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Simetsberg: Traumhafte Schneeschuhwanderung am Walchensee

Wir starten unsere Wanderung auf den Simetsberg kurz vor Sonnenaufgang auf dem Parkplatz an der B11 in Einsiedl. Obwohl so früh, haben sich bereits die ersten Skitourengeher und Schneeschuhwanderer auf den Weg zum 1840 Meter hohen Gipfel gemacht. Klar, der Wetterbericht sagt einen herrlichen Januartag voraus.

Zum einen wollen viele die Ruhe in den Bergen genießen. Zum anderen wird der Schnee gegen Mittag sulzig. Der Aufstieg wird dann natürlich deutlich anstrengender.

Aktualisiert am 29.05.2022

Mit Schneeschuhen auf den Simetsberg

Aufstieg über den verschneiten Fahrweg

Am Morgen liegt die Temperatur bei unter null Grad. Das ist gut, so bleibt der Schnee schön griffig. Der Wanderweg hinauf zum Simetsberg führt uns zunächst gemächlich durch den Wald nach oben. Der breite Fahrweg steigt nur moderat an. Der Schnee ist von den vielen Wanderern und Tourenskigehern extrem kompakt. Hier kommen wir schnell voran. Die Bäume versperren uns zunächst die Sicht auf den Walchensee – übrigens einer der schönsten Seen in Bayern.

Bis zum ersten Blick auf den See, der teilweise noch im Nebel liegt, lässt eine knappe halbe Stunde auf sich warten. Wir sind eine gute Stunde unterwegs bis zu einer Weggabelung. Der gut gespurte Normalweg geht hier rechts ab. Wir halten uns aber links. Anstatt dem Normalweg zu folgen, machen wir einen Abstecher zu einem Aussichtspunkt.

Tipp: Hier findest du eine Übersicht über die schönsten Wanderungen in Bayern.

Verschneiter Fahrweg
Wir folgen dem breiten Fahrweg gemütlich nach oben
Blick auf den Walchensee
Hin und wieder gibt der Wald einen schönen Blick auf den Walchensee frei
Blick auf den Jochberg
Die aufgehende Sonne strahlt Berggipfel an, hier der Jochberg

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Aussichtspunkt auf den Walchensee

Diese Variante ist allerdings lange niemand mehr gegangen. Wir müssen also selbst spuren, was in dem tiefen Schnee ziemlich Kraft kostet. 20 Minuten später (der Wegweiser gibt die Strecke mit 35 Minuten an) erreichen wir den ominösen Aussichtspunkt ohne Namen über den Walchensee. Im Schnee schaut eine Bank hervor. Im Sommer ist das sicher ein schöner Rastplatz. Leider ist der Blick auf den See durch viel Gestrüpp doch ziemlich beschränkt. Der Aussichtspunkt lohnt den Umweg nicht wirklich, der Weg selbst aber schon. Diese Variante ist deutlich schöner als der Normalweg, kostet im Winter bei Schnee aber einiges an Kraft. Wir kämpfen uns weiter nach oben. Wir verlassen den breiten Fahrweg und biegen auf einen schmalen Waldweg ein. Der Schnee ist jetzt noch deutlich tiefer. Jeder Schritt zehrt an den Reserven. Dafür sind wir hier ganz alleine unterwegs. Weit und breit ist kein Mensch zu sehen – und es herrscht absolute Stille, nur gestört vom Krachen und Knirschen unserer Schneeschuhe auf dem vereisten Schnee.

Verschneiter Wanderweg
Wir haben den Normalweg verlassen und stapfen durch tiefen Schnee
Aussichtspunkt Walchensee
Der Aussichtspunkt auf den Walchensee ist eher eine Enttäuschung
Verschneiter Waldweg
Der Schnee wird immer tiefer

Steiler Aufstieg

Bald erreichen wir eine Lichtung. Endlich Sonne und Aussicht – herrlich. Wir stapfen genüsslich durch den Schnee und genießen die Aussicht, bevor es wieder in den Wald geht. Wir erreichen wieder den Normalweg und alsbald einen steilen Hang, den wir uns nun nach oben kämpfen müssen. Oben angekommen machen wir kurz Rast an einer kleinen unbewirtschafteten Hütte. Bis hier sind wir inzwischen mit einigen Pausen und dem Umweg über den Aussichtspunkt drei Stunden unterwegs.

Steiler Aufstieg
Ab hier wird es richtig anstrengend
Wanderer vor Walchensee
Maik kämpft sich den Berg nach oben, im Hintergrund der Walchensee
Hütte unter dem Simetsberg
Bis zu dieser kleinen Hütte sind wir drei Stunden unterwegs

Blick auf den Simetsberg

Direkt vor uns ragt der Simetsberg in den Himmel. Leider liegt noch ein ganzes Stück Arbeit vor uns. Wir stapfen weiter durch den Schnee und kämpfen uns eine Anhöhe durch den Schnee hinauf. Der Gipfel will aber noch immer nicht näher kommen. Jetzt heißt es noch einmal, alle Kraft mobilisieren für das letzte steile Stück hinauf zum Gipfel. Die Beine brennen, dafür genießen wir jetzt schon einen fantastischen Rundumblick auf die umliegenden Berge.

Simetsberg
Rechts ragt der Simetsberg in den Himmel
Aufstieg Simetsberg
Der Aufstieg ist steiler, als es auf dem Foto erscheint
Wanderer im Schnee
Mit dem vielen Schnee kommt fast ein wenig hochalpines Feeling auf
Aufstieg Simetsberg
Maik kämpft sich den Berg nach oben

Der Simetsberg-Gipfel

Von der kleinen Hütte brauchen wir eine knappe Stunde bis zum Simetsberg-Gipfel mit dem alten Holzkreuz. Eine Inschrift verrät das Jahr der Errichtung: 1948. Der Wind auf 1840 Metern ist trotz des herrlichen Sonnenscheins brutal kalt. Auszuhalten ist das nur mit einer dicken Daunenjacke. Wir sind zwar ziemlich fertig, aber die Aussicht entschädigt für die Strapazen. Uns zu Füßen liegt der Walchensee mit HeimgartenHerzogstand und Jochberg. Aber auch auf das Wettersteingebirge mit Zugspitze und Hochwanner haben wir vom Simetsberg eine fabelhafte Sicht.

Simetsberg-Gipfel
Die Wanderung auf den Simetsberg ist im Sommer und Winter gleichermaßen beliebt. Alleine wird man daher nur selten am Gipfelkreuz stehen
Simetsberg-Gipfelkreuz
Geschafft! Wir stehen am Gipfelkreuz
Heimgarten, Herzogstand und Jochberg
Blick auf Heimgarten, Herzogstand und Jochberg
Wettersteingebirge
In der Ferne sehen wir das Wettersteingebirge mit Alpspitze, Hochwanner und Zugspitze

Der Abstieg vom Simetsberg

Für den Abstieg wählen wir den Normalweg bis zu einem Abzweig, der uns wieder tiefer in den Wald führt. Diese Variante ist deutlich schöner zu gehen als der breite Fahrweg. Und wir erhaschen sogar noch einmal einen tollen Blick auf den Walchensee. Am Nachmittag erreichen wir den Parkplatz in Einsiedl. Mit einigen Pausen und einer Brotzeit an der kleinen Hütte unterhalb des Simetsbergs waren wir sechseinhalb Stunden unterwegs.

Walchensee
Der Abstieg führt uns an dieser schönen Lichtung mit Blick auf den Walchensee vorbei

Das Video zur Wanderung auf den Simetsberg

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Tourdaten Simetsberg

Datum: Januar 2018
Gesamtweglänge: 12,7 Kilometer
Höhenmeter: 990 Meter
Reine Gehzeit: 4:30 Stunden

Das musst du über die Wanderung auf den Simetsberg wissen

Der Blick vom Simetsberg ist atemberaubend. Der Aufstieg ist allerdings lang, mitunter sehr steil und leider auch sehr eintönig. Technisch ist die Wanderung nicht besonders anspruchsvoll und auch ausgesetzte Stellen gibt es nicht. Du musst aber ein gewisses Maß an Ausdauer für die Tour mitbringen. Außerdem brauchst du ausreichend Verpflegung. Auf der Wanderung gibt es keine Möglichkeit, in einer Hütte einzukehren. Im Winter bei Schnee ist der Simetsberg ein beliebtes Ziel für Skitourengeher und Schneeschuhwanderer. Die Lawinengefahr ist auf der gesamten Strecke relativ gering. Obacht ist insbesondere unterhalb des Gipfels angebracht. Lies hier unseren Beitrag für sicheres Bergwandern. Hier findest du außerdem den aktuellen Lawinenlagebericht für Bayern. Im Frühjahr sieht es übrigens so auf dem Simetsberg aus.

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