1. Corso Vittorio Emanuele II – der schönste Blick auf die Stadt
Gleich vorweg: diesen Aussichtspunkt musst du auf jeden Fall besuchen. Denn nirgendwo hast du einen besseren Blick auf die weiße Stadt Ostuni, wie von dort. Der Ausblick heißt Corso Vittorio Emanuele II. Um dorthin zu kommen, musst du mit dem Auto echt einen Umweg in Kauf nehmen.
Das liegt daran, dass um die Stadt eine Einbahnstraße führt und du deshalb erstmal in der Weltgeschichte herumfährst, bis du zu diesem Aussichtspunkt kommst. Dennoch: es lohnt sich. Nach diversen Schleifen hast du es dann auch geschafft und stehst oben auf dem gegenüberliegenden Hügel mit Blick auf Ostuni. Von hier siehst du perfekt den Stadtkern, die Stadtmauer, die Tore und Türme.
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2. Schlendere durch die Altstadt von Ostuni
Lauf einfach drauf los. Du wirst sofort merken, dass an jeder Ecke ein neues Fotomotiv wartet. Wenn du wie wir sehr früh dran bist, hast du die Stadt mit den weiß gekalkten Häusern noch relativ für dich alleine. Die kleinen Gassen sind noch nicht überlaufen und die Einheimischen sitzen im Café an der Kathedrale und quatschen miteinander. Bis jeder in sein eigenes Café und kleines Restaurant aufbricht oder seinen kleinen Laden aufschließt.
Katzen liegen träge auf Haustürstufen und sonnen sich am Morgen. Sie öffnen vielleicht ein Auge, um kurz die Lage zu checken, dann schließen sie es wieder und bleiben faul liegen. Wieder nur so ein Touri mit Kamera. Wir lassen uns treiben, schauen um jede Ecke, verlaufen uns im Gewirr der Gassen, um wieder neue Ecken zu entdecken. Ostuni ist wirklich wunderschön. Wir kommen an Ausblicke aufs Meer, fotografieren stylishe Haustüren und schlendern durch die langsam öffnenden Geschäfte. Der Duft von Kaffee und frischen Croissants zieht uns magisch an.
3. Kathedrale Santa Maria Assunta in Cielo
Die Kathedrale Santa Maria Assunta in Cielo thront über der Stadt. Der strahlend weiße Turm und das riesige Rosetten-Fenster sind weithin sichtbar. Übrigens ist die große Rosette die zweitgrößte Europas. Erbaut wurde sie Ende des 15. Jahrhunderts von Mönchen und ist der Himmelfahrt der Jungrau Maria geweiht.
Während Renovierungsarbeiten fanden die Resotratoren heraus, dass die Säulen noch die original Figuren aus dem 15. Jahrhundert enthalten. Diese sind zwar schon stark beschädigt, aber immer noch in der Kirche sichtbar. Die Szenen, die sie darstellen, sind ebenfalls noch rekonstruierbar. Du findest diese alten Figuren an den Säulen, wenn du dich in der Kirche vor das große Eingangstor stellst und rechts nach oben blickst.
Das mächtige Rosettenfenster der Kathedrale soll das zweitgrößte Europas sein. Die Rosette in der Kathedrale von Palma wird als die größte gotische Rosette der Welt bezeichnet. Doch vom Durchmesser liegen die Fenster des Straßburger Münsters und der Kathedrale Notre-Dame in Paris vorne. Leider fehlt uns die Angabe, wie genau die Rosette der Kathedrale Ostunis hier einzuordnen ist.
4. Arco Scoppa
Direkt neben der Kathedrale befindet sich der Arco Scoppa. Diese Brücke verbindet die Kirchengebäude miteinander. Genauer den Bischofspalast und den Palazzo del Seminario. Im Endeffekt sind das die Prachtbauten rund um die Kirche. Früher soll dieser heutige Steinboden aus Holz gewesen sein. Um den Bogen und die Verbindung zu schützen, wurde er in Stein gebaut.
Vier große Bogenfenster sind in der Brücke eingebaut. Vor allem die Verzierungen machen ihn zu einem Prachtexemplar. Das Café direkt unter dem Bogen können wir empfehlen.
5. Piazza della Libertà mit Rathaus, Oronzo-Säule und der Kirche San Francesco
Wenn du in die Stadt hineinläufst, kommst du die Treppen herauf und stehst auf dem großen Platz, dem Piazza della Libertà. Hinter ihm beginnt die Altstadt. Im Mittelpunkt steht das große Rathaus, das in einem ehemaligen Kloster untergebracht ist. Dieses Kloster wurde bereits 1304 von Franziskanermönchen errichtet.
1863 baute man das Kloster im neoklassischen Stil um. Besonders spannend ist die Uhr, die über dem Eingang sitzt. Sie wurde 1882 integriert und zeigt die wichtigsten Symbole der Stadt.Wenn das große Tor offen ist, kannst du auch in den Hof des Rathauses hineinschauen. Der Innenhof ist mit Säulen gestaltet, aber ansonsten uninteressant. Weitaus spannender sind die Mosaike und Fliesen vor den großen Toren des Rathauses.
Direkt an das Rathaus gebaut befindet sich eine Kirche, die Chiesa di San Francesco. Besonders die Eingangstür ist interssant. Sie zeigt die Mönche, Engel und die Bürger der Stadt. Das Innere ist recht schlicht gehalten. Die Deckenkuppeln sind sehr schön.
Nicht zu übersehen ist die barocke Oronzo-Säule. Sie steht direkt an der Piazza della Libertà. Auf ihrer Spitze blickt der Heilige Oronzo, Patron Ostunis herab auf die Mitmenschen. Die Säule ist sehr hoch und mit weiteren Figuren geschmückt. Vom 25. bis 27. August feiern die Bewohner ihren Heiligen.
6. Kirche Santa Vito Martire
Von unserem Aussichtspunkt aus sahen wir auf Ostuni. Die Kathedrale war natürlich sofort ganz oben über Ostuni zu sehen. Ein Stück weiter darunter zeigte sich eine weitere Kirche mit einer großen, bunten Kuppel. Die Kirche Santa Vito Martire ist nicht weniger majestätisch. Außen hat sie ein riesiges Eingangstor. Geschmückt mit Muscheln und Ornamenten. Darüber steht die große Kuppel.
Die bunten Ziegel siehst du weithin. Nach einem Erdbeben 1743 wurde die Kirche auf den Überresten alter Gebäude im Rokkokostil aufgebaut. Du kannst die Kirche nur im Kombi-Ticket mit dem Museum besuchen. Im Inneren mutet die Santa Vito Martire schlicht an.
Du musst schon ein sehr großer Kirchenfan sein, damit sich der Besuch lohnt. Aber in Kombination mit dem Museo Civiltà Preclassica della Murgia Meridionale – unsere Top-Sehenswürdigkeit Nummer 7 in Ostuni – ist der Preis ok.
7. Museo Civiltà Preclassica della Murgia Meridionale
Das Museo Civiltà Preclassica della Murgia Meridionale wirbt bereits draußen an der Fassade mit dem Bild einer Mumie. Es soll die älteste Mutter der Welt sein. Sie liegt im Museum Ostunis. Natürlich waren wir neugierig und wollten uns auch diese alte Mumie ansehen. Ganz so wie auf dem Bild wirst du die älteste Mutter – es handelt sich hierbei um eine Schwangere – nicht sehen.
Das Bild ist eine Nachbildung wie diese Frau früher ausgesehen haben könnte. Im Museum kannst du zwei Skelette besichtigen, die wohl eine Familie darstellen. Darunter auch das Skelett der schwangeren Frau. In einem speziellen Vorführraum erlebst du dann die virtuelle Nachbildung dieser verstorbenen Person. Zudem erhältst du Einblicke in die präantike Landwirtschaft des westlichen Mittelmeeres.
Insgesamt hat uns das Museum jetzt nicht wirklich umgehauen. Wenn du allerdings sehr interessiert an alten Ausgrabungen bist, dann dürften die Skelette und ihre Geschichte – leider ist alles nur auf italienisch erklärt – spannend für dich sein. Mit dem Eintritt konnten wir auch die Kirche Santa Vito Martire – unsere Sehenswürdigkeit Nummer 6 – besuchen.
Das Museum hat von 10 Uhr bis 13 Uhr und von 17 bis 20 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 5 Euro pro Person.
8. Chiesa del Carmine
Ganz zum Schluss, als wir wieder zum Parkplatz laufen, kommen wir noch an dem majestätischen Tor der Chiesa del Carmine vorbei. Bereits vom Aussichtspunkt sahen wir dieses riesige Tor von weitem. Es markiert fast schon den Eingang zur Stadt. Natürlich läufst du nicht durch das Tor durch, sondern daran vorbei.
Aber von weitem sieht es aus, als würde es dem Bürger Einlass in die Stadt geben. Besonders markant sind die beiden Adlerskulpturen, die den Eingang flankieren. Die Kirche und das zugehörige Kloster wurden im 15. Jahrhundert gebaut. Im Inneren gehst du in ein riesiges Kirchenschiff mit sechs Seitenkapellen.
9. Fahrt mit einer Ape
In Ostuni ist es Trend mit einer Ape durch die Gegend zu fahren. Eine Ape ist ein kleines, elektronisch betriebenes Gefährt, dass lediglich drei Räder hat. Je nachdem, welchen Preis du aushandelst, erklärt dir der Fahrer die Sehenswürdigkeiten der Stadt und macht mit dir Halt an allen wichtigen Gebäuden der Stadt.
Für uns wäre diese Art von Stadterkundung weniger attraktiv, aber wenn du diese Art der Fortbewegung mal testen möchtest, wird es sicher Spaß machen. Die dreirädrigen Gefährte sind schon witzig. Für mobilitätseingeschränkte Menschen ist das natürlich eine tolle Einrichtung.
15-20 Minuten kosten für zwei Personen ohne Anhalten 15 Euro pro Person. 30-35 Minuten Fahrt mit Erklärungen des Fahrers und mit Fotostopps kosten 20 Euro pro Person, wenn zwei Personen mitfahren.
Wo in Ostuni übernachten? Meine Hotel-Tipps
Stell dir vor, du sitzt im Pool und blickst nachts über die Dächer von Ostunis Altstadt. Das kannst du von der Dachterrasse des Hotel Monte Sarago (hier Preise checken*). Das vier-Sterne-Hotel hat top Bewertungen. Sehr beliebt bei den Gästen ist auch das La Sommita Relais & Chateaux (hier Preise checken*) in Ostuni. Hier schläfst du in steinernen Zimmern, die wie eine Burg oder ein altes Schloss anmuten. Dieses vier-Sterne-Hotel ist wirklich chic.
Eine Oase der Ruhe in der Natur vor den Toren der Stadt erwartet dich in der Masseria Dagilupi (hier Preise checken*). Du übernachtest in einer alten Olivenöl-Mühle mit vielen Olivenbäumen rund herum.
Wenn du lieber das ursprüngliche Italien erleben möchtest, dann solltest du dir das nette Palazzo Stunis Charme B&B (hier Preise checken*) ansehen. Es liegt super zentral, ist schön eingerichtet – was willst du noch mehr?
Etwas mehr Glamour hat dann das Ostuni Palace Hotel Meeting SPA (hier Preise checken*). Die Zimmer dieses vier-Sterne-Hotels sind alle individuell eingerichtet. Das Hotel hat einen hauseigenen Pool. Ebenfalls sehr beliebt für Übernachtungen ist das i 7 Archi Guest House (hier Preise checken*). Diese Ferienwohnung liegt im Herzen der Altstadt. Du kannst also auf dem Markt einkaufen und dann zuhause dein Essen selbst zubereiten. Oder du schlenderst durch die Restaurants und Cafés in den kleinen Gassen.
Apulien-Sehenswürdigkeiten
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