Die Kamera vom iPhone 15 Pro Max
- Die Standardauflösung des iPhone 15 Pro (Max) steigt auf 24 Megapixel
- Beim iPhone 15 Pro (Max) stehen dir sechs Brennweiten zur Verfügung
- Die Max-Version hat einen 5-fach-Zoom bekommen
- Die Videofunktionalität wurde verbessert
- In meinem Kamera-Test erfährst du alle Vor- und Nachteile der iPhone-15-Pro-Max-Kamera
Gedanken zum neuen iPhone 15 Pro Max
Wie jedes Jahr lobte Apple-Chef Tim Cook das neue iPhone in den Himmel. Klar, was sollte er auch sonst tun? Schlechter als der Vorgänger wird das neue Luxus-Smartphone ja wohl nicht sein. Was mir bei der Präsentation aber auffiel: Apple legt den Fokus beim neuen iPhone 15 Pro (Max) offenbar mehr auf den Bereich Gaming. Die Neuheiten bei der Kamera hielten sich zu meinem Bedauern in Grenzen.
Aber vielleicht war auch nur die Zeit zu knapp und es hat sich doch einiges getan in Sachen Kamera? Das werde ich in meinem Kamera-Test klären. Hier findest du übrigens ganz allgemeine Tipps zum Thema Fotografieren mit dem iPhone.
Erste Eindrücke
Optisch hat sich das iPhone 15 Pro Max kaum verändert. Ok, das Gehäuse besteht jetzt aus Titan. Das macht das iPhone 15 Pro Max ein paar Gramm leichter (das merkt man im direkten Vergleich tatsächlich).
Außerdem wurde der Laut-Leise-Schalter durch einen programmierbaren „Action-Button“ (der auch als Auslöser für die Kamera dienen kann) ersetzt. Und dann wurde der Lightning-Anschluss aufgrund von gesetzlichen Vorgaben durch einen USB-C-Stecker ersetzt.
Beim ersten Fotografieren mit dem Handy fiel mir sofort auf, dass sich das Display im grellen Sonnenlicht viel besser ablesen lässt als beim Vorgängermodell, dem iPhone 14 Pro Max.
Mit iOS 17 (auch erhältlich für ältere Modelle) verfügt die Kamera-App endlich über eine echte Wasserwaage. Bei Android-Geräten gibt es dieses wichtige Feature bereits seit Jahren.
Viel mehr Neues gibt es – zumindest auf den ersten Blick – nicht zu berichten. In den Tiefen des neuen Betriebssystems iOS 17 schlummern aber noch ein paar Highlights!
iPhone 15 oder iPhone 15 Pro (Max)?
Wenn du dich fragst, ob du dir ein normales iPhone 15 oder die Pro-Version kaufen solltest: Als Fotograf rate ich immer zur Pro-Version. Schon alleine wegen der dritten Kameralinse lohnt sich der Aufpreis!
Neben der dritten Kameralinse verfügt die Pro-Version noch über weitere Vorteile, die Fotografen und Videografen zu schätzen wissen. So kannst du mit der Pro-Version Fotos im Format Apple ProRAW aufnehmen – das ist ideal, wenn du die Fotos später bearbeiten willst (wobei die interne Bildbearbeitung sehr gut ist).
Filmen kannst du optional in Apple ProRes mit bis zu 4K mit 60 fps (beim Vorgängermodell waren nur 30 fps möglich). ProRes eignet sich perfekt für die professionelle Videonachbearbeitung. Außerdem haben Filmemacher – erstmals auf einem Smartphone überhaupt – die Möglichkeit, das Farbbildcodierungssystem ACES (Academy Color Encoding System) zu nutzen.
Übrigens unterscheiden sich auch das iPhone 15 Pro und das größere iPhone 15 Pro Max. Während das iPhone 15 Pro mit dem 6,1-Zoll-Display wie der Vorgänger über einen 3x-Zoom (77 mm Brennweite) verfügt, ist in der Max-Version mit 6,7-Zoll-Display eine Telefotokamera (5x-Zoom mit 120 mm Brennweite) verbaut. Der Sprung zwischen der 2x-Linse mit 48 mm Brennweite und der 5x-Linse mit 120 mm Brennweite ist natürlich sehr groß.
Die Brennweiten der iPhone-15-Pro-Max-Kamera
Das iPhone 15 Pro Max verfügt wie die Vorgängermodelle über drei Kameralinsen. Apple schreibt sogar: „Beim iPhone 15 Pro kannst du mit mehreren Brennweiten arbeiten. Das ist so, als hättest du immer sieben Pro Objektive dabei.“
Beim Fotografieren ist es tatsächlich ziemlich nützlich, mit sieben Brennweiten arbeiten zu können. Viele Fotografen lieben es, mit festen Brennweiten zu arbeiten, statt mit einem stufenlosen (digitalen) Zoom.
Folgende Brennweiten (bezogen auf das Kleinbildformat respektive Vollformatkameras) besitzt das iPhone 15 Pro Max:
- Makro
- 0,5x (13 mm)
- 1x (24 mm)
- 1,2x (28 mm)
- 1,5x (35 mm)
- 2x (48 mm)
- 5x (120 mm)
Die Kamera-Brennweiten im Vergleich
Im Folgenden stelle ich dir den Unterschied zwischen den Hauptbrennweiten (0,5x, 1x, 2x, 5x) vor. Die Zwischenbrennweiten 1,2x (28 mm) und 1,5x (35 mm) dürften insbesondere Porträtfotografen freuen, die gerne auf eben diese Brennweiten zurückgreifen.
Das iPhone 15 Pro Max im Kamera-Test (inkl. Testbilder)
Hier gehe ich auf die einzelnen Brennweiten ein und stelle dir auch Testfotos zur Verfügung. Bitte beachte, dass die hier gezeigten Bilder fürs Internet komprimiert sind und daher Qualitätsverluste aufweisen.
Das Ultraweitwinkelobjektiv (0,5x)
Das Ultraweitwinkelobjektiv (13 mm Kleinbildäquivalent, ƒ/2.2 Blende, zwölf Megapixel Auflösung) vom iPhone 15 Pro (0,5x) ist ideal für alle, die beeindruckende Landschaftsfotos machen wollen. Die Kamera löst mit zwölf Megapixel aus.
Mit der Ultraweitwinkelkamera gelingen dir auch bei Dämmerlicht atemberaubende Landschaftsfotos. Für eine kompakte Handykamera im Hosentaschenformat sind die Resultate durchaus beeindruckend. Bei Tageslicht ist die Bildqualität natürlich weitaus besser – aber bei Tag kann ja jeder fotografieren .-) Die Qualität einer Kamera zeigt sich erst in schwierigen Lichtsituationen.
Die 48-Megapixel-Hauptkamera (1x, 1,2x, 1,5x, 2x)
Die Hauptkamera (24 mm Kleinbildäquivalent, ƒ/1.78 Blende, 48 Megapixel Auflösung) kommt wohl in den meisten Situationen zum Einsatz. Wie schon beim iPhone 14 Pro ist ein 1/1,28-Zoll-Sensor verbaut. Die Pixel der Hauptkamera sind unverändert 1,22 μm (Micrometer) groß. Die Quad-Pixel messen 2,44 μm. Warum ist das wichtig? Je größer die Pixel sind, desto bessere Bilder entstehen bei Dunkelheit.
Die Standardbrennweite der Hauptkamera beträgt 24 mm (1x), kann aber verändert werden. Die Standardauflösung der Fotos (bei der Einstellung 1x) liegt jetzt bei 24 Megapixel (5712 x 4284 Pixel). Beim Vorgängermodell waren es nur zwölf Megapixel (4032 x 3024 Pixel). Neben den 24 mm Brennweite stehen dir 28 mm (1,2x) mit maximal 35,8 Megapixel, 35 mm (1,5x) mit maximal 24,5 Megapixel und 48 mm (2x) mit maximal zwölf Megapixel zur Verfügung.
Natürlich bedient sich Apple bei den Brennweiten eines Tricks. Nur die drei Brennweiten 0,5x, 1x (die 48-Megapixel-Hauptkamera) und 5x sind real. Die anderen Brennweiten werden simuliert.
Allerdings nutzt Apple hier nicht einfach die hohe Auflösung der Hauptkamera mit 48 Megapixel, um längere Brennweiten (also mehr mm Brennweite) durch croppen (zuschneiden) zu simulieren. Das wäre ziemlich simpel, aber nicht sehr innovativ. Es wäre nichts anderes als ein digitaler Zoom, der immer zu einem deutlichen Qualitätsverlust führt.
Vielmehr hat Apple eine Technik entwickelt, bei der vier Pixel der 48-Megapixel-Hauptkamera zu einem vier Mal größeren Pixel verrechnet werden. Das Resultat ist ein 12-Megapixel-Foto. Dieses Verfahren nennt sich „Pixel-Binning“ und ist an sich nichts Neues. Um den entstehenden Verlust bei den Details beim Pixel-Binning auszugleichen, schärfte Apple die Bilder früher recht stark nach. Dieser Effekt ist beim iPhone 14 Pro auch zu sehen und führte oft zu Kritik.
Beim iPhone 15 Pro (Max) setzt Apple immer noch auf das Pixel-Binning. Allerdings werden die 12-Megapixel-Fotos nach dem Binning mit einem hochauflösenden 48-Megapixel-Bild verrechnet. Das Endergebnis ist ein 24-Megapixel-Foto, der neuen Standardauflösung der Hauptkamera beim iPhone 15 Pro (Max). Um die zusätzlichen Brennweiten zu erzeugen, croppt Apple also nicht einfach das Foto, sondern setzt hier insbesondere auf computergestützte Techniken, um die Bildqualität zu erhöhen. Bei Apple heißt das: „That’s the power of computational photography“ – zu deutsch „Das ist die Leistung der computergestützten Fotografie“.
Die 24-Megapixel-Fotos (der 1x-Hauptkamera) weisen im Vergleich zum Vorgängermodell mehr Details auf – und das bei weniger Bildrauschen und einem höheren Dynamikumfang (das ist die Fähigkeit, helle und dunkle Bildelemente gleichzeitig auf einem Foto abzulichten).
Das habe ich im Eins-zu-eins-Vergleich getestet. Die Bilder vom iPhone 15 Pro Max sind natürlich größer, aber auch schärfer und weisen mehr Details auf. Gleichzeitig wirken die Fotos nicht mehr so überschärft. Den Unterschied erkennt man sogar auf dem Handydisplay, wenn man ein wenig in das Foto zoomt. Das sind aber tatsächlich Feinheiten, die den meisten Nutzern kaum auffallen dürften – insbesondere dann nicht, wenn die Fotos das Handy nicht verlassen.
Wenn du deine Bilder ausdruckst/ entwickelst oder umfassend bearbeitest, wird dir die bessere Bildqualität aber auffallen.
Die Telefotokamera (5x)
Bei der neuen Telefotokamera (120 mm Kleinbildäquivalent, ƒ/2.8 Blende, zwölf Megapixel Auflösung) bin ich zwiegespalten. Klar ist es cool, ein recht starkes Tele mit 120 mm Brennweite in der Hosentasche zu haben. Andererseits werde ich das schwächere Tele (3x) des Vorgängermodells mit 77 mm Brennweite vermissen. Im kleineren Pro-Modell mit 6,1-Zoll-Display wird übrigens nach wie vor eine 3x-Linse verbaut.
Doch wie ist die Bildqualität der neuen 5x-Kamera? Ich bin immer skeptisch bei Handykameras mit starken Telebrennweite. Nicht umsonst wiegen professionelle Teleobjektive für Kameras mit Wechselobjektiv mehrere Kilo und nicht wenige Gramm wie beim Smartphone.
Um es ganz klar zu sagen: Die 5x-Linse vom iPhone ist hier trotz raffinierter Prisma-Linse keine Ausnahme. Im direkten Vergleich mit einer DSLM oder DSLR mit dem entsprechenden Objektiv ist der Qualitätsunterschied gewaltig. Du solltest also auch in Zukunft nicht mit dem Smartphone in Afrika auf Safari gehen.
Für eine Handykamera liefert die 5x-Linse aber gute Ergebnisse ab. Auf dem Smartphone-Display fallen Qualitätsunterschiede nie so auf wie auf einem großen Bildschirm oder im Druck. Besonders gut funktioniert die 5x-Linse übrigens bei Motiven, die nicht zu weit entfernt sind, oder bei Landschaftsaufnahmen. Auch für Porträts kannst du die 5x-Kamera gut hernehmen.
Aber einen Raubvogel in einigen Duzend Metern Entfernung fotografieren? Keine Chance. Dafür sind 120 mm Brennweite und zwölf Megapixel Auflösung einfach viel zu wenig.
Anders sieht es aus, wenn du sehr nah an dein Motiv rankommst. Zum Freistellen deines Motivs nutzt du den mit iOS 17 überarbeiteten Porträt-Modus. Nach anfänglicher Skepsis war ich nach einigen Dutzend Testfotos positiv überrascht.
Im Porträt-Modus kannst du mit iOS 17 nicht nur die Schärfentiefe (über den Blendenwert „f“ in der Foto-App) verändern, sondern neuerdings auch den Fokus nach Belieben verschieben. Das ist wirklich eine tolle Neuheit, die Apple da implementiert hat.
Hier zeige ich dir drei verschiedene Versionen eines Fotos, bearbeitet in wenigen Sekunden nachträglich in der Foto-App.
Richtig eingesetzt, kannst du mit der 5x-Kamera tolle Fotos nicht nur für Instagram, Facebook oder WhatsApp zaubern. Und natürlich wird auch jeder Fotograf mit dem Taschen-Tele glücklich, wenn keine schwere und sperrige Alternative in Form einer Kamera zur Hand ist.
Makro-Aufnahmen
Als siebte Brennweite rechnet Apple Makro-Aufnahmen dazu. Mit iOS 17 (auch bei älteren Modellen) ist der Makro-Modus endlich auch manuell zu bedienen. Näherst du dich mit der Hauptkamera oder der Telelinse einem Objekt sehr nah, wird der Makro-Modus aktiviert. Wenn du aber gar keine keine Makro-Aufnahme machen willst, kannst du den Makro-Modus mittels Button auf dem Display deaktivieren – und auch wieder aktivieren.
Die Ultraweitwikelkamera (0,5x) hat keinen Makro-Modus, kann aber bauartbedingt Objekte sehr nah ablichten.
Die Makro-Aufnahmen mit der Hauptkamera (1x) sind doch recht eindrucksvoll für ein Smartphone. Du kannst dich mit der Kameralinse bis auf wenige Zentimeter nähern und bekommst tolle Makro-Bilder. Den Fokus kannst du auf dem Display festlegen. Physikalisch bedingt haben Makro-Fotos immer einen sehr kleinen Bereich, auf dem alles scharf abgebildet wird.
Allerdings musst du ein wenig mit dem Makro-Modus spielen und testen. Auf alle Fälle brauchst du in der Regel einige Versuche, um ein gutes Bild zu bekommen. Insbesondere dann, wenn sich dein Motiv bewegt.
Die Makro-Aufnahmen mit der Telefotokamera (5x) haben mich leider nicht überzeugt. Hier gehen zu viele Details verloren, die Bilder wirken sehr pixelig. Die Maktro-Funktion mit der 5x-Kamera ist für mich unbrauchbar.
Die Funktionen der iPhone-Kamera-App
Hier findest du einen Überblick über die Grundfunktionen der Kamera-App vom iPhone.
- Zeitraffer
- Slo-Mo (Zeitlupe)
- Kino
- Video (inkl. Action-Modus)
- Foto
- Porträt
- Panorama
Langzeitbelichtungen mit dem iPhone 15 Pro Max
Wie bei älteren iPhone-Modellen kannst du mit dem iPhone 15 Pro (Max) auch Langzeitbelichtungen anfertigen.
Dazu wählst du in der Kamera-App die Funktion „Foto“ und aktivierst die Live-Funktion (dann stehen aber keine Raw-Aufnahmen zur Verfügung). Die Live-Funktion funktioniert mit allen Brennweiten und sogar bei der Frontkamera.
Beim Auslösen musst du kurz still halten. Danach öffnest du das Foto und tippst auf „Live“. Hier wählst du „Langzeitbelichtung“. Das iPhone erstellt nun eine Langzeitbelichtung. Das funktioniert auch bei Fotos aus der Hand. Besser ist es aber, ein Handystativ zu nutzen. Beachte, dass Langzeitbelichtungen immer etwas beschnitten werden. Das funktioniert übrigens sogar bei grellem Tageslicht.
Langzeitbelichtungen (über die Live-Funktion) mit der Hauptkamera haben eine Auflösung von 5117 x 3837 Pixel (19,6 Megapixel). Die anderen Kameras bieten eine Auflösung von 3494 x 2620 Pixel (9,2 Megapixel).
Eine Alternative zur Langzeitbelichtung über die Live-Funktion ist eine Langzeitbelichtung über die Kamera-App im Nachtmodus. Das funktioniert aber nur bei entsprechenden Lichtverhältnissen (wenig Licht oder Dunkelheit).
Low Light: Nachtaufnahmen mit dem iPhone 15 Pro Max
Kann man mit dem iPhone 15 Pro (Max) bei Dunkelheit fotografieren? Ja, das ging sogar schon mit dem Vorgängermodell hervorragend. Selbst aus der Hand gelingen dir gute Nachtaufnahmen.
Das Smartphone schaltet bei Dunkelheit automatisch in den Nachtmodus und belichtet bis zu drei Sekunden bei Aufnahmen aus der Hand. Die besten Ergebnisse erzielst du natürlich mit einem Handystativ. Hier belichtet das iPhone bis zu 30 Sekunden.
Du kannst die Belichtungszeit auch selbst vorgeben. Dazu klickst du oben in der Kamera-App auf den Pfeil. Daraufhin öffnet sich unten ein Menü, in dem du unter anderem die Belichtungszeit einstellen kannst. Alternativ kannst du die Nacht-Funktion hier auch deaktivieren.
Mit der 5x-Kamera kannst du dich sogar an Mondaufnahmen wagen. Hier habe ich freihändig den Vollmond fotografiert. Den Nachtmodus habe ich dabei deaktiviert und die Belichtungszeit manuell über den Helligkeitsregler auf dem Display in der Kamera-App reduziert. Natürlich darf man keine Wunder von einer so kleinen Kamera erwarten, aber das Ergebnis ist doch ganz passabel.
Porträts mit dem iPhone 15 Pro Max
Porträts leben davon, die fotografierte Person scharf, den Hintergrund aber unscharf abzulichten (diese gewollte Unschärfe nennt man „Bokeh“). Die Porträt-Funktion ist seit Jahren in der Kamera-App integriert und funktioniert auch hervorragend. Das iPhone 15 Pro (Max) schafft es tatsächlich, die porträtierte Person fast perfekt freizustellen – und das sogar bei schwierigen Lichtbedingungen und in der Nacht.
Nichts neues, aber wissenswert: Du kannst die Tiefenschärfe der Bilder im Nachhinein noch verändern. Dazu öffnest du das Foto und klickst auf „Bearbeiten“. Die Tiefenschärfe kannst du über das „f“-Symbol (für die Blende) verändern.
Mit iOS 17 (auch für ältere iPhones) wurde die Möglichkeit eingeführt, den Fokus nachträglich zu verschieben. Damit steht der Kreativität wirklich nichts mehr im Wege.
Eine weitere Neuheit ist übrigens, dass das iPhone Personen erkennt. Solche Bilder kannst du sogar im Nachhinein noch als Porträt deklarieren, auch wenn du bei der Aufnahme ein normales Foto gemacht hast.
Die Panoramafunktion
Die Panoramafunktion funktioniert beim iPhone ja schon lange sehr gut. Selbst aus der Hand gelingen dir spektakuläre Panoramen. Für ein Panorama kannst du alle Brennweiten der Rückkamera nutzen. Die Panoramen sind bis zu 63 Megapixel groß. Übrigens kannst du mit dem iPhone auch senkrechte Panoramen anfertigen.
Die Frontkamera (Selfie-Kamera)
Als Frontkamera oder Selfie-Kamera ist ein 12-Megapixel-Sensor verbaut. Die Frontkamera verfügt mit Ausnahme des Panoramas über alle Funktionen, die auch die Hauptkamera auf der Rückseite des Smartphones mitbringt.
Apple ProRaw und HEIF Max
Bei den Pro-Modellen kannst du Fotos im Raw-Format (Apple ProRaw) oder im „HEIF Max“-Format fotografieren. Die Funktion wird in der Kamera-App oben neben der Funktion „Live-Fotos“ eingeblendet, wenn du unter „Einstellungen – Kamera – Formate“ die Option „ProRAW und Auflösungssteuerung“ aktiverst.
Hier kannst du auch entscheiden, in welchem Format das iPhone Raw-Bilder aufnehmen soll (HEIF Max, ProRaw 12 MP und ProRaw 48MP).
Fotos im „HEIF Max“-Format werden mit der höchstmöglichen Auflösung der jeweiligen Kamera (zwölf oder 48 Megapixel) aufgenommenund nehmen sehr wenig Speicherplatz in Anspruch (ca. 5 Megabyte bei 48 Megapixel Auflösung). Allerdings musst du in dem Format auf die Rohdaten des Bildes verzichten.
Bei Fotos, die du in ProRaw aufnimmst, kannst du auf die Rohdaten zugreifen. In der 48MP-Version sind die Bilder aber bis zu 115 Megabyte groß – das ist riesig und sprengt schnell den iPhone-Speicher und auch den Cloud-Speicher.
Dafür hast du bei der Bildbearbeitung alle Möglichkeiten. Allerdings sind die Fotos, die die iPhone-Kamera abliefert, in der Regel so gut, dass keine große Bearbeitung nötig ist.
Das Raw-Format macht eigentlich nur Sinn, wenn du die Bilder später, zum Beispiel in Adobe Lightroom, nach deinen eigenen Vorstellungen (etwa Weißabgleich, Farben, Sättigung, Schärfe) bearbeiten willst. Das ist bei Fotos, die nicht im Raw-Format aufgenommen werden, nur eingeschränkt möglich.
Kommt es dir nur auf eine möglichst große Auflösung an, um die Bilder später möglichst großformatig auszudrucken, kannst du bedenkenlos das „HEIF Max„-Format wählen.
So groß kannst du deine iPhone-Fotos ausdrucken
Die Hauptkamera des iPhone 15 Pro (Max) löst mit bis zu 48 Megapixel (8064 x 6048 Pixel) auf. Bei einer ausgezeichneten Druckqualität von 300 dpi („dots per inch“; etwa für Fotos in Magazinen) kannst du eine Druckgröße von maximal 68 x 51 cm realisieren.
Mit der neuen Standardauflösung der Hauptkamera (5712 x 4284 Pixel) kannst du bei 300 dpi Fotos in einer Größe von maximal 48 x 36 cm ausdrucken.
Die übrigen Linsen lösen mit zwölf Megapixel (4032 x 3024 Pixel) auf. Bei 300 dpi erreichst du eine Druckgröße von maximal 34 x 26 cm.
Verringerst du die Druckqualität von 300 dpi auf 150 dpi, kannst du die Bilder sogar doppelt so groß ausdrucken.
Das iPhone 15 Pro Max im Video-Test
Mit der Einführung des Kino-Modus war schon das iPhone 13 Pro Max ein hervorragendes Werkzeug für Videografen. Das iPhone 14 Pro Max brachte dann noch den Action-Modus mit. Das iPhone 15 Pro Max kann die Latte hier leider nicht weiter nach oben legen.
Wie beim Vorgängermodell kannst du mit allen Brennweiten in 4K filmen. Dabei stehen dir 24, 25, 30 oder 60 Bilder pro Sekunde (fps) zur Verfügung. Die Hauptkamera (1x; 2x) sowie die Tele-Kamera (5x) verfügen über eine optische Bildstabilisierung mit Sensorverschiebung. Damit gelingen dir auch ohne Gimbal oder Stativ sehr gut stabiliserte Videos ohne nervige Ruckler. Bei der Ultraweitwinkelkamera (0,5x) kommt ein digitaler Stabilisator zum Einsatz, der ebenfalls gute Ergebnisse abliefert.
Ich hatte mir beim Kino-Modus und beim Action-Modus Aufnahmen in 4K mit 60 fps gewünscht. Das iPhone 15 Pro (Max) filmt aber wie der Vorgänger im Action-Modus in 2,8K (bis zu 60 Bilder pro Sekunde) und im Kino-Modus in 4K (bis zu 30 Bilder pro Sekunde).
Im direkten Vergleich mit dem iPhone 14 Pro Max ist die Videostabilisierung dabei allerdings noch besser geworden. Ich habe natürlich keine Labordaten, würde vom Gefühl nach meinem Test aber sagen, die Verbesserung liegt bei zehn bis 20 Prozent.
Für Profi-Filmer hat Apple noch eine andere Neuigkeit an Bord: Das iPhone 15 Pro (Max) unterstützt jetzt bei externer Aufnahme Apple ProRes mit bis zu 60 fps in 4K (bei interner Aufnahme unverändert 30 fps). Apple ProRes eignet sich perfekt für die professionelle Videonachbearbeitung. Außerdem wurde erstmals bei einem Smartphone das Farbbildcodierungssystem ACES (Academy Color Encoding System) integriert.
Beachte, dass eine Minute 10-Bit HDR ProRes ungefähr 1,7 Gigabyte Speicher für HD und ungefähr sechs Gigabyte Speicher für 4K (30 fps) verbraucht. Zum Vergleich: Ohne Apple ProRes speicherst du in 4K (30 fps) nur etwa 170 Megabyte Daten pro Minute. Filmst du in ProRes, solltest du unbedingt zum iPhone mit einem Terrabyte (1TB) Speicher greifen.
Folgendes Video etwa haben wir (bis auf wenige Szenen, wo das iPhone 14 Pro Max zum Einsatz kam) mit dem iPhone 15 Pro Max gefilmt (aktiviere unbedingt 4K, um dir ein besseres Bild der Videofunktion zu machen). Hier kommst du übrigens zu unserem Youtube-Kanal.
Der Kino-Modus
Der Kino-Modus (nur mit den Kameras 1x und 2x) wurde mit dem iPhone 13 Pro eingeführt. Beim Kino-Modus erkennt die Kamera automatisch das Hauptmotiv im Video und stellt darauf scharf. Sogar ein Wechsel des Motivs erfolgt vollautomatisch. Das iPhone 15 Pro (Max) filmt im Kino-Modus wie das Vorgängermodell in 4K mit maximal 30 Bildern pro Sekunde.
Wie auch bei den Porträtfotos kannst du bei Videos im Kino-Modus die Schärfentiefe (über die Blende „f“) sowie den Fokus auch im Nachhinein noch verändern. Ich finde die Funktion nach wie vor super cool und hilfreich beim Filmen.
Der Action-Modus
Der Action-Modus (mit den Kameras 0,5x 1x, 2x und 5x) ersetzt eigentlich die GoPro, zumindest teilweise. Im Action-Modus (maximal 2,8K mit 60 Bildern pro Sekunde) wird das Bild bei Bewegungen perfekt stabilisiert. Ein Gimbal ist mit dem Action-Modus nicht mehr nötig – zumindest dann nicht, wenn du auf 4K verzichten kannst. Action-Videos gelingen mit dem Action-Modus wirklich sehr gut. Schade nur, dass kein 4K möglich ist.
Bei Dunkelheit funktioniert der Action-Modus nicht. In den Einstellungen kannst du aber die Funktion „Weniger Licht“ aktivieren. Dann arbeitet der Action-Modus etwa bei Dämmerlicht oder in einem dunklen Wald mit einer geringeren Stabilisation (Einstellungen > Kamera > Video aufnehmen > Actionmodus „Weniger Licht“ aktivieren).
Der Zeitlupen-Modus
Der Zeitlupen-Modus (Slo-Mo; mit den Kameras 0,5x, 1x und 5x) vervollständigt die Video-Funktionen vom iPhone 15 Pro (Max). Aufnahmen sind hier wie beim Vorgänger in HD mit 240 oder 120 Bildern pro Sekunde möglich.
Makro-Modus
Neu ist beim iPhone 15 Pro (Max) die Möglichkeit, Videos im Makro-Modus aufzunehmen. Dabei entstehen ziemlich coole Filme, etwa Tiefflüge über buntes Laub im Herbst oder ein Einblick ins Leben von Insekten. Ideal für Makro-Videos ist ein Handystativ, da die Aufnahmen sonst relativ stark wackeln.
Beim Vorgängermodell musst du dich mit der Makro-Funktion der Ultraweitwinkelkamera begnügen. Das 15er ist hier eine deutliche Weiterentwicklung.
Wurde das Problem Lensflares gelöst?
Schon seit Jahren gibt es beim iPhone Probleme mit Lensflares. Das sind unschöne Spiegelungen von Lichtquellen bei Aufnahmen in der Dunkelheit. Ich hatte die Hoffnung, dass Lensflares mit dem iPhone 15 Pro (Max) der Vergangenheit angehören bzw. nur noch reduziert auftreten. Das konnte ich in meinem Test leider nicht feststellen.
Das Problem mit den Lensflares betrifft insbesondere die Hauptkamera. Bei meinem Eins-zu-eins-Test mit dem iPhone 14 Pro konnte ich keinen nennenswerten Unterschied feststellen. iPhone-Nutzer müssen also auch beim iPhone 15 mit unschönen Lensflares leben.
Bei Fotos kann man die unschönen Geisterlichter meist leicht entfernen. Bei Videos sieht es anders aus – hier sind die Lensflares ein nerviges Problem.
Testfazit: Wie gut ist die Kamera vom iPhone 15 Pro Max?
Die Kamera des iPhone 15 Pro Max ist eine behutsame Weiterentwicklung. Natürlich hat das neue Apple-Flaggschiff die beste Kamera, die je in einem iPhone verbaut worden ist. Alles andere wäre auch schräg. Wirklich bahnbrechend ist für Apple aber nur die 5x-Kamera der Max-Version.
Auf alle Fälle hast du mit dem iPhone 15 Pro Max immer eine Kamera in der Hosentasche, die in allen Situationen hervorragende Bilder abliefert, die auch intern schon so gut entwickelt werden, dass eine Nachbearbeitung quasi nicht mehr nötig ist.
Aber kann das iPhone 15 Pro Max eine Kamera mit Wechselobjektiv (DSLM oder DSLR) ersetzen? Natürlich nicht, und das wird ein Smartphone auch nie leisten können (und da lege ich mich 100-prozentig fest). Als unauffällige und super kompakte „Immer-dabei-Kamera“ ist das iPhone 15 Pro Max – genau wie das Vorgängermodell – aber einfach genial.
Du willst nicht nur mit dem Smartphone fotografieren? Hier findest du eine Übersicht über die besten Kameras.
Pros
- 48 Megapixel Bildsensor mit Pixel Binning ermöglicht detailreiche 24 Megapixel-Fotos
- Sechs nutzbare Brennweiten
- Guter Makro-Modus
- Sehr gute Nachtaufnahmen
- Kino-Modus in 4K
- Makro-Modus auch für Videos
- Weiter verbesserte Videostabilisierung
- Action-Modus (2,8K) für nahezu verwacklungsfreie Videos
Cons
- In bestimmten Situationen Lensflares
- Hoher Preis
iPhone 14 Pro vs. iPhone 15 Pro Max
Du fragst dich jetzt sicher: Lohnt sich ein Upgrade vom iPhone 14 Pro (Max) auf das iPhone 15 Pro Max?
Es kommt darauf an. Wenn dir die neue 5x-Kamera wichtig ist und du dafür auf die 3x-Kamera verzichten kannst, kommst du an einem Upgrade auf das iPhone 15 Pro Max nicht herum. Die übrigen Verbesserungen der Foto-Kamera rechtfertigen meiner Meinung nach aber kein Upgrade (insbesondere nicht auf das kleinere iPhone 15 Pro). Dafür ist der Fortschritt bei der Kameratechnik einfach zu gering. Der normale Smartphone-Nutzer wird trotz der neuen 24-Megapixel-Auflösung der Hauptkamera im Alltag keinen großen Unterschied feststellen.
Etwas anders sieht es im Video-Bereich aus. Videografen, die eine noch bessere Videostabilisierung, Videos im Makro-Modus, Apple ProRes mit 60 fps und ACES nutzen wollen, kommen am iPhone 15 Pro (Max) nicht vorbei.
Ab dem iPhone 13 Pro lohnt sich meiner Meinung nach definitiv ein Upgrade. Der Sprung zwischen der Kamera vom iPhone 13 Pro auf das iPhone 15 Pro (Max) ist schon gewaltig.
Gute Android-Alternativen zum iPhone 15 Pro (Max)
Du bist mehr Team Android? Kein Problem! Das iPhone 15 Pro (Max) spielt in Sachen Kamera in der ersten Liga mit. Aber natürlich gibt es ähnlich gute oder noch bessere Kameras auch im Android-Lager. Zu den besten Kamera-Smartphones mit Android gehören aktuell das Honor Magic 5 Pro, das Xiaomi 13 Ultra, das Xiaomi 13 Pro , das Samsung Galaxy Z Fold 5, das Samsung Galaxy S23 Ultra und das Google Pixel 7 Pro.
Das iPhone 15 Pro Max günstig kaufen
# | Vorschau | Produkt | Preis | |
---|---|---|---|---|
1 | Apple iPhone 15 Pro Max (256 GB) – Titan Blau* | 1.239,00 € | Bei Amazon kaufen | |
2 | Apple iPhone 15 Pro (256 GB) – Titan Weiß* | 1.139,00 € | Bei Amazon kaufen | |
3 | Apple iPhone 15 Pro Max (256 GB) – Titan Schwarz (Generalüberholt)* | 1.170,15 € | Bei Amazon kaufen |
*Werbelink / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Hi, ich (Hobbyfotografin) habe das iphone 15 pro max und der Mond geht super zu fotografieren mit Stativ, x5 u 10 sec (nicht 30) Langzeitbelichtung, evtl auf dem Display den Mond fokussieren. Manchmal muss man etwas probieren bis es funktioniert ^^
Hallo Kati,
super und schön, dass du zufrieden bist :-)
Viele Grüße
Florian
Ein schöner Bericht aber das Mondfoto ist grotten schlecht und nicht passable ;)
Huawei hat gezeigt das es deutlich besser geht aber generell sind Smartphone für so etwas nicht geeignet
Hi Jens, ja, das geht sicher besser. Aber ohnehin sind Smartphones nicht dafür bekannt, besonders in der Nachtfotografie zu punkten.
Viele Grüße
Florian
Hallo, ich verstehe die Brennweitenerhöhung mit dem Bindung nicht. Ist es wirklich richtig, dass diese durch Binding 4:1 erfolgt und damit bei 12M Pixel die gesamte Sensorfläche verwendet?
Ich hätte erwartet, das wie beim Digitalzoom nur noch ein „kleiner“ Teil der Pixel (aus der Sensormitte) einfließen.
In Ihrer Beschreibung kommt mir dies anders und unverständlich rüber.
Danke für Klarstellung!
Sonnst ein sehr schöner brauchbarer informativer Artikel! Weiter so!
Viele liebe Grüße
Lutz
Hallo Lutz,
ich habe es noch ein wenig ergänzt im Artikel. Bei den anderen Brennweiten kommt natürlich nicht der ganze Sensor zum Einsatz – das wäre ja technisch auch nicht möglich. Die Fotos werden aber trotzdem nicht einfach gecropped. Vielmehr kommen hier diverse Software-Tricks zum Einsatz, um die Bildqualität zu erhöhen.
Viele Grüße
Florian