
Bear Creek Falls: leichte Wanderung in Telluride
Telluride ist ein süßes Berg-Städtchen im Südwesten des US-Bundesstaates Colorado auf 2590 Metern Höhe. Im Oktober wird es dort bereits zapfig kalt. Wir nehmen dich in diesem Artikel mit auf die beliebte Wanderung zu den Bear Creek Falls.

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Wanderung zu den Bear Creek Falls in Telluride
Telluride wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts gegründet und bekannt, weil dort Gold gefunden wurde. Das Städtchen war übrigens auch der erste Ort weltweit, der mit Wechselstrom versorgt wurde. Im Winter verwandelt sich Telluride ein riesiges Skigebiet.
Das Skigebiet Telluride und Mountain Village gehört zu den drei höchst gelegenen der USA. Die Skisaison in Telluride startet Ende November und dauert bis Anfang April. 127 Abfahrten bietet der Ort, 41 Prozent davon sind als schwarz gekennzeichnet. 14 Pisten halten sogar die Kategorie doppelt-schwarz, die es in Europa gar nicht gibt.
Die Stadt als Shooting-Motiv und Geschichten zu Gangstern
Telluride selbst hat etwa 2300 Einwohner. Eines der beliebtesten Foto-Motive, auch für Braut-Shootings, ist die Stadt Telluride selbst. Die Hauptstraße ist sehr lang gezogen und am Ende steht ein beeindruckendes Bergmassiv. Somit ist gerade am Morgen diese Hauptstraße ohne Verkehr ein toller Blickfang. Dazu kommen die super schönen und toll erhaltenen, historischen Gebäude der Stadt. Es gibt sogar einen Historical Trail, der dich durch die Stadt führt.

Ein spannender Hinweis: Telluride ist quasi die Geburtsstätte vom Outlaw Butch Cassidy (der mit bürgerlichen Namen Robert Leroy Parker hieß). Westernfans werden den Namen kennen. Butch Cassidy war zu seiner Zeit einer der meistgesuchten Gangster. 1889 überfiel Cassidy die San Miguel Valley Bank in Telluride und erbeutete 24.000 Dollar. Nach heutigem Maßstab ist das ein enormes Vermögen. Cassidy und seine Bande „The Wild Bunch“ überfielen später Banken und Züge.
1901 setzte sich Cassidy nach Argentinien ab. Dort lebte Cassidy zunächst mit einem anderem Outlaw, Harry Longabaugh (The Sundance Kid) und dessen Frau als Farmer. 1905 zogen die beiden wieder los und überfielen Banken. 1908 wurden Cassidy und Longabaugh in Bolivien wohl von der Armee aufgespürt. Hier verliert sich die Spur der beiden. Vielleicht waren sie clever genug, den Soldaten zu entkommen. Vermutlich aber wurden Cassidy und Longabaugh getötet.

Ach so, mit ein wenig Glück kannst du in der Umgebung von Telluride sogar bekannte Stars sehen. Oprah Winfrey, Tom Cruise und auch der Modedesigner Ralph Lauren sollen in der schönen Berggegend ein Anwesen haben. Auch der bekannte Film The Hateful Eight wurde 2015 in Telluride gedreht.
Wanderung zu den Bear Creek Falls
Telluride ist im Sommer für seine unzähligen Wander-Möglichkeiten bekannt. Und es war klar, dass wir in einem solchen Wanderparadies Halt machen. Bekannte Wanderungen sind etwa die Tour entlang des Blue Lakes Trails, Jud Wiebe (2-Meilen Rundweg), Lake Hope, Ridge Trail, Sneffels Highline und viele mehr. Da im Oktober, als wir vor Ort waren, schon viel Schnee in den Bergen lag, haben wir uns für die beliebteste und bei den Winterverhältnissen auch gut machbare Tour entschieden. Wir nehmen dich nun mit auf die beliebteste Wanderung in Telluride, zu den Bear Creek Falls.
Bester Parkplatz und River Trail
Der beste Parkplatz befindet sich hinter der Stadt am Fluss gelegen. Hier kannst du den ganzen Tag kostenlos parken. Das ist für die Wanderung zu den Bear Creek Falls perfekt und wäre im Winter ebenfalls sehr gut, da der Parkplatz nicht weit von der Gondel auf den Berg entfernt ist. Wir haben unseren Campervan also dort geparkt und sind dann am Fluss entlang auf dem River Trail gelaufen. Dieser Weg führt am Wasser entlang. Morgens triffst du hier die Einheimischen beim Gassi gehen oder Joggen. Den Pfad kannst du nicht verfehlen. Er führt dann unter der Gondel durch.
Start der Wanderung
Wir kommen an einen Wegweiser, der uns die Richtung zu den Bear Creek Falls angibt. Wir überqueren dort eine Brücke und dann sehen wir auch schon den Eingang zu unserem eigentlichen Trail, der mit einer Art Tor gestaltet ist. Hier laufen wir durch. Dieser breite Wanderweg führt gleich steil bergauf in den Wald hinein. Am Morgen sind alle Blätter und Büsche noch gefroren. Wir wandern durch eine wunderschöne, winterliche Landschaft.

Der Weg ist nicht zu verfehlen und verläuft weiter bergauf durch den Wald. Zum Wasserfall sind es vier Kilometer. Der Anstieg hält sich mit 320 Höhenmetern in Grenzen. Wir treffen auf der Tour auch einige Hundehalter. Klar, den Hunden macht die Tour auch Spaß. Schließlich kommen wir an eine große Lichtung. Von hier aus siehst du den Wasserfall, die Bear Creek Falls, bereits. Jetzt musst du nur noch dem schmalen Pfad den Hügel hinauf folgen und dann stehst du schon vor dem beeindruckenden Naturschauspiel.




Die Bear Creek Falls
Im Oktober hat es am Morgen minus sieben Grad am Wasserfall. In einer verschneiten, gefrorenen Landschaft, ergießen sich die Bear Creek Falls die Wand hinunter. An der Wand sind Wasserläufe gefroren, am Fuße des Wasserfalls haben sich große Eismassen gebildet. Das Wasser plätschert dann weiter als Fluss über Steine und grünes Moos. Dieser Ort zieht uns in seinen Bann und wir können uns nicht satt sehen. Die feine, leichte Tour ist für die ganze Familie geeignet und sehr zu empfehlen. Kein Wunder, dass sie eines der beliebtesten Ausflugsziele in Telluride ist.

Was du zu Telluride wissen solltest
Höhenkrankheit/Probleme mit der Höhe
Da Telluride auf 2590 Metern über dem Meeresspiegel liegt, kann es durchaus sein, dass du mit Höhenkrankheit oder Problemen in der Höhe rechnen musst. Da wir schon tagelang auf über 4000 Metern unterwegs waren, hat uns das gar nichts ausgemacht. Zudem haben wir schon Touren auf fast 6000 Metern in Nepal gemacht. Jedoch ist eines gewiss: Niemand bleibt vor der Höhenkrankheit verschont und es kann dich auch treffen, wenn du vorher nie Probleme hattest.
Solltest du feststellen, dass du Kopfschmerzen, Übelkeit, Müdigkeit oder Atemnot hast, kann das auf Symptome der Höhenkrankheit hindeuten. Solltest du dich übergeben müssen, raten wir dir einen Arzt aufzusuchen. Generell gilt: unsere Tipps können helfen, müssen aber nicht. Wir sind keine Medizin-Experten. In Nepal wurden uns allerdings folgende Regeln an die Hand gegeben, um Höhenkrankheit zu vermeiden:
- Trinke mindestens 3 Liter Wasser am Tag (auch hier scheiden sich vermutlich die Geister, bei uns hat es aber funktioniert)
- Steige immer höher auf, als du dann schlafen wirst. Wir haben oft noch kleine Akklimatisierungsläufe auf höher gelegene Hügel gemacht und sind dann wieder abgestiegen, um weiter unten zu schlafen.
- Wenn die Symptome nicht besser werden, musst du absteigen. Dann werden deine Beschwerden schnell besser – so war es jedenfalls bei Gruppenmitgliedern in Nepal. Manche konnten sogar später die Wanderung wieder fortsetzen, du musst also nicht zwangsläufig abbrechen
Festivals im Sommer
Während im Winter das große Thema Skifahren in Telluride ist, lautet das Motto im Sommer vor allem Festivals und Outdoor. In Telluride findest du im Sommer das größte Angebot an Musik- und Kunstfestivals in Nordamerika. Telluride gilt als die Festival-Hochburg des Südwestens. Berühmte Events sind das Telluride Bluegrass Festival, das traditionelle Telluride Film Festival und Blues & Brews.
Wetter im Sommer
Im Sommer hast du nachts in Telluride im Schnitt schattige 7 Grad, tagsüber kann es aber durchaus zwischen 20 und 30 Grad warm werden. Der Juli ist der regenreichste Monat. Am Memorial Day (Gedenktag) und Labor Day (Tag der Arbeit) schneit es oft.
Wetter im Winter
Skisaison ist vom 22. November bis 7. April. Die durchschnittliche Schneehöhe beträgt 128 Zentimeter. Am meisten Schnee liegt in Telluride im März. Da steigt die durchschnittliche Schneehöhe auf 146 Zentimeter. Telluride gehört zu den drei schneesichersten Skigebieten der USA.