
Lübeck Sehenswürdigkeiten: 15 schöne Orte, die du sehen musst [mit Karte]
Lübeck verzaubert mit vielen schönen Sehenswürdigkeiten. Du planst eine Städtereise in Deutschland und bist auf der Suche nach dem passenden Ziel? Es darf auch gerne eine Stadt im Norden, idealerweise in der Nähe vom Meer, sein? Dann ist Lübeck das Richtige für dich.
Als Königin der Hanse spielte Lübeck jahrhundertelang eine zentrale Rolle im europäischen Handel. Bis heute kannst du in die goldenen Hansezeiten eintauchen und Lübecks einstigen Reichtum entdecken. Ostseefeeling gibt es gratis dazu.
In diesem Artikel nehme ich dich mit auf eine Erkundungstour der schönsten Sehenswürdigkeiten Lübecks und gebe dir viele weitere Geheimtipps rund um die Hansestadt.

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1. Holstentor
Wir starten unseren Rundgang mit dem Holstentor, dem wohl bekanntesten Wahrzeichen von Lübeck (für uns übrigens eine der schönsten Städte in Deutschland). Das Holstentor wurde zwischen 1464 und 1478 im Stil der spätmittelalterlichen Backsteingotik gebaut und diente nicht nur der Verteidigung, sondern galt auch als Machtsymbol der Hansestadt.
Im 19. Jahrhundert waren jene goldenen Zeiten jedoch längst vergessen, das Holstentor glich einer Ruine. 1863 entschied sich die Bürgerschaft mit knapper Mehrheit für Renovierungsarbeiten und damit gegen einen Abriss des Bauwerks – zur großen Freude von den Einheimischen und Touristen, die heutzutage das Holstentor eifrig besuchen. Es zählt zu den Top-Sehenswürdigkeiten der Stadt.
Das Stadttor beeindruckt durch seine beiden imposanten kegelförmigen Türme, wobei dir bei genauerer Betrachtung auffallen wird, dass der Südturm ein wenig schief steht. Grund dafür ist der morastige Untergrund, in den das Bauwerk im Laufe der Zeit eingesunken ist. Ein weiteres Absacken konnte erst durch Restaurierungen in den Jahren 1933/34 verhindert werden.
Auch ein Blick ins Innere des Holstentors lohnt sich: Hier befindest sich das Stadtgeschichtliche Museum (Website), wo du in der spannenden Dauerausstellung „Die Macht des Handels“ in die Geschichte der mittelalterlichen Hansemetropole eintauchen kannst und alles über Handel, Seefahrt und Recht im Mittelalter erfährst.
Tipp: Von der Terrasse der Tourist-Information hast du einen grandiosen Blick auf die Top-Sehenswürdigkeit Lübecks – besonders in den Nachmittagsstunden, wenn das Bauwerk in schönstem Licht erstrahlt. Nicht nur Hobbyfotografen werden begeistert sein.
Auf dem Weg zum Holstentor laufe ich über die Puppenbrücke. Das ist die ehemalige Brücke vor dem zweiten Vortor des Holstentores. Darauf stehen Figuren und Vasen. Sie wurden ursprünglich 1774 aus Sandstein gefertigt.
2. Salzspeicher
Bevor es auf Erkundungstour durch die Lübecker Altstadt geht, machen wir noch einen kurzen, aber lohnenswerten Abstecher zu einer Sehenswürdigkeit direkt neben dem Holstentor: den Salzspeichern (Google Maps). Die sechs Lagerhäuser wurden zwischen 1579 und 1745 aus Backstein errichtet und dienten jahrhundertelang der Lagerung von Salz.
Das „weiße Gold“ wurde in den Salinen in Oldesloe und Lüneburg gewonnen und von Lübeck aus nach Skandinavien verschifft, wo das Salz zum Konservieren der Heringe verwendet wurde. Die Fische wurden wiederum in Fässern nach Lübeck transportiert und im Binnenland verkauft. So hat die Hansestadt einen großen Teil ihres damaligen Reichtums dem Salz- und Heringshandel zu verdanken.
Später wurden in den Salzspeichern auch andere Waren wie Tuch und Getreide gelagert. 1922 wurde hier sogar der deutsche Vampirfilm „Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“ gedreht. Heutzutage befindet sich in den Lagerräumen ein Bekleidungsgeschäft.
Auch wenn du mit Mode nichts am Hut haben solltest, sind die Salzspeicher ein Must-See in Lübeck. Direkt an der Trave gelegen bilden sie zusammen mit ihrer Reflexion im Wasser von der Altstadtseite aus nicht nur ein tolles Fotomotiv, sondern erinnern auch an die goldenen Handelszeiten der Hansestadt.
3. St. Petri Kirche
Unser erster Halt auf der einzigartigen Altstadtinsel ist die St.-Petri-Kirche zu Lübeck (Website). Sie wurde im 13. Jahrhundert errichtet (1220) und im Laufe der Zeit immer wieder erweitert, bis sie im 15. Jahrhundert ihre heutige Form als fünfschiffige, gotische Hallenkirche annahm.
Im Zweiten Weltkrieg wurde St. Petri stark zerstört und erst 1987 vollständig wiederaufgebaut. Heutzutage finden im hellen und geräumigen Kirchenraum keine Gottesdienste mehr, sondern verschiedenste Ausstellungen und Veranstaltungen statt. Dazu gehört auch der jährliche Kunsthandwerkermarkt in der Adventszeit.
Ein Highlight ist zudem der Blick von der 50 Meter hohen Aussichtsplattform, von der dir ganz Lübeck zu Füßen liegt – bei gutem Wetter gesellt sich sogar die Ostsee im Hintergrund dazu. Du schaust hier auf St. Marien, das Rathaus, das Holstentor und die Ausflugsboote auf der Trave. Im Anschluss kannst du es dir im St. Petri Café bei Kaffee und Kuchen gemütlich machen und die ersten Eindrücke der Sehenswürdigkeiten der Hansestadt auf dich wirken lassen.

Die besten Reiseführer für deinen Ausflug in die Hansestadt
Mit den folgenden Reiseführern bist du für deinen Ausflug nach Lübeck bestens ausgerüstet. Sie sind der perfekte Begleiter, um die Stadt mit ihren tollen Sehenswürdigkeiten auf eigene Faust zu erkunden.
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4. Lübecker Rathaus
Zweimal um die Ecke und schon stehst du vor der nächsten Sehenswürdigkeit: dem Lübecker Rathaus (Google Maps). Es ist eines der imposantesten Bauwerke der Backsteingotik und wurde zwischen 1230 und 1308 gebaut, wobei es im Laufe der Zeit mehrmals erweitert und verändert wurde. Das ist auch der Grund für die verschiedenen Baustile, die dich hier erwarten.
Mit seinen drei Türmen und der kunstvoll dekorierten Fassade ist das Rathaus ein echter Hingucker. Auch ein Blick ins Innere beeindruckt: Hier kannst du unter anderem die Bürgermeister-Ahnengalerie,den neugotischen Bürgerschaftssaal sowie den prunkvollen Audienzsaal bewundern.
Letzterer diente als Gerichtssaal und hat bis heute zwei unterschiedlich hohe Eingangstüren: Die hohe Tür war für freigesprochene Angeklagte gedacht, verurteilte Bürger hingegen mussten den Saal gebückt durch die niedrige Tür verlassen.
Weitere spannende Anekdoten rund um die Geschichte des Rathauses erfährst du im Rahmen einer Rathausführung, die ich dir nur ans Herz legen kann.
5. Café Niederegger
Direkt gegenüber vom Lübecker Rathaus befindet sich das traditionsreiche Café Niederegger (Google Maps). Es wurde 1806 vom Konditormeister Johann Georg Niederegger gegründet und ist bis heute das führende Unternehmen für Lübecks bekannteste Spezialität, dem Marzipan. In ganz besonderem Ambiente kannst du im Café auch weitere Leckereien wie Pralinen, Trüffel oder ein Stück der berühmten Niederegger Nusstorte genießen.
Im zweiten Obergeschoss erwartet dich zudem das hauseigene Marzipan-Museum, wo du alles über die Geschichte der Mandel-Delikatesse erfährst. Das Highlight sind die zwölf lebensgroßen Marzipanfiguren von bekannten Persönlichkeiten wie Thomas Mann oder Wolfgang Joop, die auch schon vom Niederegger Marzipan geschwärmt haben. Im Schaufenster findest du etwa das Holstentor aus Marzipan in 150 Stunden Handarbeit nachgebaut.
Über einen Besuch des Cafés freuen sich somit Bauch und Augen gleichermaßen. Das kulinarische und kulturelle Erlebnis wird dir auf jeden Fall in Erinnerung bleiben. Vom Kaffee mit Marzipangeschmack bis hin zum Marzipaneis gibt es hier alles für das Marzipanherz.
Übrigens gibt es in Lübeck noch eine weitere Marzipan-Sorte: die Lübecker Marzipan-Speicher. Besonders lecker sind die Marzipan-Happen dieses Unternehmens. Ein besonders uriges Geschäft befindet sich An der Untertrave 92, gegenüber des Museumshafens.
6. Marienkirche
Ein weiteres Wahrzeichen auf der Lübecker Altstadtinsel ist die Marienkirche (Website), deren beide Türme mit ihren 125 Metern Höhe schon von weitem beeindrucken. Sie wurde von 1277 bis 1351 gebaut und gilt als Mutterkirche der Backsteingotik in der Ostseeregion.
Das Gotteshaus symbolisiert seit jeher die Macht und den Reichtum der Hansestadt, wurde allerdings bei einem Luftangriff auf Lübeck 1942 beinahe völlig zerstört. Der Wiederaufbau der Kirche war 1959 größtenteils abgeschlossen.
Auch der Innenraum steckt voller Superlative: Abgesehen von den vielen Kunstwerken kannst du hier das höchste Backsteingewölbe und die größte mechanische Orgel der Welt bestaunen. Dietrich Buxtehude war 39 Jahre Organist in St. Mairen, einer der bedeutendsten Vertreter der Norddeutschen Orgeltradition. Er wurde in St. Marien beigesetzt.
In der Süderturm-Kapelle befinden sich bis heute die beiden beim Luftangriff herabgestürzten Kirchenglocken als Zeichen für Frieden und Versöhnung. Die Glocken stürtzten in der Brandnacht 1942 ab. Links, die älteste Glocke wog 40 Zentner und läutete 434 Jahre lang.
Apropos Glocken: Die Marienkirche hat mit seinen neun Glocken das größte Geläut Schleswig-Holsteins, das an Festtagen besonders imposant klingt. Du merkst schon: Man kommt hier aus dem Staunen gar nicht mehr heraus.
Ebenfalls wichtig zu erwähnen ist der Lübecker Totentanz in St. Marien. Nach dem Vorbild des Dans Macabre in Paris geschaffen, soll es den Menschen an den Tod erinnern. 1424 wurde der Totentanz auf eine 26 Meter lange und 2 Meter hohe Leinen-Wand gemalt. Der makabre Reigen spielt sich vor der Lübecker Stadtkulisse ab. Heute siehst du leider nur noch eine Kopie, da das Leinenwerk sehr zerschlissen war.
Empfehlenswert sind auch die spannenden Führungen, die dich entweder durch die Kirche oder in den Turm und das Gewölbe führen. Bei einem Rundgang erfährst du nicht nur mehr über die wechselvolle Geschichte der Backsteinbasilika, sondern auch, was es mit den drei Kirchenlegenden auf sich hat.
Direkt an der Marienkirche befindet sich eine Teufelsfigur. Der Sage nach dachte der Teufel, die Stadt würde ein Weinhaus bauen. Der Gedanke gefiel ihm, somit half er beim Bau mit, in der Hoffnung ein paar Trunkenbolde abgreifen zu können. Allerdings fand er heraus, dass er gerade am Bau einer Kirche mithalf. Zornig wollte er mit einem Stein den Bau zertrümmern. Ein Geselle rief ihm jedoch zu, man baue ihm dafür ein Wirtshaus neben die Kirche. Der Teufel ließ den Stein fallen. Heute steht neben der Kirche der Ratsweinkeller. Viel Spaß auf deiner Entdeckungstour dieser Top-Sehenswürdigkeit (Google Maps)!
7. Buddenbrookhaus
Gegenüber von der Marienkirche befindet sich das weltberühmte Buddenbrookhaus (Website), ein Literaturmuseum der besonderen Art. Das Haus mit der reich verzierten Fassade aus dem Jahr 1758 war im 19. Jahrhundert der Wohnsitz der Familie Mann, bis sie es 1891 verkauften.
In der Innenstadt zeigt eine Säule den früheren Standort des Hauses Breite Straße 38, in dem Thomas Mann seine Kindheitsjahre verbracht hat. Das Haus brannte 1942 ab. Er wurde 1875 in Lübeck geboren und starb 1955 in Zürich.
Große Bekanntheit erlangte es als Handlungsort von Thomas Manns nobelpreisgekröntem Roman „Buddenbrooks“ von 1901. Er erzählt die Geschichte der Lübecker Kaufmannsfamilie Buddenbrook, die seiner eigenen Familie ähnelte.
Heutzutage ist das Buddenbrookhaus als eine Art begehbarer Roman gestaltet, der dich auf eine einzigartige Reise durch Fiktion und Realität durch diese tolle Sehenswürdigkeit mitnimmt. Du kannst hier nicht nur ein Stück Weltliteratur hautnah erleben, sondern erfährst auch bei verschiedenen Stationen mehr über das Leben der Schriftstellerfamilie Mann.
Beachte: Aufgrund von Renovierungsarbeiten bleibt das Buddenbrookhaus voraussichtlich bis 2023 geschlossen. Aber keine Panik: Im Museum Behnhaus gibt es in dieser Zeit eine Sonderausstellung, in der die Protagonistin Tony Buddenbrook von ihrem Erschaffer Thomas Mann sowie ihrer eigenen Familie erzählt. Tauche ein in die faszinierende Welt der Buddenbrooks und Manns und überzeuge dich selbst von ihrer Wirkung.
8. Dom zu Lübeck
Am Südrand der Altstadt liegt ein weiteres beeindruckendes Bauwerk: der Dom zu Lübeck (Website). Mit seinen etwa 130 Metern Länge gilt er als eine der längsten Backsteinkirchen. 1173 wurde mit dem von Heinrich dem Löwen gestifteten Bau begonnen und um 1230 vollendet.
Wie die Marienkirche wurde der Lübecker Dom im Zweiten Weltkrieg größtenteils zerstört. Da man sich zunächst auf den Wiederaufbau der Marienkirche konzentrierte, dauert der Sanierungsprozess bis 1982.
Die Kirche beherbergt bis heute die erhaltenen Kunstschätze wie das große Triumphkreuz von Bernt Notke aus dem Jahr 1477, die mittelalterlichen Seitenaltäre sowie die beiden Marienfiguren. Sehenswert sind auch die Sandsteinsarkophage in den Seitenkapellen, die nach der Reformation zu Grabstätten für die Lübecker Domherren wurden.
9. Lübecker Gänge und Höfe
Die Lübecker Gänge und Höfe sind Teil des UNESCO Welterbes. Um diese besondere Sehenswürdigkeit zu Gesicht zu bekommen, musst du die dir bekannten Straßen der Altstadt verlassen und auch mal in geheimnisvolle Gässchen abbiegen. Dort triffst auf die zahlreichen versteckten Gänge und Höfe, die dich in die Welt des Mittelalters entführen. Heute gibt es derer noch 90 Stück. Beim Betreten der schmalen und niedrigen Eingänge heißt es Kopf und Schultern einziehen und los geht die Entdeckungsreise.
Das mittelalterliche Bevölkerungswachstum Lübecks als „Königin der Hanse“ führte dazu, dass es in der Altstadt schnell eng wurde. Aus diesem Grund begann man, die Hinterhöfe für weitere Wohnungen, die sogenannten „Buden“, zu nutzen. Diese hölzernen Häuser sind zwar heute nicht mehr erhalten, dafür kannst du ihre Nachfolger aus Stein bewundern. Sie sind teilweise mehr als 400 Jahre alt und begeistern durch ihre bunte Vielfalt.
Einzigartig sind auch die Stiftshöfe, die von wohlhabenden Lübeckern finanziert wurden, um die Waisen und Witwen von Seefahrern und Kaufmännern zu versorgen. Einer der prächtigsten ist der Füchtingshof, der vom Kaufmann Johann Füchting „zum Nutzen der Armen“ gestiftet wurde. Am schönsten sind der Haasenhof, der Glandorps Gang (der Glandorps Hof ist der älteste der größeren Stiftungshöfe), der Koberg, der Hellgrüne Gang und der Dunkelgrüne Gang, der Pelzer-Gang, der Von-Höveln-Gang und der Dornes-Hof.
Bei Interesse kannst du eine Höfe- und Gänge-Tour in Lübeck buchen, über die Website der Stadt. Dort erfährst du dann beispielsweise auch spannende Details wie, dass für das Bierbrauen das Wasser aus dem Fluss genutzt wurde. Daher durften sich zwei Tage lang die Menschen nicht waschen oder schlachten, damit man einigermaßen sauberes Wasser zum Brauen zur Verfügung hatte. Yummy!
Die meisten der über 90 Gänge und Höfe sind für Besucher frei zugänglich, beachte jedoch, dass diese auch heute noch bewohnt sind und sich die Lübecker daher über diskretes Verhalten freuen. Darüber hinaus gibt es Besuchszeiten. Die Ruhezeiten sind in der Regel von 12 bis 15 Uhr und von 18 bis 10 Uhr.
10. Heiligen-Geist-Hospital
Ein ganz besonderes Gebäude ist auch das Heiligen-Geist-Hospital (Google Maps). Es wurde 1286 im Stil der uns bereits bekannten Backsteingotik errichtet und zählt zu den ältesten Sozialeinrichtungen der Welt. Von reichen Lübecker Kaufmännern gestiftet diente es seit dem Mittelalter als Wohnstätte für Arme und Kranke und ist ein beispielloses Symbol für Nächstenliebe und Wohltätigkeitssinn der Bürger.
Ein Highlight im Langhaus sind die sogenannten Kabäuschen, kleine hölzerne Kammern, die erst 1820 gebaut und bis 1970 bewohnt wurden. Sehenswert ist auch die reich dekorierte Hallenkirche mit ihren Wandmalereien. Bis heute sind Teile des Hospitals ein Pflege- und Altenheim in einzigartigem historischen Ambiente.
In der Adventszeit findet hier außerdem ein bekannter internationaler Weihnachtsmarkt statt, bei dem Aussteller aus Deutschland, Skandinavien, den baltischen Ländern, Israel und Peru ihre Kunsthandwerke präsentieren.
11. Burgkloster
Auf deinem Weg in den nördlichen Teil der Altstadt befindet sich das Burgkloster (Google Maps), das als eine der bedeutendsten Klosteranlagen Norddeutschlands gilt. 1229 wurde es zum Sitz des Dominikanerordens und hatte seitdem schon viele Funktionen.
Infolge der Reformation wurde hier ein Armenhaus eingerichtet, ab Ende des 19. Jahrhunderts diente das Kloster als Gericht und Untersuchungsgefängnis. Im Dritten Reich wurden in der Klosteranlage Juden und Widerstandskämpfer gefangen gehalten.
Daher ist das Burgkloster ein wichtiges Denkmal für die deutsche Geschichte. Seit 2015 gehört es zum Europäischen Hansemuseum, wo du in spannenden Ausstellungen die wechselvolle Geschichte der Hanse nacherleben kannst.
Besichtigen kannst du auch die Räume des ehemaligen Dominikanerkonvents, die mit ihren Wand- und Gewölbemalereien beeindrucken und dir mehr über den damaligen Klosteralltag verraten. Freue dich auf einen ganz besonderen Teil Lübecker Stadtgeschichte.
Tipp: Bei einer Kanal- und Hafenrundfahrt eröffnet sich dir eine einzigartige Perspektive auf das Burgkloster.
In der Nähe des Burgklosters steht das Burgtor mit Zöllnerhaus. Das Burgtor ziert eine alte Innschrift, auf der erzählt wird, dass General Blücher seinen Rückzug nach der schlacht bei Jena und Auerstedt verteidigt. 1806 drangen die französichen Truppen nach Lübeck ein. Das Zöllnerhaus wurde 1571 erbaut und mit dem mecklenburgischen Wappen versehen. 1912 bis 1928 war es das Wohnhaus der Schriftstellerin Ida Boy.
12. Museumshafen
Jetzt geht es endlich ans Wasser, genauer gesagt zum Museumshafen (Google Maps), der zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Hansestadt gehört. Hinter der über 100-jährigen Drehbrücke reihen sich insgesamt 15 traditionelle Segelschiffe aneinander, die von Schiffsfreunden restauriert wurden und ihre Heimat an der Untertrave gefunden haben.
Einen Spaziergang vor dieser malerischen Kulisse solltest du dir nicht entgehen lassen, denn hier erwacht Seefahrtsgeschichte zum Leben. Zu den historischen Segelschiffen zählt die „Fridtjof“, die Ende des 19. Jahrhunderts in Norwegen gebaut wurde und als Versorgungsschiff für die Eismeer-Expedition des Polarforschers Fridtjof Nansen diente.
Neben den Schiffen sind auch der Motorschlepper „Titan“ und der Eimerkettenbagger „Wels“ sehenswert, die Lübeck jahrzehntelang einen großen Dienst erwiesen. Freunde der Schifffahrt können im Peter-Rehder-Haus an der Drehbrücke mehr über die maritime Geschichte Lübecks erfahren.
Unweit des Museumshafens befindet sich zudem die bekannte „Lisa von Lübeck“ (Website), die Rekonstruktion eines Hanseschiffs aus dem 15. Jahrhundert, die im Sommer Mitfahrten in mittelalterlicher Atmosphäre anbietet. Lübecks größtes Museumsschiff – die Viermastbark „Passat“ – liegt nicht im Museumshafen, sondern in Travemünde, wo wir bereits bei einem Ausflugstipp für dich wären.
Tipp: miete dir ein Boat Now. Das ist ein kleines, aber feines Boot, mit dem du auf der Trave fahren kannst. Das macht super viel Spaß und du bekommst einen ganz anderen Blick auf die Stadt.
13. Katharinenkirche
Die Katharinenkirche (Google Maps) ist ebenfalls eine der weithin sichtbaren Kirchen mit ihrem großen Turm. Sie wurde 1300 errichtet und war bis 1531 eine Klosterkirche des Franziskanerordens. Von den Klosterkirchen gab es mehrere in Lübeck. St. Katharinen ist allerdings die einzige erhaltene der vier Klosterkirchen. Heute handelt es sich bei dem Bau um eine Museumskirche.
Gleich am Eingang befindet sich eine mächtige, äußerst beeindruckende Statue. Sie zeigt einen Reiter, der einen Drachen ersticht.
Ebenfalls sehenswert ist die Zweigeschossige Choranlage mit Ober- und Unterchor. Das Chorgestühl des Oberchores ist aus dem 14. Jahrhundert und schmückt eine wertvolle Dorsalmalerei. Ebenfalls in der Kirche enthalten ist eine Mittelalterliche Messinggrabplatte des Bürgermeisters Lüneburg.
Fast gegenüber der Katharinenkirche steht die St. Jakobi Kirche. Sie wurde 1227 erstmals erwähnt. Sie ist die Kirche der Seefahrer und Fischer. In ihr findest du noch ein altes Schiffswrack.
14. Günter Grass Haus
Im Günter Grass-Haus (Website) erfährst du alles über das Leben und Schaffen des Literaturnobelpreisträgers Günter Grass. Das Museum ist super modern und interaktiv gestaltet. Hier solltest du viel Zeit einplanen und mitbringen. Denn du kannst dich durch viel Literatur lesen, sehr viel anhören und den Schriftsteller virtuell erleben.
Hier erfährst du so viel über den Künstler wie noch nie. Außerdem kannst du dort einen Nachbau der Filmkulisse des Kolonialwarenladensim Labesweg Nr. 13 in Danzig-Langfur entdecken. Hier wohnte die erfundene Figur Oska Matzerath. Der Laden wurde nach Beschreibungen aus der Blechtrommel und Beim Häuten der Zwiebel entworfen.
Als Forum für Literatur und Bildende Kunst werden hier auch die Werke anderer Künstler gezeigt.
Adresse: Glockengießerstraße 21 (Google Maps)
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15. Geheimtipp: Hüxstraße, Tünkenhagen und Hundestraße
Wenn du noch etwas Zeit hast, dann rate ich dir durch ein paar bestimmte Straßen zu schlendern. Wir waren sehr begeistert, als wir diese kleinen Straßen entdeckt haben und waren sehr angetan von den kleinen Geschäften, den wunderschönen Häuschen und den modernen, hippen Cafés.
In der Hüxstraße findest du kleine, feine Läden vor, die mit Herzliebe eingerichtet wurden. Von Vintage-Läden, Craft-Beer und tollen Details kannst du hier viel entdecken. Schau auch mal im Café Hüxstraße, in der Schmackofatz Garage oder in der Neuen Rösterei vorbei.
In der Tünkenhagen stehen urige, alte Häuser, die du auf jeden Fall bewundern solltest. Und in der Hundestraße reiht sich eine schöne Häuserfassade und ein Café an das nächste.
Ausflugstipp Travemünde
Rund 20 Kilometer von der Hansestadt entfernt liegt Travemünde, Lübecks Zugang zur Ostsee. Der Kurort trägt schon seit 1802 den Titel „Seebad“ und ist damit einer der ältesten deutschen Ostseebäder. Travemünde verzaubert durch seine frische Seeluft und maritime Atmosphäre, die du bei einem Spaziergang auf der schönen Strandpromenade erleben kannst.
Auch ein Abstecher in den historischen Ortskern rund um die St. Lorenz-Kirche aus dem 16. Jahrhundert lohnt sich. Im Hafen, der zu den größten Fährschiffhäfen Nordeuropas gehört, kannst du das rege Treiben der großen und kleinen Schiffe von Land aus beobachten oder selbst zum Seemann/-frau werden und an einer Hafenrundfahrt auf der Trave teilnehmen. Da fährst du dann vielleicht auch am Skandinavienkai vorbei.
Im Passathafen kannst du wie versprochen auch das Wahrzeichen Travemündes bewundern: das Vier-Mastsegelschiff „Passat“ aus dem Jahr 1911, das bis 1957 sage und schreibe 39 Mal Kap Hoorn umrundete und in der ganzen Welt unterwegs war. Von den Abenteuern auf See erzählt die Passat bis heute in spannenden Ausstellungen. Unvergessliche Erlebnisse und Seefahrerromantik pur sind auch die Trauungen oder Übernachtungen auf dem Schiff.
Abgesehen von diesen und weiteren Sehenswürdigkeiten sind auch Sportbegeisterte in Travemünde bestens aufgehoben, sei es nun bei Wanderungen am Strand oder im Naturschutzgebiet des südlichen Priwalls, Radtouren oder im Wasser. Wenn das mal kein gelungener Tagesausflug ist…
Die spannendsten Museen in Lübeck
Wie du vielleicht schon auf unserem Rundgang durch die Altstadt gemerkt hast, wimmelt es in Lübeck nur so von spannenden Museen, die darauf warten, von dir besucht zu werden – und das lohnt sich nicht nur bei Regen. Meine Favoriten stelle ich dir hier vor:
- Im Günter Grass-Haus (Website) erfährst du alles über das Leben und Schaffen des Literaturnobelpreisträgers Günter Grass. Adresse: Glockengießerstraße 21 (Google Maps)
- In historischen Kaufmannshäusern mitten in der Altstadt befindet sich das bezaubernde TheaterFigurenMuseum (Website), das dich in die Welt des Puppentheaters entführt. In der weltweit größten Sammlung von Theaterfiguren, Bühnen und anderen Requisiten findest du Exponate aus drei Kontinenten und Jahrhunderten! Beachte: Das Museum ist zurzeit wegen Sanierungsarbeiten geschlossen (Stand August 2020). Adresse: Kolk 14 (Google Maps)
- Die Grenz-Dokumentationsstätte Lübeck-Schlutup (Website) befindet sich am nördlichsten ehemaligen Grenzübergang zwischen BRD und DDR und erinnert insbesondere an die Situation Lübecks zur Zeit des geteilten Deutschlands. Ein Besuch ist nicht nur für Geschichtsinteressierte empfehlenswert. Adresse: Mecklenburger Straße 12 (Google Maps)
- Europäisches Hansemuseum – direkt am Burgtor gelegen. Der Bau mutet sehr modern an (Google Maps)
- Kunsthalle St. Annen und St. Annen Museum – im ehehmaligen St.-Annen-Kloster in Lübeck steht heute ein Museumsquartier. Dort findest du die Kunsthalle St. Annen sowie das gleichnamige Museum (Google Maps). Gegründet wurde es 1915. Dort findest du etwa die Stiefel vom Lübecker Wunderkind Christian Heinrich Heineken. Bereits mit drei Jahren wurde er dem dänischen König vorgeführt.
- Museum Behnhaus Drägerhaus – hier findest du eine Galerie zu Werken des 19. Jahrhunderts und aus der Klassischen Moderne (Google Maps)
- Museum für Natur und Umwelt – direkt mit dem Dom durch einen Kreuzgang verbunden liegt das Museum sehr zentral. Es wurde bereits 1893 eröffnet (Google Maps)
- Das Industriemuseum Geschichtswerkstatt Herrenwyk liegt außerhalb der Stadt (Google Maps). Von der Innenstadt aus gelangst du dort gut mit dem Bus hin.
- Wenn du dich sehr für weitere Kultur begeisterst, dann ist auch das Theater Lübeck (Google Maps) oder das Theaterschiff (Google Maps) im Hafen Lübecks eine spannende Unterhaltung
Essen & Trinken in Lübeck
Nach so viel Sightseeing wird es Zeit für kulinarischen Input, wobei Lübeck viel mehr als nur Marzipan zu bieten hat. In diesem Abschnitt zeige ich dir die besten Geheimtipps für eine Stärkung in der Hansestadt. Ein Tipp vorweg: Probiere auf jeden Fall ein Glas des Lübecker Rotspons – das ist ein aromatischer französischer Rotwein, der in Holzfässern transportiert wird und in der Hansestadt reift.
- Im Gewölbekeller unter dem Heiligen-Geist-Hospital befindet sich der historische Lübecker Kartoffelkeller (Website), wo du nordische Traditionsküche und leckere Kartoffelgerichte in uriger und gemütlicher Atmosphäre serviert bekommst. Adresse: Koberg 8 (Google Maps)
- Fischfans sind im Fangfrisch Lübeck (Website) gut aufgehoben. Hier erwartet dich ein hippes Restaurant mit vielen frischen hanseatischen Spezialitäten und norddeutschen Brotzeiten. Adresse: An der Untertrave 51 (Google Maps)
- Imbiss Fangfrisch – direkt gegenüber des gleichnamigen Restaurants bekommst du die leckersten Fischbrötchen im Hafen. Auch wenn 4 Euro für ein Brötchen teuer erscheinen, es lohnt sich.
- Die historische Schiffergesellschaft (Website) versetzt dich in die Zeit der Hanse und verzaubert durch norddeutsche sowie internationale Speisen. Ein besonders maritimes Feeling kommt durch die ausgestellten Schiffsmodelle auf. Adresse: Breite Straße 2 (Google Maps)
- Taj Mahal – sehr gut bewerteter Inder. Die Besitzerin ist eine Seele von Mensch und war sehr nett. Das Essen war super lecker. Wir haben sogar indischen Wein getestet. Adresse: Große Burgstraße 59 (Google Maps)
- Im Lübecker Nudelkontor (Website) kommst du in den Genuss von hausgemachter Pasta und kannst sogar dein eigenes Nudelgericht zusammenstellen. Adresse: Beckergrube 25 (Google Maps)
- It’s always Gin O’Clock! Wenn du dich damit identifizieren kannst, bist du im Dietrich’s (Website) genau richtig. Die Bar begeistert mit seiner ausgefallenen Gin-Karte mindestens genauso sehr wie mit seinen anderen einzigartigen Cocktail-Kreationen. Den hauseigenen Marzipanlikör und die KöniGIN der Hanse kannst du auch im Shop nebenan kaufen und hast so gleich ein leckeres Mitbringsel. Adresse: An der Untertrave 108 (Google Maps)
- Die Sternschnuppe ist eine beliebte und gemütliche Bar, wo du wortwörtlich unter einem Sternenhimmel ein Bier oder einen Cocktail genießen kannst. Prost! Adresse: Fleischhauerstraße 78 (Google Maps)
Wo in Lübeck übernachten – die besten Hoteltipps
Das Altstadt-Hostel CVJM Lübeck (hier Preise checken*) überzeugt durch seine zentrale Lage sowie seine bequemen Betten und ist die richtige Adresse für alle Hostelgänger. Eine preiswerte Alternative ist auch das Motel One Lübeck (hier Preise checken*), das nicht nur stilvoll eingerichtet ist, sondern sich auch im Herzen von Lübeck befindet. Ruhig, aber gleichzeitig zentral gelegen ist auch das familiengeführte Hotel zur alten Stadtmauer, das einen ganz besonderen Wohlfühlfaktor versprüht.
Wem Komfort und Stil wichtig ist, sollte sich das moderne Atlantic Hotel Lübeck (hier Preise checken*) genauer ansehen. In Toplage begeistert es durch seine Dachlounge, sein Restaurant und den eigenen Wellnessbereich. Ein einzigartiges Erlebnis ist auch der Aufenthalt im Hotel Haase (hier Preise checken*), das sich in einem Gebäude aus dem Jahr 1304 befindet und durch seine historische Einrichtung sowie den romantischen Garten verzaubert.
Für alle Fans von Ferienhäusern ist das charmante und geschmackvoll eingerichtete Gästehaus Malerwinkel (hier Preise checken*) genau die richtige Wahl. Im historisch-romantischen Ambiente der Altstadt lädt das malerische Häuschen zum Träumen und Entspannen ein.
Zahlen & Fakten über Lübeck
- Namensgeber der Stadt ist die von den Slawen gegründete Siedlung Liubice – „die Liebliche“
- Nach der Zerstörung Alt-Lübecks wurde die Stadt im Jahr 1143 neu gegründet
- Im 14. Jahrhundert war Lübeck die wichtigste Handelsstadt im nördlichen Europa und eine der größten Städte des Reiches
- 1987 wurden weite Teile der historischen Altstadt zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt
- Heute hat die Hansestadt in Schleswig-Holstein etwa 216.000 Einwohner
- Lübeck trägt auch den Beinamen „Stadt der sieben Türme“ – damit sind die Kirchtürme der fünf gotischen Kirchen auf der Lübecker Altstadtinsel gemeint
- Das berühmte Lübecker Marzipan ist in aller Welt bekannt
- Ein weiteres Wahrzeichen der Stadt ist das Holstentor, das auf der 2-Euro-Münze von 2006 abgebildet ist
- Geprägt wurde Lübeck unter anderem durch die Nobelpreisträger Thomas Mann, Willy Brandt und Günter Grass
- Die Lübecker fahren zum Entspannen gerne in den Ortsteil Moisling – Natur, Seen und was der Kopf zum Abschalten braucht
Ich hoffe mein Rundgang durch die Sehenswürdigkeiten Lübecks hat dir genauso gut gefallen. Ich fand die Stadt jedenfalls super schön. Na? Auch Lust bekommen? Dann los nach Lübeck.