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Navajo Loop Trail: Traumhafte Wanderung im Bryce Canyon

Die Wanderung auf dem Navajo Loop Trail im Bryce Canyon Nationalpark im US-Bundesstaat Utah ist ein unglaubliches Erlebnis. Unzählige farbige Felspyramiden, riesige Felswände, traumhafte Farben und eine wunderschöne Wanderung warten auf dich.

Aktualisiert am 07.05.2022
Die Reiseblogger Biggi Bauer und Florian Westermann

Der Bryce Canyon verdankt seinen Namen dem Siedler Ebenezer Bryce, der sich dort um 1875 niederließ. 1924 wurde das Gebiet zum National Monument und vier Jahre später zum Nationalpark erklärt. Mit weit über einer Million Besucher im Jahr ist der Bryce Canyon, der auf 2400 bis 2700 Metern Höhe liegt, einer der beliebtesten Nationalparks in den USA. Ich nehme dich nun mit auf die Wanderung auf dem Navajo Loop Trail und zeige dir die Highlights wie die Wall Street und Thors Hammer im Bryce Canyon.

Wanderung auf dem Navajo Loop Trail im Bryce Canyon

Dämmerung am Sunset Point am Bryce Canyon
Der Navajo Loop Trail beginnt und endet am Sunset Point. Hier kannst du, wie der Name schon sagt, einen tollen Sonnenuntergang erleben

Die Wanderung auf dem Navajo Loop Trail im Bryce Canyon (Google Maps) ist eine der beliebtesten Wanderungen im Nationalpark. Der Wanderweg ist nur 2,2 Kilometer lang und überwindet 170 Höhenmeter. So ist die Wanderung auch für Familien mit Kindern oder Menschen, die kurze Wanderungen bevorzugen, bestens geeignet.

Dennoch bietet er spektakuläre Ausblicke auf die besonderen Felsformationen des Bryce Canyon wie etwa Two Bridges, Wall Street und Thors Hammer. Von Erosion geprägt, sind die Felsen, die hoch aus dem Canyon herausragen allesamt individuelle Einzelkunstwerke der Natur. Alle haben sie jedoch eines gemeinsam: die orange Sandsteinfarbe und die von Erosion entstandene, charakteristische Musterung. Die Formen sind alle unterschiedlich und spektakulär für sich.

Die aktuellen Bedingungen findest du auf der Website der Nationalparkverwaltung.

Start der Tour am Sunset Point

Der Navajo Loop Trail im Bryce Canyon beginnt und endet am Sunset Point, einem der spektakulärsten Aussichtspunkte im Bryce Canyon. Von hier läufst du erst einmal ein kleines Stück hinunter und musst dich dann entscheiden, ob du den Navajo Loop Trail gegen den Uhrzeigersinn (Wall Street) oder im Uhrzeigersinn (Two Bridges) läufst.

In den Wintermonaten ist die Passage durch die Wall Street wegen Eis und Glätte übrigens gesperrt. Der Teilstück zu den Two Bridges ist das ganze Jahr über geöffnet.

Wir laufen die Tour gegen den Uhrzeigersinn und steigen zunächst zur Wall Street ab. Hier geht es den Berg steil in Serpentinen hinunter. Nach der ersten Serpentine kannst du zu einem Loch in einer Wand gehen. Von hier aus hast du einen grandiosen Blick in den Canyon hinein und stehst wie auf einem Balkon.

Die Wall Street auf dem Navajo Loop Trail

Auf dem Navajo Loop Trail im Bryce Canyon folgst den Serpentinen weiter in die Schlucht hinein. Bergab solltest du vorsichtig sein, weil die kleinen Steinchen auf dem Weg rutschig werden können. Generell ist festes Schuhwerk auf der Wanderungen sehr zu empfehlen.

Biggi am Bryce Canyon
Wir nehmen dich jetzt mit auf eine der schönsten Wanderungen im Bryce Canyon
Der Wanderweg zur Wall Street im Bryce Canyon
Diese Serpentinen bringen dich hinunter zur bekannten Wall Street

Bald gelangst du zum ersten spektakulären Teil der Wanderung: du stehst am Eingang der Wall Street. Mächtige Felsmauern türmen sich vor dir auf. Ein schmaler Weg führt nun hinein in diese großen Wände. Je weiter du hinein kommst, desto mächtiger fühlen sich die Wände um dich herum an. Die Wall Street ist definitiv eines der Highlights auf dem Navajo Loop Trail.

Wir laufen durch diesen spektakulären Slot Canyon, den Kopf immer fest im Nacken, um überhaupt bis ganz nach oben blicken zu können. Langsam kann man erahnen, warum dieser Bereich Wall Sstreet heißt.

Die mächtigen Wände der Wall Street
Die mächtigen Felswände der Wall Street – ist das nicht imposant?

Du fühlst dich wie in New York. Nur, dass du hier keine wilden Hupgeräusche, Autoabgase oder laute Stimmen hast, sondern wunderbare Ruhe. Nur einige Besucher testen hier das Echo der Wände im Canyon. Ansonsten hast du die Natur – zumindest am Morgen – ganz für dich.

Der Baum der Wall Street

Am Ende der Wall Street steht ein oft fotografiertes Motiv: Ein riesiger Baum wächst hier im Canyon und konkurriert mit seiner Größe mit den Wall-Street-Wänden. Die Bäume hier im Canyon sind alle Überlebenskünstler für sich. Wer in dieser kargen Canyon-Wüste überlebt, der ist ein wahres Naturtalent.

Einige der Bäume haben nicht einmal mehr Boden um ihre Wurzeln. Sie stehen sozusagen auf ihren Wurzeln. Die Erosion trägt die Erde, oder besser den orangen Sandstein ab. Diese Bäume sind allesamt tolle Fotomotive.

Biggi in der Wall Street auf dem Navajo Loop Trail
Wir machen Stopp an einem der bekanntesten Fotomotive auf der Wanderung und im gesamten Bryce Canyon
Der bekannte Baum in der Wall-Street-Sektion auf dem Navajo Loop Trail
Für Fotografen ist die Wanderung ein Muss. Ein früher Start bietet sich an, willst du dieses Motiv ohne fremde Menschen ablichten

Der Navajo Loop Trail führt nun am Fuße des Canyons entlang. Hier wird es richtig schön idyllisch. Es gleicht einer großen Oase. Bäume wachsen, Vögel zwitschern. Du gelangst schließlich an das Schild, das dir den Weg in Richtung Two Bridges weist. Das ist der zweite Teil des Navajo Loop Trails. Du biegst jetzt nach links ab.

Rechts geht der ebenfalls lohnenswerte Queens Garden Trail ab. Diese Wanderung ist ebenfalls sehr beliebt und kann mit dem Navajo Loop Trail kombiniert werden. Die Wanderung summiert sich dann insgesamt auf knapp fünf Kilometer Wegstrecke.

Ausblick vom Queens Garden Trail
Du kannst die schöne Wanderung mit dem Queens Garden Trail auf knapp fünf Kilometer verlängern

Grünes Tal der Faszination

Unten im Canyon angekommen erwartet uns eine ganz andere Welt. Hier ist es am Morgen total ruhig, es zwitschern Vögel und es ist sogar recht grün. Unzählige Douglas-Tannen, einige bis zu 700 Jahre alt, wachsen zwischen den rot-orangen Steintürmen des Bryce Canyon.

Die knallige Farbe der Felsen hängt übrigens mit dem hohen Anteil von Eisen und Manganoxid zusammen. Unterwegs sehen wir leider immer wieder Besucher, die den hier heimischen Squirrels Süßigkeiten, Brot und andere Lebensmittel hinwerfen.

Die Parkverwaltung bittet eindringlich darum, das nicht zu tun, schließlich handelt es sich um Wildtiere. Bei den ganzen Menschenmassen, die jeden Tag durch den Bryce Canyon wandern, lässt sich das aber wohl kaum verhindern.

Ein Wegweiser auf dem Navajo Loop Trail
Im Tal gabelt sich der Weg

Die „Two Bridges“

Der Weg führt dich nun zum zweiten Highlight des Navajo Loop Trails: zu den Two Bridges. Das sind zwei natürliche Steinbrücken (Arches), die sich in einem Seitenarm des Canyons befinden.

Die vordere Brücke liegt etwas weiter oben, die zweite Brücke ist direkt dahinter. Sie ist niedriger und etwas dunkler gefärbt als die erste. Du kannst allerdings nicht so weit in den Canyon hineinlaufen. Das ist auf Grund von Steinschlag verboten. Und vermutlich auch besser so, weil sonst sicher einige Besucher auf die Brücken klettern würden.

Die Two Bridges auf dem Navajo Loop Trail
Die Two Bridges sind ein Highlight auf dem Navajo Loop Trail

Wanderung Navajo Loop Trail im Video

Serpentinen hinauf zum Rand des Canyons

Natürlich gilt bei dieser Tour, wer hinabsteigt, muss auch wieder im Navajo Loop Trail hinauf. Jetzt führen dich sehr viele Serpentinen wieder hoch zum Rand des Bryce Canyon. Du läufst wieder zwischen hohen Wänden.

Der Blick nach unten wird immer spektakulärer, je weiter du die Serpentinen erklimmst. Viele Besucher kommen hier an ihre Grenzen, weil der Aufstieg doch recht anstrengend ist. Viele vergessen auch Wasser mitzunehmen.

Im Sommer kann es zwischen den rotorangen Sandsteinen sehr heiß werden. Vergiss also nie genug Wasser mitzunehmen. Für uns war der Weg und der Anstieg überhaupt kein Problem. Es kommt aber immer auf die individuelle Kondition des Einzelnen an.

Der Wanderweg auf der Sektion Two Bridges
Auch der Abschnitt „Two Bridges“ ist überaus sehenswert
Serpentinen auf dem Wanderweg auf der Sektion Two Bridges
In Serpentinen geht es wieder nach oben

Thors Hammer

Nachdem du die Schlucht wieder einige Serpentinen hinaufgelaufen bist, kommst du zu einem weiteren, bekannten Fotomotiv: Thors Hammer im Bryce Canyon. Inmitten der verschiedenen Felsformationen ragt eine dünne Felsnadel empor, die auf ihrer Spitze einen Stein balanciert, der Thors Hammer schon sehr nahe kommt.

Blick auf den Bryce Canyon mit Thors Hammer
Hier führt sich der Weg wieder nach oben

So muss der Hammer des gemeingermanischen Gottes wohl ausgesehen haben, falls er denn existiert. Jedenfalls wirst du ihn sicher erkennen, wenn du davor stehst. Wir haben hier mehr Zeit verbracht, weil der Blick auf Thors Hammer im Bryce Canyon und auf die umliegenden Hodoos einfach genial ist. Es lohnt sich!

Blick auf Thors Hammer im Bryce Canyon
Das ist Thors Hammer, ein weiteres bekanntes Fotomotiv in dem Nationalpark

Rückkehr zum Sunset Point

Nach Thors Hammer führt dich der Weg nun in weiteren Serpentinen bergauf in Richtung unseres Ausgangspunktes Sunset Point. Insgesamt ist die Tour mit ein bis zwei Stunden veranschlagt. Je nach Lust und Laune dauert es natürlich länger, wenn du mehr Fotos machst, vielleicht noch mehr im Canyon erkundest und umherläufst.

Wenn du die kurze Wanderung zeitlich gut geplant hast, kannst du vom Sunset Point aus auch noch den Sonnenuntergang erleben. Bei uns färbte sich der Himmel spektakulär rot beim Sonnenuntergang am Bryce Canyon. Da hatten wir Glück. Insgesamt ist die Tour sehr schön und von wundervollen Fotomotiven begleitet. Es lohnt sich auf jeden Fall.

Der Sonnenuntergang am Sunset Point im Bryce Canyon
Der Sunset Point ist ein toller Ort, um den Sonnenuntergang im Bryce Canyon zu erleben

Fakten über den Bryce Canyon

Wetter im Winter

Im Winter kann es nachts richtig kalt werden im Bryce Canyon. Bis zu minus 20 Grad sind im Januar keine Seltenheit. Tagsüber hat es in den Wintermonaten kaum mehr als zehn Grad.

Wetter im Sommer

Im Sommer wird es im Bryce Canyon sehr heiß. Da kann die Wanderung auf dem Navajo Loop schon sehr anstrengend werden. Daher solltest du immer genügend Wasser einpacken. Von Juni bis September betragen die Durchschnittstemperaturen 24 Grad. Im August sogar 27 Grad. Im April und im Mai liegen sie bei 13 Grad. Im Oktober kann es milde 17 Grad haben. April, Mai und Oktober können nachts allerdings bereits Minustemperaturen erreicht werden.

Wo am Bryce Canyon übernachten?

In Bryce City findest du viele Unterkunftmöglichkeiten. Wir können den RV Park, Campground und das Hotel von Ruby’s Inn empfehlen. Alle Camper haben dort gute Stellplatzmöglichkeiten, eine Laundry sowie Restaurants im Umkreis. Zusätzlich hält der Shuttle Bus sogar am Hotel.

Hier kannst du parken

Parkplätze sind an jedem Aussichtspunkt verfügbar. An den Top-Spots rund um das sogenannte Amphitheater sind mehr Parkplätze, auf dem Senic Drive sind diese dann auf fünf Autos je Spot zum Teil begrenzt. In den Sommermonaten, in denen der Bryce Canyon auch schon mal von Besuchern überflutet wird, würde ich dir den Park-Shuttle empfehlen. Du musst keine Parklücke suchen und schonst zusätzlich die Umwelt. Parken kannst du am Shuttle-Parkplatz.

Den Bryce Canyon kostenlos erleben

Wer sich die Eintrittsgebühr von 30 Dollar (für sieben Tage gültig) sparen möchte, könnte sein Auto auch außerhalb des Canyons abstellen und dann am Rand des Canyons zu Fuß entlang laufen. Natürlich ist das sehr weit und den ganzen Canyon würde man zu Fuß vermutlich nicht ablaufen, aber bis zum Amphitheater kommt man ganz gut mit richtigen Wanderschuhen.

Der Scenic Drive im Bryce Canyon

Der sogenannte Scenic Drive führt durch den kompletten Nationalpark. Mit dem Auto bist du 29 Kilometer unterwegs und kannst 13 Aussichtspunkte anfahren. Zu Beginn des Parks findest du Sunrise Point, Sunset Point, Inspiration Point und Bryce Point. Da sich diese Punkte um das Amphitheater formen, hast du dort natürlich sehr spektakuläre Ausblicke. Jedoch lohnen auch die anderen Stationen im Park. So folgen nacheinander nun Swamp  Canyon, Piracy Point, Faryview Point, Natural Bridge, Agua Canyon, Ponderosa Canyon, Blach Birch Canyon, Ranbow Point und Yovimpa Point.

Die schönsten Wanderungen im Bryce Canyon

Natürlich haben wir dir gerade nur eine der wunderschönen Wanderungen im Bryce Canyon genauer beschrieben. Zwar ist der Navajo Loop die beliebteste Wanderung in dem Canyon, es gibt aber noch unzählige mehr.

Ich hoffe meine kleine Tour auf dem Navajo Loop Trail hat dir gefallen. Die Wanderung ist total schön und absolut sehenswert. Am meisten hat mich Thors Hammer im Bryce Canyon beeindruckt. Ich hoffe ich konnte dir Lust auf den Trail machen und habe dir tolle Einblicke in den Navajo Loop Trail im Bryce Canyon verschafft.

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2 Kommentare

  • Hallo ihr zwei,

    da werden Erinnerungen wach! Das ist eine so schöne Wanderung. Wir hoffen, bald wieder in die USA reisen zu dürfen. Wir haben Sehnsucht nach dem Südwesten der USA und den Bryce Canyon. Das ist halt noch echtes Abenteuer.

    Ganz liebe Grüße
    Daniel

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