Biberkopf Wanderung ab Oberstdorf [schwer, 2.050 Hm, 14h]

Mit 2.599 Metern ist der Biberkopf Deutschlands sechsthöchster Berg. Eine echte Herausforderung ist die Wanderung von Oberstdorf aus.

Bei uns findest du alle Infos zur Wanderung auf den Biberkopf inkl. GPS-Track zum Download.

Zusammenfassung Biberkopf

Schwierigkeit Schwere Bergwanderung

Zeitangabe Gehzeit: 14 bis 16 Stunden

Weglänge Weglänge 35,5 Kilometer

Aufstieg Aufstieg 2.050 Höhenmeter

Abstieg Abstieg 2.050 Höhenmeter

Parkplatz Parkplatz der Fellhornbahn südlich von Oberstdorf (Google Maps)

Start der Wanderung an der Fellhornbahn

Die anspruchsvolle Wanderung auf den Biberkopf beginnt am Parkplatz der Fellhornbahn in Oberstdorf. Vom Parkplatz aus starten wir nach Süden. Kurz hinter dem Parkplatz weist ein Wegweiser in Richtung Rappenseehütte. Nach 500 Metern queren wir den Bachlauf und die Straße. Wir folgen dem breiten Wanderweg parallel zur Straße vorbei an grünen Wiesen und Kühen.

Nach drei Kilometern ohne nennenswerten Höhengewinn erreichen wir einen kleinen Platz, der das Ende der Straße markiert. Hier biegen wir links in den Wald ab. Der Weg zieht zunächst nur leicht an. Nach einer Stunde (4,5 Kilometer) erreichen wir den Berggasthof Einödsbach. Einödsbach ist die südlichste Siedlung Deutschlands. Das Örtchen liegt unterhalb der Bergruppe Trettachspitze, Mädelegabel und Hochfrottspitze und ist ein beliebter Ausgangspunkt für viele Wanderungen in der Region.

Nächstes Etappenziel Enzianhütte

Unser nächstes Ziel ist die Enzianhütte. Der Wanderweg verläuft noch etwa 20 Minuten ohne größere Anstiege oberhalb des Rappenalptals. Dann geht es in einigen Kehren steil nach oben. Von der Petersalpe ist der Blick ins Rappenalptal traumhaft.

Nach knapp drei Stunden (8,4 Kilometer) erreichen wir die Enzianhütte auf 1.804 Metern. Vom Mount Everest in Nepal sind wir hier 6.980 Kilometer entfernt, wie ein Wegweiser verrät. Vor der Hütte stehen Liegestühle mit Blick auf das Rappenalptal.

Aufstieg zur Rappenseehütte

Das nächste Etappenziel ist die Rappenseehütte auf 2.091 Metern. Der steinige Weg steigt kurz hinter der Enzianhütte deutlich an. Für den Weg von der Enzianhütte zu der traumhaft gelegenen Rappenseehütte brauchen wir gut 30 Minuten.

Die Rappenseehütte ist mit 304 Schlafplätzen die größte Berghütte des Deutschen Alpenvereins. Die Berghütte ist Ausgangspunkt zahlreicher Wanderungen, etwa für den Heilbronner Weg zum Waltenberger Haus oder zur Kemptner Hütte.

Rappenseekopf & Hochrappenkopf

Hinter der Rappenseehütte machen wir uns an den Aufstieg zum ersten Gipfel unserer Tour, den 2.469 Meter hohen Rappenseekopf. Dazu halten wir uns kurz hinter der Rappenseehütte oberhalb des Großen Rappensees an der Gabelung links. Die Variante rechts würde den Rappenseekopf auslassen und die Wanderung zum Biberkopf etwas verkürzen.

Wir gewinnen schnell an Höhe und bekommen einen herrlichen Blick auf den Großen Rappensee. Wir erreichen eine kleine Ebene mit einem sagenhaften Blick auf das Hohe Licht. Das Hohe Licht ist mit 2.651 Metern noch höher als der Biberkopf und nach dem Großen Krottenkopf der zweithöchste Berg in den Allgäuer Alpen.

Von der Ebene kurz unterhalb des Gipfels aus gibt es zwei Varianten auf den Rappenseekopf. Wir wählen den schwierigeren rechten Aufstieg. Der Weg führt durch schroffes Gelände. Hier kommen immer wieder die Hände zum einsatz. Nach der leichten Kletterei tut sich vor uns der Rappenseekopf auf. Die letzten Höhenmeter führt der Weg durch eine schroffe Berglandschaft aus Stein und Schutt.

Vom Rappenseekopf-Gipfel genießen wir einen einmaligen Blick auf den 350 Meter tiefer liegenden Rappensee, die Rappenseehütte und in das Rappenalptal. Vom Rappenseekopf sehen wir auch schon den Biberkopf, der Luftlinie nur noch gut zwei Kilometer entfernt liegt. Dazwischen warten aber noch einige schweißtreibende Auf- und Abstiege.

Vom Gipfel des Rappenseekopfs führt uns der Wanderweg wieder einige Höhenmeter nach unten auf einen Sattel. Hier kommt übrigens auch der alternative Aufstieg von der Rappenseehütte an. Wer mag, erklimmt jetzt den 2.425 Meter hohen Hochrappenkopf. Für den Aufstieg braucht man 15 bis 20 Minuten.

Zurück am Sattel folgen wir einem schmalen Bergpfad. Zunächst geht es eben dahin. Dann steigen wir in einigen Kehren noch einmal weit ab und queren dann ein steiles Schuttfeld, bevor der Weg wieder steil anzieht. Wir kämpfen uns eine gute Stunde durch das Schuttfeld, dann stehen wir endlich auf dem nordwestseitigen Biberkopf-Rücken.

In leichter Kletterei auf den Biberkopf

Die letzten 115 Höhenmeter zum Biberkopf-Gipfel heißt es nun klettern. Das ist nicht weiter schwierig. Der Fels ist griffig und es gibt keinen Schotter. Wir können fast wie auf einer steilen Treppe hinaufsteigen. Einige Stufen sind allerdings ziemlich hoch und die Vorsprünge recht schmal.

Große Schwierigkeiten macht die Kletterei aber nicht und der Aufstieg ist auch nie stark ausgesetzt. An einigen Stellen sind Stahlseile und Stifte angebracht. Nach einer guten Viertelstunde erblicken wir das Gipfelkreuz. Nach neun Stunden stehen wir auf dem 2.599 Metern hohen Biberkopf-Gipfel.

Vom Gipfel sehen wir wieder das Hohe Licht, aber auch andere Berge wie das Karhorn, den Piz Buin, das Nebelhorn, den Hochvolgel oder den Großen Krottenkopf. Es sind Hunderte Gipfel.

Abstieg über Lechleiten

Für den Abstieg wählen wir die lange Variante über Lechleiten in Tirol. Die Rinne unterhalb des Biberkopf-Gipfels lassen wir schnell hinter uns, dann stoßen wir in unbekanntes Terrain vor. Auch hier kommen immer wieder die Hände zum Einsatz.

Die Schlüsselstelle ist ein schmaler Grat, der links und rechts steil abfällt. Ein Stahlseil entschärft die Stelle. Wer von Lechleiten zum Biberkopf aufsteigt und hier Probleme hat, sollte umkehren. Wir lassen den Grat hinter uns und steigen weiter ab. Der Weg ist teilweise ausgesetzt und mit einem Stahlseil gesichert.

Rückweg über den Schrofenpass und durch das Rappenalptal

Nach eineinhalb Stunden (gerechnet vom Biberkopf-Gipfel) erreichen wir Lechleiten in Tirol. Von Lechleiten aus nehmen wir Kurs auf den Schrofenpass, der etwa 150 Höhenmeter über uns liegt. Vom Schrofenpass führt ein schmaler, teils mit Stahlseilen gesichterten Steig hinab zum Haldenwangerbach.

Am Haldenwangerbach biegen wir scharf rechts ab und folgen dem Wanderweg zur Alpe Handelwang. Von hier aus folgen wir dem Fahrweg zehn Kilometer zurück zum Parkplatz der Fellhornbahn.

Das Video zur Wanderung auf den Biberkopf

Das musst du über die Wanderung auf den Biberkopf wissen

Die Biberkopf-Überschreitung von Oberstdorf aus erfordert mit über 2.000 Höhenmetern (bei Komoot werden fälschlicherweise weniger angezeigt) ein gehöriges Maß an Kondition. Trittsicherheit ist ebenso erforderlich wie Schwindelfreiheit. Die Highlights der Bergwanderung sind der Rappensee, der Rappenseekopf, der Hochrappenkopf und natürlich der Biberkopf. Die Tour kann abgekürzt werden, wenn man den Rappenseekopf auslässt. Auch wenn man den gleichen Weg wie im Aufstieg zurückgeht, also nicht die lange Variante über Lechleiten nimmt, ist die Wanderung deutlich kürzer. Außerdem bietet es sich an, den Biberkopf als Zweitagestour von der Rappenseehütte aus zu gehen.

Noch leichter lässt sich der Biberkopf von der österreichischen Seite von Lechleiten aus erklimmen. Hier muss man für den Aufstieg zum Biberkopf nur etwa zwei bis drei Stunden einplanen. Auch hier ist Trittsicherheit ebenso erforderlich wie Schwindelfreiheit. Genau wie von deutscher Seite aus müssen die letzten 115 Höhenmetter in leichter Kletterei gemeistert werden.

Lesetipp: Deutschlands zehn höchste Berge

Interaktive Karte zur Wanderung + GPS-Track

Hier findest du die Karte zur Wanderung auf den Biberkopf. Hier kannst du außerdem den GPS-Track zur Wanderung auf den Biberkopf downloaden.

Wanderführer für die Allgäuer Alpen

*Werbelink / Bilder von der Amazon Product Advertising API

Letztes Update:
Teile diesen Artikel mit deinen Freunden

Kostenloses E-Book

Abonniere unseren Newsletter und wir schenken dir unser Foto-E-Book „120 Fotografien und die Geschichte dahinter“ im Wert von 29,95 Euro! Dich erwarten 144 Seiten geballtes Foto-Wissen!
Newsletter
Foto des Autors
Autor:in
Florian Westermann ist seit über 20 Jahren Journalist und Profi-Fotograf.

2010 gründete er das Online-Reisemagazin Phototravellers. Nach seiner Zeit in großen Verlagshäusern teilt Florian heute seine Expertise hier auf dem Blog in über 400 Artikeln zu Reisen, Wandern, Outdoor und Fotografie.

Lerne Florian und das Team kennen und folge Phototravellers auf Instagram und YouTube. Abonniere den Newsletter für Reiseinspirationen und Fototipps wie über 5.000 andere. Entdecke auch den Online-Fotokurs von Phototravellers.

Hier findest du alle Artikel von Florian.
Und kennst du schon unsere Kanäle in den sozialen Medien?

Werbehinweis für die "Links mit dem Sternchen" (*)

Auf unserem Reisemagazin findest du gelegentlich sogenannte Affiliate-Links. Aber was bedeutet das?

Affiliate-Links sind spezielle Links zu Produkten oder Dienstleistungen, die wir empfehlen. Wenn du über einen dieser Links etwas kaufst, erhalten wir eine kleine Provision. Wichtig für dich: Der Preis bleibt für dich gleich, es entstehen keine zusätzlichen Kosten. Die Einnahmen helfen uns, unsere Website zu betreiben und regelmäßig neue Inhalte für dich zu erstellen.