1. Klein-Venedig – Le Petite Venise
Was du unbedingt machen musst, wenn du in Colmar bist, ist eine Bootsfahrt durch „Klein-Venedig“ – oder le petite Venise, wie es in Colmar ausgeschildert steht. Tickets für die Bootsfahrt bekommst du in verschiedenen Restaurants, zum Beispiel im La Krutenau. Und die Fahrt lohnt sich wirklich!
Das komplette Viertel Krutenau liegt am Fluss Lauch und heißt übersetzt Kräuter-Aue. Auf Französisch nennt man es jedoch Klein-Venedig. Und der Vergleich passt perfekt. Am Bootssteg des Restaurants Krutenau wartest du mit vielen anderen Touristen auf dein Boot. Dann geht die Fahrt auf dem Fluss entlang, unter den niedlichen Brücken hindurch. Manchmal musst du den Kopf einziehen. Du kommst dir wirklich vor wie in Venedig.
Direkt am Fluss liegen kleine Restaurants, in denen du direkt am Wasser sitzen kannst. Während der Bootsfahrt fährst du an diesen charmanten Orten vorbei. Super romantisch und auch sehr idyllisch. Wir haben es geliebt, durch Venise (nicht Venice) mit der Gondel zu fahren.
Wusstest du, dass es in Malaysia sogar einen Nachbau von Colmar gibt? Abgefahren, oder?
2. Fischerufer – Quai de la Poissonnerie
Jetzt komme ich zum wohl am meisten fotografierten Motiv in Colmar: dem Quai de la Poissonnerie, dem idyllischen Fischerufer. Dieses Viertel ist einfach entzückend.
Über den Fluss Lauch führen viele kleine Brücken, geschmückt mit wunderschönen Blumen. Wie in Venedig stehen die Touristen auf den Brücken und fotografieren den sich durch die Stadt schlängelnden Fluss vor den bunten Fachwerkhäusern.
Die Bootsfahrt, die ich vorher erwähnt habe, führt genau hier entlang. Beide Perspektiven, von den Brücken und vom Boot aus, lohnen sich.
3. Unterlinden-Museum
Das Unterlinden-Museum ist das kulturelle Highlight von Colmar. Das Kunstmuseum befindet sich in einem alten Kloster der Dominikanerinnen aus dem 13. Jahrhundert. Besonders beeindruckend ist der Isenheimer Altar von Matthias Grünewald.
Das Museum zeigt eine große Sammlung von der Jungsteinzeit bis zur Gegenwart. Die Sakralkunst, darunter der Isenheimer Altar, stammt aus dem Mittelalter bis zur Renaissance. Das alte Kloster ist auch von außen sehr hübsch und liegt mitten in der Stadt am Fluss. Für mich bot das Museum einen tollen Einblick in die Kultur von Colmar.
Nach dem Museumsbesuch kannst du am Fluss entlanglaufen, der mit wunderschönen Blumenkästen gesäumt ist. Schlendere durch die kleinen Geschäfte oder setz dich in eines der süßen Cafés direkt am Museum.
Mein Tipp: Direkt an den Cafés fährt auch ein kleiner Sightseeing-Zug ab, der auf der Straße fährt. Ich empfehle dir aber, Colmar zu Fuß zu erkunden.
4. Markt – Marche Couvert
ür mich war der Markt in Colmar ein echtes Highlight. Ich liebe es, auf Märkten entlangzuschlendern und die vielfältigen Auslagen zu bestaunen. Der Markt in Colmar, der Marché Couvert, befindet sich in einer großen, imposanten Halle direkt in der Kräuter-Aue, an Klein-Venedig und dem Quai de la Poissonnerie.
Diese drei Sehenswürdigkeiten lassen sich perfekt kombinieren. Die Markthalle ist prunkvoll gestaltet und mit schönen Brunnen an den Außenecken verziert.
In der Markthalle kannst du Käse und Baguette kaufen und das französische Flair genießen. Es gibt frische Austern, dazu wird leckerer Wein serviert. Für mich sind Märkte ein Fest für die Sinne. Ich koste mich gerne durch die Stände, probiere Obst, Gemüse, Nüsse und Gewürze. Alles ist einfach herrlich!
5. Martinsmünster – Saint Martin
Die Kirche Saint Martin ist nicht zu übersehen. Der Turm dieser auch Martinsmünster genannten Kirche ragt mit seinen 71 Metern hoch über die Stadt. Das Gotteshaus ist römisch-katholisch und ein beeindruckendes gotisches Bauwerk. Nach der französischen Revolution wurde sie sogar zur Kathedrale ernannt, weshalb man sie heute noch Cathédrale Saint Martin nennt.
Das Bauwerk wurde zwischen 1234 und 1365 errichtet. Besonders markant sind die bunten Dachziegel, die in Rauten angeordnet sind. Sie verleihen der Kirche einen einzigartigen Charme. Die Nebengebäude sind mit grünen Ziegeln bemustert, was ebenfalls sehr schön aussieht.
Das Innere ist zwar recht düster, aber äußerst majestätisch.
6. Rue des Marchands
Die Straße Rue des Marchands beherbergt wunderschöne, historische Gebäude. Jedes der Bürgerhäuser aus dem Mittelalter und der Renaissance ist beeindruckender als das andere. Du wirst ständig durch den Sucher deiner Kamera blicken wollen. Hier sind die Top-Highlights in der Rue des Marchands:
Das Pfisterhaus – Maison Pfister
Stell dir ein prächtiges, altes Haus vor, das ein sehr spitzes Dach hat und an dessen Fassade zwei Türme angebracht sind. Der eine Turm reicht vom Boden über das Dach, der andere bildet einen hölzernen Erker an der gegenüberliegenden Hausecke.
Das Pfisterhaus, erbaut um 1537 für einen reichen Hutmacher, beeindruckt mit seinen Holzbalkonen und Zwischenwänden, die mit aufwändigen Malereien verziert sind.
Kopfhaus – Maison des Têtes
Mehr als hundert Köpfe zieren die Fassade des Kopfhauses. Der Name erklärt sich von selbst. Erbaut um 1609, beeindruckt es im Renaissance-Stil. Heute befindet sich in dem Gebäude ein Restaurant. Besonders auffällig sind die Scheiben im Erker, die aus speziellem Glas in Rautenform bestehen.
Maison Schongauer
Martin Schongauer, geboren um 1450 in Colmar, war ein bekannter Kupferstecher und Maler. Seine Werke sind im Unterlinden-Museum ausgestellt. Schongauer prägte Albrecht Dürer stark und war einer der ersten, der Druckgraphiken kommerziell vertrieb.
Sein Geburtshaus in der Rue des Marchands ist zwar nicht das spektakulärste Gebäude, aber ein perfektes Beispiel für die typische Bauweise in Colmar. Die dunklen Balken an der Fassade sind besonders eindrucksvoll.
Bartholdi-Museum – Maison Bartholdi
Frédéric-Auguste Bartholdi ist ein sehr bekannter französischer Bildhauer. Sein bekanntestes Werk, die New Yorker Freiheitsstatue, hast du bestimmt schon einmal auf einem Foto gesehen. Wenn du in Colmar bist, kannst du eine kleine Ausführung der Freiheitsstatue am Eingang der Stadt bewundern.
Das Bartholdi-Haus ist heute ein Museum. Du trittst durch einen Torbogen in den Innenhof des Hauses. Dort fällt dir sofort der markante Brunnen auf. Er zeigt eine Skulptur Bartholdis mit drei Personen, die eine Erdkugel tragen. Eine Figur steht für die Arbeit mit Werkzeug und Buch, die nächste für die Gerechtigkeit und die dritte für die Staatsloyalität.
Bartholdi vermachte das Haus der Stadt, aber mit der Bestimmung, dass es für Kunst verwendet wird. Im Museum sind natürlich Bartholdis Werke zu sehen.
„Zum Kragen“
Ein Eckhaus mit grünem Anstrich namens „Zum Kragen“ gleicht sich den anderen schönen Häusern ringsum an. Doch eine Besonderheit befindet sich direkt an der Ecke des Hauses. Wenn du genauer hinschaust, siehst du eine geschnitzte Person. Das ist ein Tuchhändler. Laut Inschrift wurde das Gebäude 1419 erbaut. Heute befindet sich ein Café darin.
Niedliche Geschäfte und Cafés
Generell lautet mein Tipp: Flaniere durch diese besondere Straße und schau in die kleinen Geschäfte und Cafés hinein. Von einer riesigen Nuss-Auswahl über Kekse bis hin zu leckerem Kuchen findest du hier alles, was das Herz begehrt – oder zumindest dann begehrt, sobald du die Köstlichkeiten siehst.
Das Café Au Dore zum Beispiel zeichnet sich durch ein wahnsinnig schönes Interieur aus und ist der perfekte Instagram-Spot. Man hat das Gefühl, als sei bei Oma in der Küche die Zeit stehen geblieben. So schmecken auch die Kuchen.
7. Altes Kaufhaus – Koïfhus
Dieses Gebäude hat sich gewandelt – von der ehemaligen Zollstation zum Kaufhaus, oder auf Elsässisch Koïfhus. Erbaut wurde es wohl 1480 und dann sukzessive erweitert.
Damals wurden dort die Waren gelagert, im ersten Stock waren Abgesandte untergebracht. Im sogenannten Wohnhaus wurde 1771 Jean Rapp, ein späterer General Napoleons, geboren.
Das markante am Koïfhus ist das Dach. Es ähnelt dem des Martinsmünsters, mit grün glasierten Ziegeln, die rautenförmig angeordnet sind. Kurz bevor das Dach beginnt, wurde ein Balkon um das gesamte Gebäude herum angefertigt. Die gesamte Architektur dieses Gebäudes hat mich beeindruckend.
8. Schwendi Brunnen
Um eine schöne Arbeit von Frédéric-Auguste Bartholdi zu sehen, musst du vom Bartholdi-Museum gar nicht weit laufen. Er gestaltete nämlich den Schwendi-Brunnen.
Der Brunnen entstand 1898 zu Ehren von Lazarus von Schwendi, einem Reichsfreiherrn von Hohenlandsberg. Er genoss ein hohes Ansehen und förderte den Weinbau in Colmar. Deshalb ist er auf der Statue auch mit Reben dargestellt. Es wird erzählt, dass er die sogenannte ungarische Tokayer-Rebe eingeführt haben soll, eine spezielle Weinrebenart. Das ist aber wohl nicht wahr.
9. Freiheitsstatue von Colmar
Wie schon erwähnt, hat Frédéric-Auguste Bartholdi unter anderem die New Yorker Freiheitsstatue erschaffen. Vor der Stadt steht – leider in einem Industriegebiet – ein Abbild der New Yorker Freiheitsstatue auf einem Kreisverkehr.
Die Statue sieht wirklich aus wie das Original in New York – nur kleiner. Stolz hält sie in der rechten Hand das Feuer und in der linken Hand das Buch. Die Statue ist zwölf Meter hoch und besteht aus Kunstharz. Errichtet wurde sie zum 100. Todestag Bartholdis.
In der Innenstadt Colmars befinden sich auf dem Kopfsteinpflaster Pfeile mit der Statue, die in die Richtung weisen, in der sich die Freiheitsstatue befindet.
10. Maison Martin Jund
Diesen Ort möchte ich dir ans Herz legen, weil er uns sofort verzaubert hat. In der 12, rue de l’Ange liegt das Maison Martin Jund (Website).
Hier werden Weinverkostungen angeboten und elsässischer Wein verkauft. Außerdem bietet die Familie gemütliche Ferienwohnungen und Zimmer an. Bei unserem nächsten Besuch in Colmar würden wir auf jeden Fall versuchen, dort ein Zimmer zu bekommen.
Im verwinkelten Hof sitzt man im Schatten der Bäume und fühlt sich herrlich abgeschieden. Nur Gäste und zufällige Passanten finden den Weg hierher. Dieser Ort ist ein echter Geheimtipp. Der Wein war ausgezeichnet und die Beratung sehr freundlich. Von allen Weinproben auf unseren Touren hat uns diese besonders beeindruckt.
11. Hohkönigsburg
Die Hohkönigsburg (französisch Château du Haut-Kœnigsbourg) zählt zu den meistbesuchten Ausflugszielen in ganz Frankreich. Mit dem Auto ist die Burganlage nur etwa eine halbe Stunde von Colmar entfernt. Wer in Colmar Urlaub macht, sollte unbedingt einen Abstecher zu dieser imposanten Festung einplanen und einen Tagesausflug machen. Schon die Fahrt dorthin führt durch wunderschöne Natur und malerische Dörfer.
Die Hohkönigsburg blickt auf eine lange Geschichte zurück. Erbaut in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts, wurde die Burg 1633 während des Dreißigjährigen Krieges von den Schweden in Brand gesetzt und größtenteils zerstört. 1899 schenkte die Stadt Schlettstadt die Burgruine Kaiser Wilhelm II., der die Burganlage wieder aufbauen ließ. 1908 wurde die restaurierte Burg feierlich eingeweiht.
Es macht einfach Spaß, durch die alten Gemäuer zu schlendern und sich in eine längst vergangene Zeit zurückzuversetzen.
12. Der Weihnachtsmarkt in Colmar
Auch zur Weihnachtszeit lohnt eine Reise ins schöne Elsass und insbesondere nach Colmar. Der Weihnachtsmarkt – Marché de Noël – in Colmar ist einer der schönsten Weihnachtsmärkte im Elsass und sogar einer der schönsten Weihnachtsmärkte in Europa.
Wo in Colmar übernachten? Meine Hotel-Tipps
Ein schönes Hotel ist das Kyriad Colmar Centre Unterlinden* in der Altstadt. Die Zimmer sind stylisch, aber unpretiös eingerichtet und versprühen französischen Charme.
Ebenfalls super zentral liegt das Odalys City Colmar La Rose d’Argent*. Das Hotel hat sogar einen Pool. Die Zimmer sind modern eingerichtet.
Ein optisches Highlight ist das Hotel Saint-Martin*. Die Zimmer sind individuell mit Baldachinen ausgestattet. Für Instagram-Fotos eignet sich dieses Hotel perfekt. Zudem liegt es super zentral Mitten in der Altstadt.
Ebenfalls zentral gelegen ist das 1834 & Spa*. Dieses Hotel ist einfach nur gigantisch. Die Badewanne steht hier mitten im Raum und die Wände sind blau gestrichen, die Decke hat Stuck. Hier lässt es sich nicht nur die Stadt gut erkunden, sondern auch königlich schlafen.
Reiseführer für Colmar und das Elsass
*Werbelink / Bilder von der Amazon Product Advertising API