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Bernadeinkopf Wanderung: Mittelschwere Bergtour

Der 2.143 Meter hohe Bernadeinkopf-Gipfel geht im strahlenden Lichte der Alpspitze etwas unter - völlig zu Unrecht. Bekannt ist der Bernadeinkopf vor allem wegen des Mauerläufersteigs (Schwierigkeit D-E), der 400 Höhenmeter senkrecht durch die Nordwand führt. Man erreicht den Gipfel aber auch auf einem normalen Wanderweg. Von der Bergstation der Alpspitzbahn, die einen gemütlich auf den Osterfelderkopf und damit auf rund 2.000 Meter bringt, geht es zunächst über einen Wanderweg bis zum Nordwandsteig.

Aktualisiert am 29.05.2022
Die Reiseblogger Biggi Bauer und Florian Westermann

Ein tolles Ausflugsziel für die bergbegeisterte Familie

Nordwandsteig
Am Nordwandsteig beginnt unsere Wanderung

Hier führt uns der Steig durch einige lange Tunnel. Eine Stirnlampe ist von Vorteil, aber nicht unbedingt erdorderlich. Wir lassen unsere Lampen im Rucksack und tappen durch die Finsterniss. Schon bald folgen ein paar leichte Kletterstellen, die wie große Teile des Nordwandsteigs mit Drahtseilen versichert sind. Anspruchsvoll ist die Kletterei nicht, aber ein wenig Kraft müssen wir schon aufbringen. Der Steig führt uns zunächst einige Höhenmeter nach oben, bis wir auf das Ostgrat der Alpsitze stoßen. Hier kommen uns zahlreiche Wanderer entgegen, die über die Alpspitz Ferrata auf den Gipfel der Alpspitze aufgestiegen sind und hier absteigen.

Nordwandsteig Kletterpassage
Ein paar kleine Kletterpassagen sind zu überwinden
Bernadeinkopf
Unser Ziel, den Bernadeinkopf, haben wir immer im Blick
Bernadeinkopf
Durch diese schroffe Bergwelt führt uns die Wanderung
Wanderer vor dem Bernadeinkopf
Der Bernadeinkopf-Gipfel rückt immer näher

Der Bernadeinkopf im Blick

Wir halten uns aber links. Der Bernadeinkopf ist schon zum Greifen nah. Kurz vor dem Gipfel laufen wir über saftige Wiesen – eine angenehme Abwechslung in dieser steinigen Mondlandschaft. Vom Bernadeinkopf-Gipfel genießen wir schließlich eine tolle Sicht auf die Alpspitze. Wer mag, dreht hier um und geht über den gleichen Weg zurück zur Bergstation auf dem Osterfelderkopf.

Gipfelaufbau Bernadeinkopf
Der Bernadeinkopf in seiner vollen Pracht
Aufstieg zum Bernadeinkopf
Die letzten Meter zum Gipfel geht es über grüne Wiesen
Gipfelkreuz Bernadeinkopf
Vom Bernadeinkopf-Gipfel genießen wir einen traumhaften Ausblick
Blick auf den Stuibensee
Hier blicken wir auf den Stuibensee
Die Alpspitze hüllt sich in Wolken
Die Alpspitze hüllt sich in Wolken
Wanderer auf dem Ostgrat der Alpspitze
Über den Ostgrat kommen einige Klettersteigler von der Alpspitze zurück
Blick vom Bernadeinkopf auf den Osterfelderkopf
Auch den Osterfelderkopf haben wir im Blick
Bernadeinkopf-Gipfel aus der Luft
Sieht man auch nicht alle Tage: Der Bernadeinkopf-Gipfel aus der Luft
Südseite Bernadeinkopf
Die Südseite vom Bernadeinkopf fällt relativ flach ab

Wir entscheiden uns aber, über die Schöngänge (auch „Schöne Gänge“) 300 Höhenmeter abzusteigen. Gerade im Abstieg sollte der Schöngänge-Klettersteig nicht unterschätzt werden. Zwar gibt es auch hier an vielen Stellen Drahtseilsicherungen, man muss mitunter aber doch ein wenig Kraxeln. Zudem sind im unteren Teil des Klettersteigs nicht mehr alle Stellen versichert. Bei Nässe und Schnee ist es hier extrem rutschig. Dass die Schöngänge ein erhebliches Gefahrenpotenzial birgt, zeigt etwa eine tragische Meldung aus dem Jahr 2014. Damals stürzte ein Familenvater in den Schöngängen 200 Meter in den Tod

Klettersteig Schöngänge
Über den Klettersteig Schöngänge steigen wir wieder ab
Kletterer in den Schöngängen
Der Steig sollte auf keinen Fall unterschätzt werden, insbesondere nicht im Abstieg
Kletterer in den Schöngängen
Im oberen Teil müssen die Hände ständig zur Hilfe genommen werden
Kletterer in den Schöngängen
Außerdem geht es teils mehrere hundert Meter in die Tiefe
Kletterer in den Schöngängen
Wer aber hochalpines Gelände mag, kommt hier voll auf seine Kosten
Blick auf die Bernadeinwand
Erst im Vergleich mit meinem Bergkumpanen Nils wird einem die Dimension der Bernadeinwand klar
Der unteren Teil der Schöngänge
Im unteren Teil sind die Schöngänge komplett ungesichert

Wir lassen die Schöngänge hinter uns und kommen auf einen breiten Wanderweg. Wegen der Nähe zu mehreren Bergbahnen ist hier natürlich einiges los. Wir machen uns wieder auf in Richtung Osterfelderkopf. Hier auf dem völlig überlaufenen Gipfel genießen wir noch einmal einen tollen Blick auf die Alpspitze, bevor uns die Alpspitzbahn wieder zurück ins Tal bringt.

Blick auf die Bernadeinwand
Noch einmal der Blick auf die Bernadeinwand
Schaukeln vor der Bernadeinwand
Auf dem Rückweg zum Osterfelderkopf gibt es diese riesigen Schaukeln
Osterfelder Abfahrt
Zurück geht es über die Osterfelder Abfahrt
Osterfelderkopf Gipfelstation
Der Osterfelderkopf kommt in Sichtweite
Gipfelkreuz Osterfelderkopf
Das Gipfelkreuz am Osterfelderkopf
Blick vom Osterfelderkopf auf die Bernadeinwand
Vom Osterfelderkopf haben wir noch einmal einen tollen Blick auf die Bernadeinwand
Blick auf die Alpspitze
Auch die Alpspitze zeigt sich von ihrer besten Seite
Bergstation Osterfelderkopf
Zum Abschluss der Wanderung gönnen wir uns noch ein kühles Radler

Tourdaten Bernadeinkopf

Datum: Juli 2016
Gesamtweglänge: 3,6 Kilometer
Höhenmeter: 290 Meter
Reine Gehzeit: 2:00 Stunden (Bei Auf- und Abfahrt mit der Bergbahn)

Die Wanderung auf den Bernadeinkopf über den Nordwandsteig (Schwierigkeit A/B) ist als recht einfach einzustufen und auch für bergbegeisterte Familien, die nicht das erste Mal auf Tour sind, machbar. Trittsicherheit und gutes Schuhwerk sind Voraussetzung, außerdem sollte man wegen der langen Tunnel nicht an Platzangst leiden. Der Steig ist teilweise mit Stahlseilen versichert, zudem gibt es einige leichte Kletterstellen zu überwinden. Steinschlag ist hier immer ein Risiko, ein Helm ist deshalb sehr empfehlenswert. Wer den Nordwandsteig geschafft hat, genießt vom Bernadeinkopf-Gipfel einen tollen Blick auf die Alpsitze und auf Garmisch-Partenkirchen. Die Variante über die Schöngänge – vor allem im Abstieg – ist deutlich anspruchsvoller. Steinschlaghelm, Klettergurt und Klettersteigset sollten hier unbedingt mit. Zudem sind die Schöngänge nur erfahrenen Bergwanderern zu empfehlen. Bei Schnee und Nässe sollte man davon absehen, die Schöngänge zu gehen.

Tipp: Hier findest du eine Übersicht über die schönsten Wanderungen in Bayern.

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2 Kommentare

  • Wir waren heute auf dem Bernadeinkopf und sind dank eurer Beschreibung die Schöngänge hinunter. Netter, kleiner Steig. Wirklich spektakulär ist er natürlich nur Angesichts der Kulisse. Ohne Helm würde ich ihn tatsächlich nicht empfehlen.

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