
Schattberg Stemmerkogel Wanderung (2123 m) – leichte Bergtour
Viel Neuschnee hüllt den Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn in zartes Weiß. Für Skifahrer und Snowboarder ist es ein Paradies - und Profis stören sich auch nicht an den anhaltenden Schneefällen und dem dichten Nebel. Rookies wie ich warten aber auf bessere Pistenbedingungen - und die Sonne. Statt die Ski anzuschnallen, packe ich meine Schneeschuhe und fahre mit der Westgipfelbahn in Hinterglemm auf den Schattberg Westgipfel. Hier beginnt eine schöne Wanderung zum Stemmerkogel mit grandiosen Ausblicken auf die umliegende Bergwelt. Die Tour ist sogar bei widrigen möglich - dann aber deutlich anspruchsvoller und auch nicht mehr ganz ungefährlich.

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Schon im Tal ahne ich: Auf über 2000 Metern wirs es heute recht unangenehm. Dicke Wolken hüllen die Berggipfel ein und das Termometer zeigt minus neun Grad. Mit der Westgipfelbahn komme ich schnell auf den 2.096 Meter hohen Schattberg-Westgipfel. Wie befürchtet ist die Sicht extrem schlecht. Gestern stand ich hier oben und hatte den schönsten Fernblick, den man sich vorstellen kann. Heute sehe ich nicht einmal mein Ziel – den 2.123 Meter hohen Stemmerkogel.




Vom Startplatz der Paraglider steige ich über Schnee und Eis einige Höhenmeter ab. Der starke Wind sorgt dafür, dass der Schnee schnell verweht wird. Auf die Schneeschuhe kann ich hier getrost verzichten. Dafür macht mit der starke Wind zu schaffen. Die gefühlte Temperatur liegt sicher bei minus 20 Grad. Ich stoppe und ziehe noch eine zusätliche Daunenjacke über. Die Finger sind schon recht steif und so zieht sich alles ein wenig in die Länge. Die Bergstation der Westgipfelbahn ist wegen des starken Nebels kaum noch zu erkennen. Hier wird auch klar, weshalb diese eigentlich sehr leichte Sommerwanderung bei entsprechenden Bedingungen auch recht anspruchsvoll werden kann. Die Wegmarkierungen sind unter dem Eis versteckt – ich kenne aber die Richtung. Im Grunde genommen geht es immer geradeaus in Richtung der ersten Erhebung, die allerdings auch vom Nebel verhüllt wird.




Der Stemmerkogel
Ich mache ein wenig Strecke und sinke immer tiefer in den gefrorenen Schnee. Zeit für die Schneeschuhe. Mit der breiten Fläche und den Stahlklauen am Fuß komme ich viel besser voran. Die Berge sind noch immer von Nebel umhüllt. Obwohl noch immer nicht weit vom Schattberg-Gipfel entfernt, ist kein Zeichen menschlicher Zivilisation zu erkennen. Dafür reißt vor mir der Himmel auf und der Stemmerkogel kommt für einen Augenblick zum Vorschein. Ich kämpfe mich mit den Schneeschuhen immer weiter in Richtung Gipfel. Vor mir liegt eine recht steile Rinne. Durch den Schnee und das Eis habe ich ein wenig Mühe, mich nach oben zu kämpfen. Dieser Teil der Wanderung ist bei diesen Verhältnissen schon etwas anspruchsvoller. Außerdem ist der Hang zu meiner rechten Seite recht steil. Dass hier eine Lawine abgeht, kann nicht ausgeschlossen werden. Wer noch nie bei Schnee und Eis in den Bergen unterwegs war, sollte hier umkehren. Ich kämpfe mich aber weiter nach oben und erreiche endlich das Gipfelkreuz. Inwischen klart der Himmel auf und ich genieße eine tolle Fernsicht bis ins Hochgebirge hinein.





Für den Abstieg wähle ich den Weg über den Rücken des steilen Hangs, der beim Aufstieg zu meiner rechten Seite lag und mir etwas Sorgen bereitete. Diese Variante des Weges ist definitiv einfacher und sicherer. Bei Nebel könnte ich noch den frischen Spuren folgen, die ich im Schnee hinterlassen habe. Der Wind hat sich aber bereits drangeacht, die Fußabdrücke verschwinden zu lassen. Inzwischen ist aber ohnehin der Blick auf die Westgipfelbahn und die Westgipfelhütte frei.







Das musst du über die Wanderugn auf den Stemmerkogel wissen
Die Wanderung vom Schattberg Westgipfel auf den Stemmerkogel ist im Sommer bei guten Bedingungen ein schöner Ausflug für die ganze Familie. Ein wenig Trittsicherheit reicht, um das Gipfelkreuz auf dem Stemmerkogel zu erreichen. Bei Schnee, Eis und Nebel rate ich nur halbwegs erfahrenen Wanderern mit entsprechender Winterausrüstung zu der Tour. Insbesondere der Aufstieg durch die Rinne unterhalb des Gipfels ist etwas heikel und auch lawinengefährdet. Die Variante über den Bergrücken auf der rechten Seite ist deutlich komfortabler und sicherer. Man darf die Berge nie unterschätzen. Selbst auf so vermeindlich einfachen Routen kann etwas schiefgehen. Und wie immer im Winter gilt: Geht nicht alleine los, nehmt Lawinenausrüstung mit und checkt die Lawinenlage!
Tourdaten Schattberg Westgipfel – Stemmerkogel:
Datum: Januar 2017
Gesamtweglänge: 3,1 Kilometer
Höhenmeter: 210 Meter
Reine Gehzeit: 1:15 Stunden