1. Rotwandsteig im Rosengarten
Einer der leichtesten und zugleich spektakulärsten Klettersteige in den Südtiroler Dolomiten ist der Rotwandsteig im Rosengarten (A/B) (nicht zu verwechseln mit dem Sextener Rotwandsteig in den Sextener Dolomiten).
Von der Bergstation des Paolina Sessellifts (Wanderparkplatz auf Google Maps) steigst du zunächst auf zum Hirzelweg und folgst dann dem Wanderweg nach links bis zur steilen Vajolonscharte (ca. 45 Minuten), die hinauf zum Vajolonpass führt. Die Scharte ist teils seilversichert. Schwierigere Stellen sind mit Holzstufen entschärft.
Hier am Vajolonpass beginnt nun – bestens gesichert – der Rotwandsteig, der ohne große Schwierigkeiten hinauf zum Gipfel der 2.806 Meter hohen Rotwand mit dem Gipfelkreuz aus Stahl und Stein führt (ca. 1:45 Stunden). Heikle oder stark ausgesetzte Stellen gibt es auf dem Weg zum Gipfel nicht.
Vom Gipfel der Rotwand führt ein Bergpfad über die Südostflanke des Berges über Wiesen und teilweise über Geröll ohne größere Schwierigkeiten wieder nach unten. Nach etwa 15 Minuten erreichst du die einzige Schlüsselstelle (C) des Rotwandsteigs. Der Steig führt hier seilversichert eine steile Felswand nach oben, zum Teil sogar leicht im Überhang. Mit ein wenig Kraft ist aber auch diese Stelle gut zu schaffen. Nur Höhenangst solltest du hier nicht haben.
Von hier geht es nun – teilweise seilversichert und über Leitern – am Einstieg zum Masaré-Klettersteigs vorbei hinunter in Richtung Rotwandhütte (Rifugio Roda di Vaèl; ca. 2:45 Stunden). Von der Rotwandhütte ist es nun nur noch ein gemütlicher Spaziergang zurück zur Bergstation des Paolina Sessellifts (ca. 3:30 Stunden).
Tipp: Wenn dir der Rotwandsteig nicht genug ist, hängst du im Anschluss den schwierigeren Masaré-Klettersteig (C) an die Tour.
Zusammenfassung
Der Rotwandsteig im Rosengarten ist trotz der C-Schlüsselstelle auch für Klettersteig-Anfänger und Familien mit (sportlichen) Kindern geeignet. Die Tour ist ein toller Einstieg in die Welt der Klettersteige in den Dolomiten und begeistert mit vielen leichten Kletterstellen und einer grandiosen Aussicht.
Trentino-Südtirol, Rosengarten
Schwierigkeit A/B, eine C-Stelle
Weglänge 6,0 Kilometer
Aufstieg 540 Höhenmeter
Abstieg 540 Höhenmeter
Gehzeit 3:30 Stunden
2. Via Ferrata Ra Gusela auf den Monte Nuvolau
Die Via Ferrata Ra Gusela führt – anders als es der Name suggeriert – auf den benachbarten Monte Nuvolau. Das Highlight ist die Schutzhütte Rifugio Nuvolau. Die Hütte wurde bereits 1883 erbaut und thront majestätisch auf dem Bergrücken.
Die Via Ferrata Ra Gusela ist kein echter Klettersteig, sondern ein teils seilversicherter Steig ohne größere Herausforderungen. Viele Wanderer gehen die Tour trotzdem mit ihrem Klettersteigset. Für Anfänger auf dem Klettersteig ist die Wanderung super, zumal die Rundtour wirklich traumhaft schön ist.
Start ist am Passo di Giau (Google Maps). Von hier wanderst du auf dem breiten Weg an den Hütten vorbei auf die Ra Gusela zu (der mächtige Berg, der sich direkt vor dir auftut). Hinter der zweiten Hütte hältst du dich rechts. Den ersten Abzweig links nach ca. 20 Minuten ignorierst du (der kurze Umweg ist schöner).
Wenige Minuten später erreichst du eine Kreuzung. Hier seigst du links auf. Der Weg wird jetzt immer steiler. Oben angekommen (ca. 1:15 Stunden), unterhalb des Torre Luisa, siehst du den weiteren Wegverlauf. Es folgt eine seilversichterte Scharte (A), die dich auf eine Hochebene führt.
Dein Ziel, das Rifugio Nuvolau, hast du schon bald vor Augen. Du folgst den Wegmarkierungen, die dich zum finalen Aufstieg auf den Monte Nuvolau führen. Im oberen Teil des Steigs gibt es wieder einige Seilversicherungen (alles A). Nach eineinhalb Stunden stehst du auch schon auf dem Gipfelplateau.
Der Ausblick vom Rifugio Nuvolau ist überwältigend! Bestell unbedingt einen Burger, der auf der Terrasse frisch zubereitet wird (auch vegetarisch).
Nach der wohlverdienten Pause steigst du unschwer zur Averau-Hütte (Rifugio Averau) ab (ca. 1:50 Stunden). Wenn du noch Kraft hast, erklimmst du den 2.648 Meter hohen Averau, den du über einen mittelschweren Klettersteig (B/C) erreichst.
Zurück geht’s zunächst über den breiten Fahrweg, der von der Berghütte ins Tal führt. Du folgst aber nicht der Seilbahn ins Tal, sondern hältst dich nach der ersten Kehre links und wanderst auf dem Bergpfad zurück zum Passo di Giau. Die auf Karten eingezeichnete Abkürzung von der Hütte ist ziemlich steil und führt unangenehm über Schotter und Geröll.
Zusammenfassung
Anders als es der Name vermuten lässt, ist die Via Ferrata Ra Gusela kein echter Klettersteig. Trotzdem: Nicht nur Anfänger werden an der schönen Halbtagestour ihre Freude haben. Die Nuvolau-Hütte ist ein echtes Highlight in den Dolomiten. Bei der Aussicht kannst du leicht einige Stunden verweilen. Und probier unbedingt den Burger!
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Venetien, Nuvolaugruppe
Schwierigkeit A
Weglänge 7,2 Kilometer
Aufstieg 400 Höhenmeter
Abstieg 400 Höhenmeter
Gehzeit 3:00 Stunden
3. Fanes Wasserfall – Via Ferrata Delaiti und Via Ferrata Barbara
Im Naturpark Fanes-Sennes-Prags findest du einen wunderschönen Klettersteig am Fanes Wasserfall (Cascate di Fanes). Anders als bei den meisten Dolomiten-Klettersteigen steigst du hier nicht auf einen Gipfel auf, sondern in eine Schlucht hinab.
Vom Wanderparkplatz (Google Maps) – die Straße geht nördlich vom Örtchen Fiames an der Strada Statale 51 ab – folgst du zunächst gemütlich dem breiten Fahrweg und wanderst alsbald am idyllischen Rio di Fanes entlang. Der Wanderweg zieht nur mäßig an. Nach einer knappen Stunde (drei Kilometer) erreichst du eine Brücke, die über eine tiefe Schlucht führt. Der Tiefblick ist gigantisch!
Kurz dahinter beginnt rechts der (nicht ausgeschilderte) Klettersteig Via Ferrata Delaiti, der dich, immer gut gesichert, hinab in die Schlucht zum Fanes-Wasserfall führt. Dich erwartet eine kurze und nie besonders schwere Kraxelei. Nach nur 15 Minuten stehst du schon vor dem schönen Wasserfall. Nach einer Leiter führt eine Brücke über das Wasser.
Du folgst nun den Markierungen nach oben in die Schlucht (nicht dem Weg nach rechts oben folgen!). Dabei musst du erneut den Bach queren. Bald geht es über die Via Ferrata Barbara, quasi dem zweiten Teil des Klettersteigs, über Eisentritte eine Felswand einige Meter nach oben. Kurz darauf führt der Weg hinter dem Wasserfall entlang. Das ist wirklich ein Highlight. Von hier führt die Via Ferrata Barbara ohne Schwierigkeiten, aber etwas luftig, zurück zum breiten Wanderweg.
Tipp: Du kannst auch mit der Via Ferrata Barbara beginnen und dann über die Via Ferrata Delaiti aufsteigen. Unserer Meinung nach macht das keinen Unterschied bei der Schwierigkeit.
Wenn dir die Runde bisher zu kurz war, folgst du dem schön angelegten und manchmal etwas luftigen Weg etwa ein Stunde weiter zum oberen Fanes-Wasserfall, der Cascate Sbarco de Fanes. Der seilversicherte Steig führt auch hinter diesem Wasserfall entlang. Kurz darauf geht es seilversichert einige Meter an einer Felswand in die Höhe. Hier am Bachufer in der Idylle des Wassers ist der perfekte Platz für eine Pause.
Zurück zum Parkplatz geht es auf dem gleichen Weg oder alternativ auf dem breiten Fahrweg.
Zusammenfassung
Die Via Ferrata Delaiti und die Via Ferrata Barbara sind mehr seilversicherter Steig als echter Klettersteig. Unterschätzen darfst du die Steige aber nicht: An einigen Stellen geht es steil in die Tiefe! Absolut lohnenswert ist auch der Steig am Cascate Sbarco de Fanes. Mit der entsprechenden Klettersteig-Ausrüstung ist die Tour durchaus für Beginner und Familien mit Kindern, die Spaß am Klettern haben, machbar.
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Venetien, Fanesgruppe
Schwierigkeit A/B
Weglänge 10,2 Kilometer
Aufstieg 460 Höhenmeter
Abstieg 460 Höhenmeter
Gehzeit 4:00 Stunden
4. Alpinisteig
Wer das erste Mal Bilder vom Alpinisteig (Ferrata Degli Alpini) in den Sextener Dolomiten sieht, wird aus dem Staunen nicht herauskommen. Führt hier in der senkrechten Felswand tatsächlich ein Weg entlang? Das ist doch einfach unglaublich. Und doch ist es so!
Der Alpinisteig, bekannt für seine ausgesetzten Felsbänder und die steil emporragenden Felswände, ist definitiv einer der spektakulärsten Klettersteige in den Dolomiten – und dabei nicht einmal besonders schwierig.
Wir haben die lange Bergtour an der Bergstation der Rotwandbahn auf den bei Familien so beliebten Rotwandwiesen begonnen. Von hier geht es aussichtsreich und schon relativ schweißtreibend in Richtung der Elferscharte (ca. 1:30 Stunden). Parken kannst du an der Talstation der Seilbahn (Google Maps). Alternativ steigst du vom Wanderparkplatz im Fischleintal (Google Maps) zur Elferscharte auf.
Steil führt der Weg die Elferscharte nach oben. Stellenweise ist der Steig seilversichert. Hier kommt man schon ganz schön ins Schwitzen. Nach dem steilen Aufstieg – hier oben gibt es auch noch eine Baracke im Fels aus dem ersten Weltkrieg – beginnt der eigentliche Alpinisteig. Hier verläuft der Steig aber noch nicht in der Felswand, sondern als schmaler Bergpfad in der Flanke des Elferkofels.
Bis zum eigentlichen Beginn des Klettersteigs ist es noch ein weiter Weg. Von der Bergstation der Rotwandbahn bis zum Einstieg in die bekannte Felswand brauchst du etwa dreieinhalb bis vier Stunden.
Der Steig, einst im ersten Weltkrieg von Italienischen Soldaten angelegt, führt spektakulär in der senkrechten Felswand der La Mitra entlang. Der Weg ist nie schwierig und gut zu gehen. Allerdings geht es rechts mehrere hundert Meter in die Tiefe. Außerdem ist der Steig nur stellenweise seilversichert – typisch für viele Südtiroler Klettersteige. Ganz so schmal, wie der Steig auf Fotos wirkt, ist es aber nicht. Du musst also keine Angst vor Gegenverkehr haben.
Das Highlight der Bergtour ist der Spalt in der La Mitra, durch den der Steig führt. Aus dem Felsspalt, in dem bis in den Sommer hinein Schnee liegt, blickst du links und rechts auf den Alpinisteig, der in der Felswand entlangführt. Nach der Spalte endet der eigentliche Klettersteig bald.
Über schöne Bergpfade steigst du ab zur Zsigmondy-Hütte. Hier solltest du unbedingt einkehren und Kaspressknödel oder Kaiserschmarrn probieren. Von der Zsigmondy-Hütte wanderst du aussichtsreich zurück zum Wanderparkplatz im Fischleintal oder zur Talstation der Rotwandbahn (für das letzt Stücke gibt es auch einen Shuttle-Bus). Lohnenswert ist auch eine Rast in der wundervoll gelegenen Talschlusshütte.
Zusammenfassung
Der Alpinisteig ist ein landschaftliches Highlight in den Dolomiten und definitiv einer der spektakulärsten Klettersteige der Welt. Technisch ist der Steig nicht besonders schwierig, allerdings gibt es einige ausgesetzte und zum Teil ungesicherte Stellen. Schwindelfreiheit ist ein Muss! Aufgrund der Gesamtlänge ist die Bergtour nur bedingt für Anfänger geeignet.
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Trentino-Südtirol, Sextener Dolomiten
Schwierigkeit A/B
Weglänge 17 Kilometer
Aufstieg 940 Höhenmeter
Abstieg 1510 Höhenmeter
Gehzeit 8:30 Stunden
5. Santnerpass-Klettersteig
Kommen wir zum nächsten Klettersteig-Klassiker in den Dolomiten: den Santnerpass-Klettersteig oder auch Santnersteig. Die spektakuläre Tour im Rosengarten beginnt an der Bergstation der König Laurin Bahn, direkt an der Kölner Hütte (Rifugio Fronza alle Coronell). Wenn du noch nicht gefrühstückt hast, hast du hier die Chance. Parken kannst du an der Talstation der Bergbahn in Welschnofen (Google Maps).
Hinter der Berghütte geht’s zunächst steil nach oben. Der Weg führt auf Felsbändern – ungesichert und oft in leichter Kletterei – unterhalb der Rosengartenspitze entlang. Stellenweise erleichtern Seilversicherungen, Tritte und Leitern den Aufstieg.
Wirklich schwierige Stellen gibt es auf dem Steig eigentlich nicht. Etwas Erfahrung beim Klettern ist aber durchaus hilfreich, zumal es wie gesagt auch ungesicherte Stellen gibt. Der Ausblick ist auf alle Fälle unvergesslich!
Nach etwa zweieinhalb Stunden erreichst du den Santnerpass, der auch das Ende des Klettersteigs bildet. Das Highlight ist hier neben der futuristischen Santnerpasshütte (Rifugio Passo Santner) der Blick auf die sechs Vajolet-Türme.
Von hier geht es nun hinunter zur Gartlhütte (Rifugio Re Alberto), gelegen an einem kleinen Bergsee. Hinter der Hütte geht es steil abwärts zur Vajolethütte (Rifugio Vajolet, ca. 3:30 Stunden). Von hier wanderst du weiter in Richtung Tschager Joch (ca. 5:30 Stunden). Der Aufstieg erfordert noch einmal ordentlich Kondition, bevor es wieder steil hinab zurück zur Kölner Hütte geht.
Zusammenfassung
Der Santnerpass-Klettersteig ist ein weiteres landschaftliches Highlight in den Dolomiten, den du als Klettersteig-Fan nicht verpassen solltest. Wie für Südtirol üblich gibt es auf dem Steig viele ungesicherte Passagen in leichter Kletterei. Die Tour eignet sich daher eher für Leute mit etwas Klettersteigerfahrung. Wir haben aber auch schon Anfänger mit Bergführer auf dem Steig gesehen.
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Trentino-Südtirol, Rosengarten
Schwierigkeit B/C
Weglänge 7,8 Kilometer
Aufstieg 850 Höhenmeter
Abstieg 850 Höhenmeter
Gehzeit 5:30 Stunden
6. Paternkofel-Klettersteige
Die Drei Zinnen sind eines der Wahrzeichen der Dolomiten. Der mit Abstand bekannteste Klettersteig in der Region führt auf den benachbarten Paternkofel. Vom 2.744 Meter hohen Paternkofel-Gipfel hast du einen der besten Blicke auf die Drei Zinnen.
Die Tour startet am großen Parkplatz der Auronzohütte (Rifugio Auronzo; Google Maps), zu erreichen mit dem Shuttle-Bus oder über eine Mautstraße, die dank Schranken und Automaten rund um die Uhr geöffnet ist. Von hier folgst du am Fuße der Drei Zinnen gemütlich dem breiten Wanderweg mit einer grandiosen Aussicht zur Lavaredohütte (Rifugio Lavaredo; ca. 30 Minuten). Das nächste Ziel ist die bekannte Dreizinnenhütte (Rifugio Antonio Locatelli), die du nach etwa 1:30 Stunden erreichst.
Auf dem Weg zur Dreizinnenhütte erhaschst du schon tolle Blicke auf die Nordwände der Drei Zinnen. An der Dreizinnenhütte geht’s in Richtung der alten Weltkriegsstollen (Wegweiser „Kriegssteige 1914-1917„). Die „Galleria Paterna„, angelegt im ersten Weltkrieg, führt mitunter recht steil mehrere hundert Meter durch das Innere des Berges. Eine Klettersteigausrüstung benötigst du hier noch nicht, sehr wohl aber eine Stirnlampe (zu unserer Stirnlampen-Übersicht).
Das Klettersteigset legst du am Ende der alten Kriegsstollen an. Hier beginnt auch der De Luca Innerkofler Steig (A/B) (Via Ferrata De Luca Innerkofler), der gut gesichert und in leichter Kletterei (es gibt sogar zwei Varianten) zur Gamsscharte führt. Der Blick von hier oben ist schon gigantisch.
Rechts führt der Klettersteig in relativ leichter Kletterei gut gesichert zum Paternkofel-Gipfel. Allerdings ist die Steinschlaggefahr wegen der vielen Wanderer am Berg sehr hoch! Die letzten Meter zum Paternkofel geht’s wieder recht gemütlich daher. Der Blick auf die Drei Zinnen ist von hier wirklich grandios.
Zurück an der Gamsscharte (der Abstieg verläuft stellenweise etwas anders) kannst du über das sehr steile Schuttkar absteigen und dann über den schönen Passportensteig (A/B) zum Paternsattel wandern. Von hier ist es nicht mehr weit zurück zum Wanderparkplatz.
Eine andere Variante führt von der Gamsscharte aussichtsreich und manchmal etwas ausgesetzt, aber meist gut gesichert, über den seilversicherten Schartenweg (A/B) zum Büllelejoch (ca. 3:30 Stunden). Die auf der Karte eingezeichnete Abkürzung hinter der Seescharte durch das Geröllfeld ist nicht zu empfehlen (sehr steil und rutschig). Mach lieber noch einen Abstecher zur Büllelejochhütte (Rifugio Pian di Cengia).
Von hier geht’s relativ gemütlich zurück zur Lavaredohütte und zum Wanderparkplatz an der Auronzohütte (dich erwartet aber noch ein langer Gegenanstieg).
Zusammenfassung
Die Bergwanderung auf den Paternkofel gehört zu den beliebtesten Touren in den Dolomiten. Am besten startest du schon zum Sonnenaufgang an der Dreizinnenhütte. Oder du nimmst den Paternkofel am Nachmittag in Angriff (Gewittergefahr beachten). Zur Mittagszeit ist hier leider immer die Hölle los. Landschaftlich ist die Tour, die durchaus auch für Anfänger (ohne Höhenangst) geeignet ist, ein Traum.
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Trentino-Südtirol & Venetien, Sextener Dolomiten
Schwierigkeit A/B
Weglänge 14,8 Kilometer
Aufstieg 720 Höhenmeter
Abstieg 720 Höhenmeter
Gehzeit 6:00 Stunden
7. Masaré-Klettersteig
Der Masaré-Klettersteig wird oft zusammen mit dem Rotwandsteig im Rosengarten begangen. Du kannst aus dem Masaré-Klettersteig aber auch eine schöne Halbtagestour mit aussichtsreicher Kletterei machen. Start der Bergtour ist die Bergstation des Paolina Sessellifts (Wanderparkplatz auf Google Maps). Hier hältst du dich rechts und wanderst aussichtsreich auf breiten Wanderwegen in Richtung Rotwandhütte (Rifugio Roda di Vaèl; ca. 45 Minuten).
Hinter der Rotwandhütte führt der Weg schnell hinauf zum Einstieg in den Masaré-Klettersteig (ca. 1:15 Stunden). Hier ist es Zeit, das Klettersteigset anzulegen und den Steinschlaghelm aufzusetzen. Schon bald nach dem Einstieg wartet eine zehn Meter hohe Wand (B/C) auf dich.
Es folgen einige C-Stellen, die erfahrenen Klettersteiggehern aber keine großen Probleme machen. Der Steig ist durchweg gut gesichert und in rund eineinhalb bis zwei Stunden durchklettert. Auf der Tour warten fantastische Ausblicke auf dich!
Nach dem Ende des Klettersteigs geht’s wieder hinunter zur Rotwandhütte und zum Ausgangspunkt der Bergtour, zur Bergstation des Paolina Sessellifts.
Zusammenfassung
Der Masaré-Klettersteig gehört definitiv zu den schönsten Klettersteigen der Dolomiten. Zwischen den imposanten Felstürmen warten einige C-Stellen darauf, erklommen zu werden. Wenn du dir das zutraust, wartet eine tolle Halbtagestour in grandioser Bergkulisse auf dich.
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Trentino-Südtirol, Sextener Dolomiten
Schwierigkeit C
Weglänge 6,3 Kilometer
Aufstieg 400 Höhenmeter
Abstieg 400 Höhenmeter
Gehzeit 4:00 Stunden
8. Latemartürme-Klettersteig
Der Latemartürme-Klettersteig oder Latemar-Steig (Attrezzata Campanili del Latemar) ist eine Via Ferrata der Extraklasse! Die durchaus lange Bergtour führt dich in eine der einsamsten Regionen der Dolomiten.
Der Panoramasessellift Obereggen – Oberholz (parken kannst du an der Talstation; Google Maps) bringt dich in wenigen Minuten zur beliebten Oberholz-Hütte auf 2.096 Metern. Von hier geht es bei einem grandiosen Bergpanorama stetig aufwärts in Richtung Gamsstallscharte (ca. 1:45 Stunden). Hier oben erwartet dich eine atemberaubende Landschaft. Du wirst aus dem Staunen nicht mehr herauskommen.
An der Scharte hältst du dich links und wanderst gemütlich in Richtung Latemar-Steig, der in Felsbändern unterhalb des Diamantiditurms (auch Westliche Latemarspitze) verläuft. Bis zum Einstieg bist du etwa zweieinhalb Stunden unterwegs.
Der Latemartürme-Klettersteig führt spektakulär durch das einsame Latemar-Gebirge. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind absolute Voraussetzung für den spektakulären Steig. Seilversicherungen sind nur an heiklen Stellen angebracht. Lange Passagen verlaufen ohne Sicherung unterhalb der Latemartürme entlang.
Technisch ist der Klettersteig nicht besonders schwer (A/B). Die Schlüsselstelle ist ein leichter Überhang (C) an einer Spalte im Fels. Hin und wieder erwarten dich atemberaubende Tiefblicke.
Am Ende des Klettersteigs (ca. 4 Stunden) kannst du in rund 40 Minuten noch zur Östlichen Latemarspitze (2.801 Meter) aufsteigen. Du kannst aber auch direkt auf dem Weg 18, der unterhalb des Steigs verläuft, zurück in Richtung Gamsstallscharte wandern.
Lohnenswert ist noch ein Abstecher zum Rifugio Torre di Pisa. Hier kannst du den anstrengenden Tag bei einer grandiosen Kulisse ausklingen lassen. Von der Berghütte brauchst du noch eine gute Stunde zurück zur Bergstation des Sessellifts.
Zusammenfassung
Der Latemartürme-Klettersteig ist der perfekte Klettersteig für alle, die Einsamkeit und Ruhe in den Bergen suchen. Aufgrund der Länge ist die Tour Anfängern nicht zu empfehlen. Wer sich 15 Kilometer und knapp 1.000 Höhenmeter zutraut, wird auf der langen Tour aber seinen Spaß haben!
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Trentino-Südtirol & Venetien, Latemar
Schwierigkeit B/C
Weglänge 15,0 Kilometer
Aufstieg 990 Höhenmeter
Abstieg 990 Höhenmeter
Gehzeit 7:30 Stunden
9. Pisciadù-Klettersteig
Der Pisciadù-Klettersteig ist einer der bekanntesten Klassiker in den Dolomiten. Der relativ anspruchsvolle Klettersteig führt steile Felswände nach oben und eröffnet tolle Fernblicke.
Vom Wanderparkplatz am Grödner Joch (Google Maps) führt ein breiter Wanderweg in rund 15 Minuten zum Einstieg des zweigeteilten Pisciadù-Klettersteigs.
Achtung: Nach einem Bergrutsch ist der Wanderparkplatz aktuell (Stand September 2023) gesperrt. Auch der Wegverlauf wurde geändert. Derzeit musst du nach dem Aufstieg nach wenigen Minuten links wieder absteigen (!), um auf den ursprünglichen Zustiegsweg zu kommen. Parken kannst du aktuell neben der Straße.
Dich erwartet zunächst eine steile Felswand, die es bestens gesichert zu überwinden gilt. Die über 50 Meter hohe Einstiegswand (Schwierigkeit B) ist meistens nass und daher mit Vorsicht zu begehen. Nach der Wand geht es zunächst recht gemütlich auf einem schönen Bergpfad ohne größere Hindernisse weiter.
Nach etwa zehn Minuten rechts halten und dem Weg folgen. Hier folgt bald der zweite Teil des Pisciadù-Klettersteigs. Nach der ersten Einstiegswand geht es jetzt noch einmal steil den Fels hinauf. Immerhin sind rund 200 Höhenmeter zu überwinden. Stahlseile, Tritte und Leitern erleichtern den Aufstieg. Wer es sich zutraut, nutzt die Stahlseile nur zur Sicherung und klettert am Fels. Die Tiefblicke auf diesem Teil des Steigs sind wirklich grandios! Die Schwierigkeit hält sich auf dem gesamten Stück in Grenzen (maximal B).
An einem kleinen Rastplatz führt links ein Notausstieg auf einen normalen Bergpfad, der dich unschwer zur Pisciadù-Hütte führt. Schöner und schweißtreibender ist aber der Klettersteig, der nun senkrecht am Exnerturm nach oben verläuft. Hier wartet auch die schwierigste Stelle des gesamten Klettersteigs auf dich. Wenn du schon bis zum Notausstieg Probleme hattest, solltest du den letzten Teil des Klettersteigs umgehen!
Auf alle anderen wartet eine nicht ganz so leicht zu überwindende C-Stelle mit einem leichten Überhang. Wenn du die Stelle gemeistert hast, geht es luftig weiter in Richtung der bekannten Hängebrücke. Hinter der Hängebrücke endet der Klettersteig. Von hier sind es noch rund 20 Minuten zur Pisciadù-Hütte mit dem kleinen Bergsee.
Der kürzeste Weg zurück zum Wanderparkplatz führt durch das Val Setus (steil und stellenweise seilversichert). Wir empfehlen dir aber den längeren Abstieg durch das imposante Mittagstal. Der Weg ist stellenweise ebenfalls seilversichert und erfordert durchaus Konzentration!
Nach dem Abstieg im Tal an der ersten Abzweigung links halten und zurück zum Parkplatz wandern. Beachte beim Abstieg (nach insgesamt rund sechs Kilometern) das Gesperrt-Schild und halte dich hier unbedingt links. Andernfalls stehst du bald oberhalb der 50 Meter hohen Einstiegswand.
Zusammenfassung
Der Pisciadù-Klettersteig ist ein landschaftliches Highlight und erfordert Konzentration, Ausdauer und auch Technik. Die Ausblicke sind grandios. Allerdings ist der Pisciadù-Klettersteig auch extrem beliebt, weshalb sich zum Teil sehr lange Staus auf dem Steig bilden. Meide den Steig an den Wochenenden und starte entweder sehr früh am Morgen (am besten vor Sonnenaufgang) oder am Nachmittag.
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Trentino-Südtirol, Sella-Gruppe
Schwierigkeit C
Weglänge 7,2 Kilometer
Aufstieg 690 Höhenmeter
Abstieg 690 Höhenmeter
Gehzeit 5:00 Stunden
Allgemeine Tipps zu Klettersteigen in den Dolomiten
Bitte beachte, dass jeder Klettersteig eine gewissenhafte Planung (Wetter-Check) und eine entsprechende Ausrüstung voraussetzt (Bergschuhe, Klettersteigset, Handschuhe, Helm). Viele Klettersteige in den Dolomiten eignen sich durchaus auch für Anfänger.
Wenn du aber noch nie einen Klettersteig in den Bergen gegangen bist, empfehlen wir dir im Vorfeld einen Klettersteig-Kurs! Ausreichend Kondition, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind Grundvoraussetzung für alle Klettersteige in den Dolomiten.
Die beste Jahreszeit für Klettersteige in den Dolomiten reicht von Juni bis September, wobei du im Frühsommer noch mit Altschneefeldern rechnen musst und im Hochsommer Wärmegewitter am Nachmittag ein typisches Phänomen in den Dolomiten sind.
Tipp: Klettersteige sind dir nicht geheuer? Hier findest du eine Übersicht über die schönsten Wanderungen in den Dolomiten.
Wanderführer für die Dolomiten
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