
Test: Gimbal FeiyuTech G5 V2
Mit dem FeiyuTech G5 hat der chinesische Gimbal-Hersteller einen deutlich verbesserten Nachfolger des FeiyuTech FY-G4 Ultra ins Rennen geschickt.
Schon optisch setzt sich der FeiyuTech G5 deutlich von seinem Vorgänger ab. Auch "unter dem Blech" hat sich einiges getan. Die wichtigste Neuerung für Outdoor-Filmer ist sicher, dass der FeiyuTech G5 nun spritzwassergeschützt ist. Ein Regenschauer kann dem Gimbal also nichts mehr anhaben.
Im Zusammenspiel mit einer wasserfesten Actioncam wie der GoPro Hero 6 oder der GoPro Hero 7 ergeben sich damit völlig neue Möglichkeiten. Was der FeiyuTech G5 in der überarbeiteten Version V2 sonst noch alles kann und ob du bedenkenlos bei dem Gimbal zuschlagen kannst, verraten wir dir in unserem Test.

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Was ist eigentlich ein Gimbal? Wer wirklich smoothe Videos produzieren will, kommt um einen Gimbal nicht herum. Ein Gimbal – eine kardanische Aufhängung oder kardanische Lagerung (engl. gimbal) – gleicht Bewegungen aus, die auf die Kamera wirken. Wackler werden nicht vollkommen eliminiert, aber sehr deutlich gedämpft.
An Drohnen funktioniert die Technologie noch besser als bei einem Hand-Gimbal, auch Handheld-Gimbal genannt. Das liegt daran, dass eine Drohne viel geringeren Erschütterungen ausgesetzt ist als ein Mensch beim Gehen.
Der erste Eindruck
Der FeiyuTech G5 wird in einer großen weißen Box geliefert, die einen sehr edlen und robusten Eindruck macht. Der Gimbal selbst ist noch einmal in einer recht handlichen Transporttasche verpackt. Schade, dass die Tasche extrem nach Chemie stinkt. Das trübt den ersten Eindruck wieder ein wenig.
Der Gimbal selbst macht einen sehr wertigen Eindruck. Die Verarbeitung kann getrost als perfekt bezeichnet werden. Der Gimbal liegt gut in der Hand und die Knöpfe sowie der Joystick haben einen perfekten Druckpunkt. Der Haltegriff ist gummiert, der Rest des Gimbals besteht aus Metall.
Allerdings fällt auch sofort das recht hohe Gewicht – vor allem im Vergleich zum Vorgänger – auf. Der FeiyuTech G5 bringt inklusive Akku gut 380 Gramm auf die Waage. Gut 430 Gramm sind es, wenn das zusätzliche Gegengewicht bei Nutzung einer (ebenfalls recht schweren) GoPro Hero 5 oder GoPro Hero 6 aufgeschraubt wird. Trotzdem ist der Gimbal vergleichsweise kompakt.
Das erste Einschalten
Bevor ich den Gimbal das erste Mal einschalten konnte, musste der mit einer Ladekapazität von 3000 mAh sehr starke Akku (Typ 22650) aufgeladen werden. Ein externes Ladegerät wird nicht mitgeliefert. Wer keines besitzt, lädt den Akku über ein Micro-USB-Kabel, das mit dem Gimbal verbunden wird.
Die Halterung des FeiyuTech G5 ist für diverse Actionkameras ausgelegt und variabel einsetzbar. Neben der GoPro Hero 4 passen etwa auch die Nachfolgemodelle GoPro Hero 5 & 6, die Garmin Virb oder die Rollei Actioncam 530 in den Gimbal. Die Actioncam ist recht schnell installiert.
Dazu einfach die Actioncam in die geöffnete Halterung schieben und zwei Schrauben festziehen – fertig. Für dickere Actioncams wie der Gopro Hero 5 & 6 liegen zwei längere Schrauben bei. Ein Druck auf den Einschalter und der Gimbal bringt die Actioncam in Stellung. Weitere Einstellungen sind nicht nötig.
Die Funktionen
Der Gimbal verfügt über diverse Betriebsarten. Der Gimbal kann die Kamera schwenken, schwenken & neigen und die Kamera mit einem Knopfdruck im Lock-Modus in der ausgerichteten Position halten. Über einen weiteren Button schwenkt der Gimbal um 180 Grad nach hinten – so entstehen im Handumdrehen Selfie-Videos.
Mit einem Joystick kann die Kamera außerdem um 360 Grad in der Schwenkachse (Panning Axis) als auch in der Neigungsachse (Tilting Axis) gedreht werden. Die Kamera ist also in alle (!) Richtungen frei schwenkbar. Zudem verfügt der Gimbal über eine Funktion, mit der die Kamera Aufnahmen im Hochformat macht. Die Kamera kann außerdem manuell nach oben und unten bewegt werden – der Gimbal hält dann diese Position.
Ein weiteres geniales Feature ist der Autorotations-Modus. Zugegeben, ich habe zehn Minuten gebraucht, um das System zu verstehen – aber eigentlich ist es ganz einfach. Hier kannst du dem Gimbal einen Bewegungsablauf (vertikal und horizontal) vorgeben. Du legst Start- und Endpunkt und (per App) die Zeit fest und der Gimbal schwenkt die Kamera vom Startpunkt zum Endpunkt.
Ein weiteres Gimmick: Du kannst deine Actioncam mit einem mitgelieferten Kabel an den Akku des Gimbals anschließen. Geht der Actioncam der Saft aus, nutzt du einfach den Akku des Gimbals.
Die Smartphone-App
Um den FeiyuTech G5 vollständig nutzen zu können, brauchst du die App „Feiyu On“ für iOs oder Android. Die App verbindet dein Smartphone per Wlan mit dem Gimbal (bei mir völlig problemlos). Mit der App kannst du die Motoren steuern, die Schwenkgeschwindigkeit festlegen oder im Autorotations-Modus die Zeit für den Schwenk bestimmen.
Der FeiyuTech G5 Gimbal im Einsatz
Auf unseren ersten Wanderungen mit dem FeiyuTech G5 gab es keinen Grund zur Klage. Die Kamera war in der Regel perfekt ausgerichtet. Bewegungen werden mit der elektronischen 3-Achsen-Stabilisierung sehr gut ausgeglichen.
Die Einschaltzeit ist extrem kurz. Es reicht ein sehr kurzer Druck auf den Einschaltknopf und der Gimbal bringt die Kamera in Stellung. Ich habe versucht, das mit einer Stoppuhr zu messen. Grob bin ich auf zwei bis zweieinhalb Sekunden gekommen – vom ersten Drücken auf den Button bis die Kamera in Stellung ist. Versuche nicht, jetzt bis zwei zu zählen. Im Einsatz ist das so schnell, dass die Kamera längst einsatzbereit ist, bevor du überhaupt genau weißt, was du überhaupt filmen willst.

Die Kalibrierung
Wie bei jedem Gimbal kann es vorkommen, dass die Kamera nicht horizontal ausgerichtet ist. In diesem Fall (außerdem bei sehr starken Temperaturschwankungen oder wenn das Gerät sehr lange nicht im Einsatz war) muss der Gimbal kalibriert werden.
Das geht beim FeiyuTech G5 sehr einfach. Man schaltet das Gerät ein, drückt fünfmal den „Funktionsknopf“ und legt das Gerät samt Kamera mit der Linse nach unten auf eine Ebene Unterlage. Jetzt sollte die blaue LED dreimal blinken. Noch ein Druck auf den Funktionsknopf und die Kalibrierung ist abgeschlossen. Bislang war bei unserem Gerät aber keine Kalibrierung nötig.
Ein Testvideo, aufgenommen mit dem FeiyuTech G5 und einer Gopro Hero 5
Langzeittauglichkeit
Update Dezember 2018: Haben wir ein Montagsgerät erwischt? Jedenfalls macht unser Gimbal inzwischen ziemliche Probleme. Es schleichen sich oft unschöne Vibrationen ins Bild. Man merkt das schon bei der Aufnahme im Gimbal-Stick. Nicht immer, aber oft vibriert es hier ordentlich. So ist das Gerät leider nur sehr eingeschränkt zu nutzen. Das sollte nach nicht einmal einem Jahr absolut nicht sein!
Pro
- Auspacken und loslegen – einfacher geht es nicht
- Vor Spritzwasser geschützt
- Perfekte Verarbeitung
- Die Bewegung der Kamera wird perfekt gedämpft
- Viele nützliche Funktionen wie Selfie-Modus oder Autorotation
- Sehr schnelles Ein- und Ausschalten
- Der Gimbal macht keine störenden Geräusche
- Der Gimbal ist für viele Actioncams nutzbar
- 360-Grad-Drehung der Kamera in alle Richtungen möglich
- Volle Kontrolle per Smartphone-App
- Der starke Akku ermögliche eine lange Laufzeit
- Die Actioncam kann direkt an den Gimbal-Akku angeschlossen werden
Neutral
- Der Gimbal ist vergleichsweise kompakt
Kontra
- Mit 380 bis 430 Gramm sehr schwer
- Die mitgelieferte Transporttasche stinkt extrem nach Chemie
- Ein Ladegerät muss extra gekauft werden (sonst nur Laden über USB möglich)
- Nach weniger als zwölf Monaten Probleme mit Vibrationen.
Fazit
Der FeiyuTech G5 ist ein erstklassiger Gimbal mit Wetterschutz und zahlreichen nützlichen Funktionen. Besonders hervorheben möchte ich die extrem schnelle Einschaltzeit, die das Filmen auf Wanderungen zum Genuss macht. Einziger echter Kritikpunkt ist das hohe Gewicht, das aber auch durch den starken Akku zustande kommt. Würde ich den FeiyuTech G5 zum Kauf empfehlen? Ein klares Ja! Die Handhabung ist spitzenmäßig und die Resultate sind es ebenso.
⭐ Update Dezember 2018: Wir müssen unser Fazit leider ein wenig korrigieren. Durch das Auftreten von Vibrationen ist der Gimbal nach nicht einmal einem Jahr nur noch sehr eingeschränkt nutzbar. Vielleicht hatten wir jetzt nur Pech und bei anderen Geräten tritt das Problem nicht auf. Wir wären dankbar über eure Erfahrungsberichte.
Hallo Zusammen,
den G5 hatte ich mir Ende 2016 gekauft und habe ihn öfters mit der Hero5 im Einsatz.
Die oben beschriebenen Ausreißer kann ich bestätigen, kenne aber den Grund dafür nicht. Meistens arbeitet der Gimbal aber anstandslos.
Was mich stört sind die Motorengeräusche, die von der Gopro aufgezeichnet werden. Aufnahmen wie z.B. eine Trauung im O-Ton anzuhören, sind nach meinem Befinden störend. Für solche Szenen kannich den G5 nicht empfehlen. Die Einstellung an der Hero5, Windgeräusche zu unterdrücken, bringt nur bedingt Besserung.
Der Steuerknopf des Gimbals zum Schwenken/Neigen hängt sich mittlerer Weile auch aus und man muss aufpassen, ihn nicht zu verlieren.
Die Montage der Hero5 in die vorgesehene Halterung des G5 ist umständlich und hätte besser gelöst werden müssen.
Was die Aufnahmequalität der Schwenks betrifft, finde ich das Produkt hervorragend.
Viele Grüße
Horst
Hi Horst,
ja, die Geräusche sind in der Tat sehr störend! Wir haben inzwischen leider auch einige mehr Probleme mit dem Gimbal. Ich werde das als Update einbringen in den Artikel.
Viele Grüße
Florian
Hallo und Servus zusammen
Ich habe das Feiyou Tech Gimbal V5 #2 zuhause im Einsatz mit einer GoPro Hero6.
In der Anleitung heißt es, man müsste das Zusatzgewicht mit anbringen, damit die GoPro optimal ausbalanciert ist… im ausgeschalteten Zustand.
Leider ist das nicht der Fall. Entweder stelle ich mich viel zu blöd an, oder das Gleichgewicht ist mit einer Hero6 nicht einstellbar. Hierzu fehlt es am Zusatzgewicht.
Im eingeschalteten Modus arbeitet das Gimbal nahezu optimal, soweit ich es bisher feststellen konnte.
Meine Frage dazu ist: ist es notwendig, das Gleichgewicht im ausgeschalteten Zustand herzustellen? Gibt es weitere Zusatzgewichte? Oder spielt das keine Rolle?
Danke schon mal für die Antworten.
Gruß
Hallo,
im ausgeschalteten Modus ist der Gimbal nicht ausbalanciert. Das ist normal, da musst du dir keine Sorgen machen. Es geht nur darum, dass der Gimbal im eingeschalteten Modus ausbalancieren kann mit dem Gewicht
Viele Grüße
Florian
Danke für das ausführliche Review. Den Fehler mit dem Schwenk kenne ich von meinem Fy Tech a1000. Scheint wohl bei Fy Tech öfters aufzutreten ;-)
Vermeiden lässt sich das (evtl. auch für den G5), wenn man den Gimbal kompett gerade ausrichtet – die Knöpfe zeigen sauber nach oben und der Gimbal ist kein bischen gedreht. Sobald man den Gimbal leicht verdreht scheint er das irgendwann während dem Aufwärts-Schwenk ausgleichen zu wollen.
So jedenfalls meine Theorie.
Hi Michael,
danke für den Hinweis :-)
Viele Grüße
Florian
vielen Dank, für den ausführlichen Erfahrungsbericht und das sehr schöne Video, was für ein Zufall, ich habe heute für meinen Videoclip die gleiche Hintergrundmusik verwendet :))
Den Feiyutech G5 habe ich gestern das erste mal getestet und bin ein klein wenig enttäuscht über die Fehleranfälligkeit bei Kameraschwenks. So habe ich zum Beispiel öfters festgestellt, dass der G5 bei vertikalen Schwenks, also vom Boden nach oben plötzlich ein paar Grad nach links schwenkt, bisher konnte ich nicht nachvollziehen, was für Begebenheiten diese „Ausreißer“ provoziert, ich tippe mal auf eine magnetische Störung innerhalb des Gerätes. Habt Ihr diesbezüglich auch schon diese Erfahrungen gemacht? Ansonsten leistet dieser Gimbal natürlich hervorragende Arbeit und ziehe Diesen auf jeden Fall dem Karma-Grip vor, wer ein wenig recherchiert, kann eine ganze Liste an Vorteilen gegenüber dem GoPro-Produkt herausziehen.
Hi Markus,
ich habe das gerade einmal getestet. Du hast Recht, die Cam schwenkt dabei ein wenig (bei uns nach rechts). Das ist uns bisher nicht aufgefallen, weil wir diesen Schwenk bei uns nur selten machen. Klar, wenn man das öfter benötigt, ist es ein Problem!
Aber 100%ig kann so ein recht günstiger Gimbal wohl nie arbeiten. Wir haben zum Beispiel auch mit dem Gimbal der DJI Phantom und der DJI Spark immer Mal wieder kleinere Aussetzer feststellen können. Trotzdem arbeiten die Systeme insgesamt doch recht zuverlässig.
Viele Grüße
Florian