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So schlägt sich die Drobo 5Dt im Test
Ein perfektes DAS-System für Fotografen
Für Fotografen stellt sich unweigerlich die Frage: Wohin mit all den Daten, die sich im Laufe der Jahre ansammeln? Bei mir sind es aktuell rund vier Terrabyte an Videos und Fotos, die es zu sichern gilt. Mein Computer ist zwar rechenstark und mit zwei großen Archiv-Festplatten ausgestattet, aber so langsam stoße ich mit dem System an die Grenzen. Im Grunde bliebe mir nichts anderes übrig, als die beiden Festplatten gegen noch größere auszutauschen. Dieses Spiel könnte ich dann alle zwei Jahre machen. Auf der Suche nach einer anderen Lösung stieß ich auf die Drobo 5Dt, ein sogenanntes DAS-System (→ Direct Attached Storage) vom gleichnamigen Hersteller → Drobo. Als absoluter Technik-Laie war mir zunächst einmal wichtig, dass das System einfach zu installieren ist und dabei keine Probleme bereitet. Im Gegensatz zu einem NAS-System (→ Network Attached Storage) ist die Drobo 5Dt nicht mit einem Netzwerk verbunden, also ein lokaler Speicher. Das hat den enormen Vorteil, dass die Einrichtung wirklich kinderleicht ist. Auch sind Angriffe von außen auf das System sehr viel unwahrscheinlicher. Wer unbedingt einen Netzwerkzugang auf seine Daten braucht, kann zur Drobo 5N2 mit Netzwerkanschluss greifen.
Die Installation
Die Drobo 5Dt – eine kleine schwarze Box, die kaum höher als fünf Festplatten ist – wird einfach per USB-Kabel (USB 3.0) mit dem Computer oder dem Laptop verbunden und als weiteres Laufwerk erkannt. Zuvor muss nur das Drobo Dashboard auf dem PC oder dem Mac installiert werden. Das Ganze ist so einfach, dass auf eine Anleitung verzichtet wird. Fotografen, die einen Mac nutzen, können die Drobo über einen der zwei Thunderbolt-Anschlüsse verbinden. Dank dieser können bis zu sechs Thunderbolt Geräte in Reihe geschaltet werden. Das alleine macht klar, warum das System teurer ist als die meisten am Markt erhältlichen DAS-Systeme. Um mit der Drobo zu arbeiten, muss das Gerät noch mit (internen) Festplatten (5” SATA II/III → Festplatten* oder → SSDs*) bestückt werden. Die gehören nicht zum Lieferumfang und müssen extra bestellt werden. Zwei Festplatten benötigt man mindestens. Insgesamt stellt die Drobo fünf Festplatten-Schächte zur Verfügung. Die Festplatten werden einfach in die Schächte geschoben – ohne Schrauben oder Kabel. So einfach wie die Festplatten eingeschoben werden, so einfach lassen sich diese auch wieder entfernen. Die Schächte verstecken sich übrigens hinter einer magnetischen Abdeckung, die mit einem Handgriff zu entfernen ist. Auch das ist ein ungewöhnlicher, aber sehr sinnvoller Schritt.
Datensicherung
Die Drobo spiegelt alle Daten auf den Festplatten – darum sind auch mindestens zwei Festplatten nötig. Geht eine Festplatte kaputt, ist das kein Beinbruch, denn die Daten sind schließlich noch auf der zweiten Festplatte gespeichert. Wem das nicht reicht, kann sogar drei oder mehr Festplatten nutzen, um seine Daten dreifach zu sichern. Ich habe der Drobo außerdem einen festen Laufwerksbuchstaben zugeordnet. Alle Daten auf der Drobo speichere ich so zusätzlich in der Cloud. Auch wenn der Ausfall zweier Festplatten äußerst unwahrscheinlich ist, gibt es immer noch unkalkulierbare Risiken wie Computerviren, Einbruch oder Feuer. Daher bin ich ein großer Fan davon, alle wichtigen Daten nicht nur doppelt, sondern auch an mehreren Orten zu sichern. Ich nutze dazu seit vielen Jahren den Cloud-Service von → Livedrive*. Mehr zur perfekten Datensicherung findest du → hier.
BeyondRAID-Technologie
Der ganz große Clou bei Drobo ist die patentierte → BeyondRAID-Technologie. Die technischen Details, wie das genau funktioniert, kann ich euch leider nicht erklären. Den meisten Anwendern – mir inklusive – dürfte das aber auch egal sein. Wichtig ist zu wissen, dass man bei der Drobo 5Dt verschiedene Festplatten unterschiedlicher Größe kombinieren kann. Das ist bei einem herkömmlichen → RAID ein Ding der Unmöglichkeit. Außerdem kann man jederzeit Festplatten hinzufügen oder entfernen, ohne dabei Daten zu verlieren. Man kann die Festplatten bei ausgeschaltetem Gerät auch einfach in der Reihenfolge auswechseln. Bei einem RAID sollte man das tunlichst unterlassen. Kurzum: Man schließt die Drobo per USB oder Thunderbolt an den PC oder an den Mac an, schiebt je nach Bedarf zwei bis fünf Festplatten in das DAS und kann loslegen. Man könnte auch einfach eine Festplatte aus einem Drobo entfernen, in eine andere Drobo schieben und der Speicher wäre wieder bereit. Einfacher geht es nicht.
Das Dashboard verschafft Überblick
Zur Steuerung der Drobo gibt es noch eine Software, das Dashboard, die etwa über den aktuellen Stand des Systems informiert und warnt, wenn die Speicherkapazität an ihre Grenze kommt. Als meine zwei vier-Terrabyte-Festplatten jüngst fast bis zum Anschlag gefüllt waren, schlug das System sofort Alarm. Inzwischen habe ich eine dritte Festplatte in das System geschoben. Zehn dimmbare LEDs an der Drobo zeigen außerdem immer die verfügbare Speicherkapazität der Drobo an.
Die Drobo im Einsatz
Ich betreibe die Drobo aktuell mit drei vier-Terrabyte-Festplatten. Im Verbund hat das System bei einer einfachen Spiegelung 7,1 Terrabyte Speicherplatz. Sollte der Speicher eines Tages an seine Grenzen kommen, schiebe ich einfach eine weitere Festplatte in das Gehäuse oder ersetze eine kleine Festplatte durch eine größere. Um die Daten muss ich mir keine Sorgen machen. Die Drobo-Software sorgt dafür, dass die Daten umgehend auf das neue Laufwerk gespielt werden. Da ich die Drobo als Archivspeicher für große Datenmengen nutze, habe ich das System nicht ständig an. Der An- und Ausschalter befindet sich an der Rückseite des Gehäuses. Das System braucht etwa 90 Sekunden, bis es bei mir vom Computer als Laufwerk erkannt wird und man Zugriff erhält.
Update Januar 2018:
Ich habe die Drobo jetzt schon enige Monate im Einsatz. Das System läuft einwandfrei und macht keinerlei Probleme – genau wie es sein soll. Die Zugriffszeiten auf die Festplatten sind nach wie vor sehr gut. Das System ist bei einfacher Sicherung zu gut 40 Prozent belegt. Kurzum: Ich bin sehr zufrieden mit der Drobo.
Pro
- Thunderbolt 2 und USB 3.0 Schnittstelle
- Extrem einfache Bedienung
- Hohe Datensicherheit
- Das System wächst mit dem Nutzer – es können jederzeit beliebige Festplatten getauscht oder hinzugefügt werden
- Extrem flexibel
- Absicherung gegen Stromausfall durch internen Akku
- Integrierte 128 GB mSATA SSD dient als Cache zur Beschleunigung
Contra
- Hoher Preis
- Lüfter könnte leiser sein
Fazit
Die Bedienung der Drobo könnte nicht einfacher sein und meine Daten sind rundum sicher. Ich muss mir heute auch keine Gedanken machen, ob der Speicherplatz morgen noch ausreicht. Komme ich an die Kapazitätsgrenze, schiebe ich einfach eine beliebige Festplatte in die Drobo. Optisch unauffällig habe ich die Drobo bei uns im Büro über einen USB-Anschluss integriert. Lediglich der Lüfter könnte etwas leiser sein, wirklich störend ist das im Arbeitszimmer aber nicht. Für Fotografen oder andere Nutzer, die große Datenmengen sichern müssen, ist die Drobo 5Dt das perfekte System. Der hohe Preis ist meiner Meinung nach voll gerechtfertigt, aber natürlich trotzdem ein kleiner Wehmutstropfen.
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