Sehenswürdigkeiten in Palermo: Meine Top-11-Highlights

Palermo – eine Stadt, in der Kultur und Moderne auf einzigartige Weise verschmelzen. Mit rund 680.000 Einwohnern besitzt Palermo eines der größten historischen Zentren Italiens, voller Geschichte und architektonischer Pracht. Wenn du Siziliens größte Stadt erkunden möchtest, solltest du drei bis vier Tage einplanen, um all ihre Facetten zu entdecken.

Palermo ist bekannt für seine lebendige Atmosphäre, seine Vielfalt und seine überraschenden Ecken. Wir haben die Stadt erkundet und verraten dir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten.

1. Die Admiralskirche, die Top-Sehenswürdigkeit in Palermo

Die ab 1143 errichtete Santa Maria dell’Ammiraglio (Admiralskirche) an der Piazza Bellini ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Palermo. Von außen ist die Kirche relativ unscheinbar. Betrittst du das Innere der Admiralskirche, wird dir die Kinnlade runterfallen – versprochen.

Wir haben schon viele Kirchen gesehen – aber wenige sind so beeindruckend wie die Admiralskirche. Neben beeindruckenden Deckengemälden gibt es in der Kirche riesige byzantinische Goldmosaike. Ein Ort, den du auf keinen Fall verpassen darfst.

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2. Chiesa di San Cataldo

Nur wenige Meter neben der Admiralskirche steht die Chiesa di San Cataldo mit ihren drei charakteristischen roten Kuppeln – eine weitere spannende Attraktion in Palermo. Von außen ist das Bauwerk absolut beeindruckend. Das Innere der Kirche ist allerdings wenig spektakulär.

Was viele nicht wissen: Den besten Blick auf die Chiesa di San Cataldo hast du vom ersten Stock des Palazzo Delle Aquile. Der Palast ist Sitz des Bürgermeisters und in der Regel frei zugänglich. Lass dich bloß nicht von den vielen Polizeibeamten vor dem Eingang abschrecken.

3. Santa Caterina d’Alessandria

Nur einen Steinwurf von der Admiralskirche entfernt liegt das Kloster Santa Caterina d’Alessandria. Mit zehn Euro ist der Eintritt für diesen außergewöhnlich schönen Ort nicht ganz billig – aber du kannst hier leicht ein bis zwei Stunden verbringen und wirklich tolle Sachen entdecken.

Zunächst erkundest du die zwischen 1566 und 1596 errichtete Kirche Ciesa di Santa Caterina d’Alessandria, die zum Gebäudekomplex des Dominikanerklosters gehört (wenn du nur die Kirche sehen willst, kostet der Eintritt zwei Euro). Das Innere der Kirche besticht mit einer beeindruckenden Verzierung mit Marmor und Stuck – absolut sehenswert.

Weiter führt dich der Rundgang durch den alten Klosterhof und durch das Innere des Klosters (diese Tour kostet einzeln acht Euro). Hier bekommst du noch einmal einen anderen Blick ins Innere der Kirche.

Der Rundgang führt dich schließlich aufs Dach der Kirche. Von hier oben hast du einen tollen Blick über Palermos Altstadt und auf den Fontana Pretoria. Der Brunnen mit den vielen Statuen ist ein beliebtes Fotomotiv bei Touristen. Klar, dass du dir den auch nicht entgehen lassen solltest.

Deine Rundtour ist noch nicht zu Ende. Du steigst wieder vom Dach der Kirche und kommst tiefer ins Kloster. Jetzt entdeckst du Exponate aus vielen Jahrhunderten Zeitgeschichte.

Ein Highlight ist die alte Klosterküche mit den vielen Kochutensilien. Das ist besonders für Kinder spannend. Welcher Zehnjährige hat heute schon einmal ein handgetriebenes Rührgerät gesehen? Zum Abschluss der Tour geht’s in die Kloster-Bäckerei, in der du viele lokale Leckereien probieren kannst. Die Bäckerei kannst du übrigens auch ohne Ticket besuchen.

Das Kombiticket für Kirche, Dachterrasse und Kloster kostet 10,00 Euro. Kinder bis sieben Jahre sind frei.

4. Die Kapuzinergruft

Jetzt wird es makaber. In der Kapuzinergruft (Capuchin Catacombs of Palermo) kannst du etwa 8000 Skelette und Mumien aus der Zeit vom 16. Jahrhundert bis 1920 anschauen – gruseln garantiert.

Du steigst hinab in die riesige Gruft – ein dunkles Kellergewölbe. Die Toten hängen an den Wänden oder liegen in offenen Särgen. Zum Teil sind nur noch Knochen übrig. An vielen Schädeln und Knochen siehst du aber auch noch Jahrhunderte nach dem Tod der Person Hautfetzen. Einige der Toten scheinen friedlich zu ruhen, anderen ist das Grauen des Todes ins Gesicht geschrieben.

5. Palazzo Chiaramonte Steri

Der Palazzo Chiaramonte Steri gehört für uns definitiv zu den Top-Highlights in Palermo. Der Palast war von 1601 bis 1782 Sitz des spanischen Inquisitionsgerichtes.

In dem kleinen Park vor dem Palast – der Giardino Garibaldi – wurden unter der Terrorherrschaft der Kirche Tausende unschuldige Menschen brutal hingerichtet. Die Delinquenten verbrachten die Zeit bis zu ihrer Exekution im Palazzo Chiaramonte Steri. Im Rahmen einer geführten Tour (etwa 45 Minuten, auf Italienisch oder Englisch) wirst du in eines der finstersten Kapitel der Menschheitsgeschichte entführt. Die von den Gefangenen gemalten Wandbilder in den Gefängniszellen haben uns sehr beeindruckt.

Sehr sehenswert ist auch der Park Giardino Garibaldi. Hier stehen die mit Abstand größten Bäume der Stadt. Riesige Kolosse, die der Legende nach so groß wurden, weil das Blut der zum Tode verurteilten guter Dünger war.

6. Kathedrale von Palermo

Palermos Kathedrale Maria Santissima Assunta, die bereits 1184/1185 errichtet und im Laufe der Jahrhunderte immer wieder umgebaut wurde, ist überraschend schlicht.

Der Platz vor der Kathedrale mit dem Gebäude im Hintergrund ist überaus beeindruckend und lädt im Sommer dazu ein, ein wenig zu verweilen und dem Trubel zuzuschauen. Rund um die Kathedrale gibt es viele Cafés. Der Zugang zur Kathedrale ist übrigens kostenlos. Sehr lohnenswert ist die (kostenpflichtige) Tour auf das Dach der Kathedrale.

Außerdem kannst du die Schatzkammer, die Königsgräber (hier liegen unter anderem die Gebeine von Stauferkaiser Heinrich VI., Friedrich II. und Königin Konstanze von Sizilien) und die Gruft erkunden – das ist aber absolut kein Muss. Spannender ist definitiv unsere Nummer 3, die Kapuzinergruft.

7. Palazzo dei Normanni

Der Palazzo dei Normanni, auch Palazzo Reale (Königspalast) genannt, gehört zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Palermo. In den Sommermonaten bilden sich regelmäßig lange Schlangen vor dem Eingang. Die Tickets gibt’s übrigens am unteren Parkplatz vor dem Palast. Im Palast selbst gibt es keine Tickets zu kaufen.

Das absolute Highlight des Königspalasts ist die Cappella Palatina. Der Eintritt ist mit zehn Euro für den Palast und die Kirche allerdings sehr hoch. Wir haben den Besuch sehr genossen. Wenn du dir das Geld sparen willst, empfehlen wir dir als Alternative die Admiralskirche, die im Inneren ähnlich prunkvoll ist wie die Cappella Palatina.

8. Der alte Hafen von Palermo

Der alte Fischerhafen Marina di Palermo – nicht zu verwechseln mit dem nahe gelegenen Industriehafen Porto di Palermo, in dem auch die Fähren zum Festland übersetzen – gehört definitiv zu den schönsten Highlights der Stadt. In der Bucht La Cala liegen Hunderte Fischerbötchen und Segelboote.

Es macht einfach Spaß, an der Strandpromenade entlang zu schlendern und das Leben zu genießen. In den warmen Sommermonaten tummeln sich Einheimische und Touristen an der Promenade bis tief in die Nacht hinein mit einem kühlen Drink in der Hand. Die Drinks bekommst du in einem der zwei Cafés direkt an der Hafenpromenade.

9. Palermos alte Märkte

Palermo – das ist auch ein Stück sizilianisches Lebensgefühl. Und zu diesem gehören unweigerlich die großen Märkte der Stadt. Das sind der Mercato Ballarò (Google Maps), der Mercato della Vucciria (Google Maps) und der Mercato del Capo (Google Maps).

Für Touristen sind nicht Orangen, Avocados oder Tomaten das Highlight, sondern das leckere Streeftood, das es auf jedem der drei Märkte reichlich gibt. Wer keinen der drei Märkte gesehen hat, hat Palermo nicht erlebt. Hier spielt sich das echte Leben ab. Schrill, bunt und laut. Du solltest auf alle Fälle ein Auge auf deine Wertgegenstände haben.

10. Santa Maria Dello Spasimo

Die Santa Maria Dello Spasimo im Stadtteil Kalsa gehört für uns ebenfalls zu den schönsten Sehenswürdigkeiten in Palermo. Das Besondere: Die Kirche wurde nie fertiggestellt. Sofort fällt auf, dass dem imposanten Bauwerk das Dach fehlt.

Im Jahr 1509 genehmigte Papst Julius II den Bau der Kirche mit Glockenturm, Friedhof, Kreuzgang, Schlafsaal, Gemüsegärten und verschiedenen Werkstätten. 1569 kaufte der Senat von Palermo das Gebäude, das von da an als Bestandteil der Verteidigungsmauer der Stadt benötigt wurde.

Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Santa Maria Dello Spasimo als Theater, Lazarett, Kornspeicher, Armenhaus und Krankenhaus genutzt. Heute finden in dem Gebäude Aufführungen statt. Die Ruine und das umliegende Gelände sind eine Oase der Ruhe im hektischen Palermo.

11. Monte Pellegrino

Der 606 Meter hohe Monte Pellegrino („Pilgerberg“) liegt etwa vier Kilometer außerhalb des Stadtzentrums und bietet einen fantastischen Blick über die Stadt.

In den warmen Sommermonaten ist der Berg ein beliebtes Ausflugsziel. Am 14. und 15. Juli feiern die Palermitaner das “Festino” zu Ehren der heiligen Rosalia. In der Nacht vom 3. auf den 4. September begeben sich jedes Jahr Hunderte Menschen zu einer Wallfahrt auf den Berg – natürlich auch zu Ehren der Schutzheiligen Santa Rosalia.

Mit dem Auto brauchst du für die kurvenreiche Straße etwa 20 Minuten zum Gipfel. Viel schöner ist es aber, den Gipfel zu Fuß zu erklimmen. Für die Wanderung solltest du drei bis vier Stunden einplanen.

Das wirst du an Palermo hassen

So schön die Innenstadt Palermos mitunter ist: Es gibt auch viele Probleme. Für Touristen ist das augenscheinlichste Problem der unglaublich viele Müll auf der Straße und in den Parks. Palermo erstickt geradezu im Abfall. Offenbar stört das aber auch niemanden. Kaum zu glauben, dass du mitten in Europa stehst. Auch die viele Hundekacke ist nicht sonderlich appetitlich. Das muss einfach einmal gesagt werden und wir würden uns sehr wünschen, dass sich das in den nächsten Jahren zum Besseren wendet.

Sehr nervig sind auch die zum Teil extrem aufdringlichen Verkäufer. Mitunter kannst du nicht einmal ein kleines Bier genießen, ohne dass dir jemand Stifte, Feuerzeuge oder anderen Mist verkaufen will.

Wenn du die Ruhe liebst: mach einen weiten Bogen um Palermo. Die Stadt ist unglaublich laut und es stinkt nach Abgasen. Dank der Fußgängerzonen in der Innenstadt hat sich das in den vergangenen Jahren zwar gebessert. Laut, chaotisch und dreckig ist Palermo aber nach wie vor.

Wenn dich das alles nicht stört: Steig in den Flieger und erkunde eine der spannendsten Städte Europas! Wir hoffen, mit unseren Reisetipps kannst du Palermo genauso entdecken und genießen wie wir. Du musst nur die richtigen Ecken kennen, und du wirst die Stadt lieben.

Wo in Palermo übernachten? Unsere Hotel-Tipps

Um Palermo zu erkunden, solltest du gut zu Fuß sein. Die historische Altstadt ist zum Teil für Autos gesperrt. Außerdem ist es wirklich kein Spaß, mit dem Auto nach Palermo hinein zu fahren. Außerdem wirst du ohnehin keinen Parkplatz finden. Du solltest also ein Hotel in der Innenstadt buchen, um die Stadt zu entdecken. Zumindest dann, wenn du mitten im Trubel sein willst.

Eines der besten Hotels in Palermo ist das 5-Sterne-Haus Grand Hotel Villa Igiea*. Dich erwarten geschmackvoll eingerichtete Zimmer und Suiten, erstklassiger Service, ein großer Außenpool mit Blick auf die Bucht von Palermo und ein Tennisplatz. Das Hotel liegt etwas außerhalb und eignet sich für alle, die der Hektik in der Stadt entkommen wollen und über das nötige Kleingeld verfügen.

Direkt in der lebhaften Innenstadt liegt das Grand Hotel Piazza Borsa* (4 Sterne) mit eigenen Restaurants und einem Panorama-Dachgarten. Die luxuriös ausgestatteten Zimmer lassen keine Wünsche offen.

Eines der beliebtesten B&Bs ist das Al Piazza Marina* im In-Viertel Kalsa. Hier bist du direkt im Herzen der pulsierenden Stadt.

Gut und günstig übernachtest du auch im Stupor Mundi Bed and Breakfast*.

Reiseführer für Palermo und Sizilien

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Florian Westermann ist seit über 20 Jahren Journalist und Profi-Fotograf.

2010 gründete er das Online-Reisemagazin Phototravellers. Nach seiner Zeit in großen Verlagshäusern teilt Florian heute seine Expertise hier auf dem Blog in über 400 Artikeln zu Reisen, Wandern, Outdoor und Fotografie.

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