So fotografierst du Wasserfälle wie ein Profi: 10 einfache Tricks

Die Wasserfall-Fotografie ist eine der spannendsten Disziplinen in der Landschaftsfotografie. Die fließenden Wassermassen in einem Foto festzuhalten, ist eine Kunst für sich.

Egal, ob du Anfänger oder fortgeschrittener Fotograf bist – mit den richtigen Techniken und Tipps kannst du tolle Bilder von Wasserfällen machen. In diesem Artikel zeige ich dir, welche Ausrüstung du benötigst, wie du die perfekte Belichtung findest und welche Tricks du anwenden kannst, um das Beste aus deinen Wasserfallfotos herauszuholen.

1. Die richtige Ausrüstung für die Wasserfall-Fotografie

Du willst einen Wasserfall Fotografieren? Vorzugsweise benutzt du dafür eine Spiegelreflexkamera (DSLR) oder eine Systemkamera (DSLM). Ein Stativ ist unverzichtbar, um Verwacklungen bei Langzeitbelichtungen zu vermeiden.

Objektive mit verschiedenen Brennweiten, insbesondere ein Ultraweitwinkelobjektiv, sind ebenfalls hilfreich. Außerdem solltest du einen Polarisationsfilter (Polfilter) und eventuell einen Neutraldichtefilter (Graufilter) dabei haben, um Reflexionen zu reduzieren und längere Belichtungszeiten zu ermöglichen.

Aber auch mit dem Smartphone gelingen dir tolle Wasserfallbilder – und das ganz ohne Vorwissen. Nutze in der Kamera-App einfach die Funktion Langzeitbelichtung.

Lesetipp: Tipps für die Landschaftsfotografie & Tipps für die Handyfotografie


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2. Finde den richtigen Standpunkt

Das A und O und der Wasserfallfotografie ist der richtige Blickwinkel. Wenn möglich, solltest du den Wasserfall aus verschiedenen Höhen und Entfernungen fotografieren. Außerdem solltest du verschiedene Brennweiten ausprobieren. Natürlich solltest du darauf achten, dass der Standort sicher ist und du nicht in gefährliche Situationen kommst!

Oft lohnt es sich, einen etwas unbequemen Weg auf sich zu nehmen, um eine besondere Perspektive zu finden.

3. Beziehe den Vordergrund ein

Ein interessanter Vordergrund kann deinen Wasserfallaufnahmen mehr Tiefe verleihen. Verwende Steine, Pflanzen oder andere Elemente, um das Bild harmonisch zu gestalten.

Achte aber auch darauf, dass der Vordergrund nicht zu dominant ist, sondern den Wasserfall ergänzt und den Blick des Betrachters ins Bild führt.

4. Experimentieren mit verschiedenen Perspektiven

Probiere verschiedene Perspektiven aus, um spannende Bilder zu bekommen. Fotografiere den Wasserfall frontal, aus der Vogelperspektive oder aus einem niedrigen Winkel.

Nutze den Vordergrund, um Tiefe in das Bild zu bringen. Auch Detailaufnahmen von einzelnen Bereichen des Wasserfalls können faszinierend wirken.

5. Arbeite mit Langzeitbelichtungen

Eine Langzeitbelichtung lässt das Wasser weich und seidig erscheinen. Im besten Fall nutzt du ein Stativ. Denk daran, den Bildstabilisator der Kamera auf dem Stativ zu deaktivieren. Verwende einen Fernauslöser oder den Selbstauslöser der Kamera, um Verwacklungen beim Drücken des Auslösers zu vermeiden.

Bei der Belichtungszeit bist du flexibel. Kurze Belichtungszeiten zwischen einer Viertelsekunde bis zu einer Sekunde sorgen für Dynamik im Wasser. Hier kannst du die Bewegung des Wassers auf dem Foto noch gut erkennen. Je länger du belichtest, desto verschwommener wird das Wasser abgelichtet. Experimentiere ein wenig mit verschiedenen Belichtungszeiten, um das Ergebnis zu bekommen, dass dir am besten gefällt.

Mit einer modernen Systemkamera (DSLM) mit Bildstabilisator kannst du übrigens kurze Langzeitbelichtungen sogar aus der Hand, ganz ohne Stativ, erstellen.

6. Polarisationsfilter nutzen

Ein Polarisationsfilter (Polfilter) hilft, Reflexionen auf der Wasseroberfläche und an nassen Steinen zu reduzieren. Dadurch werden die Farben satter und die Strukturen im Wasserfall deutlicher sichtbar.

Drehe den Filter, bis du den gewünschten Effekt erzielst. Ein weiterer Vorteil des Polfilters ist, dass er die Belichtungszeit verlängert. Damit sparst du dir eventuell schon den Graufilter.

7. Neutraldichtefilter (Graufilter) nutzen

Um die Belichtungszeit zu verlängern und das Wasser weich zu zeichnen, ist der Einsatz eines Neutraldichtefilters, auch bekannt als Graufilter oder ND-Filter, sinnvoll. Ein Graufilter ist ein abgedunkeltes Glas, das den Lichteinfall reduziert. Damit kannst du längere Belichtungszeiten realisieren.

In der Wasserfallfotografie ist es übrigens nicht nötig, extrem starke Graufilter einzusetzen. In der Regel reicht ein leichter Graufilter aus. Ab einer gewissen Belichtungszeit bleibt der Effekt im Wasser gleich. Es spielt also keine Rolle mehr, ob du zehn Sekunden oder zehn Minuten lang belichtest.

Tipp: Günstige Graufilter aus Kunststoff erzeugen einen unschönen Farbstich. Gute Graufilter sind immer aus optischen Glas gefertig und leider nicht ganz billig. Empfehlenswerte Graufilter kosten meist ab 100 Euro aufwärts.

8. Zur Goldenen Stunde oder Blauen Stunde fotografieren

Die besten Lichtverhältnisse für das Fotografieren von Wasserfällen findest du während der Goldenen Stunde (kurz nach Sonnenaufgang und kurz vor Sonnenuntergang) und der Blauen Stunde (kurz nach Sonnenuntergang und kurz vor Sonnenaufgang). Das weiche, warme Licht der goldenen Stunde und das kühle, diffuse Licht der blauen Stunde erzeugen stimmungsvolle Bilder und vermeiden harte Schatten.

Liegt der Wasserfall in der prallen Mittagssonne, sind die Kontraste sehr hart und möglicherweise gibt es auch unschöne Reflexionen auf dem Wasser.

Befindet sich der Wasserfall im Wald, durch den nur wenig Sonnenlicht fällt, spielt es oft keine große Rolle, zu welcher Urzeit du fotografierst.

9. Achte auf die korrekte Belichtung

Wasserfälle befinden sich oft in schattigen Gebieten, während der Himmel hell ist. Diese Kontraste können die Belichtung schwierig machen. Nimm ein Testbild auf und überprüfe anhand des Histogramms die Belichtungszeit. Sind alle Bereiche des Fotos korrekt belichtet? Wenn nicht, probier eine andere Belichtungszeit aus.

Mit einer DSLM kannst du das Histogramm sogar schon vor der Aufnahme überprüfen und die Belichtungszeit anpassen.

10. Fotografiere Wasserfälle immer im RAW-Format

Außerdem solltest du Wasserfälle immer im RAW-Format fotografieren. So hast du später viel mehr Spielraum bei der Nachbearbeitung der Bilder.

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Autor:in
Florian Westermann ist seit über 20 Jahren Journalist und Profi-Fotograf.

2010 gründete er das Online-Reisemagazin Phototravellers. Nach seiner Zeit in großen Verlagshäusern teilt Florian heute seine Expertise hier auf dem Blog in über 400 Artikeln zu Reisen, Wandern, Outdoor und Fotografie.

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Kommentare

    • Hallo Rüdiger,

      ja, der Goldene Schnitt, das ist ein Thema, das die gesamte Fotografie betrifft und das wir hier deshalb nicht explizit erwähnt haben. Es ist aber kein Muss, bei Wasserfällen kann entgegen der Regel auch ein mittiges Motiv sehr gut aussehen :-)

      Viele Grüße
      Florian

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