1. Rue Mouffetard
Die Rue Mouffetard im Quartier Latin ist ein echtes Highlight für Liebhaber von Pariser Flair und Geschichte. Sie zählt zu den ältesten Straßen der Stadt und verläuft sanft abfallend vom Hügel Sainte-Geneviève bis zum lebendigen Place de la Contrescarpe. Ihren mittelalterlichen Charme konnte sich die Schlemmermeile bis heute weitgehend bewahren. Nicht zuletzt wegen der historischen Häuser aus dem 16. bis 18. Jahrhundert, die immer noch einen Hauch von Historie versprühen.
Tagsüber ist die „La Mouffe“, wie sie von den Einheimischen liebevoll genannt wird, ein quirliger Ort, dessen Fisch- und Käsestände eine beeindruckende Auswahl bieten. In den Abendstunden kannst du hier die lebendige Atmosphäre der Bars, Cafés und Bistros genießen. Die Rue Mouffetard beherbergt eine Mischung aus multikulturellen und traditionellen Restaurants.
Eine Besonderheit ist die Sonntagsatmosphäre am Platz der Kirche St.-Médard, wenn hier zu Musik getanzt und gesungen wird. Um die typische Pariser Lebensart in ihrer Ursprünglichkeit zu erleben, ist hier ein Spaziergang ein Muss.
Die Rue Mouffetard ist über die Métro-Stationen Cardinal Lemoine und Place Monge gut erreichbar.
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2. Canal Saint-Martin
Der Canal Saint-Martin, 1825 auf Geheiß von Napoleon Bonaparte angelegt, verbindet das Bassin de la Villette im Nordosten von Paris mit dem Arsenal-Becken in der Nähe der Bastille. Auf 4,6 Kilometer Länge, ein Teil davon unterirdisch, führt der Kanal entlang einer ungeahnt idyllischen Landschaft durch fünf Arrondissements. Du kannst das typische Flair dieser Stadtviertel entweder zu Fuß oder bei einer Bootsfahrt entdecken (Abfahrt am Parc de la Villette, Preis: 19 – 23 Euro).
Besonders sehenswert ist das Bassin de la Villette, ein öffentliches Freibad am Kanal, das seit 2017 mit drei Süßwasser-Poolbecken ausgestattet ist. Während der Sommermonate verwandelt sich der Bereich in eine Strandlandschaft mit Sand, Liegestühlen und urbanen Beachbars. Auch ohne Eintritt kannst du hier den Sommer inmitten der Stadt genießen und entspannt dem Treiben der Ausflugsboote zusehen. Dein Anlaufpunkt ist die Metrostation Jaurès (Linie 2, 5 und 7b).
Am südlichen Ende des Kanals liegt der Port de l’Arsenal, dessen erholsame Atmosphäre abseits des Trubels zum Verweilen einlädt. Du erreichst diesen beliebten Abschnitt der Wasserstraße über die Metrostation Bastille (Linien 1, 5 und 8).
Ein Must-do ist außerdem der Besuch einer der vielen tollen Food-Spots, die sich am Canal Saint-Martin aneinanderreihen. Stellvertretend genannt ist hier das Breizh am Quai de Jemmapes, dessen Rezepte von Galettes bis hin zu den Breizh Rolls in Paris berühmt sind.
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3. Jardin des Plantes
Der Jardin des Plantes im Quartier Latin ist eine riesige Oase überbordender Pflanzenpracht und die vielleicht schönste kostenlose Alternative zum städtischen Trubel in ganz Paris. Dieser rund 2,5 Hektar große botanische Park wurde ursprünglich als königlicher Kräutergarten angelegt und hat sich seitdem zu einer bedeutenden wissenschaftlichen Einrichtung entwickelt.
Dein Spaziergang führt dich zu Attraktionen wie einem über 300 Jahre alten Pistazienbaum und den prachtvollen Gewächshäusern aus dem 19. Jahrhundert. Ein Highlight ist die historische Ménagerie, einer der ältesten Zoos der Welt, die Affen, Flamingos, rote Pandas und mehr beherbergt. Zudem befindet sich hier das Naturkundemuseum, das 1793 gegründet wurde und mit über 55 Millionen Exponaten beeindruckt.
Der Jardin des Plantes öffnet täglich, die Besuchszeiten variieren je nach Jahreszeit. Im Sommer schließt der Garten beispielsweise erst um 20:00 Uhr. Am bequemsten gelangst du über die Metrostationen Gare d’Austerlitz und Jussieu zum Ziel.
4. Marché d‘Aligre
Der Aligre-Markt im 12. Arrondissement ist eine 400 Jahre alte Institution, dessen Stände einem Schmelztiegel von Delikatessen, Vintage-Culture und kulturellen Einflüssen gleichen. Die besondere Atmosphäre macht ihn einzigartig: Hier diskutieren Pariser mit dem Käsehändler über den besten Brie oder Comté, während sich andere in langen Schlangen vor dem Schlachter anstellen, um das Milchferkel Cochon de lait direkt vom Spieß zu genießen. Hoch im Kurs stehen dort auch die gegrillten Lammköpfe, die ihr Fett an die darunterliegenden Pommes Parisienne abgeben.
In direkter Nachbarschaft laden charmante Cafés dazu ein, das bunte Treiben bei einem Cappuccino zu beobachten und die Pariser Kultur zu genießen. Neben dem Foodmarket lockt ein beliebter Flohmarkt viele Schnäppchenjäger und Antiquitätensammler an. Hier gibt es Vintage-Kleidung, Halbedelstein-Schmuck und manchmal sogar historische Fundstücke zu entdecken.
Ein weiteres Highlight ist der überdachte Beauvau-Markt, der für seine hochwertige Auswahl an Lebensmitteln bekannt ist. Neben frischen Zutaten für die Küche gibt es eine Auswahl an französischen Weinen, Wurstwaren und anderen Delikatessen.
Der Aligré öffnet von Dienstag bis Samstag von 08:00 bis 13:00 Uhr und von 16:00 bis 19:00 Uhr, dazwischen herrscht Mittagsruhe. Am Sonntag kannst du den Marché von 08:00 bis 14:00 Uhr besuchen.
5. Place des Vosges
Nicht wenige Einheimische bezeichnen den Place des Vosges im Pariser Viertel Marais als den schönsten Platz in ihrer Stadt. Ursprünglich „Place Royal“ genannt, wurde er Anfang des 17. Jahrhunderts unter Heinrich IV. erbaut. Nach der Französischen Revolution erhielt er seinen heutigen Namen, um die Region Vogesen zu ehren.
Das 140 x 140 Meter große Areal zeichnet sich durch seine einheitliche Architektur aus, deren umliegende Gebäude identisch mit roten Backsteinfassaden und Arkaden gestaltet sind. Du findest hier neben den prächtigen Pavillons des ehemaligen Königshauses auch die Unterkunft des berühmten Schriftstellers Victor Hugo, die heute als Museum fungiert.
Der quadratische Platz mit seinen gepflegten Grünanlagen und stolzen Statuen lädt natürlich nicht nur zur Besichtigung der Architektur ein: Hier finden regelmäßig beliebte Flohmärkte und diverse Veranstaltungen statt.
Der Place des Vosges ist frei zugänglich und täglich bis 20:30 Uhr geöffnet, im Winter bis 18:00 Uhr. Erreichbar ist er über die Metrostationen Bastille, Chemin Vert und Saint-Paul.
6. Rue Rivoli 59
Das Künstlerhaus 59 Rivoli in der Rue de Rivoli ist ein inspirierender Ort, der sich deutlich von der eleganten Fassade dieser mondänen Einkaufsstraße abhebt. Ursprünglich 1999 von einem Künstlerkollektiv besetzt, entwickelte sich das Gebäude schnell zu einem kulturellen Zentrum.
Bereits die Fassade mit ihren ausdrucksstarken Installationen signalisiert Kreativität. Im Inneren erstrecken sich über sechs Etagen diverse Ateliers. Hier kannst du zeitgenössische Werke erwerben oder die Künstler hautnah beobachten. Im Haus leben und arbeiten etwa 30 Personen – die Hälfte von ihnen dauerhaft, die anderen auf Gastbasis für drei bis sechs Monate.
Im Eingangsbereich erwartet dich ein Fußabtreter aus Münzen, während das Treppenhaus mit seinen surrealen Wandgemälden eine andere Welt erschließt. Lass dir dieses Vergnügen nicht entgehen. An den Wochenenden finden oft Konzerte und wechselnde Ausstellungen statt, allerdings wird es dann in der Rue Rivoli 59 sehr eng. Die Besichtigung ist kostenlos, natürlich sind Spenden willkommen (in einer Box am Ein-/Ausgang). Geöffnet von Dienstag bis Sonntag von 13:00 bis 20:00 Uhr.
7. Arènes de Lutèce
Eingebettet im Quartier Latin des 5. Arrondissements liegt eines der letzten Zeugnisse römischer Baukunst in Paris: das Amphitheater Arènes de Lutèce. Diese ovale Arena stammt aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. und bot einst Platz für etwa 17.000 Zuschauer, die Gladiatorenkämpfe und Theateraufführungen verfolgten. Die Ruinen wurden übrigens im Jahr 1869 bei Bauarbeiten entdeckt.
Heute ist der historische Ort ein Rückzugsort für Einheimische. Rund um die Arena laden kleine Gärten und Bänke zum Verweilen ein – ideal für ein Picknick nach einem Einkauf entlang der Rue Monge. Neben seiner geschichtsträchtigen Atmosphäre bietet das Amphitheater regelmäßig kleine Festivals. Zugang erhältst du über den Place Emile-Male oder die Rue Monge 57.
8. Marché Saint Quentin
Wer auf der Suche nach einem alteingesessenen Markt ganz ohne Tamtam ist, für den eignet sich dieser Geheimtipp: der Marché Saint-Quentin. Beheimatet im 10. Arrondissement zwischen den beiden großen Bahnhöfen Gare du Nord und Gare de l’Est, lockt er fast ausschließlich Einheimische an. Das hat den großen Vorteil, dass du hier noch in aller Ruhe durch die Marktstände schlendern kannst.
Im Flair der gusseisernen Halle aus dem 19. Jahrhundert findest du alles von frischem Obst und Gemüse über Fisch und Fleisch bis hin zu internationalen Spezialitäten – ideal für einen Snack, ein Mittagessen oder ein Glas Wein mit Austern. Von Vorteil sind außerdem die großzügigen Öffnungszeiten, die von Dienstag bis Samstag von 08:00 bis 20:00 Uhr und sonntags bis 13:00 Uhr reichen.
9. Gastro-Insidertipp: Royal Dragon
Paris ist teuer, das spürst du vor allem beim Essen. In den Lokalen der französischen Hauptstadt werden grundsätzlich satte Preise abgerufen: The sky is the limit. Was also tun, wenn der Magen knurrt und der Geldbeutel weint?
Wie wäre es mit asiatischer Küche „all you can eat“? Im Red Dragon kannst du dir nach Lust und Laune den Bauch vollschlagen. Der Renner ist das Abendbuffet für äußerst Paris freundliche 20 Euro pro Person. Unprätentiöse, typisch fernöstliche Kost – von Sushi über Meeresfrüchte bis hin zu diversen Fleisch- und Geflügelgerichten. Service und Qualität sind trotz des großen Andrangs hervorragend, zwei Flaschen Wasser gibt es gratis dazu – ein echter Geheimtipp eben.
Einen kleinen Haken hat die Sache dann doch: Das Royal Dragon ist auch bei Einheimischen sehr beliebt, der Andrang gerade am Abend enorm. Damit du dich nicht in die obligatorische Schlange vor dem Eingang einreihen musst, solltest du bereits kurz vor der Eröffnung (am Abend um 19:00 Uhr) am Lokal in der belebten Rue Delambre erscheinen. Eine Reservierung ist nicht möglich. Das Restaurant ist in einer kleinen Einkaufspassage untergebracht und versprüht einen Hauch von original asiatischem Flair mitten in Paris.
10. La Petite Ceinture
Die Petite Ceinture, eine stillgelegte Bahnstrecke aus dem 19. Jahrhundert, umzieht auf einer Länge von 36 Kilometern die Stadt wie ein „kleiner Gürtel“. Heute sind einige Teilbereiche wieder zugänglich, wie etwa im 15. Arrondissement. Hier lohnt sich ein Abstecher, der dich über die alte Bahnstrecken entlang von Kastanienbäumen weitab von touristischen Pfaden führt.
Ein fotogener Spot befindet sich im Bereich der Avenue Daumesnil 105 unweit des Gare de Lyon. Hier hast du Zugang zum Coulée Verte René Dumont, einem 4,5 Kilometer langen Weg, der vom Place de la Bastille bis zum Bois de Vicennes reicht. Das Besondere daran: Die ehemalige Bahntrasse verläuft hoch über den Straßen der Stadt auf einem herrlich begrünten Viadukt, das geradezu prädestiniert für einen ausgedehnten Spaziergang ist.
Ein weiteres Highlight ist der Abschnitt im Parc Montsouris, wo die Bahnschienen durch einen Tunnel verlaufen – perfekt für Entdeckungen in mystischem Ambiente. Kombiniere deinen Spaziergang hier mit einem Besuch im „Ground Control“, einem coolen Treffpunkt mit Bars und Foodtrucks.
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