Systemkameras für Einsteiger: Meine 3 Favoriten

Du suchst nach einer Systemkamera für Einsteiger? Dann bist du hier richtig!

Ich verrate dir alles, was du über Systemkameras wissen musst: Was sind die Unterschiede zwischen Systemkameras (DSLM) und Spiegelreflexkameras (DSLR)? Welche Sensorgrößen gibt es? Und welche Systemkameras sind die besten für Einsteiger?

Ich helfe dir, die für dich beste Systemkamera zu finden.

Was ist eine Systemkamera?

Eine Systemkamera (DSLM für „digital single lens mirrorless“) ist eine digitale Kamera ohne Spiegel. Das bedeutet, dass das Licht direkt auf den Bildsensor fällt, ohne dass es von einem Spiegel umgelenkt wird.

Dadurch entfällt der optische Sucher der Spiegelreflexkamera (DSLR für „digital single-lens reflex“), der dir das Bild zeigt, wie es durch das Objektiv aufgenommen wird. Stattdessen hat eine Systemkamera einen elektronischen Sucher (EVF), der dir das Bild zeigt, wie es vom Bildsensor verarbeitet wird.

Damit hat die DSLM einige Vorteile im Vergleich zur DSLR:

  • Du siehst das fertige Bild schon vor dem Auslösen und kannst die Einstellungen entsprechend anpassen.
  • Du kannst im Sucher verschiedene Informationen und Hilfsmittel einblenden lassen, wie zum Beispiel das Histogramm, die Wasserwaage oder das Fokus-Peaking.
  • Du kannst die Bilder im Sucher betrachten, auch bei grellem Sonnenlicht.
  • Du kannst lautlos fotografieren, da kein Spiegel hochklappen muss.
  • Systemkameras haben eine sehr hohe Serienbildgeschwindigkeit.

Ein weiterer Vorteil von Systemkameras ist ihre kompaktere Bauweise. Da kein Spiegelmechanismus benötigt wird, kann der Abstand zwischen dem Objektivanschluss und dem Bildsensor verringert werden. Das spart Platz und Gewicht. Außerdem ermöglicht es die Entwicklung von kleineren und leichteren Objektiven.

Eine spiegellose Systemkamera ist daher ideal für alle, denen es besonders aufs Gewicht ankommt, etwa auf einer Reise oder beim Wandern.

Um gute Fotos zu machen, spielt es übrigens keine Rolle, ob du eine DSLR oder eine DSLM wählst. Wichtiger sind deine fotografischen Fähigkeiten und die Objektive, die du verwendest.

Ich persönlich rate dir aber in der Regel zur Systemkamera (DSLM), da sie einige Vorteile bietet und zukunftssicher ist. Die Spiegelreflexkamera wird vermutlich in den nächsten Jahren vom Markt verschwinden.

Willst du mehr wissen zum Thema DSLM oder DSLR? Dann lies hier meinen Artikel Systemkamera vs. Spiegelreflexkamera. Hier findest du außerdem eine Übersicht über die besten Spiegelreflexkameras für Einsteiger.

⭐ Hier findest du übrigens unsere Tipps zum Thema Fotografieren lernen.


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Der Bildsensor: Vollformat, APS-C oder MFT?

Neben der Wahl zwischen DSLR und DSLM musst du dich auch für eine Sensorgröße entscheiden. Der Bildsensor ist das Herzstück einer Kamera. Er wandelt das Licht, das durch das Objektiv fällt, in elektrische Signale um, die dann zu einem digitalen Bild verarbeitet werden. Die Größe des Bildsensors hat einen großen Einfluss auf die Bildqualität und den Preis einer Kamera.

Es gibt verschiedene Sensorgrößen, die du sowohl in DSLRs als auch in DSLMs findest. Die gängigsten sind (von klein nach groß):

  • Micro Four Thirds (MFT; spielt bei DSLRs aber keine Rolle mehr)
  • APS-C
  • Vollformat (auch „KB“, Kleinbild)
  • Mittelformat (extrem teuer und nicht geeignet für Anfänger)

Der Vollformatsensor

Das extrem teure Mittelformat einmal außen vorgelassen ist der Vollformatsensor der größte und teuerste Sensor unter den genannten Bildsensoren. Er hat die gleiche Größe wie ein Kleinbildfilm (36 x 24 mm) und bietet einige Vorteile (vereinfacht zusammengefasst, es gibt durchaus Spezial-Fälle):

  • hohe Auflösung (Megapixel), die detailreiche Bilder ermöglicht
  • geringeres Bildrauschen bei hohen ISO-Werten, da der Vollformatsensor größere Pixel hat als kleinere Sensoren
  • hoher Dynamikumfang, der mehr Details in den hellen und dunklen Bereichen des Bildes zeigt
  • geringe Schärfentiefe, die einen schönen Unschärfe-Effekt (Bokeh) im Hintergrund erzeugt.

Der Vollformatsensor ist die erste Wahl für Profis und ambitionierte Hobbyfotografen, die die beste Bildqualität wollen. Eine Kamera mit Vollformatsensor eignet sich besonders für die Landschafts-, Porträt-, Architektur- und Nachtfotografie (hier kommst du zu unseren Tipps für bessere Landschaftsfotos und für tolle Portraitbilder).

Der Nachteil von Systemkamera mit Vollformatsensoren ist der hohe Preis sowohl für das Gehäuse als auch für die Objektive. Außerdem sind Systemkameras mit Vollformatsensor und die entsprechenden Objektive meist größer und schwerer als Kameras mit kleineren Sensoren.

Der APS-C-Sensor

Der APS-C-Sensor ist kleiner als der Vollformatsensor und hat einen sogenannten Crop-Faktor. Das bedeutet, dass das Bildfeld eines Objektivs an einer APS-C-Kamera kleiner ist als an einer Vollformatkamera.

Der Crop-Faktor beträgt je nach Hersteller zwischen 1,5 und 1,6. Das heißt zum Beispiel, dass ein 50-mm-Objektiv an einer APS-C-Kamera einem 75-mm-Objektiv an einer Vollformatkamera entspricht.

Der APS-C-Sensor hat einige Vorteile gegenüber dem Vollformatsensor:

  • günstiger in der Anschaffung sowohl für die Kamera als auch für die Objektive
  • leichter und kompakter, was vor allem für Reisende ein Pluspunkt ist
  • Vorteil bei der Telefotografie, da er die Brennweite der Objektive verlängert

Der APS-C-Sensor hat aber auch einige Nachteile gegenüber dem Vollformatsensor:

  • geringere Auflösung (Megapixel), die weniger detailreiche Bilder ermöglicht
  • höheres Bildrauschen bei hohen ISO-Werten, da er kleinere Pixel hat als der Vollformatsensor
  • geringerer Dynamikumfang, der weniger Details in den hellen und dunklen Bereichen des Bildes zeigt
  • höhere Schärfentiefe, die einen geringeren Unschärfe-Effekt im Hintergrund erzeugt

Der APS-C-Sensor ist eine gute Wahl für Einsteiger und Hobbyfotografen, die eine gute Bildqualität zu einem günstigen Preis wollen. Systemkameras mit APS-C-Sensor eignen sich besonders für die Sport-, Tier-, Makro- und Reisefotografie.

Der Nachteil ist, dass APS-C-Sensoren nicht die bestmögliche Bildqualität (das spielt in der Regel aber überhaupt keine Rolle) bieten und dass es weniger Objektive gibt als für Systemkameras mit Vollformatsensor.

Allerdings kannst du Objektive, die für das Vollformat entwickelt wurden (bei gleichem Objektivanschluss oder mit einem Adapter), auch an einer APS-C-Kamera betreiben. Die Brennweite des Objektivs bleibt immer gleich. Ein Vollformatobjektiv mit 50 mm Brennweite bleibt ein Objektiv mit 50 mm Brennweite – auch an einer APS-C-Kamera. 50 mm Brennweite an einer Vollformatkamera ergeben aber ein völlig anderes Bild als 50 mm an einer APS-Kamera.

Der MFT-Sensor

Der MFT-Sensor ist der kleinste Bildsensor unter den drei genannten. MFT-Sensoren haben einen Crop-Faktor von 2. Das heißt zum Beispiel, dass ein 25-mm-Objektiv an einer MFT-Kamera einem 50-mm-Objektiv an einer Vollformatkamera entspricht.

Der MFT-Sensor hat einige Vorteile gegenüber den anderen Sensoren:

  • sehr leicht und kompakt, was vor allem für Reisende ein Pluspunkt ist
  • große Auswahl an Objektiven, die speziell für das MFT-System entwickelt wurden

Der MFT-Sensor hat aber auch einige Nachteile gegenüber den anderen Sensoren:

  • geringere Auflösung (Megapixel), die weniger detailreiche Bilder ermöglicht
  • höheres Bildrauschen bei hohen ISO-Werten, da er kleinere Pixel hat als die anderen Sensoren
  • geringerer Dynamikumfang, der weniger Details in den hellen und dunklen Bereichen des Bildes zeigt
  • höher Schärfentiefe, die einen geringeren Unschärfe-Effekt im Hintergrund erzeugt

Der MFT-Sensor ist eine gute Wahl für Einsteiger und Hobbyfotografen, die eine kompakte und vielseitige Kamera wollen. Systemkameras mit MFT-Sensor eignen sich besonders für Reise-, Street-, Video- und Makrofotografie. Der Nachteil ist, dass DSLMs mit MFT-Sensor nicht die bestmögliche Bildqualität bieten und dass MFT-Kameras bei schlechten Lichtverhältnissen Schwächen zeigen.

Die besten Systemkameras für Einsteiger: Meine 3 Favoriten

Es gibt viele Faktoren, die du bei der Wahl der besten Systemkamera für dich berücksichtigen solltest. Es gibt nicht die eine beste Kamera für alle Situationen und alle Fotografen. Jede Kamera hat ihre Stärken und Schwächen.

Du musst also entscheiden, was dir wichtig ist und wie viel Geld du ausgeben willst. Im Folgenden stelle ich dir meine drei Favoriten vor – die besten Systemkameras für Einsteiger.

Hier findest du übrigens meine umfassende Kamera-Kaufberatung mit den besten Kameras (nicht nur für Einsteiger).

Beste MFT-Systemkamera für Einsteiger: Olympus OM-D E-M10 Mark IV

Die Olympus OM-D E-M10 Mark IV ist für mich die beste Systemkamera für Einsteiger mit MFT-Sensor. Der Bildsensor der spiegellosen Systemkamera löst mit 20,3 Megapixel aus. Mit 383 Gramm ist das Gehäuse der DSLM sehr leicht und kompakt.  

Die Olympus OM-D E-M10 Mark IV richtet sich besonders an Hobbyfotografen, die eine gute kompakte Allround-Kamera für unterwegs suchen. Obwohl im unteren Preissegmen angesiedelt, verfügt die Einsteiger-DSLM über einen internen Bildstabilisator, der sogar kurze Langzeitbelichtungen aus der Hand ermöglicht (zumindest Dynamik bekommst du ins Wasser).

Die Systemkamera begeistert zudem mit zahlreichen Extras, die die DSLM besonders für Instagram interessant machen. Besonders gut gefällt mir die Funktion „Live Composite“. Hier kannst du live dabei zuschauen, wie sich eine Langzeitbelichtung aufbaut. Super finde ich außerdem die Zeitraffer-Funktion. Wenn du als Einsteiger eine gute MFT-Systemkamera suchst, ist die Olympus OM-D E-M10 Mark IV definitiv eine gute Wahl.

  • ✅ gute Bildqualität
  • ✅ interner Bildstabilisator
  • ✅ schneller und präziser Autofokus
  • ✅ leicht und kompakt
  • ✅ hohe Serienbildgeschwindigkeit (15 Bilder/s)
  • ✅ zahlreiche Extras wie die „Live Composite“-Funktion
  • ✅ zwei Drehräder zur Bedienung
  • ✅ Videos in 4K (30 FPS)
  • ❌ Schwächen bei hohen ISO-Werten
  • ❌ Schwächen beim Dynamik-Umfang
  • ❌ Akku-Laufzeit nur etwa 360 Fotos

Beste APS-C-Systemkamera für Anfänger: Fujifilm X-T30 II

Baut Sony, Nikon oder Canon die beste Systemkamera mit APS-C-Sensor für Einsteiger? Weder noch! Ich persönlich bin in dem Bereich begeistert von Fujifilm. Der Kamerahersteller hat ein überzeugendes Produktportfolio im Angebot. Besonders im Bereich hochleistungsfähiger Mittelformat-Kameras für Profis.

Aber auch für Hobbyfotografen hat Fujifilm einige gute Kameras im Portfolio: die spiegellose Fujifilm X-T30 II ist definitiv eine davon.

Die DSLM ist extrem kompakt und bringt gerade einmal 378 Gramm auf die Waage. Im Inneren der Systemkamera schlummert ein APS-C-Sensor mit einer Auflösung von 26 Megapixel.

Optisch gefällt mir das Retrodesign der Fujifilm X-T30 II sehr gut. Dank der vielen Stellräder lernen auch Einsteiger schnell den Einstieg in die Fotografie. Ein Negativpunkt ist das nicht schwenkbare und nur eingeschränkt nutzbar Touch-Display.

  • ✅ sehr gute Bildqualität mit hoher Auflösung
  • ✅ exzellente Farbwiedergabe von Fotos und Videos
  • ✅ flotter und präziser Autofokus, auch für Videos
  • ✅ super leicht und kompakt
  • ✅ sehr hohe Serienbildgeschwindigkeit (20 Bilder/s)
  • ✅ vier Drehräder zur Bedienung
  • ✅ Videos in 4K (30 FPS)
  • ❌ kein interner Bildstabilisator
  • ❌ das Touch-Display ist nicht um 360-Grad schwenkbar
  • ❌ das Touch-Display ist nur eingeschränkt nutzbar (nicht im Hauptmenü)
  • ❌ das Stativgewinde ist ungünstig platziert
  • ❌ Akku-Laufzeit nur etwa 390 Fotos
  • ❌ wer von anderen Herstellern kommt, muss sich an die Bedienung gewöhnen

Die beste Vollformat-Systemkamera für Anfänger: Canon EOS RP

Auch als Einsteiger gibt es gute Gründe, sich eine Vollformat-Systemkamera anzuschaffen. Neben der sehr guten Bildqualität ist das besonders die große Auswahl an hochwertigen Objektiven. Mit der EOS RP hat Canon eine vergleichsweise günstige Systemkamera mit Vollformat-Sensor im Angebot.

Das Gehäuse der Canon EOS RP ist für deutlich unter 1.000 Euro zu bekommen. Natürlich darfst du für den Preis keine eierlegende Wollmilchsau erwarten. Ein komplett dreh- und schwenkbares Touch-Display ist aber an Bord. Für Einsteiger, die nicht zu viel Geld ausgeben wollen, aber mit einer Vollformat-DSLM in die Fotografie einsteigen wollen, ist die EOS RP mit einer Auflösung von 26,2 Megapixel perfekt, zumal Canon eine große Palette toller RF-Objektive im Angebot hat.

Wenn du nach einem Jahr mehr Leistung und Funktionen willst, behältst du die Objektive und schaffst dir einfach eine leistungsstärkere DSLM an, etwa die Canon EOS R7 oder die Canon EOS R8.

  • ✅ sehr gute Bildqualität mit mittlerer Auflösung (ein Pluspunkt bei Dämmerlicht)
  • ✅ sehr schneller und präziser Autofokus
  • ✅ für eine Vollformat-DSLM sehr leicht und kompakt
  • ✅ zwei Drehräder zur Bedienung
  • ✅ Videos in 4K (25 FPS; allerdings mit einem ca. 1,7fachen Crop)
  • ❌ kein interner Bildstabilisator
  • ❌ geringe Serienbildgeschwindigkeit (5 Bilder/s)
  • ❌ Akku-Laufzeit nur etwa 250 Fotos

Ich hoffe, dass dir meine Kaufberatung geholfen hat, die für dich beste Systemkamera im Einsteigerbereich zu finden. Wenn du noch Fragen hast oder deine Erfahrungen mit deiner Kamera teilen willst, schreib mir gerne einen Kommentar.

Ich wünsche dir viel Spaß beim Fotografieren! 😊

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Autor:in
Florian Westermann ist seit über 20 Jahren Journalist und Profi-Fotograf.

2010 gründete er das Online-Reisemagazin Phototravellers. Nach seiner Zeit in großen Verlagshäusern teilt Florian heute seine Expertise hier auf dem Blog in über 400 Artikeln zu Reisen, Wandern, Outdoor und Fotografie.

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