1. Roque Agando
Mächtig erhebt er sich aus einem Wolkenmeer. Der riesige Felsen Roque Agando. Er ist das Wahrzeichen von La Gomera.
Er liegt recht zentral in der Mitte der Insel, nicht unweit des höchsten Punktes, umringt vom Nebelwald. Hier oben herrscht immer ein eigenes Klima. Wolken brettern regelrecht über die Hänge und schwappen wie ein Wolkenwasserfall über die Berghänge hinunter.
Wind, Regen und Feuchtigkeit sind eigentlich immer präsent. Das hat zur Folge, dass dich hier in der Insel wunderschöne, grüne Natur erwartet. Aber auch, dass der Roque Agando gerne mal in einer wahren Wolkenwand versteckt liegt. Gerade in den Wintermonaten solltest du dich auf viel Nebel einstellen.
Mit etwas Warten und Geduld haben wir es dennoch geschafft den Koloss von einem Berg abzulichten. Ein ganz besonders schöner Blick eröffnet sich dir vom Parkplatz Mirador de Los Roques, oder vom Mirador del Morro de Agando. Zu ersterem gelangst du über die Landstraße GM-2 von San Sebastían aus.
Zu letzterer Aussichtsplattform (Mirador del Morro de Agando) musst du ein wenig laufen und tauchst sogleich in die wunderschöne Natur ein. Startpunkt ist hier entweder der Parkplatz Mirador de Tajaque (Gehzeit etwa 10 Minuten) oder vom Aparcamiente de Cruce de Pajaritos aus (Gehzeit etwa 1:45 Stunden, 5,6 Kilometer, 160 Höhenmeter).
Tipp für alle Outdoor-Fans: Hier verraten wir dir die schönsten Wanderungen auf La Gomera.
2. Nebelwald – Garajonay Nationalpark
Rund um den Roque Agando befindet sich der Garajonay Nationalpark – auch Nebelwald genannt. Wie bereits beschrieben, ist dieser Ort der Insel durch die Wolken, die sich hier oft um die Berggipfel gruppieren, sehr feucht und Regenwald-artig.
1000 Jahre alte Lorbeerbäume stehen hier unberührt und sind von Moos bewachsen. Die Wetterseite siehst du hier deutlich. So manches Moos baumelt in Schlingpflanzen ähnlichen Gebilden von den Bäumen. Wenn du durch den Wald wanderst, fühlst du dich immer wie in einem ganz besonderen Märchen. Die Stimmung ist grandios. Wenn die Wolken durch die Bäume ziehen, wird es richtig mystisch.
Beliebte Plätze sind zum Beispiel die Laguna Grande – ein Erholungsareal. Hier findest du viele Picknickplätze, Grillplätze, Spielplätze für Kinder und ein Informationszentrum. Auf einem Informationspfad erfährst du viel über den Nationalpark.
Tipp: Auch das Besucherzentrum Centro de Visitantes del Parque Nacional birgt viele Informationen über die gesamte Insel und ist gleichzeitig ein völkerkundliches Museum. Der Eintritt ist kostenlos.
3. Alto de Garajonay
Der höchste Punkt der Insel ist der Alto de Garajonay mit 1.483 Metern. Bei gutem Wetter und klarer Sicht blickst du von hier aus bis auf die Nachbarinseln Teneriffa, La Palma, El Hierro und Gran Canaria (bei Sam von CheckOutSam findest du übrigens die schönsten Ausflüge auf Gran Canaria). Für uns war der Ausflug zum höchsten Punkt der Insel ein absolutes Highlight.
Um auf den Alto de Garajonay zu gelangen, musst du eine kleine Wanderung machen. Sie startet im Lorbeerwald und führt dich auf ausgeschilderten Wegen hinauf. Du kannst dich gar nicht verlaufen, sondern folgst einfach den Schildern.
Mögliche Startpunkte sind einmal der Aparcamiente de Cruce de Pajaritos. Von hier aus sind es 2,1 Kilometer, 110 Höhenmeter und 45 Minuten hin und zurück.
4. Los Organos
Die Los Organos sind fast schon ein Geheimtipp, die du nur per Schiff erreichen kannst. Und auch dann nur, wenn die See ruhig ist, so dass die kleinen Boote, die dich hinbringen, auch fahren können. Sofern du Glück hast, solltest du die Aktivität buchen, denn die Gesteinsformation ist wirklich sehenswert. Der Name Los Organos kommt daher, dass riesige Lavasäulen in den Himmel ragen. Dabei sehen sie aus wie riesige Orgelpfeifen.
Die Lava ist hier in einer Form erkaltet, die wirklich spektakulär aussieht. Über 175 Meter lang sind diese bizarren Basaltfelsen. Die Bootstour lohnt sich auf jeden Fall. Das Boot startet im Ort Valle Gran Rey. Die Veranstalter bieten auch Bootstouren an, um Wale und Delfine zu sehen. Über die Website kannst du die Exkursions-Anbieter kontaktieren.
Diese Art der Basaltformen haben wir bereits schon einmal sehen können. Auf Island findest du genau die gleichen Vorkommen.
5. Piscina Natural in Hermigua
Hermigua ist ein wunderschöner Ort, der direkt in ein Tal gebaut ist. Im Tal selbst werden unzählig viele Bananen angebaut. Die gesamte Talsohle ist voll davon und sorgt für ein unglaublich schönes Bild. Tropisch und grün zugleich wirkt das Bergdorf.
Früher war Hermigua der Ort, der ausschlaggebend für den Export von Zuckerrohr und Bananen war. Davon zeugen noch vier große Betonpfeiler El Pescante von einer ehemaligen Verladestation. Die Boote konnten nämlich nicht direkt am Strand beladen werden, sondern mussten außerhalb im Meer ankern und wurden dann mit der Verladestation beliefert.
Direkt vor den Betonpfeilern liegt das Naturbadebecken Piscina Natural. Leider besteht auf dem Weg zum Meeres-Naturbadebecken Steinschlaggefahr. Ein Warnschild und ein Zaun sollen Besucher abhalten. Offiziell gesperrt ist der Weg aber nicht. Die Kulisse ist traumhaft schön. Bitte achte bei einem Besuch darauf, dass du nicht bei Regen dorthin gehst und auch nicht, wenn es die Tage zuvor geregnet hat. Das erhöht die Steinschlaggefahr.
Die Strände Playa Hermigua (wegen der Strömung nicht zum Baden geeignet) und Playa de la Caleta sind besonders schön mit ihrem feinen, schwarzen Sandstrand.
Die Wahrzeichen des Ortes Hermigua sind übrigens die Roques Pedro y Pedra. Zwei spitze Felsnadeln ragen in den Himmel. Sie sehen beeindruckend aus und wachen sozusagen über den Ort – ein absolutes Must-See.
Übernachtungstipp: Wir haben in Hermigua übernachtet. Im Apartamentos Los Telares (hier Preise checken*) hast du den Blick vom Fenster aus über die Bananenplantagen und wohnst nicht weit von den Ausgangspunkten für die vielen Wanderwege auf der Insel. Besonders gut speisen kannst du im dazugehörigen Bio-Restaurant Los Telares.
6. Agulo – der schönste Ort auf La Gomera
Der nächste Ort nach Hermigua ist Agulo. Hierbei handelt es sich um ein wunderschönes Dörfchen. Vielleicht sogar der schönste Ort auf der ganzen Insel? Auf jeden Fall raten wir dir Agulo zu besichtigen. Besonders schön ist die Kirche Iglesia de San Marcos Evangelista mit ihrem Kugeldach. Aber der gesamte Ort ist malerisch.
Besonders beliebt ist ein Aussichtspunkt oberhalb des Örtchens. Er heißt Mirador de Abrante. Von der großen Aussichtsplattform aus hast du den besten Blick auf den Ort. Die Plattform gehört zu einem Restaurant – El Abrante. Hier kannst du mit tollem Ausblick speisen.
Tipp: Auch eine Wanderung von Agulo hinauf zum Aussichtspunkt lohnt sich, weil dich dort oben eine abgefahrene, rote Vulkan-Landschaft erwartet – absolut sehenswert.
7. Chorros del Cedro
Auf La Gomera findest du auch den höchsten Wasserfall der Insel – und gleichzeitig den höchsten Wasserfall der Kanaren. Chorros del Cedro. Überdeckt von ganz viel grün erkennt man am Anfang gar nicht, wie groß er wirklich ist. Bei einer Wanderung gelangst du aber in seine Nähe und siehst wie mächtig der Wasserfall ist.
Deine Wanderung startet am Wanderparkplatz in El Cedro und führt dich gleich hinein in einen der schönsten Lorbeerwälder der Insel. Entweder läufst du direkt dort los, oder du fährst die enge Waldstraße bis ins Zentrum des Örtchens und parkst dort. Hier befinden sich auch Picknicktische.
Ab hier ist die Wanderung zum Wasserfall nicht recht lang. Du kannst dann noch hinunter zu einem Stausee steigen und hast von dort aus einen grandiosen Blick hinunter in Richtung Meer und von der anderen Seite auf die Roques Pedro y Pedra.
Tipp: Generell starten in Cedro ganz viele Wanderungen. Hier kannst du den Lorbeerwald erkunden und direkt in die Natur eintauchen.
8. Playa del Ingles – Valle Gran Rey
Neben einer grandiosen, schönen, grünen Natur hat La Gomera auch Traumstrände zu bieten. Etwa in Valle Gran Rey. Der Playa de Vuelta – der Hafen des Valle Gran Rey – mit seinen kleinen Booten ist sehr hübsch. Hier findest du eine ruhige Bucht mit schwarzem Sandstrand, Cafés und Restaurants. Eine Bucht weiter wäre der Hippie-Strand Playa de las Arenas. Er ist allerdings offiziell gesperrt.
Insgesamt trifft sich in Valle Gran Rey die Aussteigerszene, oder der moderne Hippie. Natürlich haben die heutigen jungen Menschen mit ihren Dreadlocks, den Batik-Shirts, Leinenhosen und dem Surfer-Style nicht viel mit der Szene aus den 1960ern zu tun. Allerdings riecht es bisweilen nach Hanf, junge Menschen mit gleichem lockeren Stil fallen sich in die Arme, erzählen sich von Nächten am Strand. Das Flair hier ist locker und angenehm. Zahlreiche Cafés und Restaurants locken tagsüber und abends die Gäste an.
Ein Highlight – besonders für Fotografen – ist der Playa del Ingles. Der schwarze Vulkanstrand ist riesig, mit vielen Buchten und Dünen. Hier kannst du auch noch zur Hauptsaison ungestört sitzen und verschwinden. Das Geräusch, wenn die Wellen die großen, schwarzen Kieselsteine antreiben, ist einzigartig. Zudem herrscht hier eine angenehme FKK-Kultur.
Geheimtipp: Auf dem Weg nach Valle Gran Rey solltest du unbedingt an den Aussichtspunkten wie dem Mirador de la Curva del Queso (Käse-Kurve) anhalten. Nicht nur bietet sich dir ein toller Blick auf das Tal, in dem Valle Gran Rey liegt, sondern auch auf die imposante, kurvige Straße.
9. Roque Cano und Stausee in Vallehermoso
Das Wahrzeichen von Vallehermoso ist der Roque Cano. Bereits von der sich in Serpentinen windenden Straße aus siehst du den Roque Cano schon in seiner vollen Pracht. Der Blick auf den Ort mit seiner schönen Kirche, der Parroquia de San Juan Bautista und dem Botanischen Garten (Descubrimiento de Vallehermoso Botanical), ist traumhaft.
Im Ort befindet sich auch ein toller Stausee. Wir empfehlen dir einen Spaziergang um den Stausee, auf dem du auch an der mächtigen Staumauer vorbei kommst. Er heißt Presa La Encantadora. Vor Ort gibt es auch Picknickstellen. Die ganze Szenerie mutet wie in einer grünen Oase an. Auch die Einheimischen gehen hier abends gerne spazieren. In unseren Augen ist der Stausee eine wichtige Sehenswürdigkeit.
Um dorthin zu gelangen musst du allerdings eine enge Straße fahren. Aber keine Sorge, mit einem normalen Auto kannst du hier ohne Probleme lang fahren.
Am Strand von Vallehermoso Playa de Vallehermoso liegt eine alte Fabrik-Ruine. Es lohnt sich ein wenig näher heran zu laufen und das Industrie-Gemäuer zu betrachten. Hier siehst du noch alte Gerätschaften. Der Strand selbst ist ebenfalls sehr schön. Schwarzer, feiner Vulkanstrand erwartet dich überall auf der Insel.
10. San Sebastián
San Sebastián ist die Hauptstadt von La Gomera. Man kann auch sagen: das Tor zur Insel. Denn hier legen die Fähren aus Teneriffa an, auch Tagesausflügler kommen hier etwa mit Kreuzfahrtschiffen an. Die Stadt ist unter anderem wegen ihrer bewegenden Geschichte bekannt. Vor über 400 Jahren brach hier der Entdecker Christoph Kolumbus auf, um ursprünglich nach Indien mit dem Schiff zu fahren. Er landete dann in Amerika.
San Sebastián hat über 8000 Einwohner, ist jedoch ein recht verschlafenes, ruhiges Städtchen und wartet mit einigen Sehenswürdigkeiten auf. Die beliebte Einkaufsstraße ist die Calle Real. Doch auch hier bleibt es beschaulich. Uns hat die Mischung aus kleinen Cafés, Boutiquen, schönen Restaurants und kleinen Bäckereien sehr gefallen. Zum entspannten Sightseeing und Spazieren ist San Sebastián ganz sicher ein sehenswertes Ausflugsziel.
Der Torre del Conde ist ein Turm aus dem 15. Jahrhundert und steht direkt im Stadtpark mit Blick aufs Meer. Natürlich gibt es auch einen schwarzen Stadtstrand, den Playa San Sebastián.
Es lohnt sich an den Häusern mit wunderschönen, alten Balkons vorbeizuschlendern. Die Häuserfassaden im Kolonialstil sind wirklich entzückend und zählen zu den schönsten Sehenswürdigkeiten der Stadt.
Tipp: Besonders schön ist die Iglesia de La Asunción. Hier holte sich Christoph Kolumbus den Segen für seine Fahrt. Die Kirche wurde von Piraten öfter niedergebrannt.
11. Playa Santiago
Der Playa Santiago gilt als einer der schönsten Strände La Gomeras. Wir finden: dieser Strand ist schön, aber uns haben die Strände an den Orten Vallehermoso, Hermigua und Valle Gran Rey besser gefallen. Es ist halt immer Ansichtssache.
Dennoch: Der Playa Santiago wartet mit einem sehr langen, feinen, schwarzen Sandstrand auf, hin und wieder durchsetzt mit den wunderschönen, schwarzen, runden Kieselsteinen. Das Tolle hier: Dadurch, dass die Hafenmole weit ins Meer hinausragt, fungiert sie als Wellenbrecher und du kannst hier ungestört baden gehen. Am Strand stehen kleine Schirmchen. Es ist durchaus sehr idyllisch.
Das Dorf Santiago ist recht klein mit etwa 1000 Einwohnern. Früher profitierte der Ort ebenfalls von der Bananenindustrie. Zusätzlich wurden auf dieser Seite der Insel auch viele Tomaten angebaut, die hier verschifft wurden.
12. Ermita de San Isidro
Für Landschafts-Fans haben wir noch ein Highlight, das sich lohnt. Eine kleine Kirche auf einem Hügel, dem Calvario Berg, die mit einer grandiosen Aussicht belohnt – die Ermita de San Isidro.
Um dorthin zu gelangen, musst du einige Stufen hinauf bewältigen. Dort oben erwartet dich dann die sehenswerte kleine Kirche mit einem grandiosen Sonnenuntergangsblick über die Insel hin zum Meer.
Wir fanden nicht nur die Landschaft einfach grandios, sondern auch die Lage der Kirche. Zudem zeigte sich bei uns noch ein riesiger Regenbogen auf dem Weg zur Kirche. Himmlischer konnte es wahrlich nicht mehr werden.
13. Playa de Alojera – unser Geheimtipp
Ein wunderschönes Örtchen und Highlight im Westen der Insel ist Alojera. Als wir die weißen Häuschen an dem kleinen Strand sahen, hatten wir vor Augen: das ist der Ort, an dem wir ein Buch schreiben würden. Hier ist es abgeschieden, ruhig und du hast eine traumhaft schöne Kulisse.
Eine Mole ragt ins Meer hinein, auf die du laufen kannst. Von hier aus hast du einen schönen Blick auf die weißen Häuschen, die sich in die Felsen schmiegen. Das Wasser wirkt hier so türkis wie in der Karibik. Es kontrastiert wunderbar mit dem feinen, schwarzen Sandstrand des Playa de Alojera.
Wenn du auf der Straße zum Ort fährst, hast du bereits von oben einen traumhaften Blick hinab. Im Ort gibt es genau ein Restaurant, das gute Speisen anbietet. Du siehst: hier ist noch alles sehr ursprünglich und naturbelassen. Es hat uns sehr gefallen.
Video mit unseren Highlights auf La Gomera
Wo auf La Gomera übernachten? Meine Hotel-Tipps
Wir haben in den Apartamentos Los Telares (hier Preise checken*) in Hermigua übernachtet und waren sehr begeistert von der Unterkunft. Der zentrale Ort war für uns als Ausgangspunkt für unsere Unternehmungen auf der Insel perfekt. Das Personal ist aufmerksam und versorgte uns mit tollen Tipps für die Insel. Zudem findest du tolle Restaurants (Bio-Restaurant Los Telares in Hermigua) direkt in der Nähe.
Ein ebenfalls sehr beliebtes Hotel in Playa de Santiago ist das Hotel Jardin Tecina (hier Preise checken*). Neben einer schönen Poolanlage findest du hier auch einen gut ausgestatteten Fitnessraum.
Im Valle Gran Rey solltest du dir das Hotel Gran Rey (hier Preise checken*) unbedingt ansehen. Direkt am Meer im sonnigsten Ort der Insel gelegen, ist das Hotel sehr beliebt. Der Pool bietet ebenfalls eine tolle Aussicht.
In San Sebastián de La Gomera ist das Hotel Torre Del Conde (hier Preise checken*) sehr beliebt. Von der Dachterrasse mit Whirlpool hast du einen traumhaft schönen Blick aufs Meer.
La Gomera-Reiseführer
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