
Test: Der Schlafsack Nordisk Oscar -20°
Wer mit einem echten König reist, weiß im Vorfeld, dass er sich auf ein großes Gefolge einstellen muss. Kein Wunder also, dass Oscar (nach einem echten Schwedenkönig benannt) bei jeder meiner Reisen die Hälfte meines Koffers für sich beanspruchte. Ich gewährte ihm allerdings diesen Platz, da ich um seine königlichen Qualitäten wusste. Der Nordisk-Schlafsack Oscar -20° hat trotz seines Volumens einen Vorteil: der alte Schwedenkönig wiegt nur zwei Kilo.
Ein echtes Leichtgewicht unter den Kunstfaserschlafsäcken der Königsklasse. Doch genug der langen Worte, kommen wir zu unserem Testbericht und dem Test, den wir dem Nordisk Schlafsack Oscar rund um die Welt unterzogen haben.
Egal, ob in Nepal, auf Islandim Hochland, in Schottland oder in den Bayerischen Voralpen - der Nordisk Schlafsack Oscar ließ mich nie in Stich.

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Werbehinweis: Alle mit einem * markierten Links sind Affiliate-Links. Bestellst du etwas über diesen Link, erhalten wir eine kleine Provision – am Preis ändert sich nichts.So schlägt sich der Nordisk Oscar -20° im Test
- Preis: ca. 300 bis 400 Euro
- Gewicht: 2000 Gramm (in Größe L)
- Füllung: Kunstfaser
- Form: Mumienform
- Packmaß (L x B): 30 x 35 cm
- Empfohlene Körpergröße: bis 195 cm
- Temperaturgrenze: Comfort -10 Grad, Limit -20 Grad, Extreme -40 Grad
- KURZINFO: Der Name Oscar ist von einem echten Schwedenkönig abgeleitet. Er hieß Joseph Francois Oscar Bernadotte und war von 1844 bis 1859 König von Schweden und Norwegen. Eines der ersten Dinge, die Oscar einführte, war die Pressefreiheit


Die erste Nacht mit dem Nordisk Oscar auf über 3.000 Metern
Die erste Nacht auf unserem Mount Everest Trek in Nepal sollte meine Liaison mit dem Nordisk Schlafsack Oscar sogleich auf die Probe stellen. Es wurde bitter kalt. Unsere Unterkunft, die über 3.000 Metern lag, bestand lediglich aus dünnen Spanholzplatten und es zog enorm.
Doch sobald ich in meinen Schlafsack kroch, hatte das Bibbern ein Ende. Wohlig warm wurde es um mich herum und eine dünne Baumwollhose sowie ein dünnes Baumwohlshirt reichten aus. In der Nacht blieb es angenehm warm. Das liegt daran, dass die Längskammern auf der Oberseite die Luft und Wäme über den Schlafsack verteilen.
Zurecht bewirbt der Hersteller Nordisk aus dem hohen Norden seinen Schlafsack für extreme Temperaturen. Und es stimmt wirklich: Ich hatte durchweg das Gefühl, dass die Temperatur gleichmäßig verteilt wird. Hinzu kommt, dass der Nordisk Schlafsack Oscar über eine windabweisende Membran verfügt. Als ich nachts für Flo beim Shooting als Schlafsack-Model im Freien bei Minusgraden unter dem Sternenhimmel lag, zog es überhaupt nicht und ich blieb in meinem Schlafsack super warm.

Kältetest: Eiseskälte, Frost, nasse Kälte – alles wurde getestet
Auch auf anderen Reisen blieb uns der Nordisk Schlafsack Oscar immer treu und hat den Kältetest bestanden. Etwa beim Camping im März in den Bergen bei frischen Minusgraden mit Bodenfrost. Auch erst kürzlich auf Island im Hochland, waren wir froh um den Nordisk Schlafsack Oscar. Wir konnten schon jede Art der Kälte testen und immer schnitt der Oscar königlich perfekt ab. Ohne diesen Schlafsack würde ich nicht mehr in kalte Länder reisen wollen.
Auf über 5.000 Metern – perfekter Kälteschutz
Wir hatten Oscar bis auf über 5.000 Metern in Nepal dabei und er hat mich nie enttäuscht. In Nepal hatten wir trockene Kälte, feuchte Kälte sowie nasskalte Temperaturen. Je höher wir gewandert sind mit unserem Schlafsack, desto dankbarer war ich um ihn. Auf Gorakshep kurz vorm Mount Everest Basecamp gab es kein Wasser mehr, weil alles eingefroren war. Harte Bedingungen. Umso wichtiger ist ein warmer Schlafplatz.
Auf Island im Hochland und auf Schottland bei nasskalten Nächten im Zelt
Als wir im September nach Island reisten, hatten wir unser Zelt und den nordischen König Oscar mit ihm Gepäck. Und das war auch nötig. Zwar hatte es nur minus 4 Grad, die Kälte mitten im Hochland Islands fühlte sich jedoch nochmal 10 Grad kälter an. Die feuchte, eiskalte Luft kroch in jede Ritze des Zeltes. Der Schlafsack hielt immer warm.
Auf der Jagd nach Polarlichtern hatten wir den Schlafsack manchmal nur im Freien dabei, um uns warm zu halten. Oder wir schliefen irgendwo in der Prärie damit im Auto und wachten dank Wecker jede halbe Stunde auf, um den Himmel nach Polarlichtern abzusuchen. Ich war jedes Mal dankbar um den Schlafsack.

Aber auch in Schottland im Mai war der Nordisk Schlafsack Oscar -20° nötig. Denn die nasse Kälte kroch buchstäblich überall hinein. Dennoch: das Erlebnis auf der Isle of Skye in Schottland zu campen wird uns immer in Erinnerung bleiben. Ganz bestimmt kommen wir wieder. Natürlich auch wieder mit Oscar und Flo mit seinem Gormsson im Gepäck.
Nachtfrost in den Bergen
Auch im Frühjahr, wenn es tagsüber in Deutschland bereits schön mild werden kann, hat es im Winter oft Minusgrade in den Alpen. Als wir im Frühjahr unsere Einsteiger-Wandertouren gemacht haben, haben wir in den Bergen auf dem Campingplatz übernachtet. Bodenfrost, Minustemperaturen und eisige Winde waren ganz normal. Der Nordisk Schlafsack Oscar hielt mich aber wunderbar warm.

Perfekter Stauraum: Mein Tipp für kalte Nächte
Der Nordisk Schlafsack Oscar misst 2,15 Meter – ich bin aber nur 1,67 Meter groß. In Oscars Fußraum hatte ich also noch genug Platz, um beispielsweise unsere Kamera-Akkus zu verstauen. Das ich wichtig, damit den Akkus bei der Kälte im Zelt oder in Lodges mit dünnen Wänden nicht der Saft ausgeht. Die Akkus waren am nächsten Tag alle noch voll aufgeladen. Es hatte also funktioniert.
Mein Tipp: steckt auch eure Kleidung, die ihr am nächsten Tag tragen wollt, in den Fußraum eures Schlafsacks. So habt ihr am nächsten Tag warme Kleidung und müsst nicht in der Früh frieren. Ich habe mich jeden Morgen gefreut, dass ich warmen Oberteile und Socken anziehen konnte.

Die ganz speziellen Extras des Nordisk Oscars
Oscars Kapuze ist der absolute Hit. Sie ist so verstellbar, dass sie bei warmen Temperaturen offen gut Luft in den Schlafsack lässt und man nicht ins Schwitzen kommt. In Nepal wollte ich mich jedoch so warm wie möglich einpacken. Dank diverser Tunnelzugsysteme konnte ich die Kapuze so weit zuziehen, dass fast nur noch Nase und die Augen rausschauten. Ein sehr angenehmes Gefühl.
Auch beim Schlafen war es super. Nichts störte, die Kapuze schmiegte sich bequem an meinen Kopf. Die gleichmäßige Wärmeverteilung war ebenfalls zu spüren. Auf Island nutzte ich die Kapuze auch als Kopfkissen.

Im Halsbereich befindet sich zudem ein Magnetverschluss. Der sorgt dafür, dass das Oberteil einerseits super zusammenhält, man den Schlafsack aber auch ganz schnell wieder öffnen kann. Ich hatte beispielsweise auf über 5.000 Metern nachts oft das Gefühl, ich würde ersticken, weil die Höhe uns im Liegen manchmal zusetzte. In Sekundenschnelle hatte ich mich aus meinem Schlafsack geschält und konnte mich aufsetzen.
Diese Punkte würde ich ändern
Keine Frage, der Schlafsack ist toll. Eine Kleinigkeit würde ich aber verbessern. Der Reißverschluss lässt sich nur bis zum Oberkörper öffnen. Das ist natürlich der guten Wärmeleistung des Schlafsacks geschuldet. Aber: Wenn ich aus meinem Schlafsack rausklettern will, musste ich mich immer ein wenig heraus quälen.
Wenn auf über 5.000 Metern die Atmung schwierig wird, ist jede Bewegung anstrengend. Und: Der Reißverschluss kann einen wahnsinnig machen. Wenn man in der Nacht bei Minusgraden austreten muss und wieder schnell in den warmen Schlafsack hüpfen will, wird das zu einer kleinen Herausforderung. Der Reißverschluss wollte nicht immer gleich einrasten. Oft musste ich wie in Trance, bei Dunkelheit und Kälte richtig kämpfen, um den Reisverschluss zu schließen.
Das hat mich hin und wieder einige Nerven gekostet. Das Volumen von Oscar ist leider auch immens – da merkt man die königliche Leibesfülle. Oscar nahm die Hälfte meines Koffers ein. Bei einer Trekking-Tour nur mit Rucksack könnte das ein Problem werden. Dennoch möchte ich Oscar nicht mehr missen.
Pro
- die Wärmeleistung ist sehr gut, der Schlafsack hält selbst Frauen bei Minusgraden kuschelig warm
- der Stauraum im Fußbereich ist perfekt, um Akkus oder Kleidung warm zu halten
- die Kunstfaserfüllung ist unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit und Nässe – ein deutlicher Vorteil gegenüber Daune
- für große Menschen gibt es den Schlafsack auch eine Nummer größer
- moderater Preis für ein solches Leistungsspektrum (etwa bei 311-400 Euro)
Neutral
- Handhabung: hier läuft alles super; einziges Manko: der zu kurze und störrische Reißverschluss
Contra
- relativ hohes Gewicht (2000g) und Packvolumen (10,5 l). Für einen Kunstfaserschlafsack mit diesem Spezifikationen sind die Werte zwar völlig in Ordnung, bauartbedingt liegt hier die Daune aber klar in Führung
Diese Nordisk Schlafsäcke solltest du dir mal ansehen:
- Nordisk Schlafsack Gormsson -20° in blau*
- Nordisk Oscar -20º Schlafsack in gold (Mustard)*
- Nordisk Oscar -10º Schlafsack in gelb*
- Nordisk celsius-18 ° Schlafsack in grün*
- Nordisk Schlafsack Puk Premium in grün schwarz*
- Nordisk Selma 0° Schlafsack in grün*
- Nordisk Knuth Sleeping Bag Junior in blau*

Fazit zum Nordisk Schlafsack Oscar -20
Ich werde den Nordisk Schlafsack Oscar nie mehr hergeben. Obwohl ich sehr verfroren bin, brauchte ich den ganzen Nepal-Aufenthalt, auf Island oder beim Camping lediglich eine dünne Baumwollhose und ein dünnes Baumwolloberteil für die Nacht. In größeren Höhen über 4000 Meter zog ich noch ein paar gestrickte Socken an. Ich musste wirklich nie frieren.
Das Kopfteil des Schlafsacks ist super, da er sich allen Gegebenheiten perfekt anpasst. Obwohl das Reißverschlusssystem verbessert werden könnte, war ich rundum zufrieden. Der Nordisk Oscar -20° ist eine absolute Kaufempfehlung für Leute, die einen sehr warmen Schlafsack suchen und dabei kein Vermögen ausgeben wollen.
Wir hoffen, dass wir dir mit unserem Test eine große Hilfe waren, wenn es darum geht, den richtigen Schlafsack für deine nächste große Wandertour zu finden. Du möchtest auch nach Nepal oder Island mit dem Zelt? Dann ist der Nordisk Schlafsack genau das richtige für dich.

Super, das ist genau das, was ich für unsere Nepal-Reise dieses Jahr gesucht habe. Sonst kosten diese Schlafsäcke ja alle ein Vermögen.
VG
Ralf