Kreta: Der Palast von Knossos – lohnt sich der Besuch?

Der Palast von Knossos, rund fünf Kilometer südlich der Hauptstadt Heraklion gelegen, ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten auf Kreta und auch zur Nebensaison immer gut besucht. 

Wir sind geschichtlich sehr interessiert und fanden die Ruinen des minoischen Palasts durchaus spannend. Was du in der Palastruine sehen kannst und ob sich ein Besuch lohnt, verraten wir dir in diesem Artikel.

Der Eintritt in den Palast von Knossos

Der Eintritt für den minoischen Palast von Knossos beträgt 15 Euro. Kinder kosten acht Euro Eintritt. Ob der Preis gerechtfertigt ist, musst du für dich selbst entscheiden. Eines vorweg: Wir persönlich empfinden den Preis als etwas zu hoch.

Von der ursprünglichen Palastanlage ist natürlich nicht mehr viel zu sehen außer einigen Grundmauern. Allerdings sind viele Gebäude im Zuge einer aufwändigen Restaurierung neu aufgebaut worden – aber leider mit viel Stahlbeton und anderen modernen Baustoffen. Das stört das Gesamtbild etwas.

Der Palast war einst überaus imposant. Die Anlage soll über 1.000 Zimmer auf fünf Etagen beherbergt haben.

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Wir schlendern durch die Ruinen

Wie bereits erwähnt, wurde der Palast von Knossos mit vielen modernen Baustoffen wieder aufgebaut. So kann man sich ein gutes Bild machen, wie der Palast wohl früher ausgesehen hat. Allerdings hätte man die Anlage sicher auch mit weniger sichtbaren Beton restaurieren können. Das ist ein kleiner Wermutstropfen.

Trotzdem war die Stimmung des Ortes für uns etwas ganz besonderes. Es macht einfach Spaß in den zwischen 2100 und 1800 v. Chr. erbauten Grundmauern herumzulaufen und sich vorzustellen wie wohl das Leben bis 1370 v. Chr. hier so war. Am besten kommst du früh am Morgen – so hast du die Palastanlage fast für dich alleine und du umgehst die Mittagshitze.

Der Palast von Knossos wurde durch ein Erdbeben zwischen 1750 und 1700 v. Chr. zerstört, danach aber noch prächtiger wieder aufgebaut. Um 1370 v. Chr. wurde Knossos schließlich in einer kriegerischen Auseinandersetzung mit den Achäern vollkommen zerstört. 1878 begannen die Grabungen auf dem Gelände. So lange war Knossos nur ein Mythos in der Geschichte Kretas.

Rekonstruierter Nordeingang

Der rekonstruierte Nordeingang ist ein beliebtes Fotomotiv. Die bunten Säulen mit den Wandmalereien sehen schon toll aus.

Der Thronsaal

Das bekannteste Teil der Ruinenstadt Knossos ist der Thronsaal. Hier wurde ein Thron aus Alabaster gefunden, weshalb der Raum seinen Namen hat. Im Vorraum stehen Bänke, eine riesige Schale ziert die Vorhalle. Hier könnten Waschungen stattgefunden haben.

Rote Wände und Wandmalereien verzieren den Thronsaal. Hier wurde früher alles sehr aufwändig gestaltet und für den Obersten stilvoll eingerichtet.

Fresken und Malereien

Die Fresken und Malereien, die noch übrig sind und bei der Restauration von Knossos freigelegt wurden, erzählen viel über die Gepflogenheiten der damaligen Zeit.

Malereien zeigen zudem auch die Mode und Kunst der damaligen Zeit. Frauen trugen Puffärmel und schmale Gewänder. Auch wurden sportliche Wettkämpfe auf den Wänden festgehalten.

Darüber hinaus findest du in der Anlage auch viele Vasen und Behältnisse aus der damaligen Zeit. Die Pithoi, das sind großes Vorratsgefäße, sind schön anzuschauen. Zum Teil stehen sehr viele Gefäße nebeneinander zwischen den Mauern.

Rekonstruierte Mauern

Vieles, was du auf dem Gelände von Knossos siehst, ist natürlich eine Rekonstruktion. Dennoch geben die Geschosse, die Mauerreste sowie die Formen der Wände und Steine einen Überblick wie das Leben in Knossos wohl gewesen sein muss.

Besonders spannend finden wir die These, die ein Wissenschaftler aufgestellt hat, wonach es sich bei dem Palast von Knossos nicht um einen Palast, sondern um eine Stätte der Toten, also einen Friedhof handelt.

Lohnt ein Besuch von Knossos?

Unserer Meinung nach kann man Knossos durchaus besuchen. Du darfst dich dann aber nicht davor scheuen, dass hier Scharen an Besuchern unterwegs sind und du zunächst eine lange Straße mit Verkaufsständen entlanglaufen musst.

Als Touristenfalle würden wir den Palast von Knossos allerdings nicht bezeichnen. Denn die aufwändige Rekonstruktion haben wir durchaus geschätzt und verstehen auch, dass die Instandhaltung dieses riesigen Geländes einiges an Geld kostet. Wenn du Urlaub auf Kreta machst, empfehlen wir dir also durchaus einen Besuch in Knossos.

Lesetipp: Sehenswürdigkeiten auf Kreta & Wanderungen auf Kreta

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2010 gründete er das Online-Reisemagazin Phototravellers. Nach seiner Zeit in großen Verlagshäusern teilt Florian heute seine Expertise hier auf dem Blog in über 400 Artikeln zu Reisen, Wandern, Outdoor und Fotografie.

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Kommentare

  1. 1. Meines Wissens ist Knossos ca. 12.000 v. C. in folge der Explosion von Santorin untergegangen.

    2. Wer sich für die Geschichte von Kreta interesseiert, sollte sich auch Kloster Arcadi ansehen

    Antworten
  2. Ja, Knossos da scheiden sich die Geister.
    Massen-Touris, die Busse-weise abgekippt werden und auch die Restaurierung
    kann abschrecken.
    Für Wanderfreaks wie uns kann es aber eine kleine Abwechselung sein.
    Es ist halt Kultur, keine Natur und wenn man sich einfach mal nur das Alter dieser Anlage vor
    Augen führt (ca. 4000 Jahre), so stellen sich bei mir dennoch die Nackenhaare auf.

    Ja, die Umsetzung der Restaurierungen sind mit den modernen Baustoffen nicht so schön gemacht worden, aber irgendwie mußte das alles ja gesichert werden.
    Wichtiger finde ich den Fakt, dass auch die Bemalungen in Knossos rekonstruiert wurden.
    Das einzigste was wirklich wohl noch original erhalten ist, ist wohl der Königsstuhl.

    Zudem wurde schon vor etlichen Jahren die Zugänglichkeit der Räume und Keller komplett eingeschränkt.
    Die Touris machten zuviel kaputt.
    So sieht man heute nur noch oberflächlich rudimentäre Grundmauern, oder eben die nachgestalteten Aufbauten.

    Noch ein Tipp, Kreta ist nicht nur für Wanderungen bekannt, sondern auch für seine Kultur.
    Neben Knossos, gibt es noch Pheistos und Zakros welche auf die jahrtausend alte Kultur der Minoer zurück geht.
    Ebenso haben sich die Venezianer, Osmanen und Römer hier verewigt, wie zum Beispiel in Chania wurde von euch PhotoTravellers schon beschrieben
    Daneben gibt es noch das Frangokastello an der Südküste und die beeindruckenden Zisternen hoch oben auf dem Berg von Eleutherna. Hier gibt es auch einen atemberaubenden Weg.

    Antworten
    • Hi Edisoft,

      stimmt, für Wanderer mag es eine Abwechsung sein. Ich finde Knossos im Vergleich zu anderen antiken Stätten dennoch nicht besonders gut.

      Danke für deine anderen Tipps.

      Viele Grüße
      Florian

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