Zusammenfassung Rotwand im Rosengarten
Mittelschwere Bergtour mit leichtem Klettersteig (Schwierigkeit A/B, eine Schlüsselstelle C)
Gehzeit: 3 bis 4 Stunden
Weglänge 6,7 Kilometer
Aufstieg 500 Höhenmeter
Abstieg 500 Höhenmeter
Parkplatz an der Talstation vom Paolina-Lift in (Google Maps)
Start der Wanderung
Für den Rotwand-Klettersteig bietet sich die Fahrt mit dem Panoramasessellift Paolina an, der dir einen langen Zustieg in die aussichtsreiche Welt der Dolomiten erspart.
Von der Paolina-Hütte geht’s zunächst gemütlich nach links in Richtung Norden (Richtung Vajolonpass, auch Vaiolonpass). Du folgst dem breiten Wanderweg ohne große Höhengewinne etwa 1,4 Kilometer. An einer Gabelung folgst du dem Wegweiser nach rechts zum Vajolonpass.
Alternativ kannst du in Welschnofen starten, mit der Bergbahn zur Kölner Hütte (auch Rosengartenhütte) fahren und von hier den Klettersteig angehen. Diese Variante ist mit zwölf Kilometern Wegstrecke aber deutlich länger als die hier vorgestellte Tour.
Aufstieg zum Vajolonpass
Der steinige Steig führt dich teilweise in Serpentinen zum 2.560 Meter hohen Vajolonpass. Dabei überwindest du einige Treppen, eine Leiter und seilversicherte Stücke. Trittsichere Wanderer haben hier keine Probleme. Wer hier aber schon an seine Grenzen kommt, sollte die Tour besser abbrechen. Nach drei Kilometern (eineinhalb bis zwei Stunden) erreichst du den aussichtsreichen Vajolonpass.
Der Rotwand-Klettersteig
Am Vajolonpass ist es Zeit, Steinschlaghelm und Klettersteigset anzuziehen. Erfahrene Bergwanderer können auf das Klettersteigset im Grunde verzichten – wäre da nicht fast am Ende der Tour beim Abstieg die kurze Schlüsselstelle (C).
Der Rotwand-Gipfel
Vom Pass geht’s in leichter Kletterei stetig bergauf in Richtung Rotwand-Gipfel (2.806 Meter). Der Klettersteig ist durchgehend mit einem straff gespannten Stahlseil gesichert und ideal für Klettersteig-Anfänger. Stark ausgesetzte oder schwierige Passagen gibt es auf dem Klettersteig bis zum Gipfel nicht.
Vom Vajolonpass zum Rotwand-Gipfel brauchst du nicht länger als eine halbe Stunde. Oben angekommen wirst du mit einem unglaublichen 360-Grad-Panorama belohnt.
Der Abstieg
Vom Gipfel steigst du über einen breiten Grashang zunächst relativ flach ab. Das Klettersteigset brauchst du hier nicht. Bald wird der Weg aber steiler und an einigen Stellen musst du die Hände zu Hilfe nehmen. Stellenweise gibt es hier wieder Seilversicherungen.
Nach einer Viertelstunde erreichst du die Schlüsselstelle (C-Schwierigkeit). Von oben hast du einen guten Blick auf die Stelle, die es zu durchklettern gilt. Dank der Metalltritte in der Felswand stellt die Stelle für erfahrene Bergwanderer kein großes Problem dar.
Anfänger kann diese Stelle aber durchaus an die Grenze des Machbaren bringen. Höhenangst solltest du hier nicht haben.
Wer sich die Stelle nicht zutraut, kann die Schlüsselstelle links umgehen. Wir haben diese Alternative aber selbst nicht ausprobiert und können nichts über die Schwierigkeit sagen. Was wir gehört haben, soll die Umgehung nicht unbedingt für Anfämger geeignet sein. In den Karten ist der Weg als T4, also durchaus anspruchsvoll, eingezeichnet.
Der imposante Torre Finestra
Nach der Schlüsselstelle stehst du am Fuße des imposanten Torre Finestra (Fensterlturm; 2.670 Meter). Der Turm ist mit dem Felsdurchbruch und dem Kreuz darin ein tolles Fotomotiv. Hier kannst du das Klettersteigset ablegen.
Der Masaré-Klettersteig
Der Wanderweg führt zunächst relativ unschwierig bergab in Richtung Rotwandhütte (Rifugio Roda di Vael; auch Ostertag-Hütte).
An einer Gabelung musst du dich entscheiden: Du kannst den Rotwand-Klettersteig noch mit dem traumhaft schönen Masaré-Klettersteig (rechts halten) kombinieren oder zur Rotwandhütte absteigen.
Die Kombination Rotwand-Klettersteig und Masaré-Klettersteig ist nur sehr ausdauernden Bergwanderern zu empfehlen. Der Masaré-Klettersteig erfordert einiges an Kraft und Konzentration.
Der Abstieg zur Rotwandhütte
Der Abstieg zur Rotwandhütte führt stellenweise noch einmal durch anspruchsvolleres seilversichertes Gelände, bei dem du immer wieder die Hände zu Hilfe nehmen musst. Die schwierigste Stelle ist hier eine mit einer Leiter entschärfter Kamin.
Die letzten Meter zur Rotwandhütte, zu der du von der Schlüselstelle etwa 30 Minuten benötigst, führen gemütlich über saftige Almwiesen. Die Rotwandhütte ist mit dem unmittelbar benachbarten Rifugio Pederiva ein beliebtes Ausflugsziel. Beide Hütten sind traumhaft gelegen und zur Mittagszeit immer gut besucht.
Der Rückweg mit dem Bronze-Adler
Der Rückweg zur Paolina-Bergstation ist unschwierig und gleicht zur Hauptsaison einer Wander-Autobahn. Ein Highlight auf dem Weg ist das Christomannos Denkmal, ein fast drei Meter großen Bronze-Adler an einem Aussichtspunkt über dem Fassa- und dem Eggental.
Der Bronze-Adler wurde 1912 zu Ehren von Theodor Christomannos erbaut. Christomannos war österreichischer Richter und Rechtsanwalt und gilt zudem als Pionier des Fremdenverkehrs in Südtirol.
Bis zum Paolina-Lift brauchst du von der Rotwandhütte eine gute halbe Stunde. Der Lift bringt dich gemütlich zurück zum Parkplatz.
Das musst du über den Rotwand-Klettersteig wissen
Der Rotwand-Klettersteig gehört wegen der grandiosen Aussicht zu den schönsten in der Region und eignet sich auch für Klettersteig-Anfänger mit etwas Erfahrung. Wenn du noch nie einen Klettersteig gegangen bist, solltest du unbedingt einen Bergführer engagieren, der dir die richtigen Techniken zeigt und der dich sicher ans Ziel bringt.
Erfahrene Bergwanderer gehen den Klettersteig problemlos ohne Klettersteigset. Einzig an der Schlüsselstelle ist ein Klettersteig-Set jedem zu empfehlen. Ein falscher Tritt endet hier garantiert tödlich.
Du solltest die Rotwand-Überschreitung früh starten, um zeitig wieder im Tal zu sein. Wärmegewitter sind im Sommer in den Dolomiten am Nachmittag keine Seltenheit. Bei einem Gewitter solltest du auf keinem Fall mehr im Klettersteig sein!
Interaktive Karte zur Wanderung + GPS-Track
Hier findest du die Karte zur Wanderung auf die Rotwand. Hier kannst du außerdem den GPS-Track zur Wanderung auf die Rotwand downloaden.
Wanderführer für die Dolomiten
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