Die schönsten Orte in Sachsen-Anhalt
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Sachsen-Anhalt: die schönsten Orte & Reiseziele

Der Harz – das bekannte Mittelgebirge, das sich im Westen von Sachsen-Anhalt an der Schnittstelle mit Niedersachsen und Thüringen befindet. Und die Elbe, die sich durch den östlichen Teil des Bundeslands schlängelt. Dazwischen gibt es so einiges zu entdecken. Von den perfekten Destinationen für Natur- und Wanderliebhaber über die idealen Ziele für Burgenentdecker bis zu spannenden Orten und Städten für Kulturinteressierte ist hier alles dabei.

Ob Tagesausflug, verlängertes Wochenende oder Kurzurlaub – ich zeige dir hier die schönsten Orte in Sachsen-Anhalt für jede Art von Reise. Sei also gespannt und lass dich von den wichtigsten Tourismusattraktionen begeistern, aber auch von spannenden Geheimtipps überraschen!

Aktualisiert am 28.01.2024
Autorin Pauline

Die Top-Ziele im Überblick

Hier siehst du eine Liste mit 5 Kategorien, die mit der Geographie und Beschaffenheit von Sachsen-Anhalt zusammenhängen. Während die vier wichtigsten Städte des Bundeslands nämlich relativ zentral bis östlich gelegen sind, ist der Norden von Flachland geprägt und dünn besiedelt – die Region heißt Altmark und ist dem heutigen Brandenburg sehr ähnlich. Die meisten Natur- und Wanderziele findest du hingegen im Westen, wo sich der Nationalpark Harz befindet.

Die schönsten Städte in Sachsen-Anhalt

Insgesamt gibt es in Sachsen-Anhalt 104 Städte. Da ich dir hier nicht alle vorstellen kann, zeige ich dir einfach die vier bevölkerungsreichsten Städte. Die beiden ersten sind die einzigen Großstädte, die zusammen mit der dritten auch die einzigen kreisfreien Städte und Oberzentren des Bundeslands darstellen.

Beginnen wir mit Magdeburg, der Landeshauptstadt im Herzen von Sachsen-Anhalt. Sie ist mit knapp 240.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt des Bundeslands und wurde bereits 805 urkundlich erwähnt. Im Mittelalter erlangte die Hansestadt schließlich große Bedeutung durch den Freihandel und das Stadtrecht.

Das Wahrzeichen der Stadt ist der Magdeburger Dom. Weitere Sehenswürdigkeiten sind das Kloster Unser Lieben Frauen, die Festung Magdeburg, die Grüne Zitadelle von Hundertwasser und das Alte Rathaus – leider wurden im Dreißigjährigen Krieg und im Zweiten Weltkrieg aber viele Bau- und Kunstdenkmale zerstört.

Noch mehr Infos zu Magdeburg mit allen Sehenswürdigkeiten findest du bei Cornelia von Silver Travellers.

Die Stadt Magdeburg ist äußerst malerisch am Fluss gelegen
Die Stadt Magdeburg ist äußerst malerisch am Fluss gelegen

Halle an der Saale liegt ein gutes Stück weiter südlich und, wie der Name schon sagt, direkt am Fluss. Das gibt einer Stadt, wie ich finde, immer ein ganz besonderes Flair – zudem ist Halle die einzige deutsche Großstadt, die im Zweiten Weltkrieg unzerstört blieb und somit heute einen einzigartigen städtebaulich-denkmalpflegerischen Gesamtzustand aufweist.

Berühmte Attraktionen in der größten Stadt Sachsen-Anhalts sind die Marktkirche mit dem Roten Turm, der Stadtgottesacker, die Burg Giebichenstein, das Kunstmuseum Moritzburg, das Händel-Haus und das Beatles-Museum. Übrigens bilden Halle und Leipzig einen gemeinsamen Ballungsraum mit mehr als einer Million Einwohnern.

Nach den zwei Großstädten folgt die drittgrößte und letzte kreisfreie Stadt mit etwa 81.000 Einwohnern. Dessau-Roßlau liegt im Osten von Sachsen-Anhalt und beherbergt gleich zwei der fünf UNESCO-Welterbestätten des Bundeslands – mehr dazu erfährst du aber gleich im Anschluss.

Die Stadt liegt inmitten einer ausgedehnten Auenlandschaft beiderseits der mittleren Elbe und wurde, wie Magdeburg, im Zweiten Weltkrieg größtenteils zerstört. Heute sind deshalb nur wenige historische Sehenswürdigkeiten erhalten, die es sich aber umso mehr zu besichtigen lohnt.

Das Schloss Wörlitz in Dessau ist immer einen Besuch wert
Das Schloss Wörlitz in Dessau ist immer einen Besuch wert

Im östlichsten Zipfel des Bundeslands und ebenfalls an der Elbe gelegen findest du schließlich die Lutherstadt Wittenberg. Wie der Name schon sagt, ist die Stadt hauptsächlich dafür bekannt, dass Martin Luther hier am 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche genagelt haben soll – und das wiederum gilt als Beginn der Reformationsbewegung und Geburtsstunde des Protestantismus.

Mit ebendieser Schlosskirche, sowie der Stadtkirche St. Marien, dem Lutherhaus und dem Melanchthonhaus gehört Wittenberg seit 1996 ebenfalls zum UNESCO-Welterbe. Welche Orte in Sachsen-Anhalt noch auf der Liste stehen, schauen wir uns jetzt genauer an.

Wittenberg hat eine traumhaft schöne Altstadt
Wittenberg hat eine traumhaft schöne Altstadt

Die fünf UNESCO-Welterbestätten

Zusammen mit Wittenberg gehört auch Eisleben zum Welterbe der UNESCO. Unter dem Sammelbegriff der Luthergedenkstätten in Eisleben und Wittenberg sind sie deshalb gefasst, da beide historische Wirkungsstätten des Reformators Martin Luther darstellen. In Eisleben findest du beispielsweise das Geburts- und Sterbehaus Luthers.

Ebenfalls schon angesprochen hatten wir Dessau-Roßlau, wo sich ja gleich zwei Welterbestätten befinden. Die erste ist das Bauhaus Dessau. Ursprünglich wurde das sogenannte Staatliche Bauhaus 1919 von Walter Gropius als Kunstschule gegründet – und zwar in Weimar. Der Umzug nach Dessau erfolgte erst 1925. Den restaurierten Gebäudekomplex inklusive Kunstschulgebäude kannst du heute teilweise besichtigen. Die Ästhetik der Bauten zeichnet sich übrigens ganz im Sinne der Bauhausarchitektur durch elegante Funktionalität und schnörkelloses Design aus. Mehr über das Bauhaus kannst du zum Beispiel bei der Bundeszentrale für politische Bildung nachlesen.

⭐ Spannender Tipp für Radfahrer: Die Bauhaustour ist ein 17 Kilometer langer Radwanderweg. Der ausgeschilderte Rundweg verbindet alle Baudenkmale der Bauhausarchitektur in Dessau.

Das Bauhaus in Dessau
Das Bauhaus in Dessau

Die zweite UNESCO-Welterbestätte liegt ein Stück weiter außerhalb, mit dem Auto etwa 25 Minuten östlich von Dessau. Ein Abstecher zum Dessau-Wörlitzer Gartenreich lohnt sich aber definitiv. Die Kulturlandschaft umfasst heute eine Fläche von mehr als 140 Quadratkilometern und liegt direkt am Fluss im Biosphärenreservat Mittelelbe.

Dort kannst du Landschaftsparks und Bauwerke entdecken, die nach englischem Vorbild angelegt wurden und dich so in eine ganz andere Welt entführen! Meine Favoriten sind neben Schloss Wörlitz und Schloss Mosigkau zum Beispiel das Gotische Haus und die wunderschönen Kanäle mit Highlights wie der Weißen Brücke. Es gibt einfach unendlich viele versteckte Juwelen an diesem Ort, die du dir nicht entgehen lassen solltest.

Der Park Wörlitz Gartenreich
Das Wörlitzer Gartenreich sieht idyllisch aus. Eine tolle Parkanlage

Begeben wir uns nun in den Süden von Sachsen-Anhalt, treffen wir auch schon auf die nächste Sehenswürdigkeit, die es erst 2018 auf die Welterbeliste der UNESCO geschafft hat. Der Naumburger Dom St. Peter und Paul gehört zu den bedeutendsten Bauwerken der Spätromanik in Sachsen-Anhalt und gilt als einzigartiges Zeugnis der mittelalterlichen Architektur und Kunst des 13. Jahrhunderts.

Die zwölf Stifterstatuen und beeindruckenden Glasmalereien sind nur zwei von vielen Beispielen herausragender Arbeit – insbesondere, weil der Bau des Doms bereits im Jahr 1028 begann. Der Naumburger Dom ist übrigens auch eine Station an der Straße der Romanik – aber mehr dazu später.

Der Naumburger Dom ist äußerst beeindruckend
Der Naumburger Dom ist äußerst beeindruckend

Der letzte Ort in Sachsen-Anhalt, der auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes steht, liegt im Osten des Bundeslands im Landkreis Harz. Es handelt sich um die komplette Altstadt von Quedlinburg, deren architektonisches Erbe 1994 in die Liste aufgenommen und damit zu einem der größten Flächendenkmale in Deutschland wurde.

Quedlinburg zeichnet sich durch eine über 1000-jährige Geschichte aus, weshalb du dort neben kopfsteingepflasterten Straßen, verwinkelten Gassen und kleinen Plätzen auch gut 2000 Fachwerkhäuser aus acht Jahrhunderten bestaunen kannst.

Auch weitere historische Bauten wie das Renaissance-Rathaus mit der Rolandstatute oder die romanische Klosterkirche St. Marien gehören zum Weltkulturerbe, ebenso wie der Abteigarten und der Brühl-Park. Quedlinburg ist obendrein Schauplatz zahlreicher Veranstaltungen und Events, allen voran der Kaiserfrühling zu Ostern und Pfingsten.

Der Marktplatz in Quedlinburg
Der schöne Marktplatz in Quedlinburg. In der Ferne siehst du das Rathaus und die Kirche St. Benedikti

Die spannendsten Ausflugsziele

Ganz in der Nähe von Quedlinburg findest du direkt zwei spannende und doch ganz unterschiedliche Ausflugsziele. Der Hexentanzplatz (Google Maps) ist ein hoch im Harz gelegenes Plateau und angeblich auch ein altsächsischer Kultort, komplett mit Hexenhaus und Walpurgishalle.

Dort werden die Sagenwelt des Harzes und Szenen aus Goethes Faust lebendig. Außerdem befinden sich auf dem Hexentanzplatz ein Bergtheater, über 2000 Jahre alte Reste des Sachsenwalles, ein Tierpark, eine Sommerrodelbahn, ein Aussichtsturm und ein Berghotel. Auf die Hochebene gelangst du übrigens mit der Bodetal-Seilbahn.

Hier findest du übrigens einen Überblick mit den schönsten Orten im Harz.

Das Bodetal
Der Hexentanzplatz Thale ist ein richtiger Kraftort. Das Bodetal, in das du blickst, wird auch Grand Canyon des Harz genannt

Ebenfalls mitten im Harz liegt die Turmwindmühle Endorf (Google Maps). Die Holländerwindmühle wurde 1857 auf einer Anhöhe errichtet und ersetzte eine sogar noch ältere Mühle, die abgebrannt war. Sie war zwischenzeitlich nicht mehr in Betrieb, wurde aber restauriert und läuft heute wieder. Die Turmwindmühle kann im Rahmen einer Führung besichtigt werden – insbesondere in Kombination mit einem Besuch der nahegelegenen Ruinen der Konradsburg und des Museums „Alte Ziegelei“ in Wieserode lohnt sich ein Tagesausflug.

Eine extrem spannende Geschichte hält auch die sogenannte Himmelsscheibe bereit – die knapp 4000 Jahre alte Bronzeplatte ist nämlich die weltweit älteste bisher bekannte, konkrete Darstellung des Himmels und wurde in Sachsen-Anhalt gefunden. Die Scheibe selbst befindet sich heute im Landesmuseum für Vorgeschichte Sachsen-Anhalt in Halle, doch an ihrem Fundort im Süden des Bundeslands (Google Maps) steht heute die futuristisch anmutende Arche Nebra.

Mit dem Planetarium und weiteren astronomischen Ausstellungen handelt es sich nicht um ein klassisches Museum, sondern vielmehr um ein spannendes Informations- und Erlebniszentrum – inklusive 3-Kilometer-Wanderung zum genauen Fundort der Himmelsscheibe. Ebenfalls interessant für Kinder: der nur 5 Kilometer entfernte Erlebnistierpark in Memleben.

Die Himmelsscheibe von Nebra
Die Himmelsscheibe von Nebra

Ein Stück weiter östlich liegt der mit fast 19 Quadratkilometern größte künstliche See in Deutschland: der Geiseltalsee (Google Maps). Er entstand ursprünglich durch den Braunkohleabbau. Heute gibt es dort mehrere Badstrände und Campingplätze sowie zwei Marinas und eine Seebrücke. Sogar ein Weinbaugebiet namens Goldener Steiger wurde angelegt.

Es gibt außerdem drei Aussichtstürme, von denen ich einen erwähnen muss – wir tragen nämlich beide den Namen Pauline. Auch Sportler kommen am Geiseltalsee auf ihre Kosten, denn um den See verlaufen mehrere bis zu 30 Kilometer lange Rad- und Wanderwege. Mehr Infos gibt es auf der Website des Geiseltalsees.

Ebenfalls mit Wasser zu tun hat die nächste Top-Attraktion in der Nähe von Dessau. Denn auch der Gremminer See (Google Maps) entstand durch den Braunkohletagebau – und dort befindet sich heute FERROPOLIS. Die sogenannte Stadt aus Eisen entwickelte sich aus einer Idee vom Bauhaus Dessau und ist heute quasi Museum, Industriedenkmal, Stahlskulptur, Veranstaltungsareal und Themenpark gleichermaßen.

Ein Koloss aus der Ferropolis, der Stadt aus Eisen
Ein Koloss aus der Ferropolis, der Stadt aus Eisen

Die ehemaligen Geräte, zum Beispiel riesige Baggermaschinen, verblieben dabei auf der Halbinsel und sorgen für eine einzigartige Atmosphäre.

Diese riesigen Graffiti in der Ferropolis sind sehenswert
Diese riesigen Graffiti in der Ferropolis sind sehenswert

Ferropolis ist selbstverständlich auch ein spannender Ort für Fotografen – ebenso wie das nächste Ausflugsziel in der Nähe von Magdeburg. Auf einer Fläche von 300 Hektar in Schwaneberg (Google Maps) baut der Spezialbetrieb Degenhardt-Sellmann unter anderem Tulpen an und sorgt so für wunderschöne bunte Felder, wie man sie sonst nur aus den Niederlanden kennt.

Aber Achtung, das ist nämlich längst kein Geheimtipp mehr. Die Besitzerin berichtet, dass teilweise hunderte von Touristen anreisen, um dort Fotos zu schießen – mache dich also auf nicht gerade menschenleere Bilder gefasst und sei bitte respektvoll im Umgang mit den Blumen!

Ein riesiges Tulpenmeer
Ein riesiges Tulpenmeer

Märchenhaft und verwunschen kommt auch die letzte Sehenswürdigkeit daher. Allerdings ist die Turmruine in Harbke (Google Maps) im Westen von Sachsen-Anhalt nicht so alt, wie man vermuten könnte. Erbaut wurde sie nämlich von 1848 bis 1858, und zwar bewusst im Stil einer Ruine. Das Bauprojekt sollte den Harbker Bürgern als Dank für ihre Treue in einer recht entbehrungsreichen Zeit Arbeit und Brot geben.

Trotzdem sieht die Turmruine mit Wendeltreppe, Balkon und Turmzimmer aus, als würde Rapunzel jeden Moment ihren Kopf aus dem Fenster strecken – und allein deshalb ist der magische Ort allemal einen Besuch wert. Zusammen mit dem Harbker Wald und dem Schloss Harbke mit Schlosspark lässt sich hier gut ein kleiner Tagesausflug einplanen.

⭐ Empfehlenswerte Reiseführer für deinen Urlaub in Sachsen-Anhalt

Diese Reiseführer und Bildbände sind die perfekte Ergänzung zur Urlaubsvorbereitung. Als kleinen Extratipp von mir als Lost-Place-Liebhaber gibt es die tollen Fotografien von verlassenen Orten in Sachsen-Anhalt – einfach faszinierend!

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Die Straße der Romanik

Wenn du die einzigartige Burgen-, Schlösser- und Kirchenlandschaft Sachsen-Anhalts kennenlernen möchtest, dann bist du hier genau richtig. Denn es gibt eine Route durch das ganze Bundesland, die 88 ausgewählte Bauwerke aus der Epoche der Romanik miteinander verbindet.

Die Romanik begann übrigens um 950, als sich die Region, die wir heute als Sachsen-Anhalt kennen, zum politischen und kulturellen Zentrum Europas entwickelte. Das ist auch der Grund dafür, warum du dort heute so viele historisch überaus bedeutende Bauten findest.

Das Wasserschloss Westerburg im Harz liegt auf der Straße der Romanik und ist heute ein Hotel mit Spa
Das Wasserschloss Westerburg im Harz liegt auf der Straße der Romanik und ist heute ein Hotel mit Spa

Dazu zählen eben nicht nur Burgen, Schlösser, Dome und Dorfkirchen, sondern zum Beispiel auch Klöster, Schatzkammern und Kapellen. Beginn der „Straße der Romanik“ ist Magdeburg – von hier aus gibt es eine Nord- und eine Südroute, die zusammen eine über 1000 Kilometer lange Strecke in Form einer 8 bilden.

Ins Leben gerufen wurde die Route erst 1993 und zählt seitdem mit jährlich 1,6 Millionen Besuchern zu den beliebtesten Tourismusrouten Deutschlands. Sie ist seit 2007 übrigens auch Teil der vom Europarat ausgewiesenen Europäischen Kulturstraße TRANSROMANICA, die Romanikbauwerke in Deutschland, Österreich, Italien, Spanien, Frankreich, Portugal, Rumänien und Serbien miteinander verbindet und somit ein einzigartiges Netz mit Schätzen aus dem europäischen Mittelalter bildet.

Die Nordroute der Straße der Romanik ist darüber hinaus eine einzigartige Gelegenheit, den kompletten Norden Sachsen-Anhalts zu erkunden, der ja aus dünn besiedeltem Flachland besteht und daher in diesem Artikel eher spärlich vertreten ist. 

Dort entdeckst du dann nicht nur Magdeburg selbst, sondern zum Beispiel auch sehr sehenswerte Orte wie die Kirchenruine Nordhusen bei Hundisburg (Google Maps), das malerische ehemalige Benediktinerinnenkloster St. Marien am Arendsee (Google Maps) oder den Dom von Havelberg (Google Maps).

Die Ruine Nordhusen bei Hundisburg ist eine Top-Sehenswürdigkeit
Die Ruine Nordhusen bei Hundisburg ist eine Top-Sehenswürdigkeit

Highlights der Südroute sind zum Beispiel die hochmittelalterliche Höhenburg Burg Falkenstein im Harz (Google Maps), die benachbarten Ruinen der Rudelsburg und der Burg Saaleck im Saaletal (Google Maps) oder Schloss Bernburg aus der Renaissance in der Mitte des Bundeslands (Google Maps).

Die mächtige Burg Falkenstein im Harz
Die mächtige Burg Falkenstein im Harz

Hier findest du die Website der Straße der Romanik, auf der es unter anderem auch ein tolles Faltblatt in PDF-Format mit den wichtigsten Infos, einer Karte mit den beiden Hauptrouten sowie Kurzbeschreibungen und Fotos aller Stationen gibt.

Der Nationalpark Harz und weitere Ziele für Wanderer

Der Harz und das Harzvorland sind für Naturliebhaber und Wanderbegeisterte das reinste Paradies. Das Mittelgebirge beherbergt zum Beispiel den Nationalpark Harz, einen der größten Waldnationalparks in Deutschland, der sich über Sachsen-Anhalt hinaus bis nach Niedersachsen erstreckt.

Im Herzen des sachsen-anhaltischen Teils befindet sich der berühmte Brocken (Google Maps), der mit knapp 1141 Metern der höchste Berg im Harz und in ganz Norddeutschland ist. Den Gipfel erreichst du seit 1899 mit der historischen Brockenbahn oder auf einem der beliebten Wanderwege.

Der Gipfelaufbau auf dem Brocken
Der Brocken ist ein beliebtes Wanderziel. Aber sei gewarnt: Im Winter herrschen hier oben raue Bedingungen

Zu nennen wären da zum Beispiel der insgesamt knapp 18 Kilometer lange Goetheweg oder der 100 Kilometer lange Fernwanderweg Harzer Hexenstieg. Wie dieser letzte Name schon andeutet, ranken sich zahlreiche Mythen und Sagen um den Brocken und seine Umgebung – deshalb wird der Berg im Volksmund auch Blocksberg genannt.

⭐ Nicht weit vom Brocken entfernt findest du übrigens Deutschlands längste Seilhängebrücke und höchste Staumauer sowie Europas längste Doppelseilrutsche. All das gibt’s an einem Ort – der Rappbodetalsperre (Google Maps).

Blick von Deutschlands längster Seilhängebrücke auf die Rappbodetalsperre
Blick von Deutschlands längster Seilhängebrücke auf die Rappbodetalsperre

Im Harz gibt es nicht nur hohe Berge, sondern auch tiefe Täler. Besonders schön zum Wandern sind zum Beispiel das Ilsetal bei Ilsenburg, das Bodetal bei Thale – hier liegt übrigens auch der Hexentanzplatz – oder das Selketal bei Falkenstein. Dort gilt der 67-Kilometer lange Selketal-Stieg als schönster und romantischster Wanderweg, der in vier Etappen bis nach Quedlinburg führt. Es lohnt sich ein Abstecher zum Selkefall (Google Maps), der zwar von Menschen angelegt und sehr flach, aber dennoch sehr malerisch ist.

Das wunderschöne Ilsetal im Harz
Das wunderschöne Ilsetal im Harz

Auch im bereits genannten Bodetal gibt es einen Ort, der für besonders für Fotografen interessant sein dürfte. Die Teufelsmauer bei Weddersleben (Google Maps) ist eine fast 20 Kilometer lange Felsformation – sie verläuft allerdings nicht durchgängig, sondern tritt an drei Stellen zutage.

Einzelne Felsen sind aber sogar bis zu 20 Meter hoch. Aus geologischer Sicht stammt der Sandstein tatsächlich noch aus der Zeit der Dinosaurier – die heute charakteristische Schichtrippenlandschaft entstand dann gegen Ende der Kreidezeit durch die Hebung des Harzes.

⭐ Deutlich beliebter ist allerdings die Sage, die der Teufelsmauer ihren Namen gibt: angeblich stritten Gott und der Teufel nämlich um den Besitz der Erde, woraufhin Gott dem Teufel das Harzgebirge versprach, wenn dieser es schaffte, in der Nacht bis zum ersten Hahnenschrei eine Mauer darum zu bauen.

Kurz vor Morgengrauen war er tatsächlich fast fertig, als eine Magd mit einem Hahn im Korb auf dem Weg zum Markt stolperte. Der Hahn krähte erschrocken, sodass der Teufel dachte, die Nacht wäre vorbei – so zerschlug er wütend die Mauer und noch heute sehen wir die Reste seines Werks. Eine Wanderroute zur Teufelsmauer stelle ich dir übrigens gleich im Anschluss vor – sie gehört nämlich zu meiner Lieblingsroute durch Sachsen-Anhalt!

Die Teufelsmauer von Blankenburg
Die Teufelsmauer bei Blankenburg. Im Vordergrund blüht der gelbe Raps

Ganz im Süden des Harzes findest du eine weitere spannende und einzigartige Landschaft. Das Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz okkupiert eine Fläche von etwa 300 Quadratkilometern, auf der du eine beeindruckende Gipskarstlandschaft mit Buchenwäldern und Streuobstwiesen vorfindest.

Durch das Biosphärenreservat führt der östliche Teil des 233 Kilometer langen Karstwanderwegs – ein Teil davon zweigt übrigens an der Grenze zu Thüringen ab in den Karstwanderweg Kyffhäuser und führt dich unter anderem zur Barbarossahöhle. Wenn dein Interesse geweckt ist, schau unbedingt mal in den Artikel über Thüringen!

Ich habe zum Schluss aber auch noch eine tolle Region außerhalb des Harzes für dich. Es handelt sich um das Weinbaugebiet Saale-Unstrut in der Nähe von Naumburg an der Saale im Süden des Bundeslands (Google Maps).

Sehr zu empfehlen ist hier der Saale-Weinwanderweg, ein etwa 25 Kilometer langer Rundweg mit Start- und Endpunkt in Naumburg, der mehr als 15 Winzerhöfe und Straußwirtschaften passiert. Der Weg kann auch durchgängig mit dem Rad befahren werden und folgt teilweise dem Saaleradweg.

Das wunderschöne Weinbaugebiet Saale-Unstrut
Das wunderschöne Weinbaugebiet Saale-Unstrut

Sachsen-Anhalt an einem Wochenende – meine Lieblingsroute

Der Zielort meiner Wahl ist Quedlinburg. Die Welterbestadt wird als Ausgangspunkt für meine Lieblingsroute durch Sachsen-Anhalt dienen, die an einem langen Wochenende, also an etwa drei Tagen, machbar ist. Selbstverständlich kannst du die Tour auch auf einen Tagesausflug beschränken oder zu einem Kurzurlaub ausdehnen!

Schon zum Übernachten gibt es unendlich viele schöne Adressen in Quedlinburg. Da lohnt es sich auf jeden Fall, ein bisschen zu stöbern – den ein oder anderen Geheimtipp entdeckst du dabei bestimmt. Mein Favorit ist zum einen das Apartmenthaus Seiler*. Es liegt nur 500 Meter von der historischen Altstadt entfernt in einem liebevoll sanierten Fachwerkhaus und ist mit hervorragend eingerichteten Ferienwohnungen ausgestattet.

Wer es gerne luxuriös mag, ist hingegen in der Villa Le Palais* richtig. Die imposante Jugendstilvilla befindet sich ebenfalls direkt in der Altstadt und ist der perfekte Mix zwischen prunkvollem, altem Flair und moderner Ausstattung.

Am ersten Tag wird selbstverständlich erst einmal Quedlinburg selbst erkundet. Dort warten zum Beispiel die malerische Altstadt mit bedeutenden Gebäuden wie dem Rathaus und dem Fachwerkmuseum Ständerbau, die Kirche St. Wiperti mit Krypta oder der Münzenberg auf dich.

Das Wahrzeichen der Stadt ist die Stiftskirche St. Servatius, die in ihrer heutigen Form bereits 1129 geweiht wurde und einen der bedeutendsten Domschätze in ganz Deutschland beherbergt. Aber auch einfach durch die malerischen Gassen zu schlendern und die Atmosphäre auf sich wirken zu lassen ist definitiv ein Muss!

Der Marktplatz in Quedlinburg
Der schöne Marktplatz in Quedlinburg. In der Ferne siehst du das Rathaus und die Kirche St. Benedikti

Je nach Wetter geht der erste Ausflug zur Teufelsmauer. Es gibt eine tolle Rundwanderung von rund 16 Kilometern, die mit etwa viereinhalb Stunden angesetzt ist. Allerdings bietet sich ein Abstecher zum Kloster Wendhusen – dem ältesten Kloster auf dem Gebiet des heutigen Landes Sachsen-Anhalt – an, der nochmal ca. 3 Kilometer lang ist.

Es gibt dort auch ein Museumscafé, in dem du dich kurz stärken kannst, oder du läufst noch ein kleines Stück weiter nach Thale und machst dort Mittagspause. Inklusive Besichtigung des Klostermuseums und Mittagspause sollte die Wanderung eine schöne Tagestour ergeben, an deren Ende du wieder in Quedlinburg ankommst.

Zum Hexentanzplatz geht es dann lieber mit dem Auto oder mit dem Zug nach Thale. Es gibt zwar auch eine Wanderung, die allerdings sehr lang und schwierig ist. Mit Freilichtbühne, Walpurgishalle, Tierpark und Rodelbahn ist am Hexentanzplatz selbst auch auf jeden Fall genug Action für den ganzen Tag geboten.

Alternativ oder zusätzlich bietet sich auch eine Wanderung im Umland, dem traumhaften Bodetal, an. Nicht umsonst wird es auch „Grand Canyon des Ostharzes“ genannt! Für den letzten Abend geht es dann noch einmal zurück nach Quedlinburg.

Teufelsfigur im Hexentanzplatz im Harz
Ja, der Teufel am Hexentanzplatz Thale ist etwas gruselig

Auf dem Nachhauseweg bietet sich ein kleiner Abstecher an. Entweder zur Turmwindmühle in Endorf, zur Burg Falkenstein oder zum Selkefall im Oberen Selketal – die drei sehr unterschiedlichen Sehenswürdigkeiten liegen nämlich mit dem Auto jeweils nur etwa eine halbe Stunde südlich von Quedlinburg. Auch der Brocken und die Rappbodetalsperre sind übrigens in weniger als einer Stunde erreichbar – wie du siehst, ist Quedlinburg also wirklich ein hervorragender Urlaubsort!

⭐ Einen tollen Artikel über Quedlinburg und die Wanderung entlang der Teufelsmauer findest du übrigens auf dem Blog Miniglobetrotter von Silke 😊

Kulinarik – die typische Küche Sachsen-Anhalt

Während die Küche im Norden Sachsen-Anhalts aus ähnlichen Gerichten besteht wie in den benachbarten Bundesländern Niedersachsen und Brandenburg, nähert sich die regionale Küche im Süden von Sachsen-Anhalt an den dortigen Nachbarn Thüringen an. Im Harz hat sich hingegen eine eigenständige Küche herausgebildet, die Spezialitäten wie den Harzer Käse und verschiedene Wildgerichte umfasst.

Neben vielen Gemüsearten, die besonders in der Region Magdeburger Börde angebaut werden, findet man in Sachsen-Anhalt allgemein viele „typische DDR-Gerichte“ wie zum Beispiel Königsberger Klopse. In der Landeshauptstadt Magdeburg isst man beispielsweise Bötel mit Lehm und Stroh, das ist Eisbein mit Erbspüree und Sauerkraut. Vielleicht kennst du auch die als Halloren-Kugeln bekannten Pralinen aus Halle an der Saale.

Weitere bekannte Süßspeisen wie Baumkuchen und Streuselkuchen sind ebenso in Sachsen-Anhalt vertreten wie Eier in Senfsauce, Spargel oder Hühnerfrikassee. Die beliebteste Beilage sind die Salzkartoffeln, aber auch andere Varianten wie Pell- oder Bratkartoffeln erfreuen sich großer Beliebtheit. Auch für manche möglicherweise abenteuerlich klingende Gerichte wie Klump – das ist ein Kartoffelteig – mit Birnen, Milbenkäse oder Grünbohnensuppe mit Eierkuchen findest du in Sachsen-Anhalt.

In Sachen Getränke gibt es ebenfalls ein paar berühmte Namen, allen voran der Rotkäppchensekt aus Freyburg. Das liegt in der Saale-Unstrut-Region, die ja ohnehin als Weinanbaugebiet bekannt ist. Dann gibt es zum Beispiel noch das Hasseröder Bier aus Wernigerode oder den Schierker Feuerstein, einen Kräuterbitter aus dem Harz.

Der Rotkäppchensekt kommt aus Sachsen-Anhalt
Der Rotkäppchensekt kommt aus Sachsen-Anhalt

Wo in Sachsen-Anhalt übernachten – die besten Tipps und außergewöhnlichsten Unterkünfte

In Sachsen-Anhalt gibt es nicht nur spannende Attraktionen und Ausflugsziele, sondern auch einige wirklich außergewöhnliche Unterkünfte. Ein paar sehr unterschiedliche Highlights will ich dir deshalb jetzt vorstellen. Wie viele der Sehenswürdigkeiten befinden sich auch mehrere interessante Übernachtungsmöglichkeiten im Harz.

Für alle Fans des Wilden Westens gibt es zum Beispiel die Pullman City Harz in Hasselfelde (Google Maps). In der Westernstadt kannst du nicht nur Goldwaschen, Bogenschießen und eine tägliche Westernschau oder einen Saloon besuchen, sondern zum Beispiel auch in Blockhäusern, Ranchhäusern oder im Grand Silver Star Hotel übernachten.

Gar nicht weit weg und damit ebenfalls ganz in der Nähe des Brocken gelegen (Google Maps) ist, wie der Name schon sagt, die historische Villa am Brocken. Sie wurde im Jahr 1897 von den Gründungsvätern des Zirkus Sarrasani als prachtvolles Herrenhaus. Es ist eine der schönsten Ferienanlagen im Nationalpark Harz. Vom Stil her erinnert sie ein wenig an die Villa Kunterbunt.

Deutlich ruhiger geht es ein Stück weiter nördlich zu (Google Maps). Das Kloster Drübeck verfügt über moderne Gästehäuser. Du kannst im historischen Äbtissinnenhaus, der Domänenscheune oder dem Eva Heßler Haus nächtigen. Ganz besonders ist auch das Haus der Stille, in dessen Dachgeschoss sich die Franziskuskapelle befindet.

Geheimnisvoll und rustikal ist die nächste Location im Harzvorland. Die denkmalgeschützte Geistmühle am See in Halberstadt (Google Maps) ist eine fast 800 Jahre alte ehemalige Kloster-Wassermühle mit großem Blumengarten.

Übrigens ist die Mühle eine buchbekannte Krimi-Location – die Gastgeberin ist nämlich die Bestsellerautorin Kathrin R. Hotowetz, deren Harz-Krimi-Reihe „Im Schatten der Hexen“ unter anderem in der Geistmühle spielt.

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Ebenfalls rustikal ist ein Ziel im Süden des Bundeslands. Das Strohhotel in der Nähe von Naumburg (Google Maps) wurde inspiriert von einem ähnlichen Projekt auf Rügen und ist ein Angebot vom Hotel Sonnekalb (hier Preise checken*). Vor allem Radfahrer jeglicher Altersklasse, die auf dem Saale-Ilmradweg unterwegs sind, machen es sich gerne auf dem Stroh bequem.

Die Jugendherberge Haldensleben liegt hingegen nördlich von Magdeburg (Google Maps). Vor allem Kinder kommen hier voll auf ihre Kosten.Seit 2012 kann man hier in einer Erdhöhle schlafen – einem kleinen Steinhäuschen, in dem es weder Heizung noch Licht gibt.

Den Norden Sachsen-Anhalts kannst du auf ganz spannende Art bereisen, und zwar mit dem Pferdewagen. Er bietet Platz für vier bis fünf Personen, die darin bequem schlafen, essen, kochen und faulenzen können. Allerdings muss der Wagen auch selbst gefahren werden. Die Reise dauert in der Regel eine Woche, kann aber verlängert werden! Los geht’s übrigens in Apenburg (Google Maps).

Harz im Herbst
Besonders im Herbst ist der Harz sehr sehr schön

Und zu guter Letzt habe ich noch ein weiteres Ziel ganz im Norden des Bundeslands für dich. Der Märchenpark in Salzwedel (Google Maps), in dem unter anderen Geschichten der Gebrüder Grimm, Sagen der Altmark und Streiche von Max und Moritz dargestellt sind, bietet nämlich ebenfalls Übernachtungen an.

Und mit eigenen Luftmatratzen und Schlafsäcken ist eine Nacht im Waldhaus oder der Spielscheune ein wirklich einzigartiges Erlebnis für Kinder. Im Park gibt es außerdem ein wunderschönes Märchenschloss und einen spannenden Duftgarten.

Zahlen und Fakten

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1 Kommentare

  • Hallo, schöne Berichte. Mein kleiner Beitrag auf meiner HP.
    Ferropolis, Großer Goitzschesee und Bitterfelder Bogen, eine sehr schöne Region. Grüße Jens.

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