1. Mailänder Dom
Beginnen wir mit dem absoluten Highlight und Wahrzeichen der Stadt. Der beeindruckende Mailänder Dom, oder Duomo di Milano, ist flächenmäßig eine der größten Kirchen der Welt. Begonnen wurde sein Bau bereits 1386 im gotischen Stil, was in der italienischen Architektur sehr unüblich ist. Vollendet wurde der Dombau allerdings nicht zur Schlussweihe im Jahr 1572, sondern erst unter Napoleon.
Die heutige Fassade der bekannten Sehenswürdigkeit ist daher eine Mischung aus dem neogotischen und dem barocken Stil. Besonders spektakulär sind die detailreichen Verzierungen: mehr als 2000 Skulpturen und 135 Türmchen schmücken den Mailänder Dom. An der Stelle der römisch-katholischen Kirche befanden sich zuvor übrigens schon ein Tempel aus römischer Zeit sowie eine frühchristliche Kirche und eine römische Basilika aus dem vierten Jahrhundert.
Neben dem prachtvollen Inneren des Doms inklusive Krypta und Domschatz ist besonders das begehbare Dach der Kirche ein absolutes Highlight. Du hast von hier nicht nur einen atemberaubenden Panoramablick über Mailand, sondern an klaren Tagen sogar eine Sicht bis zu den Alpen.
Wenn du auf dem imposanten Domplatz stehst, der übrigens erst im 19. Jahrhundert gestaltet wurde, und auf den Dom blickst, befindet sich rechts davon der Königliche Palast. Das Stadtschloss war früher der Regierungssitz und ist heute ein gefragtes Kulturzentrum mit wechselnden Kunstausstellungen.
2. Galleria Vittorio Emanuele II
Ebenfalls direkt an der Piazza del Duomo findest du die nächste Top-Sehenswürdigkeit Mailands. Die Galleria Vittorio Emanuele II oder Viktor-Emanuel-Passage ist eine weltberühmte Einkaufsgalerie aus dem 19. Jahrhundert.
Benannt wurde sie nach dem König von Italien und Vorantreiber des vereinten Nationalstaates, dem übrigens auch eine bekannte Sehenswürdigkeit in Rom gewidmet ist: die Schreibmaschine. In der prachtvoll verzierten Passage mit Glasdach findest du heute überwiegend Luxusgeschäfte und erstklassige Gastronomie.
In der unmittelbaren Umgebung befinden sich noch zwei weitere hervorragende Tipps: Bei Luini (Google Maps) bekommst du zum Beispiel die leckeren Panzerotti, das sind gefüllte Teigtaschen, die zu einem Aushängeschild der Stadt geworden sind. Und von der Terrazza Aperol (Google Maps) hast du einen spektakulären Blick auf den Domplatz und den Duomo di Milano. Sie liegt rechts vom Haupteingang der Galleria Vittorio Emanuele II und auch die Preise sind überraschend günstig.
3. Teatro alla Scala
Am entgegengesetzten Ende der Einkaufspassage liegt die Piazza della Scala. Dort findest du eine weitere herausragende Tourismusattraktion der Stadt. Es handelt sich um das weltberühmte Teatro alla Scala.
Das Opernhaus verfügt über drei Bühnen und bietet Platz für mehr als 2000 Zuschauer. Die besten Plätze sollen nach Auskunft der Scala selbst übrigens in den Logen 19 liegen.
Nach einer Renovierung wurde die Mailänder Scala 2004 neu eröffnet, und zwar mit L’Europa riconosciuta dirigiert von Riccardo Muti. Eine Eintrittskarte der höchsten Preiskategorie kostete für diese Vorstellung sage und schreibe 2400 Euro. Keine Panik, heute musst du nicht mehr ganz so viel hinblättern, aber ein Schnäppchen ist ein Besuch dieser Sehenswürdigkeit trotzdem nicht.
Es gibt allerdings einen tollen Trick: An der Ticketkasse kannst du dich meist vormittags in eine Liste eintragen lassen, über die du an bis zu zwei günstige Tickets für die Vorstellung am selben Abend kommen kannst. Ansonsten solltest du die Karten am besten direkt über die Website kaufen, da du bei anderen Anbietern oft übers Ohr gehauen wirst.
4. Navigli
Die nächste Sehenswürdigkeit befindet sich im Süden der Stadt. Dort gibt es nämlich noch einige Überreste eines antiken Kanalsystems, das Mailand mit bedeutenden Flüssen und Seen verband. Diese Kanäle oder Navigli, wie sie auf Italienisch heißen, waren ein essentieller Transportweg in einer Zeit, in der der Weg über die Straßen ein langsamer und beschwerlicher war.
Leider wurde ein Großteil der Navigli im 19. und 20. Jahrhundert aufgeschüttet, sodass heute nur einige periphere Abschnitte des Naviglio Grande und Naviglio Pavese sowie das Darsena genannte Hafenbecken übrig sind. Besonders am Abend ist die Gegend heute beliebt zum Flanieren, Essengehen und Bewundern des Sonnenuntergangs. Danach verwandelt sich das Viertel rund um die alten Wasserstraßen in eine der bekanntesten Ausgehmeilen der Stadt.
Auch zur Weihnachtszeit sind die Navigli ein absolutes Highlight: Am Hafenbecken entsteht dann das Darsena Christmas Village, eine Art Weihnachtsdorf, wie man es sonst zum Beispiel aus New York kennt.
5. Sant‘Ambrogio
Wie bereits erwähnt, gibt es unzählige Kirchen in Mailand. Die zwei bedeutendsten neben dem Dom stelle ich dir jetzt vor. Die erste der beiden ist Sant’Ambrogio, eine frühchristliche Kirche im Südwesten der Innenstadt. Wie viele andere Orte in Mailand ist sie dem Stadtpatron Ambrosius gewidmet, der dort auch begraben wurde.
Erbaut wurde Sant’Ambrogio im 4. Jahrhundert auf dem Gelände eines alten römischen Friedhofs. Du kannst hier außerdem noch Reste verschiedener Grabkapellen und Gedenkstätten sehen. Ein besonders beliebtes Fotomotiv ist das Atrium, ein mit Arkaden gesäumter Innenhof.
Ein weiteres interessantes Merkmal dieser Sehenswürdigkeit sind die zwei Glockentürme aus dem 9. und 12. Jahrhundert. Sie gehen auf einen Streit zwischen Mönchen und Kanonikern zurück, an dessen Ende beide Parteien einen eigenen Glockenturm bekamen.
6. Santa Maria delle Grazie und Das Abendmahl
Die dritte – neben dem Dom und Sant’Ambrogio – bedeutende Kirche in Mailand gehört sogar zum UNESCO-Weltkulturerbe. Es handelt sich um die 1490 fertiggestellte Dominikanerkirche Santa Maria delle Grazie.
Berühmt ist diese Sehenswürdigkeit vor allem dadurch, dass sie ein weltbekanntest Gemälde beherbergt. An der Nordwand des ehemaligen Speisesaals befindet sich nämlich Leonardo da Vincis Seccomalerei Das Abendmahl aus dem 15. Jahrhundert. Im zweiten Weltkrieg überlebte es nur knapp einen Bombenangriff, bei dem die Südwand desselben Saals zerstört wurde.
Das Abendmahl ist eine extrem beliebte Attraktion, weshalb alle 15 Minuten maximal 25 Personen zum Gemälde gelassen werden. Du solltest dich daher frühzeitig, spätestens jedoch eine Woche vorher, online um die Tickets kümmern! Um das Kunstwerk zu sehen, musst du übrigens den Eingang links von der Kirche nehmen.
7. Simplonpark mit Castello Sforzesco & Arco della Pace
Keine 10 Minuten Fußweg entfernt findest du die nächste Top-Sehenswürdigkeit, die du bei einer Reise nach Mailand nicht verpassen solltest. Das Castello Sforzesco wurde ab 1450 von Francesco I. Sforza erbaut, dem Begründer der Sforza-Dynastie, von dem es seinen Namen erhielt. Es arbeiteten aber auch namhafte Künstler wie Leonardo da Vinci an der Gestaltung der beeindruckenden Anlage mit. Das Kastell ist heute kostenlos zugänglich, während die verschiedenen Museen, die darin untergebracht sind, einen Eintrittspreis verlangen.
Das Schloss befindet sich im Simplonpark oder Parco Sempione, an dessen entgegengesetzten Ende du den Triumphbogen Arco della Pace findest. Auch eine unter Napoleon eröffnete Arena sowie zahlreiche Statuen, Denkmäler und Grünflächen befinden sich im Park. Dieser wird dadurch zum perfekten Ort für eine kleine Verschnaufpause und einen entspannten Spaziergang.
Die Gegend rund um den Arco della Pace wurde mir übrigens für den typisch italienischen Aperitivo, also einen kleinen Snack und ein meist alkoholisches Getränk vor dem Abendessen, empfohlen. Hier findest du dafür die besten Restaurants rund um den Arco della Pace.
8. Brera
An den Simplonpark und das Castello Sforzesco schließt im Osten das elegante Viertel Brera an. Es gehört zum historischen Zentrum Mailands und beherbergt neben Modeboutiquen und anderen Geschäften vor allem stilvolle Cafés und überwiegend gehobene Restaurants.
Besonders beliebt ist die malerische Piazza del Carmine mit der Kirche Santa Maria del Carmine aus dem 15. Jahrhundert (Google Maps). Am Abend erwacht das Viertel mit seinen vielen Bars so richtig zum Leben. Außerdem war Brera schon immer bei Künstlern beliebt, weshalb du dort heute zahlreiche kulturelle Highlights bestaunen kannst.
Im barocken Palazzo di Brera, einem großen Gebäudekomplex in der Via Brera, befinden sich zum Beispiel das alte Osservatorio Astronomico di Brera mit einem Astronomiemuseum, die beeindruckende Nationalbibliothek Braidense, die Akademie der Schönen Künste und die berühmte Pinacoteca di Brera. Die Pinakothek ist eines der bedeutendsten Kunstmuseen Italiens und beherbergt vor allem oberitalienischen Malereien aus Renaissance und Barock, aber auch Gemälde anderer Epochen und Länder.
Anschließend kannst du einen Abstecher in den Botanischen Garten machen, der sich direkt neben dem weitläufigen Palazzo di Brera befindet (Google Maps). Der Orto Botanico di Brera ist relativ klein und kostenlos zugänglich, bietet aber eine angenehme Ruhepause vom Trubel der Stadt. Er wird auch gerne mal übersehen und ist deshalb ein kleiner Geheimtipp in Mailand!
9. Quadrilatero della Moda
Wie ich dir ganz am Anfang schon erzählt habe, ist Mailand die Modehauptstadt Italiens und ein absolutes Paradies für alle Fashion-Lover. Deshalb darf bei einer Städtereise ein Abstecher ins Modeviertel Quadrilatero della Moda nicht fehlen, wo du namhafte Marken wie Valentino, Tiffany’s, Dolce & Gabbana, Versace, Jimmy Choo, Gucci oder Prada antriffst.
Der Name des Viertels bedeutet übrigens Viereck der Mode – es wird manchmal auch Quadrilatero d’Oro, also goldenes Viereck, genannt. Das kommt daher, dass es von vier wichtigen Einkaufsmeilen begrenzt wird.
Eine davon ist die 470 Meter lange Via Monte Napoleone (Google Maps), eine der teuersten Einkaufsstraßen der Welt. Sie hat ihren Namen aus der Zeit der napoleonischen Belagerung, zu der sie bereits ein gut besuchter Treffpunkt war. In den 1950er stieg sie schließlich zu ihrem heutigen Status als eine der bedeutendsten Shoppingmeilen der Welt auf.
Als Modeliebhaber solltest du dir die Ausstellung im Palazzo Morando, der sich ebenfalls im Quadrilatero della Moda befindet, und das Armani/Silos im Südwesten der Stadt, in dem die Lebensgeschichte des Modeschöpfers Giorgio Armani erzählt wird, nicht entgehen lassen.
10. Piazza dei Mercanti
Wenn du jetzt noch nicht genug von Mailand hast, gibt es noch einiges mehr zu sehen. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Abstecher zur Piazza dei Mercanti (Google Maps), die nicht einmal 300 Meter vom Domplatz entfernt ist? Der „Platz der Kaufleute“ war früher ein zentraler Handelsplatz für Bäcker, Messerschleifer, Haarschneider oder Goldschmiede und ist von prachtvollen Gebäuden wie dem Justizpalast gesäumt.
11. Via Torino mit Santa Maria presso San Satiro
Die Via Torino zweigt ebenfalls vom Domplatz ab und ist eine weitere Einkaufsstraße. Ein echter Geheimtipp, der gerne übersehen wird, ist der dort gelegene Kirchenkomplex Santa Maria presso San Satiro (Google Maps). Das Highlight ist die um 1480 hinzugefügte Renaissancekirche: deren Chorraum hinter dem Altar ist eigentlich nur 90 Zentimeter tief, sieht aber dank eines spektakulären Deckengemäldes von Donato Bramante aus wie eine lange Galerie.
12. Zentralfriedhof Cimitero Monumentale
Etwas außerhalb nördlich der Innenstadt liegt der beeindruckende Zentralfriedhof Cimitero Monumentale. Hier sind zum Beispiel der Vater von Albert Einstein und der Begründer von Campari begraben. Nicht weit davon entfernt findest du den sogenannten Bosco Verticale (Google Maps), zwei komplett bepflanzte Hochhaustürme.
13. Villa Necchi Campiglio
Wer eher auf Museumsbesuche und alte Gebäude steht, sollte sich die Villa Necchi Campiglio (Google Maps) nicht entgehen lassen. Das ist eine Villa aus den 1930ern, deren Innenräume und Garten heute besichtigt werden können.
Ein Hingucker ist auch die historische Straßenbahn Mailands. Während sie sich toll auf Fotos macht, wird in den meisten Bewertungen allerdings von der TraMilano Hop-on-hop-off-Tour mit der Bahn abgeraten.
Historischer Rundgang La Milano Romana
Für Geschichtsinteressierte dürfte auch folgender Rundgang spannend sein. In Mailand gibt es nämlich insgesamt 18 Orte, an denen du Überreste aus dem alten Rom entdecken kannst. Dazu zählt zum Beispiel die Basilika Sant’Ambrogio, über die ich dir bei den Top-Sehenswürdigkeiten schon etwas erzählt habe.
La Milano Romana – das römische Mailand. So lautet der Name des Rundgangs, für den es allerdings keine einheitliche offizielle Route gibt. Zu den Stationen gehören zum Beispiel auch die Terme Erculee (Google Maps), die Colonne di San Lorenzo (Google Maps), das Forum Romanum (Google Maps) und die Überreste des Palastes von Kaiser Maximian (Google Maps).
Wenn du mehr zum Mediolanum, wie Mailand zur Zeit der Römer hieß, erfahren möchtest, kannst du hier spannende Informationen zu einigen Stationen auf Deutsch und hier auf Italienisch nachlesen. Eine geführte Tour zu den Locations kannst du zum Beispiel hier buchen.
Wo in Mailand übernachten? Meine Hotel-Tipps
Wer luxuriös und zentral nächtigen möchte, sollte sich das Grand Hotel et de Milan (hier Preise checken*) anschauen. Das 5-Sterne-Hotel befindet sich unmittelbar zwischen dem Botanischen Garten und dem Modeviereck, ist eines der ältesten Hotels von Mailand und diente dem berühmten Komponisten Giuseppe Verdi 27 Jahre lang als Zuhause.
Vom Namen her ähnlich und doch ganz anders ist das Grand Hostel Coconut (hier Preise checken*) nahe des Hauptbahnhofs. Hier übernachtest du deutlich preisgünstiger im Doppelzimmer oder Schlafsaal mit eigenem Bad und Garten.
Nur einige Straßen weiter befindet sich das 43 Station Hotel (hier Preise checken*) mit drei Sternen, das mit moderner Ausstattung und leckerem Frühstück überzeugt.
Das 3-Sterne Hotel Gran Duca Di York (hier Preise checken*) ist zwar etwas traditioneller eingerichtet, dafür aber auch in einem historischen Palast aus dem 18. Jahrhundert untergebracht. Es liegt außerdem nur wenige Gehminuten vom Dom entfernt!
Auch die Ferienwohnung Blue sky (hier Preise checken*) punktet mit herzlichen Gastgebern, guter Verkehrsanbindung und hervorragenden Bewertungen.
Zum Schluss sticht noch das Duomo Luxury Apartment (hier Preise checken*) heraus, das sich mitten in der Innenstadt befindet und ebenfalls sehr gut bewertet wird.
Mailand-Reiseführer
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