Stunden (2,4 Kilometer und 620 Höhenmeter).

Das Rifugio Forcella Pordoi
Das Rifugio Forcella Pordoi ist das erste Ziel der Wanderung auf den Piz Boè. Hinter der Hütte führt der Weg hinauf zur Seilbahn

Hier oben auf fast 3000 Metern sieht es aus wie auf dem Mond. Wer mag, legt eine Pause im Rifugio Forcella Pordoi ein und genießt die Aussicht. Von hier ist es nicht mehr weit zum Gipfel des Piz Boè. Wegen der nahe gelegenen Bergstation ist an der Hütte immer einiges los. Auch auf dem recht steilen Anstieg zum Piz Boè, den wir in der Ferne sehen, tummeln sich schon zahlreiche Wanderer.

Von der Schutzhütte geht’s ohne größere Anstiege gemütlich in Richtung Piz Boè. Nach etwa einer halben Stunde erreichst du den Einstieg zum seilversicherten Aufstieg zum Piz Boè. Erfahrene Wanderer haben mit dem Weg durch felsiges Gelände keine Probleme. Wer allerdings nicht oft in den Bergen unterwegs ist, hat sicher zu kämpfen. Gute Bergstiefel sind das A und O und erleichtern Auf- und Abstieg enorm.

Viele Tagestouristen, die mit der Seilbahn gefahren sind, tragen nur Jogging-Schuhe oder Sneaker. Zu empfehlen ist das nicht!

Der Blick auf den Piz Boè
Der Gipfel des Piz Boè ist jetzt in greifbarer Nähe. Oben siehst du schon die Hütte
Der Aufstieg zum Piz Boè
Hier führt der Wanderweg nun in Richtung Gipfel
Seilsicherung auf dem Weg zum Piz Boè
Stellenweise ist der Weg seilversichert. Erfahrene Bergwanderer können sowohl im Auf- wie auch im Abstieg drauf verzichten

Auf dem Gipfel des Piz Boè

Nach etwa zweieinhalb bis drei Stunden (4,5 Kilometer und 870 Höhenmeter) stehst du auf dem Gipfel des Piz Boè. Der Ausblick ist sagenhaft. Kein Wunder, dass die Wanderung so beliebt ist.

Das Rifugio Capanna Piz Fassa di Bernard Guido auf dem Piz Boè
Auf dem Gipfel thront das Rifugio Capanna Piz Fassa di Bernard Guido

Spätestens jetzt ist es Zeit für eine Brotzeit. Die gibt es im Rifugio Capanna Piz Fassa di Bernard Guido (Website), übrigens eine der höchsten Schutzhütten in den Dolomiten. Das Essen schmeckt in dieser Höhe besonders gut. Du kannst hier übrigens auch übernachten. In der Hütte gibt es 22 Betten in Drei-, Vier- und Achtbettzimmern.

Viele Wanderer kehren am Gipfel wieder um und wandern zurück zur Bergstation der Seilbahn oder zum Start der Tour am Pordoijoch.

Der Blick vom Gipfel des Piz Boè
Der Ausblick vom Gipfel ist sagenhaft. Außergewöhnlich ist auch die Lage der Toilette der Hütte

Rundtour über das Rifugio Boè

Du kannst die Wanderung aber auch zu einer schönen Rundtour erweitern. Dazu folgst du dem Wanderweg hinter der Hütte in Richtung des tiefergelegenen Rifugio Boè (Boèhütte) auf 2871 Metern. Für den Abstieg durch felsiges Gelände und auf Schotter ist Trittsicherheit erforderlich.

Vom Gipfel des Piz Boè erreichst du das Rifugio Boè (Website), in dem du auch übernachten kannst, in etwa 30 Minuten.

Der Weg vom Piz Boè zum Rifugio Boè
Die Rundtour über das Rifugio Boè ist äußerst beliebt
Der Blick auf Felsformationen
Die Aussicht ist grandios auf dieser Bergtour
Der Wanderweg zum Rifugio Boè
Hier führt der Wanderweg weiter entlang
Das Rifugio Boè
Das Rifugio Boè ist der nächste Stopp dieser traumhaft schönen Tour in den Dolomiten

Der Rückweg

Vom Rifugio Boè führt ein meist breiter Wanderweg ohne nennenswerte An- oder Abstiege durch die fantastische Bergkulisse der Dolomiten zurück zum Rifugio Forcella Pordoi. Von hier steigst du entweder ab zum Pordoijoch oder wanderst noch etwas weiter auf den Sass Pordoi. Hier befindet sich auch die Bergstation der Seilbahn.

Abstecher auf den Sass Pordoi

Der Abstecher auf den Sass Pordoi ist äußerst lohnenswert, auch wenn du nicht mit der Seilbahn fährst. Die Fernblicke sind unvergesslich.

Flo auf dem Sass Pordoi
Ist das nicht eine gigantische Bergkulisse?
Das Gipfelkreuz auf dem Sass Pordoi
Natürlich darf auf dem Sass Pordoi ein anständiges Gipfelkreuz nicht fehlen
Der Blick auf die Grohmann Spitze und den Langkofel
Das ist der Blick in Richtung Grohmannspitze, Fünffingerspitze und Langkofel. In der Ferne im Dunst siehst du außerdem den Ortler
Der Blick hinab zum Pordoijoch
Das ist der Blick hinab zum Pordoijoch, dem Ausgangspunkt dieser Wanderung. Dahinter ragt die Marmolata (3.343 Meter) in den Himmel

Das musst du über die Wanderung wissen

Die Wanderung auf den Piz Boè ist, wenn du wie bei uns beschrieben am Pordoijoch startest, nicht besonders anspruchsvoll und für erfahrene Bergwanderer problemlos zu meistern. Bei guten Bedingungen ist die Bergtour sogar für Anfänger machbar, Ausdauer und die entsprechende Ausrüstung vorausgesetzt.

Wenn dir die gut 900 Höhenmeter im Aufstieg bzw. im Abstieg zu viel sind, verkürzt du die Wanderung einfach mit der Seilbahn. Landschaftlich ist die Tour ein echtes Highlight in den Dolomiten und jedem, der die Berge liebt, sehr ans Herz zu legen.

In den Sommermonaten gewittert es am Nachmittag bzw. am Abend in den Dolomiten oft kräftig. Ein früher Start und ein gewissenhafter Check des Wetterberichts ist Pflicht!

Der Blick am Abend vom Sass Pordoi
Besonders schön ist es am Abend, wenn kein Mensch mehr auf dem Sass Pordoi ist

Zusammenfassung

Tourdaten

Die Karte zur Wanderung auf den Piz Boè

Du kannst dir den GPS-Track als GPX-Datei kostenlos herunterladen (blauer Pfeil rechts oberhalb der Karte)

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4 Kommentare

    • Hi Dirk,

      das ist eine schöne Tour. Technisch nicht sehr anspruchsvoll, aber die Kondition wird schon gefordert :-)

      Viele Grüße
      Florian

  • Ich war mit 14 Jahren auf der Boe Hütte, auch damals gab es ein Gewitter. Der Blitz schlug in die Stahlseilversicherung ein die auf den Gipfel führt und eine Gruppe italienischer Wanderer kam ums Leben da sie trotz der Warnung des Hüttenwirtes (Ludwig, gibts den noch?) und schlechtem Wetter losgezogen sind.
    Eine wunderbare Hütte, ich hab auch den Gipfel in bester Erinnerung!

    • Hi Sebastian,

      das ist ja eine üble Geschichte! Vor Gewittern habe ich in den Bergen den größten Respekt, auch wenn mich meine Bergkumpanen deshalb manchmal ein wenig belächeln. Aber lieber einmal öfter vorsichtig sein als einmal zu wenig

      Ansonsten ist der Gipfel wirklich toll. Klar, durch die Bahn ist natürlich einiges los, die Landschaft ist aber echt genial

      Viele Grüße
      Florian

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