
Pachnes Wanderung: zu Fuß auf Kretas zweithöchsten Berg
Der 2.442 Meter hohe Pachnes ist der höchste Gipfel der Weißen Berge, die Lefka Ori, und Kretas zweithöchster Berg.
Für den Namen der Weißen Berge gibt es zwei Erklärungen. Zum einen ist der Fels extrem hell. Zum anderen waren die Berge früher das ganze Jahr schneebedeckt. Das hat sich inzwischen aber geändert. Ohne einen Geländewagen ist es übrigens eine enorme Herausforderung, den Pachnes an einem Tag zu Fuß zu besteigen.
Hier findest du alle wichtigen Infos zur Wanderung auf den Pachnes.

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Karte: Wanderung auf den Pachnes (mit GPS-Track)
Auf unserer interaktiven Karte findest du die Wanderung auf den Pachnes. Start der Wandertour ist am Ende der Offroad-Piste. Du kannst dir den GPS-Track als GPX-Datei kostenlos herunterladen (blauer Pfeil rechts oberhalb der Karte)
Video: Wanderung auf den Pachnes
Tourdaten Pachnes (Start ab Ende der Offroad-Piste)
leicht
6,0 Kilometer
420 Meter
2 bis 3 Stunden
Wanderung auf den Pachnes: Kretas zweithöchster Berg
Vom Bergdorf Anopolis aus führt eine gut 18 Kilometer lange (mit 1400 Höhenmetern) und stellenweise sehr schroffe Schotterpiste zum eigentlichen Beginn der Wanderung auf den Pachnes. Mit unserem Mietwagen wäre quasi unmöglich, die enge Bergstrecke zu befahren.
Da trifft es sich gut, dass unsere Gastgeber der Anopoli Rooms wanderfreudige Touristen wie uns mit einem überaus geländetauglichen Mitsubishi L200 mit Geländebereifung und Allradantrieb zum Trailhead chauffieren (bzw. bis etwa einen Kilometer davor). Hier findest du mehr Informationen zum 4×4-Shuttle-Service.
Ganz billig ist der Spaß mit 140 Euro (Hin- und Rückfahrt, bis zu vier Personen) zwar nicht, aber schon alleine die Jeepfahrt durch die Mondlandschaft der Lefka Ori, die Weißen Berge, ist das Geld wert.
Gleich hinter dem Bergdorf Anopolis biegt die Straße zum Pachnes ab. Anfangs ist die Straße noch eine normale Schotterpiste, die man auch mit einem normalen Pkw befahren könnte. Nach etwa zehn Kilometern wird die Strecke aber immer schroffer.
Spätestens jetzt ist klar, warum unser höhergelegtes Fahrzeug mit dicken Geländereifen ausgestattet ist. Gleichzeitig wird die Aussicht auf die Weißen Berge immer spektakulärer. Pflanzen sind weit und breit nicht mehr zu sehen – nur Felsen und Geröll, soweit das Auge blickt. So oder so ähnlich muss es auf dem Mond aussehen.
Tipp: Hier findest du eine Übersicht über die schönsten Sehenswürdigkeiten auf Kreta und hier stellen wir dir die schönsten Wanderungen auf Kreta vor.





Beginn unserer Wanderung auf den Pachnes
Nach einer guten Stunde auf der schroffen Schotterpiste erreichen wir den ersten Parkplatz (GPS: N 35 17.449, E 24 03.934; Google Maps), etwa einen Kilometer vor dem Ende der Offroad-Strecke. Wer hier startet, benötigt noch etwa zwei Stunden zum Gipfel des Pachnes.
Uns bläst extrem starker Wind entgegen. Obwohl die Sonne schon hoch am Himmel steht, ist es ausgesprochen kühl. Den letzten Kilometer bis zum Ende der Straße und zum Einstieg zur Wanderung auf den Pachnes will Manousos, der uns auf der Fahrt allerlei Interessantes zur Region erzählte, selbst seinem Geländewagen nicht antun.

Faszinierende Mondlandschaften in den Weißen Bergen auf Kreta
Unsere Wanderung beginnt an einem erstarrten Lavafeld. Der schwarze Stein ist ein krasser Kontrast zu den eher hellen Felsen in dem Gebirge. Die Aussicht ist schon hier spektakulär – kein Vergleich zu der recht eintönigen Wanderung auf den Psiloritis.






Wasser für den Notfall
Nach rund einem Kilometern erreichen wir eine Hirtenhütte (GPS: N 35 17.708, E 24 03.100; Google Maps). Aufgrund der windgeschützen Lage in einem kleinen Kessel bietet sich hier spätestens auf dem Rückweg eine Pause an.
Wem das Wasser in dieser kargen Region ausgeht, findet hier im Notfall in einem Tank auch Wasser. Markus, den wir am Morgen bei der Abfahrt in der Taverne kennengelernt haben, meint, man könne bedenkenlos zugreifen. Wir haben aber ehrlich gesagt Zweifel und verlassen uns lieber auf unser frisches Wasser. Alternativ ist ein tragbares Wasseraufbereitungssystem zu empfehlen.




Der Pachnes-Gipfel
Der Weg steigt weiter an, der Wind ist brutal. Auf dem Weg zum Gipfel des Pachnes queren wir noch einge Schneefelder. Anders als bei der Wanderung auf den Psiloritis ist das hier aber kein Problem. Manousos erzählte uns auf der Herfahrt aber auch, dass dieser Winder extrem schneearm war.
Es hatte auch schon Zeiten gegeben, da lag im April noch eine meterhohe Schneedecke auf dem Pachnes. Nach knapp zwei Stunden erreichen wir den Gipfel. Die Aussicht vom höchsten Gipfel der Weißen Berge ist atemberaubend. Eine schroffe Steinwüste, soweit das Auge reicht. Nur der Wind, der ist nach wie vor brutal.





Lange halten wir es hier oben deshalb auch nicht aus. Für den Rückweg benötigen wir eineinhalb Stunden. Manulous wartet mit seinem Jeep schon am Parkplatz.





Auf der Rückfahrt macht Manousos noch einmal Halt an einer ganz besonderen Stelle: Hier ist alles voller Wildblumen, die nur in diesem kleinen Gebiet der Weißen Berge wachsen

Kretas höchster Berg – Psiloritis oder Pachnes?
Eine lustige Anekdote gibt es noch zum Pachnes. Die Bewohner rund um den Pachnes wollten einst den Tourismus ankurbeln und haben dazu Steine auf dem Gipfel aufgetürmt, um den Berg künstlich zu erhöhen. Daraufhin wurde der Psiloritis, der früher einen anderen Namen trug, erst Psiloritis genannt, was sich mit „höchster Berg“ übersetzen lässt.
erstmal Danke für den tollen Bericht. Die Sfakia kenne ich sehr sehr gut. Was mir eben noch fehlt ist der Pachnes.
Wir si d dieses Jahr den ganzen Mai in der Sfakia und hoffen das es mir dem Pachnes diesmal klappt
wisst Ihr vielleicht wo es verlässliche Infos ü er Schneehöhen am Pachnes gibt ?
Hallo Stefan,
leider weiß ich nicht, wo man die Schneehöhen herbekommt. Ich vermute, ohne Kontakte vor Ort ist das ein Ding der Unmöglichkeit.
Viele Grüße
Florian
Habe auf Basis dieses Reiseblogs im Juni 2022 ebenfalls die Wanderung auf den Pachnes unternommen, um mein fehlendes Puzzleteil kretischer Gipfelziele zu ergänzen. :-) Insofern vielen Dank für die hervorragende Dokumentation!
Der Pachnes liegt inmitten der abgelegenen Südhälfte der Lefka Ori und ist dadurch von Norden her nicht als Tagestour zugänglich. Der Allrad-Shuttle der Anopoli Rooms ist für Einzelwanderer die günstigste Möglichkeit, zum Start des südseitigen Zustiegs auf den Pachnes zu gelangen. Im Juni 2022 kostete der Allrad-Shuttle der Anopoli Rooms hin und zurück 140 Euro pro Fahrt, nicht pro Person. Mit 3 Wanderern haben wir dann jeweils 45 Euro pro Nase bezahlt. Die Tagesmiete für einen Allrad-Mietwagen liegt nach meiner Recherche bei 140-200 Euro je nach Vermieter und Fahrzeug.
Ich hatte die Anopoli Rooms per Email angeschrieben und wurde täglich gegen 20:30 Uhr telefonisch zurückgerufen, bis ein gemeinsamer Termin mit anderen Wanderern klappte. Chef und Sohn sprechen sehr gut Englisch.
Auch ich würde die Schotterpiste von Anopoli in Richtung Pachnes nicht mit einem Straßen-Pkw befahren. Die Piste spielt in einer deutlich anderen Liga als z.B. die Piste zur Piratenbucht Tigani Balos auf der Halbinsel Gramvoussa, die von jedem Pkw zu bewältigen ist.
Die Wanderung vom Ende der Schotterpiste zum Gipfel des Pachnes ist technisch und von den rund 500 Höhenmetern her auf dem Niveau einer Mittelgebirgswanderung. Herausfordernd sind dagegen der schnelle Wechsel von Meereshöhe auf über 2000 m ohne Akklimatisierung und von 30°C Küstentemperatur auf 10-15°C Bergtemperatur in Verbindung mit dem starken Wind auf den Gipfeln der Lefka Ori. Auf dem Pachnes sind lange oder Dreiviertelhose und Jacke angesagt.
Die Wanderung ist gut markiert. Bei guter Sicht ist die Wegspur problemlos zu finden. In der Mondlandschaft der Lefka Ori sehen alle Gipfelkuppen gleich aus. Darum ist es ratsam, sich für den Fall aufziehenden Nebels den GPS-Track der Wanderung zu besorgen und auf einem Smartphone oder GPS-Gerät mitzuführen, damit man sich bei schlechter Sicht nicht verläuft und zum Abholort am Ende der Schotterpiste zurückfindet. Den GPS-Track des Pachnes gibt’s z.B. bei Komoot für 4 Euro: https://www.komoot.de/tour/23825229. Kostenlose GPS-Tracks habe ich im Internet leider nicht gefunden.
Hallo Frank,
danke für deine Erfahrungen. Ein guter Hinweis mit dem GPS-Track. Ich werde den hier gleich einmal hochladen, damit man den Track bei uns kostenlos downloaden kann.
Viele Grüße
Florian
Es ist schon möglich, d, den Berg zu Fuß zu wir gehen am besten von anopolis aus. Es gibt einen recht neu angelegten Weg der nur für Wanderer geeignet ist, aber man braucht schon eine sehr gute Fitness weder die Länge von 32 km noch die 2000 Höhenmeter sind das eigentliche Problem, sondern die Trails, die so gut wie immer mit bis zu faustgrößen geröllbrocken übersät sind, was dort jeden Schritt anstrengend macht, insbesondere die letzten beiden Stunden zurück zum Dorf die ein ziemlich steiler Abstieg durch eine Schlucht. 8 Stunden reine (schnelle) Gehzeit.
Hallo Martin,
Danke für den Hinweis!
Viele Grüße
Florian
Hallo,
gibt es diese Tour auch wo geführt zu buchen oder wie seid ihr mit dem Jeep dazu gekommen? lg
Hi Jenny,
die Fahrt mit dem Jeep kannst du direkt in den Anopoli Rooms buchen. Hier die Website: https://www.anopolirooms.gr/en/
Viele Grüße
Florian
Ebenso ist die Info, der Parkplatz sei nur mit Offroadfahrzeugen zu erreichen, nicht korrekt. Ich habe ihn mit einem Skoda Fabia ohne Probleme erreichen können. Es muss natürlich sicher und umsichtig gefahren werden. Teilweise muss man größere Steinbrocken aus dem Weg räumen, wenn sie nicht umfahren werden können. Auf der Rückfahrt habe ich ein Pärchen von Rucksacktouristen mitsamt Ausrüstung mitgenommen und auch die zusätzliche Zuladung ist kein Problem gewesen. Ob es auch mit noch kleineren Autos wie z. B. Nissan Micra oder ähnlichen klappt, kann ich an dieser Stelle nicht sagen.
Hallo Rafael,
ich habe sogar Mal jemanden am Toroweap Point am Grand Canyon mit der Familienkutsche gesehen (hätte nie gedacht, dass das geht). Gehen tut viel. Ob es sinnvoll ist, ist eine andere Frage. ICH würde die Strecke aber nicht mit einem normalen Pkw fahren. Schon alleine wegen den Reifen und dem Unterboden. Aber wem das egal ist, der kann es sicher versuchen.
Viele Grüße
Florian
Bitte verlassen Sie sich nicht auf den Kommentar von Rafael vom 27.Juli.2018.
Das Befahren der Piste per PKW ist definitiv hochriskant. Es ist unbedingt mit Reifenplatzern und Aufsetzern zu rechnen und es ist an manchen Stellen nicht möglich, das Auto dann aus der Fahrbahn zu kriegen. Es wird auch kein Pannendienst kommen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die Versicherung fürs Mietauto im Fall des Falles bei diesem wagemutigen Spielchen mitmacht. Auch alleine deshalb ist es äußerst verantwortungslos, die Anfahrt als eine „ohne Probleme“ zu schildern. Wenn es einmal gut geht, heißt es nicht, dass es immer gut gehen wird.
Ich bin die Piste 2016 mit einem Allrad gefahren und ich kann nur dringendst abraten, ein anderes Fahrzeug zu verwenden.
Hallo Andreas,
wir sehen das ganz genau so!
Viele Grüße
Florian
Einige infos nicht korrekt. Die Bewohner des Pachnes wollten Tourismus ankurbeln, haben versucht den berg mit raufgetragenen steinen zu erhöhen, daraufhin wurde der psiloritis der früher einen anderen namen trug erst psiloritis genannt was sich mit höchster berg übersetzt.pachnes 2452m ohne extrasteine . psiloritis 2456m
Danke Dieter für den Hinweis, da ist wohl bei der Übersetzung ein wenig schief gelaufen .-)