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Campen in Polen: Wildcampen & frei Stehen

Polen bietet Campern eine faszinierende Kombination aus wilder Natur in weiten Landschaften und geschichtsträchtigen, liebevoll restaurierten Städten. Das Land ist reich an Wald, im Osten verfügt es über einen der letzten Urwälder Europas. Insgesamt kannst du in Polen über 20 Nationalparks mit dem Campervan entdecken.

Im Norden finden Sonnenanbeter feine Sandstrände, im Nordosten locken die Masuren mit rund 2.700 Seen. Der Süden ist im Westen von Mittelgebirgen wie dem Riesengebirge geprägt. Weiter östlich erheben sich die Karpaten und bieten die Chance, einen alpinen Urlaub mit deinem Camper zu verbringen. Die Städte spiegeln eine sehr wechselvolle Geschichte wider. Neben wundervoll restaurierten Stadtkernen bieten die Metropolen ein vielfältiges kulturelles Angebot.

In den meisten interessanten Orten findest du einen Campingplatz, um dein Reisemobil unter dem Sternenhimmel zu parken oder um dein Zelt aufzuschlagen. Des Weiteren bieten zahlreiche Grundstücksbesitzer die Möglichkeit, mit dem Camper zu übernachten.

Wildcampen und frei Stehen – die Gesetzeslage in Polen

Offiziell ist das Wildcampen in Polen verboten. Seit 2021 darfst du allerdings in 425 vom staatlichen Forstbetrieb ausgewiesenen Wäldern im Zelt (nicht im Wohnmobil) übernachten. Die für das Camping freigegebenen Flächen sind hier auf einer Karte ersichtlich.

Für Camper mit dem Zelt gelten strenge Regeln. In einem Wald darfst du maximal zwei Nächte übernachten. Danach musst du die Reise fortsetzen. Wenn ihr als Gruppe im Urlaub seid, müsst ihr euch bei der Forstverwaltung anmelden. Dies gilt, wenn ihr mehr als neun Personen seid.

Teilweise ist sogar offenes Feuer möglich. An speziell ausgewiesenen Feuerstellen darfst du den Tag an einem Lagerfeuer ausklingen lassen. Stellenweise ist auch der Betrieb von Gaskochern erlaubt. Nach dem Übernachten dürfen kein Müll oder andere Spuren hinterlassen werden.

Beachten solltest du, dass es weiterhin ausgewiesene Zonen gibt, in denen das Camping verboten ist. Dies betrifft vor allem besonders geschützte Wälder in den Nationalparks.

Für Reisemobile ist das frei Stehen in Polen leider nicht erlaubt. Auch das Campen im Dachzelt außerhalb von Campingplätzen gehört zum verbotenen Wildcampen. Besonders streng werden die Verbote in Naturschutzgebieten, an der Küste und in bekannten touristischen Gebieten durchgesetzt. Wirst du von der Polizei erwischt, drohen Strafen von bis zu 125 Euro. Ausnahmen bestehen, wenn dir der Eigentümer eines Grundstücks das Campen erlaubt hat.

In touristisch weniger interessanten Gebieten drückt die Polizei aber oft ein Auge zu. Der Wald darf im Allgemeinen allerdings nicht mit Autos befahren werden, es sei denn, es ist durch entsprechende Verkehrszeichen ausdrücklich erlaubt.

Alternativen zum frei Stehen gibt es auf Privatgrundstücken. Viele Eigentümer heißen dich mit deinem Campervan gern willkommen. Interessante Möglichkeiten zum Übernachten findest du häufig auf Bauernhöfen. Wer einen Roadtrip im Camperbus mit der Familie unternimmt, findet vielleicht hier aufregende Erlebnisse für die Kids.

Was die Sicherheit betrifft, ist Polen nicht weniger sicher als andere europäische Länder. Die Wahrscheinlichkeit, ausgeraubt zu werden ist gering. Natürlich ist die Gefahr beim Wildcampen höher als auf einem überwachten Campingplatz – aber das ist ja überall auf der Welt so.

Tipp: Hier verraten wir dir die Top-Sehenswürdigkeiten in Polen.


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Was kostet Camping in Polen

Ein Stellplatz auf dem Campingplatz ist im europäischen Vergleich günstig. Nicht selten liegt der Preis einer Nacht unter zehn Euro. Generell liegen die Kosten für eine Reise mit dem Zelt oder dem Wohnwagen nach Polen deutlich unter dem europäischen Durchschnitt.

Die Ausstattung der Campingplätze ist sehr unterschiedlich. Du kannst auf einfach ausgestatteten Anlagen puristisch campen oder mehr bezahlen, um ein großes Dienstleistungsangebot in Anspruch zu nehmen.

Energie kostet extra, meist etwa drei Euro pro Tag. Einige Campingplätze gewähren dir einen Rabatt, wenn du schon im Vorjahr zu Besuch warst. Auch Besitzer der ASCI-CampingCart erhalten günstigere Preise. Teilweise beschränken sich die Nachlässe auf die Nebensaison. Auch die ADAC-Campcard wird bei einigen Campingplätzen anerkannt.

Die beste Reisezeit für einen Campingurlaub in Polen

Manche Campingplätze sind das gesamte Jahr über geöffnet. Saisonal geöffnete Anlagen öffnen Anfang Mai und schließen häufig schon Ende September. Die Badesaison liegt zwischen Juni und September, am wärmsten ist es normalerweise im Juli. Im Winter wird es in Ost- und Südpolen sehr kalt.

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Autor:in
Florian Westermann ist Buchautor, Reisejournalist und preisgekrönter Profi-Fotograf.

2010 gründete er das Foto- und Reiseportal Phototravellers.de, auf dem er seine Expertise in über 400 Artikeln zu den Themen Reisen, Wandern, Outdoor und Fotografie teilt.

Hier findest du alle Artikel von Florian Westermann.
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