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Weitwandern für Anfänger: 7 einfache Tipps, die du beachten musst

Weitwandern liegt voll im Trend. Egal ob gemütliicher Jakobsweg oder anspruchsvolle Alpenüberquerung: Bevor du das erste Mal losziehst, musst du ein paar wichtige Dinge wissen, damit das Projekt Weitwanderung gelingt.

Einfach loslaufen kann nämlich im Desaster enden. Ich haben sieben wichtige Tipps für dich, wenn du vor deiner ersten Fernwanderung stehst.

1. Ein zu schwerer Rucksack

Beginnen wir mit dem Klassiker: Ein zu schwerer Rucksack ist der größte Fehler, den Wanderer machen, wenn sie das erste mal eine Fernwanderung angehen. Die meisten nehmen zu viel mit. Dabei braucht man auf einer Weitwanderung oder einem Höhenweg nicht viel. Wenn man die richtige Ausrüstung hat.

Wir waren 36 Tage mit zwei T-Shirts (Merino) und zwei Hosen unterwegs. Natürlich kamen noch eine dünne Daunenjacke, eine Regenjacke und eine Regenhose dazu. Socken hatten wir vier Paar dabei. Insgesamt hatte ich (Biggi) 9 Kilo Gepäck. Dazu kamen täglich noch zwei Kilo Wasser. Flo hatte trotz Kameraausrüstung ebenfalls nur so viel dabei.

Ich lese häufig in genügend Wanderforen, dass Wanderer ihre Weitwanderung auf Grund von zu schwerem Gepäck und Erschöpfung abbrechen. Dazu muss es nicht kommen, wenn du wenig, aber gute Ausrüstung einpackst. Mehr dazu hast du ja oben schon in der Packliste erfahren.


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2. Eine zu lange erste Etappe

Viele Anfänger machen den Fehler, eine viel zu lange erste Etappe auf ihrem Weitwanderweg zu wählen. Dabei müssen du und dein Körper erst zueinander finden und in einen Wanderrhythmus gelangen. Das geht nur, wenn du deine erste Strecke unter 15 Kilometer wählst.

Gerade bei der ersten Tour soll ja der Spaß am Wandern im Vordergrund stehen. Daher lass dich nicht beirren. Auch wenn die ursprüngliche Route vorsieht, dass du gleich 20 Kilometer am ersten Tag machst, dann buche deine Unterkunft oder deine Hütte nach 15 Kilometern. Geh es lieber ruhiger an.

Allein für die Psyche wird es ein unglaublich tolles Gefühl sein, wenn du deine erste Etappe geschafft hast, nur ein wenig ko bist und zusätzlich keinerlei Probleme hattest. Treten die oben genannten Wehwechen auf, dann erreichst du früher dein Ziel, kannst dich ausruhen und gegebenenfalls dein Gepäck verkleinern sowie auf jede Situation reagieren.

3. Schlechte Routenplanung

Eine schlechte Routenplanung ist meist der Schlüssel zu vielen Problemen, die bei ersten Fernwanderungen auftreten. Und dabei kann es so leicht passieren, dass man die Route schlecht plant.

Bestimmt wird es dir ähnlich gehen wie mir früher: bevor ich in den Urlaub konnte, musste ich in meinem Job noch super viel erledigen. Projekte mussten abgeschlossen oder übergeben werden. So passierte es häufig, dass für die Urlaubsvorbereitung viel zu wenig Zeit übrig blieb. Und plötzlich saß ich schon im Zug, im Flieger zu meinem nächsten Ziel.

Doch gerade, wenn du das erste Mal eine Weitwanderung machst und auch noch alleine unterwegs bist, ist eine gute Routenplanung essentiell.

Wenn du jedoch alle oben genannten Routenvorbereitungen befolgst, dann dürfte nichts mehr schief gehen.

Mein Appell: nehme die Planung deiner ersten Weitwanderung wichtig und gehe sie akurat an. Dann wirst du auf dem Trail sehr viel Freude haben.

4. Kein Einlaufen der Wanderschuhe und Blasen

Ich habe dir ja bereits oben erklärt, worauf du beim Kauf der Wanderschuhe achten musst. Die nächste Vorbereitung ist dann das Einlaufen deiner Wanderschuhe, damit du keine Probleme oder Schmerzen während der Weitwanderung bekommst.

Ich möchte nochmal betonen, dass ein gutes Schuhwerk entscheidet, ob du deine Wanderung fortführen kannst oder nicht. Daher achte darauf, deine Füße an die Schuhe zu gewöhnen.

Wichtig ist, präventiv gegen Blasenbildung vorzugehen. Sind der Schmerz und die Blase bereits da, dann kannst du nicht mehr viel machen. Wenn du rechtzeitig etwas unternimmst, bekommst du auch diese kleinen Problemchen super in den Griff. Hier habe ich noch ein paar Tipps für dich zu diesem Thema.

Wenn du während des Laufens merkst, dass dich der Schuh an Stellen drückt, dann klebe diese Stellen sofort ab und nicht erst nach einer Stunde. Das kann Blasen gut vorbeugen und Schmerzen verhindern.

Achte auch bei den Socken auf die richtige Qualität. Es gibt Sockenarten, die von vornherein so konzipiert wurden, um Blasen zu verhindern, wie etwa die Marke Wrightsocks. Flo schwört darauf. Ich, Biggi, jedoch kann diese Socken nicht tragen. Ich nutze die Socken-Marke P.A.C. – daran siehst du schon: Jeder Fuß ist unterschiedlich.

5. Unpassender oder falsch sitzender Rucksack

Den meisten Wanderern passiert es auf ihrer ersten Fernwanderung, dass sie gleich mehrere der genannten Fehler machen. Wenn du deine Route zu lang gewählt, die falschen Wanderschuhe und den Rucksack zu schwer befüllt hast, dann wird ein falsch sitzender Rucksack noch die Krönung des Sahnehäubchens sein.

Daher lasse dich im Fachgeschäft beraten und den Rucksack gleich auf deine Größe einstellen.

Bei unseren Gregory-Rucksäcken wird vorher der Rücken vermessen und dann laut einer Tabelle die richtige Größe ausgewählt. Somit kannst du mit Gewissheit sagen, dass zumindest die Größe schon mal stimmt. Wenn der Rucksack dann noch richtig eingestellt ist und optimal sitzt, wirst du auch keine Rückenschmerzen bekommen.

6. Falsche Ausrüstung

Abschließend kommen wir zu einem weiteren wichtigen Punkt, den viele falsch machen. Sie setzen für ihre erste Weitwanderung auf die falsche Ausrüstung.

Auch mir ist das schon passiert und ich habe daraus gelernt. Beispielsweise hatte ich früher eine schwere Luftmatratze fürs Camping und Trekking. Zudem war sie sehr groß. Bedeutet: sie hat einen Großteil meines Rucksacks ausgefüllt und war zudem zu schwer. Es lohnt sich in sehr leichte Produkte zu investieren.

Generell geizen viele Wanderer gerne mit Geld und kaufen sich billige Ausrüstung oder ziehen mit alter Ausrüstung los. Es ist jedoch Fakt, dass ein uralter Rucksack zwar schön retro aussieht, dir aber ziemlich sicher Rückenschmerzen bereiten wird. Auch gibt es einen Grund, warum ein Wanderrucksack so heißt wie er heißt. Investiere in gute Produkte. Etwa wird ein Baumwoll-T-Shirt ein Merino-Shirt nie ersetzen können.

Darüberhinaus kommt eine gute Ausrüstung immer wieder zum Einsatz und du wirst dich daran wirklich erfreuen.

Wir haben auf dem Alpe Adria Trail öfter junge Menschen gesehen, die offensichtlich zu viel und zu schlechte Ausrüstung dabei hatten. Wenn dein Rucksack 20 Kilogramm wiegt und du damit einen Berg hoch stapfen musst, wird die Wanderung zur Qual.

Tipp: In vielen Sportgeschäften und auch beim Deutschen Alpen Verein kannst du Ausrüstung leihen. Damit sparst du Geld, hast eine hochwertige Ausrüstung dabei und kannst dich langsam an dein Abenteuer rantasten, ohne große Investition. Danach wirst du ziemlich sicher nach deiner ersten Wanderung genau diese Produkte nachkaufen, weil sie dich überzeugen werden. Der eigene Besitz der Produkte hat jedoch den Vorteil, dass sie langfristig günstiger sind, als die Leihgebühr im Sportgeschäft.

7. Falsche Verpflegung

Essen und Trinken auf Weitwanderungen ist ein sehr wichtiges Thema. Ich lese immer wieder in Foren für Wanderer, dass die Frauen und Männer, die das erste Mal zu Weitwanderungen aufbrechen, viel zu viel Essen und Trinken als Gewicht mitnehmen.

Erneut möchte ich meinen Rat wiederholen: Packe deinen Rucksack nicht zu schwer. Mein Rat: maximal 11 Kilogramm.

Doch was sollst du beim Weitwandern an Essen und Trinken dabei haben? Dabei muss man jetzt unterscheiden welche Art von Weitwanderung du unternimmst. Da ich diesen Artikel an Wander-Anfänger richte, gehe ich davon aus, dass du nicht sofort in der puren Wildnis unterwegs sein wirst. Aber auch das ist möglich.

Bezüglich des Trinkens empfehle ich dir zwei Liter Wasser. Wenn du mehr zu trinken benötigst oder es sehr heiß ist, dann solltest du darauf achten, dass du überall Wasser auffüllen kannst.

Du kannst dich jetzt entscheiden, ob du lieber eine Trinkblase verwendest oder eine Trinkflasche.

Eine Trinkblase hat den Vorteil, dass du immer in jeder Situation auf dein Wasser zugreifen kannst, weil der Trinkschlauch direkt an deinem Rucksackriemen befestigt ist. Ich konnte mich bisher mit Trinkblasen nur wenig anfreunden, weil das Wasser meist einen Plastik-Nachgeschmack annimmt. Aber das kommt auf den jeweiligen Typ an.

Ich verwende auffüllbare Wasserflaschen von Primus, die mir bisher immer gute Dienste erwiesen haben. Vor jeder Tour informiere ich mich, ob und wo ich die Möglichkeit habe Trinkwasser aufzufüllen.

Bezüglich der Verpflegung und des Essens kann ich dir ebenfalls den Rat geben, auf das Gewicht deines Rucksacks zu achten. Wenn du in Orte kommst, dann kannst du dir jeden Abend ein Essen im Supermarkt besorgen. Ich mag besonders gerne Knäckebrot und (vegane) Aufstriche. Oder ein Stück Käse zum Brot.

Wenn du Hüttentouren unternimmst, also von Hütte zu Hütte wanderst und dort auch schläfst, dann würde ich dir raten den Hüttenwirt und seine Familie zu unterstützen und vor Ort zu essen. Plane vor der Wanderung ein Budget ein und dann kannst du gut einschätzen, ob du dir das leisten kannst. Natürlich ist es immer ein Kostenfaktor.

Nach einer langen Wanderung gibt es allerdings nichts besseres, als ein leckeres Hüttenessen.

Wenn du tatsächlich ohne Hüttenübernachtung unterwegs bist, dann kann ich dir einen guten Gaskocher, der leicht ist empfehlen und einen kleinen Topf. Auch hier wieder der Hinweis: achte auf dein Gewicht.

Am Einfachsten und Nährstoffreichsten ist Couscous mit Gemüsebrühe und eventuell mit Gemüse. Letzteres wirst du auf einer Tour ohne Zivilisation jedoch nicht dabei haben. Couscous hat den Vorteil, dass du wenig Menge brauchst, weil er quillt, und wenig Wasser verbrauchst. Er kocht schnell und schmeckt lecker. Zudem macht er satt und du kannst ohne Hunger gut schlafen. Mein Tipp: mische dir vorher schon den Couscous mit einem Gemüsebrühwürfel in einer Dose zusammen.

Desweiteren kannst du Pasta und eine Fertigsoße im Glas mitnehmen. Oder du kochst dir Reis vor. Du siehst – es gibt viele Möglichkeiten, wie du dein Abendessen gestalten kannst. Du musst für dich die Lösung finden, die dich satt macht und dir schmeckt.

Ich habe immer mindestens einen Riegel am Tag auf der Wanderung dabei, um notfalls etwas Essbares zu haben. Hütten können geschlossen sein, der Supermarkt ist vielleicht zu weit weg oder ebenfalls zu (beachte Feiertage!). Es kann auch sein, dass eine Tour anstrengender ist, als gedacht. Dann bin ich froh über den kleinen Energieschub.

Als ich auf dem Alpe Adria Trail 37 Etappen und 700 Kilometer unterwegs war, habe ich natürlich nicht 37 Riegel mitgeschleppt. Ich habe in Supermärkten meine Vorräte aufgefüllt. Auch manche Hütten bieten kleine Snacks oder Riegel an. Wenn du keinen Riegel magst, pack dir eine Brotzeit ein. Nüsse und eine Banane sind ebenfalls ein guter Energielieferant.

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Biggi Bauer ist Reisejournalistin, Video-Creatorin, Social-Media-Expertin und Mitgründerin des Foto- und Reiseportals Phototravellers.de.

Nach Stationen beim Radio, Fernsehen und in großen Verlagshäusern teilt sie ihr Wissen hier auf dem Blog in über 300 Artikeln zu den Themen Reisen, Wandern und Outdoor.

Hier findest du alle Artikel von Biggi Bauer.
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