Die schönsten Sehenswürdigkeiten in Danzig
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Danzig Sehenswürdigkeiten: Top-15-Highlights für 2024

Danzig (polnisch Gdańsk) mit seinen wunderschönen Sehenswürdigkeiten vereint einen Citytrip mit Erholung am Meer. Die Perle an der Ostsee, wie die Stadt im Norden Polens oft genannt wird, verzaubert durch ihre malerischen Gassen, imposanten Bauwerke und ihr maritimes Flair. 

In diesem Artikel nehme ich dich mit auf einen Rundgang durch die geschichtsträchtige Hafenstadt. Gemeinsam entdecken wir die schönsten Sehenswürdigkeiten Danzigs und unternehmen Ausflüge in spannende Museen und ans Meer. Natürlich darf der ein oder andere kulinarische Geheimtipp nicht fehlen. Witam w Gdańsku! Willkommen in Danzig! 

Aktualisiert am 31.01.2024
Autorin Anita

Die Rechtstadt – das Schmuckstück von Danzig

Danzig mit Blick vom Fluss Motlawa
Danzig liegt an der Motlawa und ist eine Stadt mit vielen Sehenswürdigkeiten

Die Rechtstadt (Główne Miasto) ist das historisch bedeutendste Stadtviertel Danzigs. Nach seiner Inbesitznahme durch den Deutschen Orden wurde Danzig in Rechtstadt, Altstadt und Neustadt aufgeteilt, die als selbständige Städte, durch Stadtmauern getrennt, nebeneinander existierten. 

Im Jahre 1343 erhielt die Rechtstadt als erste das Stadtrecht nach Kulmer Recht und trat 1361 der Hanse bei, was maßgeblich zum späteren Reichtum der Stadt beitrug. Im Gegensatz zur angrenzenden Altstadt, in der meist Handwerker lebten, wohnten in der Rechtstadt reiche Kaufleute, was sich auch in der herrschaftlichen Architektur widerspiegelt. 

Dementsprechend ist es kein Wunder, dass sich hier die meisten historischen Sehenswürdigkeiten befinden. Nach ihrer Zerstörung 1945 wurden die Bauwerke nach Vorbildern des 16. und 17. Jahrhunderts wiederaufgebaut. Heute erstrahlen sie wieder in ihrer einstigen Pracht und erinnern an die Zeit der wirtschaftlichen und kulturellen Blüte Danzigs. 

1. Marienkirche

Blick von oben auf die Marienkirche - die Top-Sehenswürdigkeit in Danzig
Die Marienkirche in ihrer vollen Pracht kannst du vom Rathausturm bestaunen

Sie ist die Top-Sehenswürdigkeit Danzigs: die gigantische Marienkirche (Bazylika Mariacka). Sie ist die größte Backsteinkirche Europas und bietet mit einer Länge von 105 Metern und einer Breite von 66 Metern Platz für 25.000 Gläubige. Zusammen mit ihrem 82 Meter hohen Turm überragt sie alle anderen Gebäude im Zentrum und prägt so das Stadtbild maßgeblich. 

Die Marienkirche wurde von 1343 bis 1502 im Stil der Backsteingotik errichtet. Bis 1945 war sie nach dem Ulmer Münster die zweitgrößte evangelische Kirche der Welt. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie durch die Rote Armee stark beschädigt, 40 Prozent der Kunstschätze wurden zerstört. 

1946 begann man mit dem Wiederaufbau der Marienkirche, die seit der Kirchweihe 1955 ein katholisches Gotteshaus ist und 1965 zur Basilica minor erhoben wurde. 

Im 30 Meter hohen Innenraum kannst du wertvolle Kunstwerke aus dem Mittelalter und Barock bestaunen, darunter die Astronomische Uhr von Hans Düringer aus Nürnberg aus dem 15. Jahrhundert sowie den Hauptaltar von 1517. 

Zudem befinden sich in der Marienkirche die Grabstätten berühmter Persönlichkeiten wie dem Barockdichter Martin Opitz von Boberfeld und dem ehemaligen Sejmmarschall Maciej Płażyński, der beim Flugabsturz bei Smolensk 2010 ums Leben kam. Im Januar 2019 fand hier auch der ermordete Danziger Stadtpräsident Paweł Bogdan Adamowicz seine letzte Ruhestätte. 

Ein besonderes Highlight ist der Aufstieg auf den Glockenturm. Nach 409 Stufen hast du es geschafft und kannst den fantastischen Ausblick über Danzig genießen. Wenn du dich kurz vor 12 Uhr mittags auf den Weg nach oben machst, kommst du aus nächster Nähe in den Genuss des Kirchengeläuts. Für Geräuschempfindliche ist diese Nummer aber nicht unbedingt zu empfehlen. 

Die Marienkirche ist wahrlich ein Bauwerk der Superlative. Einen Besuch dieser Top-Sehenswürdigkeit solltest du dir auf keinen Fall entgehen lassen. 

2. Rechtstädtisches Rathaus

Das Rechtsstädtische Rathaus vom Langen Markt aus
Das Rechtstädtische Rathaus mit seinem Turm ist eine der Top-Sehenswürdigkeiten am Langen Markt

Beherrscht wird der Lange Markt, der zentrale Platz, durch das Rechtstädtische Rathaus, das nach einem Brand 1556 im Stil des Manierismus umgebaut wurde.

Als Zeichen der Dankbarkeit, dass er den Danziger Protestanten Religionsfreiheit verliehen hatte, wurde die Turmspitze 1561 mit einer vergoldeten Statue des polnischen Königs Sigismund II. August geschmückt.

Der 81 Meter hohe Turm beherbergt zudem ein Glockenspiel mit derzeit 37 Glocken und bietet einen fantastischen Blick auf die Rechtstadt. Begeistern wird dich auch die prunkvolle Innenausstattung aus dem 16. und 17. Jahrhundert, die schon damals als eine der schönsten ihrer Art galt.

Besonders sehenswert ist der Rote Saal mit seinen 25 Gemälden auf der mit Schnitzereien verzierten Holzdecke. Die Saaleinrichtung konnte vor dem Zweiten Weltkrieg ausgelagert werden und überstand ihn so unbeschadet. Heutzutage befindet sich im Rathaus das Stadtmuseum

Der Lange Markt (Długi Targ) besteht seit dem 17. Jahrhundert und ist eine Art Verlängerung der Langgasse, durch welche das königliche Gefolge in die Stadt einzog. Er wird umgeben von reich geschmückten Bürgerhäusern und zahlreichen historischen Sehenswürdigkeiten – wie dem Rechtstädtischen Rathaus.

3. Langgasse

Blick aus der Langgasse auf das Goldene Tor von Danzig
Am westlichen Ende der Langgasse befindet sich das Goldene Tor und dahinter der Stockturm

Die Langgasse (Ulica Długa)ist die Prachtstraße im Herzen Danzigs und daher der ideale Ausgangspunkt für einen Stadtrundgang. Zur Ordenszeit wurde sie zur wichtigsten Straße der Rechtstadt und 1331 erstmals als „longa platea“ (lange Gasse) erwähnt. 

Die opulenten Paradenfeiern im 15. und 16. Jahrhundert, besonders der Einzug von König Kasimir IV. Jagiello 1457, brachten ihr auch den Beinamen „Königstraße“ ein. In den prächtigen Häusern der Langgasse lebten die reichsten Familien der Stadt, darunter Kaufleute, Bürger und Ratsherren. 

Im Zweiten Weltkrieg wurden die Gebäude der Langgassedem Erdboden gleichgemacht, allerdings konnten viele historische Bauwerke originalgetreu rekonstruiert werden. Wenn du dir das Ausmaß der Zerstörung vor Augen führst, wirst du aus dem Staunen nicht mehr herauskommen. 

Am westlichen Eingang zur Langgasse thront das Goldene Tor, das 1612 bis 1614 im Stil des niederländischen Manierismus errichtet wurde. Dahinter befindet sich der Stockturm, der zusammen mit dem Peinkammertor die Verteidigungsanlage der Langgasse bildete. 

Die Bürgerhäuser an der Langgasse mit ihren schmalen Fassaden und reich verzierten Giebeln sind typisch für Danzig. Sie erinnern mich ein wenig an die Häuser in Amsterdam.  

4. Uphagenhaus

Zu den wichtigsten Patrizierhäusern in der Langgasse gehört das Uphagenhaus mit seiner markanten roten Fassade. In den 1770er- und 1780er-Jahren wurde es im Auftrag des Danziger Kaufmanns und Ratsherren Johann Uphagen errichtet. Heute befindet sich im Inneren ein Museum, das dich auf eine Zeitreise ins 18. Jahrhundert entführt. 

Tipp: In der Langgasse reihen sich nicht nur sehenswerte Häuser, sondern auch zahlreiche Cafés und Restaurants aneinander. Wenn du auf der Suche nach leckerem Kuchen bist, kann ich dir die Cukiernia Sowa empfehlen. Bei größerem Hunger lohnt sich ein Besuch der stimmungsvollen Restauracja Rękawiczka, die den Magen zu jeder Tageszeit glücklich stimmt. 

5. Artushof

Der Artushof in Danzig zählt zu den Top-Sehenswürdigkeiten
Der Artushof ist ein weiteres Bauwerk am Langen Markt, das alle Blicke auf sich zieht

Ein weiterer Blickfang ist der Artushof, der im 15. Jahrhundert zu Ehren von König Artus erbaut wurde und im Mittelalter Versammlungsort für Bruderschaften war. Die reich verzierte Fassade wurde 1552 im Stil der Renaissance umgebaut und erhielt 1616 durch den Architekten Abraham van den Blocke eine manieristische Gestaltung. 

Im üppig geschmückten Innenraum kannst du unter anderem einen zwölf Meter hohen Renaissance-Kachelofen mit 268 farbigen Kacheln bewundern. Der Artushof ist heute Teil des Historischen Museums der Stadt Danzig. 

Vor dem Artushof thront der Neptunbrunnen, der 1633 aufgestellt wurde und Danzigs Verbindung mit dem Meer symbolisiert. Eine Danziger Legende besagt, dass die Bürger vor Freude über den Brunnen Geldstücke in das Wasser geworfen haben. Geschmeichelt darüber brach Neptun mit seinem Dreizack das Gold in kleine Goldflocken, die das berühmte Danziger Goldwasser dekorieren. 

6. Speymannhaus

Zu den schönsten Gebäuden in ganz Danzig gehört das Speymannhaus, auch bekannt als Goldenes Haus. Es wurde für den Danziger Bürgermeister und Kaufmann Johann Speymann errichtet.

Architekt des Speymannhaus ist Abraham van den Blocke. Das Haus verzückt durch seine manieristische Fassade, die von den Skulpturen von Kleopatra, Ödipus, Achilles und Antigone geziert wird. 

7. Grünes Tor

Das Grüne Tor in Danzig mit seiner tollen Fassade
Das Grüne Tor befindet sich zwischen dem Langen Markt und der Mottlau

Das Grüne Tor wurde von 1564 bis 1568 im Stil des flämischen Manierismus erbaut und bildet den Abschluss des Langen Markts sowie des Königswegs. Die einst grün bemalte Fassade gab dem Stadttor seinen Namen. Das Torhaus wurde übrigens vom ehemaligen polnischen Präsidenten Lech Wałęsa als Büro genutzt. 

Du merkst schon: Rund um den Langen Markt gibt es vieles zu bestaunen. Auf der Terrasse von einem der vielen Cafés oder Restaurants kannst du die Sehenswürdigkeiten auf dich wirken lassen und das geschäftige Treiben beobachten. 

Tipp: Eine Gasse weiter versteckt sich die von außen unscheinbare Kellerbar Flisak ’76 (Website), die dich in eine magische Welt entführt. Die einzigartigen Cocktails sind nach berühmten Märchen benannt und verzaubern sowohl durch ihre kreative Präsentation als auch ihren außergewöhnlichen Geschmack. 

8. Frauengasse

Die Frauengasse in Danzig
Am frühen Morgen hat man die Frauengasse für sich

Als Nächstes schlendern wir durch die wohl schönste Straße der Rechtstadt. Die Frauengasse (Ulica Mariacka) führt von der Marienkirche zum mittelalterlichen Frauentor und nimmt dich mit auf eine Zeitreise in das Goldene Zeitalter. 

Mit ihren schmalen und reich verzierten Bürgerhäusern, die von erhöhten Terrassen – den sogenannten Beischlägen – gesäumt werden, ist die Frauengasse ein Paradebeispiel für die einstige Bebauung Danzigs. 

Die terrassenartigen Vorbauten sollten ursprünglich den Hauseingang und das Erdgeschoss vor Hochwasser schützen und entwickelten sich zum Symbol des Reichtums der Kaufleute, denen die Häuser gehörten. 

Dementsprechend wurden die Beischläge zu prächtigen Veranden ausgebaut, auf denen unter anderem Geschäftstreffen und Familienessen stattfanden. Obwohl auch die Frauengasse nicht vom Zweiten Weltkrieg verschont blieb, verzaubert sie mit ihren originalgetreu wieder aufgebauten Kaufmannshäusern bis heute. 

Die malerische Straße wurde auch schon häufig als Filmkulisse verwendet. So fanden die Dreharbeiten für die TV-Serie „Die Buddenbrooks“ (1979) nach der Romanvorlage von Thomas Mann in Danzig und nicht am Originalschauplatz Lübeck statt. 

In den Kellern der Bürgerhäuser befinden sich heute kleine Bernsteinläden und Galerien. An den Straßenständen wird ebenfalls Schmuck aus Bernstein, dem Gold der Ostsee, angeboten. Hier wirst du auf jeden Fall fündig, falls du auf der Suche nach einem schönen Souvenir bist. 

9. Krantor

Blick auf das Krantor und das Nationale Maritime Museum
Hier siehst du links das Krantor und rechts das Hauptgebäude des Nationalen Maritimen Museums

An der Mottlau gelegen ragt das imposante Krantor (Brama Żuraw) in die Höhe. Es ist ein Wahrzeichen von Danzig und gilt als größter mittelalterlicher Hafenkran Europas

Nachdem ein Brand seinen Vorgängerbau 1442 schwer beschädigt hatte, wurde das Krantor zwischen 1442 und 1444 aus Backstein und Holz errichtet. Es diente dem Be- und Entladen von Schiffen und wurde zum Montieren von Segelmasten eingesetzt. Von der Hafenseite aus schützte das Bauwerk die Stadt zudem vor feindlichen Angriffen. 

Nach seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde es in den 1950er-Jahren rekonstruiert und beherbergt seit 1962 einen Zweig des Nationalen Maritimen Museums, dessen Hauptsitz sich in den historischen Kornspeichern auf der gegenüberliegenden Seite der Mottlau befindet. 

Im Inneren des Krantors kannst du den bis heute arbeitenden Antrieb bewundern. Es handelt sich hierbei um ein riesiges Rad aus Holz, das durch die Beinkraft von im Radinneren laufenden Menschen in Bewegung gesetzt wurde. 

Auch wenn das Krantor zurzeit aufgrund von Renovierungsarbeiten geschlossen ist, gehört es zu den Top-Sehenswürdigkeiten der Stadt, die ganz oben auf deiner Liste stehen sollten. 

10. Lange Brücke   

Der Mast des Piratenschiffs von Danzig
Bei einer Fahrt mit dem Piratenschiff erlebst du Danzig vom Wasser aus

Auf dem Programm steht nun ein gemütlicher Spaziergang auf der Langen Brücke (Długie Pobrzeże). Entgegen ihrem Namen handelt es sich hierbei um eine Uferpromenade, die sich malerisch entlang der Mottlau vom Grünen Tor bis zum Hotel Hilton erstreckt. 

Im Mittelalter war die Lange Brücke eine bedeutende Anlegestelle für die Handelsschiffe der Kaufleute. Die Waren wurden auf der gegenüberliegenden Speicherinsel gelagert. Seit dem 19. Jahrhundert legen vom Hafenkai die Ausflugsschiffe ab, die ihre Gäste zur Westerplatte und Halbinsel Hel bringen. 

Tipp: Ein besonderes Erlebnis ist eine Fahrt mit dem Piratenschiff, das zwischen Danzig und Westerplatte pendelt. Der abenteuerliche Schiffsausflug entführt dich in die Welt der Seeräuber. Als zusätzliches Schmankerl gibt auf der Rückfahrt ein Matrose polnische Seemannslieder zum Besten.

Heute ist die Lange Brücke eine beliebte Flaniermeile, die auf einer Länge von rund 600 Metern alles bietet, was das Herz begehrt: Cafés, Restaurants und natürlich Sehenswürdigkeiten wie das Krantor oder das Frauentor, die ein besonders schönes Fotomotiv abgeben. 

Tipp: Am gegenüberliegenden Mottlau-Ufer befinden sich viele moderne Hotels sowie schicke Cafés und Restaurants, von deren Terrassen du eine bezaubernde Aussicht auf die Lange Brücke mit ihren imposanten Hafentoren hast. 

11. Westerplatte 

Das Westerplatte Denkmal mit blauem Himmel
Das Westerplatte-Denkmal ehrt die polnischen Soldaten, die die Halbinsel gegen die Deutschen verteidigt haben

Ein geschichtsträchtiger Ort ist die Halbinsel Westerplatte. Am 1. September 1939 feuerte das deutsche Linienschiff Schleswig-Holstein die ersten Schüsse auf das polnische Munitionslager auf der Westerplatte, was als Beginn des Zweiten Weltkriegs gilt. 

Beim Kampf um die Westerplatte kapitulierten die 182 polnischen Soldaten unter dem Kommando von Major Henyrk Sucharski erst nach siebentägigem Widerstand gegen die deutschen Angreifer. 

Die Ruinen der Kaserne und des Bunkers zeugen heute noch von den erbitterten Gefechten. Im Wachhaus Nr. 1, das als wichtigster Stützpunkt zur Verteidigung der Westerplatte diente, befindet sich eine Ausstellung. 

Auf einer Anhöhe wurde 1966 das Westerplatte-Denkmal errichtet, das an die polnischen Verteidiger erinnert. Bei einem Spaziergang lernst du mehr über die Geschichte des Ortes, der nach dem Krieg zum Symbol des Widerstandes gegen Deutschland geworden ist. 

Tipp: Von Danzig aus erreichst du die Westerplatte am besten per Schiff. Die Wassertram F5 fährt von Mai bis September regelmäßig von der Anlegestelle am Grünen Tor zur Halbinsel, ansonsten kann ich dir wie gesagt einen Ausflug mit dem Piratenschiff empfehlen. 

12. Brigittenkirche 

Ein Grab in der Brigittenkirche von Danzig
In der Brigittenkirche befindet sich das Grab von Pfarrer Henryk Jankowski

Zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten in der Danziger Altstadt gehört die Brigittenkirche (Bazylika św. Brygidy), die sich an den Kirchhof der Katharinenkirche anschließt. Benannt nach der heiligen Birgitta von Schweden entstand die Kirche (Basilika der Heiligen Birgitta) Ende des 14. Jahrhunderts und wurde zusammen mit dem angrenzenden Nonnenkloster dem Brigittenorden übergeben.  

Im Laufe ihrer wechselhaften Geschichte wurden beide Gebäude mehrmals zerstört sowie auf- und umgebaut. Während der Besetzung Danzigs durch Napoleon dienten Kirche und Kloster als Kaserne. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gotteshaus schwer beschädigt und ab 1970 wiederaufgebaut. 

Zur Zeit der Solidarność-Bewegung wurde die Brigittenkirche zu einem wichtigen Versammlungsort und Aktionszentrum der Gewerkschaftsführerund Regimekritikerum Lech Wałęsa. Pfarrer Henryk Jankowski war Wałęsas Beichtvater und einer ersten Geistlichen, der sich offen mit den Streikenden solidarisierte und verfolgten Aktivisten half. 

Der 11 Meter hohe Bernsteinaltar in Form einer Lilie wurde aus mehr als sechs Tonnen Bernstein errichtet und erinnert an die 28 Werftarbeiter, die bei Protesten im Dezember 1970 ums Leben kamen. 

Im Jahre 1992 erhob Papst Johannes Paul II. die Kirche zu einer Basilica minor. Bei einem Rundgang erfährst du mehr über den Ort, der wie kaum ein anderer mit dem Kampf der Solidarność und der jüngeren Geschichte Polens verbunden ist.

Tipp: In der Nähe der Brigittenkirche befindet sich die Pierogarnia Mandu (Website), wo es die wohl besten Pierogi Danzigs gibt. Die leckeren Teigtaschen werden in allen möglichen Varianten und mit verschiedensten Füllungen angeboten und bergen hohes Suchtpotenzial. Kein Wunder, dass hier besonders abends die Post abgeht. Daher empfiehlt es sich, im Voraus einen Tisch zu reservieren. 

13. Europäisches Solidarność-Zentrum 

Eingang der Danziger Werft
Die Danziger Werft ist der Geburtsort der Solidarność-Bewegung

Eine weitere spannende Sehenswürdigkeit ist das Europäische Solidarność-Zentrum (Europejskie Centrum Solidarności). Der kupferfarbene Bau erinnert an einen Schiffsrumpf und beherbergt ein modernes Museum, das die Geschichte der freien Gewerkschaft Solidarność erzählt. 

Das Bauwerk befindet sich auf dem Gelände der ehemaligen Lenin-Werft, wo 1970 ein Streik blutig niedergeschlagen wurde. Im Jahre 1980 fand hier erneut ein Arbeiterstreik statt, der zur Gründung der Solidarność führte und somit entscheidend zur Demokratisierung Polens beitrug. 

In die Anlage einbezogen wurden geschichtsträchtige Orte wie der plac Solidarności mit dem Denkmal für die gefallenen Werftarbeiter von 1970, das berühmte „Tor 2“ der Danziger Werft sowie das Gebäude der Arbeitsschutzhalle, das von den Gewerkschaftsaktivisten als Konferenzsaal genutzt wurde. 

Die Dauerausstellung im Inneren beschäftigt sich mit der Entstehungsgeschichte und dem Wirken der gewerkschaftlichen Bewegung. Abgesehen von der Darstellung der oppositionellen Tätigkeit der Solidarność und des polnischen Wegs zur Demokratie wird auch ein Blick auf den Zusammenbruch des Kommunismus in anderen ehemaligen Ostblockstaaten geworfen. 

Originalexponate und multimediale Elemente bieten einen besonderen Einblick in das sozialistische Polen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Nicht nur Geschichtsbegeisterte werden beeindruckt sein. 

Fun Fact: Lech Wałęsa, Anführer der Solidarność und ehemaliger polnischer Präsident, besitzt seit 2015 ein eigenes Büro im Solidarność-Zentrum. Mit viel Glück begegnest du ihm vielleicht. 

14. Museum des Zweiten Weltkriegs

Kriegsplakate im Kriegsmuseum
Hier wird Kriegspropaganda aus aller Welt gezeigt

Zwischen Radaunekanal und Mottlau befindet sich das Museum des Zweiten Weltkriegs (Muzeum II Wojny Światowej). Es wurde erst 2017 eröffnet und zeigt die Geschichte des Zweiten Weltkriegs aus polnischer Perspektive. 

Das moderne Bauwerk – ein 40 Meter hoher Kubus, der schräg aus dem Boden ragt – beherbergt eine 5000 m2 große Dauerausstellung, die in drei Themenbereiche untergliedert ist: der „Weg in den Krieg“, der „Kriegsterror“ und „der lange Schatten des Krieges“. 

Mithilfe von multimedialer Technik und Originalexponaten werden die Kriegserfahrungen der polnischen Bevölkerung anschaulich dargestellt und in einen europäischen bzw. globalen Kontext gesetzt. 

Wenn du alle Räume in Ruhe besichtigen möchtest, solltest du für deinen Besuch mindestens 3 Stunden einplanen. In jedem Fall hinterlässt das Museum einen bleibenden Eindruck und zeigt nachdrücklich, dass Frieden in Europa keine Selbstverständlichkeit ist. 

15. Sopot 

Blick in die Stadt von Sopot an der Ostsee
Die Fußgängerzone in Sopot bietet viele Flaniermöglichkeiten

Nach so viel Input wird es Zeit für einen Ausflug ans Meer, ein bisschen den Kopf auslüften. Die Kurstadt Sopot liegt nur etwa neun Kilometer nordwestlich von Danzig und gehört zu den schönsten Badeorten an der Ostsee. Der perfekte Ort also, um abzuschalten und die Seele baumeln zu lassen. Gerade die Seebrücke Sopots zählt zu den schönsten Sehenswürdigkeiten in der Umgebung von Danzig.

Das einstige Fischerdorf verwandelte sich im 19. Jahrhundert in ein mondänes Seebad und wurde zum beliebten Treffpunkt der deutschen sowie internationalen High Society. Bis heute prägt das luxuriöse Sofitel Grand Sopot, das von 1924 bis 1937 im neobarocken Stil erbaut wurde, das Strandbild. 

Bei einem Strandspaziergang kannst du auch die für die Ostsee typische Bäderarchitektur der prachtvollen Villen aus dem 20. Jahrhundert bewundern. Hauptattraktion ist jedoch die strahlend weiße Seebrücke (Molo), die 511 Meter ins Meer ragt und damit der längste Holzseesteg Europas ist. Sie bietet einen malerischen Ausblick auf Küste und Meer.  

Die Fußgängerzone, die von den Einheimischen Monciak genannt wird, ist die Flaniermeile Sopots. Zahlreiche Cafés, Bars und Restaurants laden zum Verweilen ein. Hier befindet sich auch das Krumme Häuschen, das an das Tanzende Haus in Prag erinnert und ein beliebtes Fotomotiv ist. 

Wie du siehst, lohnt sich ein Abstecher nach Sopot. Mit seinem schönen Sandstrand und charmanten Flair wird der Kurort auch dich begeistern. 

Wo in Danzig übernachten? Unsere Hotel-Tipps

Bestimmt fragst du dich, wo du am besten in Danzig übernachten kannst. Wir haben natürlich auch tolle Hotel-Tipps für dich. Ein echtes Highlight ist das Hotel Radisson Hotel & Suites, Gdansk (hier Preise checken*). Es sieht top modern aus und hat einen richtig genialen Pool.

Ebenfalls im Zentrum von Danzig liegt das Design-Hotel PURO Gdańsk Stare Miasto (hier Preise checken*). Hier kannst du dir auch kostenlose Fahrräder ausleihen.

Das Qubus Hotel Gdańsk (hier Preise checken*) liegt sehr zentral, hat ein Fitnessstudio mit Sauna und im Sommer kannst du eine kostenlose Bootsfahrt unternehmen. Sehr stylish geht es im Hampton By Hilton Gdansk Old Town (hier Preise checken*) zu. Mit WLan und Workingstation eignet es sich perfekt für Digitale Nomaden.

In der Umgebung von Danzig ist auch Camping sehr beliebt. In der Danziger Bucht findest du tolle Camping-Plätze, was auch für Familien mit Kindern perfekt ist. Das Keja Camping Chłapowo etwa liegt direkt am Strand Chłapowo. Ebenfalls beliebt ist der Campingplatz Camping „STOGI“ 218.

Wissenswertes über Danzig

Empfehlenswerte Reiseführer für deinen Städtetrip nach Danzig 

Mit diesem Reiseführer im Gepäck bist du bestens für deinen Citytrip in die ehemalige Hansestadt ausgestattet. 

Ich hoffe, dir hat unser Rundgang durch Danzig gefallen. Ich denke ich konnte dir jetzt zeigen, dass Danzig definitiv eine Reise wert ist.

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