
Wanderung Piz Boè: Der leichteste 3000er der Dolomiten
Die auf den 3.152 Meter hohen Piz Boè (Boespitze) gehört zu den beliebtesten Touren in der Sellagruppe in den Dolomiten. Immerhin besteigst du hier einen echten 3000er. Das kann nicht jeder von sich behaupten. Mit etwas Kondition ist die Tour auch für Anfänger zu schaffen. Wenn dir der Aufstieg zu schweißtreibend ist, verkürzt du die Wanderung mit der Seilbahn.
Bei uns findest du alle wichtigen Infos zu dieser traumhaft schönen Wanderung in den Dolomiten.

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Start der Wanderung auf den Piz Boè
Wir beginnen die Wanderung auf den Piz Boè am Pordoijoch (Passo Pordoi) an der Talstation der Seilbahn Sass Pordoi (Google Maps). Die Seilbahn (Website) zum 2950 Meter hohen Sass Pordoi, einem Nebengipfel des Piz Boè, nimmt dir etwa 600 Höhenmeter ab.
Mit etwas Ausdauer ist der Aufstieg auch für weniger geübte Wanderer zu schaffen, zumal der Wanderweg bei guten Bedingungen keine außergewöhnlichen Schwierigkeiten oder Gefahren (außer den allgemeinen Gefahren jeder Bergtour) aufweist.

Aufstieg zum Rifugio Forcella Pordoi
Von der Bergstation der Seilbahn erreichst du den Gipfel des Piz Boè übrigens in rund einer Stunde. Schöner ist aber, den Piz Boè zu Fuß zu erklimmen. Vom Parkplatz führt der Wanderweg anfangs über kleine Stufen und gut ausgebaute Pfade in Richtung einer Scharte. Nach 20 Minuten zieht der Weg spürbar an und es wird felsig. Technisch bleibt der Weg einfach.
Der Schotterweg wird steiler und steiler. Das Ziel immer vor Augen erreichst du das Rifugio Forcella Pordoi (hier kannst du auch übernachten; Website) bei gemütlicher Gangart in eineinhalb bis zwei Stunden (2,4 Kilometer und 620 Höhenmeter).

Hier oben auf fast 3000 Metern sieht es aus wie auf dem Mond. Wer mag, legt eine Pause im Rifugio Forcella Pordoi ein und genießt die Aussicht. Von hier ist es nicht mehr weit zum Gipfel des Piz Boè. Wegen der nahe gelegenen Bergstation ist an der Hütte immer einiges los. Auch auf dem recht steilen Anstieg zum Piz Boè, den wir in der Ferne sehen, tummeln sich schon zahlreiche Wanderer.
Von der Schutzhütte geht’s ohne größere Anstiege gemütlich in Richtung Piz Boè. Nach etwa einer halben Stunde erreichst du den Einstieg zum seilversicherten Aufstieg zum Piz Boè. Erfahrene Wanderer haben mit dem Weg durch felsiges Gelände keine Probleme. Wer allerdings nicht oft in den Bergen unterwegs ist, hat sicher zu kämpfen. Gute Bergstiefel sind das A und O und erleichtern Auf- und Abstieg enorm.
Viele Tagestouristen, die mit der Seilbahn gefahren sind, tragen nur Jogging-Schuhe oder Sneaker. Zu empfehlen ist das nicht!

Auf dem Gipfel des Piz Boè
Nach etwa zweieinhalb bis drei Stunden (4,5 Kilometer und 870 Höhenmeter) stehst du auf dem Gipfel des Piz Boè. Der Ausblick ist sagenhaft. Kein Wunder, dass die Wanderung so beliebt ist.

Spätestens jetzt ist es Zeit für eine Brotzeit. Die gibt es im Rifugio Capanna Piz Fassa di Bernard Guido (Website), übrigens eine der höchsten Schutzhütten in den Dolomiten. Das Essen schmeckt in dieser Höhe besonders gut. Du kannst hier übrigens auch übernachten. In der Hütte gibt es 22 Betten in Drei-, Vier- und Achtbettzimmern.
Viele Wanderer kehren am Gipfel wieder um und wandern zurück zur Bergstation der Seilbahn oder zum Start der Tour am Pordoijoch.

Rundtour über das Rifugio Boè
Du kannst die Wanderung aber auch zu einer schönen Rundtour erweitern. Dazu folgst du dem Wanderweg hinter der Hütte in Richtung des tiefergelegenen Rifugio Boè (Boèhütte) auf 2871 Metern. Für den Abstieg durch felsiges Gelände und auf Schotter ist Trittsicherheit erforderlich.
Vom Gipfel des Piz Boè erreichst du das Rifugio Boè (Website), in dem du auch übernachten kannst, in etwa 30 Minuten.


Der Rückweg
Vom Rifugio Boè führt ein meist breiter Wanderweg ohne nennenswerte An- oder Abstiege durch die fantastische Bergkulisse der Dolomiten zurück zum Rifugio Forcella Pordoi. Von hier steigst du entweder ab zum Pordoijoch oder wanderst noch etwas weiter auf den Sass Pordoi. Hier befindet sich auch die Bergstation der Seilbahn.
Abstecher auf den Sass Pordoi
Der Abstecher auf den Sass Pordoi ist äußerst lohnenswert, auch wenn du nicht mit der Seilbahn fährst. Die Fernblicke sind unvergesslich.




Das musst du über die Wanderung wissen
Die Wanderung auf den Piz Boè ist, wenn du wie bei uns beschrieben am Pordoijoch startest, nicht besonders anspruchsvoll und für erfahrene Bergwanderer problemlos zu meistern. Bei guten Bedingungen ist die Bergtour sogar für Anfänger machbar, Ausdauer und die entsprechende Ausrüstung vorausgesetzt.
Wenn dir die gut 900 Höhenmeter im Aufstieg bzw. im Abstieg zu viel sind, verkürzt du die Wanderung einfach mit der Seilbahn. Landschaftlich ist die Tour ein echtes Highlight in den Dolomiten und jedem, der die Berge liebt, sehr ans Herz zu legen.
In den Sommermonaten gewittert es am Nachmittag bzw. am Abend in den Dolomiten oft kräftig. Ein früher Start und ein gewissenhafter Check des Wetterberichts ist Pflicht!

Zusammenfassung
- Schwierigkeit: je nach Variante leichte bzw. mittelschwere Wanderung
- Geeignet für: je nach Variante auch für Anfänger, Familien mit Kindern, Senioren
- Gebirge: Sellagruppe/ Dolomiten
- Beste Jahreszeit: Mitte Juni bis Ende September
- Einkehrmöglichkeiten: Rifugio Forcella Pordoi, Rifugio Capanna Piz Fassa di Bernard Guido, Rifugio Boè
- Wanderparkplatz: Pordoijoch (Adresse fürs Navi: Passo Pordoi, 38032 Canazei TN, Italien; Parkplatz auf Google Maps)
Tourdaten
- Gesamtweglänge: 11,3 Kilometer
- Höhenmeter: 920 Meter
- Reine Gehzeit: 6:00 Stunden + individuelle Pausen
Die Karte zur Wanderung auf den Piz Boè
Du kannst dir den GPS-Track als GPX-Datei kostenlos herunterladen (blauer Pfeil rechts oberhalb der Karte)
Schöner Bericht. Der Piz Boè steht auf der Liste und jetzt weiß ich, was mich erwartet. Vielen Dank
Hi Dirk,
das ist eine schöne Tour. Technisch nicht sehr anspruchsvoll, aber die Kondition wird schon gefordert :-)
Viele Grüße
Florian
Ich war mit 14 Jahren auf der Boe Hütte, auch damals gab es ein Gewitter. Der Blitz schlug in die Stahlseilversicherung ein die auf den Gipfel führt und eine Gruppe italienischer Wanderer kam ums Leben da sie trotz der Warnung des Hüttenwirtes (Ludwig, gibts den noch?) und schlechtem Wetter losgezogen sind.
Eine wunderbare Hütte, ich hab auch den Gipfel in bester Erinnerung!
Hi Sebastian,
das ist ja eine üble Geschichte! Vor Gewittern habe ich in den Bergen den größten Respekt, auch wenn mich meine Bergkumpanen deshalb manchmal ein wenig belächeln. Aber lieber einmal öfter vorsichtig sein als einmal zu wenig
Ansonsten ist der Gipfel wirklich toll. Klar, durch die Bahn ist natürlich einiges los, die Landschaft ist aber echt genial
Viele Grüße
Florian